03.3 Schmelzschweißen/Lichtbogenschweißen - Lichtbogenschweißen Flashcards

1
Q

Lichtbogenschweißen - Verfahrensprinzip

A

Lichtbogen brennt zwischen dem Grundwerkstoff und einer abschmelzenden Elektrode, die gleichzeitig den Zusatzwerkstoff bildet

  • Schweißstromstärke und Zusatzwerkstoffeinbringung sind unmittelbar gekoppelt (gewisser Einfluss kann nur über den Durchmesser der Elektrode genommen werden -> je dünner die Elektrode, umso weniger elektrische Energie wird zum Abschmelzen benötigt) -> Unterschied zum WIG-Schweißen
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2
Q

Lichtbogenschweißen - Aufbau

A
  • Stabförmige Elektrode ist in einem Elektrodenhalter eingespannt, der vom Schweißer geführt wird
  • Kabel schließen den Stromkreis über die Schweißenergiequelle zum Werkstück
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3
Q

Lichtbogenschweißen - Kennlinie

A

Steil fallende Quellenkennlinien

  • Stromstärke bleibt bei unterschiedlicher Lichtbogenlänge konstant
  • Konstanter Strom -> gleichmäßige Abschmelzleistung, gleichmäßige Einbrandtiefe
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4
Q

Lichtbogenschweißen - Schlacke

A

Funktion des Schutzgases beim WIG-Schweißen wird von einer Schlacke übernommen, die beim Schmelzen der meist mineralischen Umhüllung der Stabelektrode gebildet wird

  • Bestimmt darüber hinaus die Verarbeitungseigenschaften der Elektrode und die mechanischen Eigenschaften des erstarrenden Schweißgutes
  • Die über dem Schweißgut erstarrte Schlacke wird nach dem Erkalten der Naht entfernt
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5
Q

Schweißstromquellen

A
  • Transformatoren
  • Invertstromquellen
  • Umformer
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6
Q

Schweißstromquellen - Transformatoren

A
  • Einfachster Fall
  • liefern Wechselstrom; ergänzt um Gleichrichter liefern sie Gleichstrom
  • Schweißstromeinstellung bei Transformatoren über Stufenschalter; in Grenzen über Streukerne (Bewirken im Transformator höhere Verluste, ermöglichen eine stufenlose Einstellung)

Heute:

  • Transformatoren kaum noch Bedeutung
  • Stattdessen Invertstromquellen
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7
Q

Schweißstromquellen - Invertstromquellen

A
  • Leichter
  • Besserer Wirkungsgrad
  • Elektronisch regelbar
  • Individuelle Gerätekennlinien möglich (Stromüberhöhung bei niedrigen Schweißspannungen)
    -> Bewirkt bei kurzen Lichtbögen ein schnelleres Abschmelzen der Elektrode
  • Gerne zum Fallnahtschneiden verwendet
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8
Q

Schweißstromquellen - Umformer

A
  • Gleichstromerzeugung durch Gleichstromgeneratoren
  • Angetrieben durch Verbrennungsmotoren
  • Ideal für Baustelleneinsatz
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9
Q

Aufgaben der Umhüllung (5)

A
  • Leitfähigkeit der Lichtbogenstrecke verbessern
  • Bilden einer Schlacke
  • Bilden einer Schutzgasatmosphäre
  • Desoxidiern und ggf. auflegieren
  • Verwendung als Zusatwerkstoff durch Einbringung von Metallpulver (Hochleistungselektrode)
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10
Q

Aufgaben der Umhüllung - Leitfähigkeit der Lichtbogenstrecke verbessern

A
  • Erleichtern des Zündens
  • Erhöhung der Lichtbogenstabilität
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11
Q

Aufgaben der Umhüllung - Bilden einer Schlacke

A
  • Beeinflusst Tropfengröße
  • Schützt den übergehenden Tropfen und das geschmolzene Schweißgut vor den Einflüssen der Luft
  • Formt die erstarrende Raupe
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12
Q

