6. Diskursethik Flashcards

1
Q

Diskursethik: Einführung in die Diskursethik

A
  • Allgemeines – Diskursethik ≠ Gesprächsanleitung
    ▪ Deontologische Ethik
    ▪ Zentrum: Kommunikation
    ▪ Grundnorm: Gemeinsame Willensbildung durch sprachliche Übereinkunft
    ▪ Keine Gesprächsanleitung, sondern eigener ethischer Ansatz
    ▪ Ergebnisoffen -> Verfahrensethik
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2
Q

Diskursethik: Diskursregeln

A
  • Minimalregeln für formale Struktur des Diskurses:
    ▪ Teilnehmer: Direkt/ indirekt, heute/ zukünftig Betroffene (kein Ausschluss)
    ▪ Jeder darf alles behaupten, hinterfragen, wünschen
    ▪ Kein Zwang/ Druck/ Drohung/ Diskriminierung –> Gleichheit
    ▪ Keine zeitl. Begrenzung
    ▪ Einstimmigkeit
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3
Q

Diskursethik: Grundtypen rationalen/ vernünftigen Handelns

A

Nicht soziale Handlungssituation & Erfolgsorientierte Handlung:
Instrumentelle Handeln

Soziale Handlungssituation & Erfolgsorientierte Handlung:
Strategisches Handeln (ggf. Täuschung, Verschleierung, Lüge,…)

Soziale Handlungssituation & Verständigungsorientierte Handlung:
Kommunikatives Handeln gemäß Diskursethik (Voraussetzungen: Verständlichkeit, Wahrheit,…)

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4
Q

Diskursethik: Weitere Normen

A

▪ Ehrlichkeit/ Wahrheit
▪ Verständlichkeit
▪ Keine Inkonsistenzen, „Immer wenn es für mich vorteilhaft ist, lüge ich.“
▪ Keine Widersprüchlichkeiten, „Ich existiere nicht.“

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5
Q

Diskursethik: Findung der moralischen Entscheidung

A
  • Moralisch richtig = Einstimmigkeit
    ▪ Interessen von Minderheiten gewahrt (Utilitarismus)
    ▪ Einstimmigkeit: Echter Konsens
    ▪ Kompromisse vermeiden, aber nicht ausgeschlossen
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6
Q

Diskursethik: Eigenschaften der Diskursethik

A
  • Diskursethik = Vernunftethik
    ▪ Eindeutige Begründungen, Verweis auf Intuition nicht ausreichend
    ▪ Verständigungsorientierung unter Gleichen
    ▪ Nur Kraft des Arguments zählt, nicht Macht einzelner
    ▪ Vorstellung, dass immer vernünftige Lösung möglich, wenn lang genug kommuniziert
  • Wenn sehr viele Menschen direkt und indirekt betroffen sind, ist es unumgänglich, dass bestimmte Gruppen von Vertretern repräsentiert werden
  • Bei Diskursabbruch oder späterer Neuaufnahme des Diskurses nur vorläufige Resultate
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7
Q

Diskursethik: Kraft des Diskurses:

A

▪ Mittelpunkt: Mensch (soz. Wesen)
▪ Vernünftige Kommunikation als Form der Moralität
▪ Informationsaustausch
▪ Nicht: Jeder vollst. Information
▪ Annahme endogener Präferenzen
▪ Jeder hört jedem zu
–> Aus der Kraft des Arguments können Individuen ohne Zwang Entscheidungen zustimmen, obwohl sie durch diese individuelle Nachteile haben.

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8
Q

Diskursethik: weitere Eigenschaften

A
  • Diskursethik ist ergebnisoffen -> Prinzipienethik
  • Diskursethik ≠ Kriterien für moralische Bewertungen
  • Diskursethik = Bedingungen, um moralische Normen herzuleiten
  • Fokus der Diskursethik: Staatsordnung & Wirtschaftsordnung
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9
Q

Diskursethik: Situationen, in denen der Ansatz der Diskursethik nicht umgesetzt werden kann

A

1) Situation, in der sehr schnell eine moralische Entscheidung getroffen werden muss, z.B. wie helfe ich bei einem Unfall oder einem anderen Notfall?
2) Wenn Menschen sich nicht an die Regeln halten. Dann müssten sie ausgeschlossen werden, was selbst einer der Grundregeln widerspricht.
3) Wenn sich bei dem von mir als wichtig erachteten Thema niemand findet, der freiwillig bei dem Diskurs mitmachen möchte.

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10
Q

Diskursethik: Gemeinsamkeiten mit Kantischer Ethik:

A

▪ Deontologische Ethik
 Diskursethik: Moralität in Handlung des Diskurs
 Kant: Moralität im Guten Willen
▪ Vernunft-Lösung existent:
 Diskursethik: lange genug diskutieren
 Kant: darüber nachdenken
▪ Universalistischer Anspruch, d.h. soll weltweit gelten

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11
Q

Diskursethik: Konsens und Kompromiss:

A
  • Konsens: Lösung, von deren Richtigkeit alle vernünftig denkenden betroffenen Menschen überzeugt sind
  • Kompromiss (im Sinne der Diskursethik): kann es auch zu einer Ein- stimmigkeit kommen, aber dann nicht, weil alle aus rein vernünftigen Gründen zugestimmt haben
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12
Q

Diskursethik: Unterschiede zur Kantischen Ethik:

A

▪ Normenfindung: nicht monologisch, sondern kommunikativ
▪ Bedürfnisse und Wünsche dürfen hervorgebracht werden und sollen auf vernünftige Weise berücksichtigt werden (Kant: Neigungen) bei Kant nicht, nur Vernunft und guter Wille

  • Kompromisse, wie eine Entschädigungszahlung, die auch die Akzep- tanz durch den Landwirt hervorruft, werden sich in der Praxis nicht immer umgehen lassen, ebenso wie Mehrheitsentscheidungen. Das sehen auch die Vertreter der Diskursethik so. Damit entsteht aber wieder das Problem der Möglichkeit der Unterdrückung von Minderheiten. Insofern ist die Diskursethik ein ethischer Ansatz, der in der praktischen Umsetzung zu Zugeständnissen bereit ist. Das ist auch ein Unterschied zu der Ethik von Kant
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13
Q

Diskursethik: Möglicher Bezug zum Utilitarismus:

A

▪ Es kann auch um eine Folgenabschätzung im Sinne der konkret zu erwartenden Ergebnisse gehen, weil alle den zu erwartenden Konsequenzen zustimmen sollen (aber nicht per se utilitaristisches Prinzip!).

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