Teil 2 - Verfassungsformen in der antiken politischen Philosophie Flashcards Preview

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Flashcards in Teil 2 - Verfassungsformen in der antiken politischen Philosophie Deck (57)
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1
Q

Als was Empfindet Platon die Philosophie?

A

Als Zeit und Gesellschaftskritik

2
Q

Was steht bei Platon Zentral gegenüber?

A

Philosophie (Wissen/episteme) Polis (Meinung/doxa)

3
Q

Was war das zentrale Thema in der “Politeia” bei Platon ?

A

Verhältnisbestimmung von Philosophie und Politik

4
Q

In welche drei Seelenteile unterscheidet Platon ?

A

Begehren, Mut, Vernunft

5
Q

Wie heißen die vier Kardinaltugenden bei Platon

A

Besonnenheit (Sophrosyne)
Tapferkeit (andreia)
Weisheit (sophia)
Gerechtigkeit ( dikaiosyne)

6
Q

Platon hatte eine Analogie. Wofür stand sie?

A

Analogie zwischen Individuum/Seele und Polis-Verfassung

7
Q

Was waren die Grundsätze einer Gerechten Polis nach Platon?

A
  • Gleichberechtigung von Männern und Frauen
  • Gütergemeinschaft/Kommunismus in den oberen Ständen
  • Gerechtigkeit in der Polis als “das Tun des je eigenen”= Wohlbeordnet und Einheit der Teile
8
Q

Wie war die Hierarchie in der Polis von Platon ?

A

Gegliedert in drei Stände : Nährstand, Wächter, Philosophen

-Stände sind durchlässig, jeder kommt in den Stand der für einen am Besten ist

9
Q

Wer sollte nach Platons Meinung die Polis regieren ?

A

Die Philosophen

  • man wird nicht in den Philosophenstand hineingeboren
  • gut Politiker wollen keinen Politiker sein
10
Q

Was ist laut Platon eine gute Verfassung/Staatsform?

A

Aristokratie ; Philosophenkönige (Herrschaft der Weisen); Vernunft

11
Q

Welche Verfassungsform ist eine Timokratie? (Platon)

A

Verfallsform; Wächter(Militärherrschaft), Mutartiges

12
Q

Welche Verfassungsform ist eine Oligarchie? (Platon)

A

Verfallsform; Nährstand(Plutokratie); Begierde

13
Q

Welche Verfassungsform ist eine Demokratie? (Platon)

A

Verfallsform; Niemandsherrschaft (Anarchie); kein herrschender Seelenteil

14
Q

Welche Verfassungsform ist eine Tyrannis? (Platon)

A

entartete Verfassung; Einzelner Volksführer (Verbrechensherrisch.); Wahnsinn, Getriebensein

15
Q

Womit befasste sich die Ethik und Politik bei Aristoteles ?

A

Hinwendung zur Empirie und Pluralität

16
Q

Was verlangte Aristoteles von Wissen?

A

Systematisierung des Wissens in versch. Disziplinen/Wissensgebiete

17
Q

Wo nahm Aristoteles eine Trennung vor?

A

Trennung von “Metaphysik” und Politik

18
Q

Wo gab es bei Aristoteles eine enge Verknüpfung?

A

Ethik und Politik

19
Q

Was war Wichtig für eine gute Polis laut Aristoteles ?

A

Prinzip der Einheit

Vielheit in der Politik wichtig um eine Einheit zu bilden

20
Q

In welche Teile unterscheidet Aristoteles das Wissen?

A

Theoretisches
Praktisches
Technisches

21
Q

Was ist bei Aristoteles das Theorietische Wissen?

A

Theoria: Wissenschaft/ Weisheit (episteme/sophia); Notwendiges/ Unveränderliches; Erkennen (Selbstzweck)
- Auf etwas was unveränderliche ist –> bloßes erkennen in der Gegenwart

22
Q

Was ist bei Aristoteles das praktische Wissen?

A

praxis: Klugheit (phronesis); Veränderliches; Handeln (Selbstzweck)
- techn. intellektuellen wissen auf unveränderliche Dinge -> die wir selbst verändern können, Mittel zum Zweck

23
Q

Was ist bei Aristoteles das technische Wissen?

A

poiesis: Techn. Wissen (techne); Veränderliches (materielles); Herstellen (instrumentell)
- auf zwischenmenschlicher Ebene ; Interaktion auf permanente veränderliche Geschehnisse ; Diskursive Überprüfung durch andere; empirisch veränderbar oder untersuchbar

24
Q

Was ist der Grundgedanke der “Nikomachischen Ethik” bei Aristoteles ?

A

„Glück“ (eudaimonia) als Ziel individueller Lebensführung

25
Q

Wann kann man die Frage nach dem glücklichen Leben laut Aristoteles beantworten?

A

Am Ende des Lebens

26
Q

Was versteht Aristoteles unter einem Gelingenden Leben ?

A

Gelingendes Leben = Verwirklichung der in der menschlichen Natur angelegten praktischen und intellektuellen Fähigkeiten (= ethische und dianoetische Tugenden/„Tüchtigkeiten“/aretai)

27
Q

Was ist für Aristoteles besonders Wichtig für die zwischenmenschlichen Beziehungen?

A

Klugheit“ (phronesis) = (ethisches) Orientierungswissen im Bereich der veränderlichen Dinge zwischenmenschlicher Praxis

28
Q

Was bezeichnet Aristoteles als ethische Tüchtigkeit ?

A

= eine feste Haltung, erworben durch Übung/Gewöhnung; = eine Mitte zwischen zwei Extremen (der Sache nach, aber auch „für uns“)

29
Q

Welche Kardinaltugenden hat Aristoteles zusätzlich zu denen von Platon ?