Aufgaben der Umhüllung - Bilden einer Schutzgasatmosphäre

A

Aus organischen Stoffen

  • Unter Wärme des Lichtbogens setzen diese CO2 frei
  • CO2 ist vergleichsweise leicht ionisierbar -> erleichtert somit das Zünden und Brennen des elektrischen Lichtbogens

Aus Karbonaten

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13
Q

Aufgaben der Umhüllung - Desoxidieren und ggf. auflegieren

A
  • Desoxidation durch Reaktion des flüssigen Metalls mit der Schlacke
  • Auflegierung durch Wechsel von Legierungselementen von der Schlacke in das Schweißgut und umgekehrt -> verändern die Zusammensetzung des flüssigen Metalls
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14
Q

Zubrand und Abbrand

A

Zubrand:
Legierungselemente werden vom Schweißgut aufgenommen

Abbrand:
Schweißgut verarmt an Legierungselementen

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15
Q

Hochleistungselektroden

A

In der Umhüllung befindet sich zusätzliches Metallpulver (bis zu 125% der Masse des Kernstabes)

  • Geht in des Schmelzbad über und vergrößert die dort deponierte Schweißgutmenge
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16
Q

Umhüllungstypen

A
  • Zellulosetyp C
  • Saurer Typ A
  • Rutiler Typ R
  • Basischer Typ B
17
Q

Umhüllungstypen - Zellulosetyp C

  • Anwendungsbereich
  • Stromart
  • Polung
  • Tropfenübergang
  • Spaltüberbrückbarkeit
A

Anwendungsbereich
Außenanwendungen (Unempfindlichkeit ggü. Wind)

Stromart
Wechsel- oder Gleichstrom

Polung
Gleichstrom: Elektrode i.d.R. Minuspol

Tropfenübergang
Mitteltropfig

Spaltüberbrückbarkeit
Sehr gut

18
Q

Umhüllungstypen - Zellulosetyp C

  • Vorteile
  • Nachteile
  • Haupteinsatzbereiche
A

Vorteile

  • Enthält einen großen Anteil Zellulose (Holzschliff) -> Verbrennt am Lichtbogen hauptsächlich zu CO2 (schützt die Schweißstelle)
  • Bildet kaum Schlacke aus (Vorteil bei Fallnahtschweißung)

Nachteile

  • Verbrennung der Zellulose setzt viel Rauch frei -> gut belüfteter Raum oder im Freien
  • Spritzer

Haupteinsatzbereiche

  • Fallnahtschweißungen bei der Pipelineverlegung (gute Spaltüberbrückbarkeit)
19
Q

Umhüllungstypen - Saurer Typ A

  • Anwendungsbereich
  • Stromart
  • Polung
  • Tropfenübergang
  • Spaltüberbrückbarkeit
A

Anwendungsbereich
Dort wo Schlacke nur schwierig entfernt werden kann

Stromart
Wechsel- oder Gleichstrom

Polung
Gleichstrom: Elektrode i.d.R. Minuspol

Tropfenübergang
Feintropfig bis Sprühregenartig

Spaltüberbrückbarkeit
Mäßig

20
Q

Umhüllungstypen - Saurer Typ A

  • Vorteile
  • Nachteile
A

Vorteile

  • Poröse Schlacke -> zerfällt leicht unter dem Schlackehammer -> ist sehr leicht aus engen und schmalen Spalten zu entfernen
  • Feintröpfige Werkstoffübertragung -> Glatte Nähte -> Schlacke löst sich gut

Nachteile

  • Mäßige Spaltüberbrückbarkeit
  • Große Abbrandverluste
21
Q

Umhüllungstypen - Rutiltyp R

  • Stromart
  • Polung
  • Tropfenübergang
  • Spaltüberbrückbarkeit
A

Stromart
Wechsel- oder Gleichstrom

Polung
Gleichstrom: Elektrode i.d.R. Pluspol

Tropfenübergang
Mittel- bis Feintropfig

Spaltüberbrückbarkeit
Gut

22
Q

Umhüllungstypen - Rutiltyp R - Vorteile

A
  • Universeller Einsatz
  • Feintröpfige Werkstoffübertragung -> Glatte Nähte -> Schlacke löst sich gut

-> Am weitesten verbreitet

23
Q

Umhüllungstypen - Basischer Typ B

  • Anwendungsbereich
  • Stromart
  • Polung
  • Tropfenübergang
  • Spaltüberbrückbarkeit
A

Anwendungsbereich
Dort wo gute Zähigkeitseigenschaften benötigt werden

Stromart
Gleichstrom

Polung
Elektrode i.d.R. Pluspol

Tropfenübergang
Grobtropfig

Spaltüberbrückbarkeit
Gut

24
Q

Umhüllungstypen - Basischer Typ B

  • Vorteile
  • Nachteile
A

Vorteile

  • Sehr gute Zähigkeitseigenschaften der erzeugten Schmelzgüter ( basische Schlacke entfernt vor allem oxidische Untereinheiten der Schmelze)
  • Großtropfiger Werkstoffübergang in Verbindung mit zähen Schmelzbädern produziert raue und unregelmäßige Nahtoberflächen, die die Schlacke festhalten

Nachteile

  • Zünden sehr schlecht -> schwierig zu verarbeiten
  • Müssen frei von kristallinem Wasser sein -> Ofengetrocknet und in beheizten Köchern warmhalten
25
Q

Ausziehlänge

A
  • Schweißnahtlänge, die mit einer Elektrode bei einer bestimmten Nahtdicke hergestellt werden kann (die Verluste durch den verbleibenden Endstummel werden berücksichtigt).
  • Stellt die Basis für die Kalkulation der benötigten Elektrodenanzahl dar
  • Definiert Streckenenergie (die elektrische Leistung, die pro Längeneinheit in den Werkstoff eingebracht wird)
26
Q

Faustformel Kernstabdurchmesser und notwendiger Schweißstrom

A

Strom [A] = 40*Kernstabdurchmesser [mm]

27
Q

Vor- und Nachteile kleinerer Stabdurchmesser

A

Vorteile:

  • Einfachere Handhabung -> Lichtbogenstabilität, geringere Gefahr des Durchbrennens

Nachteile:

  • Geringerer Einbrand
  • Schweißvorgang erheblich langsamer
28
Q

Ausbringung

A

Ausbringung = (Abgeschmolzenes Schweißgutgewicht/Abgeschmolzenes Kernstabgewicht) * 100 (%)

29
Q

Lichtbogenschweißen - Vorteile (6)

A
  • Preiswerte Schweißanlage
  • Hoch flexibel im Hinblick auf Werkstoff Blechdicke und Schweißposition
  • Verarbeitungseigenschaften und Schweißguteigenschaften über die Umhüllung einstellbar
  • Weitgehend windunempfindlich
  • Zwangslageneignung
  • Gute Baustelleneignung
30
Q

Lichtbogenschweißen - Nachteile

A
  • Kleine Einschaltdauern
  • Kaum mechanisierbar
31
Q

Lichtbogenschweißen - Werkstoffe

A

Stähle

  • Un- und niedriglegierte Stähle
  • Hochlegierte Stähle

Nichteisenmetalle

  • Nickelbasislegierungen
32
Q

Lichtbogenschweißen - Anwendung

A

Überall dort, wo die geringe Produktivität durch die hohe Flexibilität und/oder die gute Baustelleneignung aufgewogen wird

33
Q

Exkurs: E-Handschweißen - Vorteile ggü. WIG/MSG

A
  • Nur eine kompakte Stromquelle erforderlich, keine Gasflasche
  • Ideal für Baustellenmontage im Freien (Wind) und Situationen mit eingeschränkter Zugänglichkeit
  • Preiswerte Stromquellen
34
Q

Exkurs: E-Handschweißen - Nachteile ggü. WIG/MSG

A
  • Geringere Produktivität
  • Schlackereste sind Fehlerquelle
  • Geringere Energiedichte als MSG und WIG