A

auch aretai des gewandten gesellschaftlichen Umgangs und der „Größe“
-Mehr Tugend in seiner Philosophie –> Großzügigkeit

30
Q

Was ist für Aristoteles “Gerechtigkeit”?

A

Tüchtigkeit im Bezug auf Andere, insbes. auf das Recht der Anderen (Tauschbeziehungen, Verteilung)
-Gerechtigkeit ist die Grundhaltung die ich allen gegenüber brauche und gebe

31
Q

Was ist für Aristoteles “Freundschaft”(philia) ?

A

Tüchtigkeit in der Praxis des wechselseitig wohlwollenden, verbindlichen, dauerhaften Zusammenlebens zwischen Gleichen
-als eigene Tugend, Fähigkeit die man erlernen muss, die wohlwollend und gleichberechtigt sein soll

32
Q

Wie steht Aristoteles zu Politik des Menschen ?

A

Mensch ist ein von Natur aus politisches Lebewesen (physei

zoon politikon) und der Sprache fähig (zoon logon schon)

33
Q

Wie ist die Unterscheidung von “Oikos” und “Polis” zu verstehen?

A
Oikos= Haus
Polis= Stadt
34
Q

Was ist die Grundaufgabe der Polis in Aristoteles Augen?

A

Polis = Bürgerschaft und Verfassung einer Gemeinschaft zur Verwirklichung des „guten Lebens“

35
Q

Was ist die Aufgabe des Bürgerstatus bei Aristoteles?

A

Teilhabe am Regieren in der Polis

- Teilnahme am Regieren in der Polis( besondere Tugend des Bürgers gut zu regieren als auch sich Regieren zu lassen)

36
Q

Was ist eine besondere Tugend des Bürgers bei Aristoteles?

A

Besondere Tüchtigkeit des Bürgers
= gut regieren und sich gut regieren lassen
(Regieren von Freien; Regiert werden als Freie)

37
Q

Wie bezeichnet Aristoteles die Monarchie?

A

Herrschaft eines Einzelnen zum Wohle aller

38
Q

Wie bezeichnet Aristoteles die Aristokratie?

A

Herrschaft der Wenigen zum Wohle aller

39
Q

Wie bezeichnet Aristoteles die Politie?

A

Herrschaft der Menge zum Wohl aller

40
Q

Wie bezeichnet Aristoteles die Tyrannin?

A

Herrschaft eines Einzelnen im eigenen Interesse

41
Q

Wie bezeichnet Aristoteles die Oligarchie?

A

Herrschaft der Wenigen im eigenen Interesse

42
Q

Wie bezeichnet Aristoteles die Demokratie?

A

Herrschaft der Menge im eigenen Interesse

43
Q

Was war der vorherrschende Interessenkonflikt in den meisten Polis zur Zeit des Aristoteles?

A

die Reichen (Oligarchen) versus die Armen (Demokraten)

44
Q

Warum war die Monarchie lauf Aristoteles nicht die beste Staatsform ?

A

Historisch Überholt

-beste Art: einfache Gesellschaften, wenig Modernisierung oder Individualisierung

45
Q

Was war die relativ beste Verfassung in den meisten Fällen laut Aristoteles ?

A

Mischverfassung aus Oligarchie und Demokratie

46
Q

Was waren die Grundlagen der Ethik bei Cicero?

A

humanitas und mores majorum

47
Q

Wie verschoben sich die Bedeutungsakzente bei Cicero ?

A

zwischen vita contemplativa und vita activa

48
Q

Durch welche zwei Merkmale war die “res Publica” bestimmt?

A
  1. consensus iuris (Anerkennung des Rechts) (Rechtsstaatlichkeit)
  2. communio utilitatis (Gemeinsamkeit des Nutzens)
49
Q

Woraus besteht Ciceros Grundlage der Verfassungslehre?

A

Kombination aus aristotelischem Sechser-Schema und platonischer Verfallstheorie

50
Q

Wie begründet Cicero das Ideal der Mischverfassung?

A

Verteilung von Macht (potestas), Ansehen (auctoritas), Freiheit (libertas)

51
Q

Was empfindet Cicero als Ideal der besten Verfassung ?

A

Verfassungswirklichkeit der römischen Republik

52
Q

Was machten die Überlegungen von Augustinus so besonders?

A

Neubewertung von Philosophie/Ethik/Politik im Horizont der christlichen Heilslehre

53
Q

Wie glaubt Cicero ist ein Gutes Leben zu erreichen?

A

Gutes Leben/Glück nur durch die Liebe zu Gott erreichbar

54
Q

Was Kritisiert Cicero am meisten?

A
  • Kritik der griechisch-römischen Wertschätzung des politischen Lebens
  • Kritik des zyklischen Geschichtsbilds und dessen Ersetzung durch die Idee eines linearen Verlaufs der Geschichte
55
Q

Wie unterscheidet Cicero spirituellen Gemeinschaften ?

A

Unterscheidung zweier (spiritueller) Gemeinschaften: civitas dei und civitas terrena

  • In der empirischen Geschichte sind die civitates vermischt
  • „Sichtbare“ Kirche ist nicht identisch mit der civitas dei
56
Q

Welche zwei Grundhaltungen gibt es bei dieser Unterscheidung?

A

Zwei Grundhaltungen: amor dei versus amor sui

57
Q

Was sind “Staaten” in der Vorstellung von Cicero?

A

„Staaten“ sind lediglich Garanten einer rein äußerlichen, lediglich „nützlichen“ weltlichen Friedensordnung
- Irdischer Staat wurde relativiert–> dient nur zur Nutzung und Wahrung der äußerlichen Friedensordnung