Altfragen Flashcards
Differenzielle Psychologie beschäftigt sich mit …
- Erlebens- und verhaltensrelevanten Unterschieden
- der Beschaffenheit von Merkmalen mit individuellen Differenzen
- der Ursache dieser Differenzen (Anlage - Umwelt)
- dem Ausmaß dieser Differenzen
- der wechselseitigen Abhängigkeit der Merkmale
- der Frage der Beeinflussbarkeit (Training, Umweltveränderung, Medikation usw.)
- mit inter-individuelle Differenzen (zwischen Personen zu einem gegebenen Zeitpunkt, v.a. Querschnittuntersuchung)
- mit intra-individuellen Differenzen (innerhalb einer Person zu mehreren Zeitpunkten, v.a. Längsschnittuntersuchungen)
Wer entwickelte den ersten wissenschaftlichen Intelligenztest?
Alfred Binet (Binet-Simon-Test, 1905)
Welche methodischen Zugänge hatte William Stern?
- Variationsforschung (ein Merkmal an vielen Personen)
- Korrelationsforschung (zwei oder mehrere Merkmale an vielen Personen)
- Psychographie (eine Person in Bezug auf mehrere Merkmale)
- Komparationsforschung (mehrere Personen in Bezug auf mehrere Merkmale)
Was betrachtet die Variationsforschung?
Ein Merkmal an vielen Personen
Was betrachtet die Korrelationsforschung?
Zwei oder mehrere Merkmale an vielen Personen
Was betrachtet die Psychographie?
Eine Person in Bezug auf mehrere Merkmale
Was betrachtet die Komparationsforschung?
Mehrere Personen in Bezug auf mehrere Merkmale
Was gehört zu den inhaltlichen Konzepten der Differenziellen Psychologie?
- Verhaltensmerkmale: direkt wahrnehmbar, ein und derselbe Reize kann zu unterschiedlichen Reaktionen führen
- Verhaltensgewohnheiten: gelernte Verbindung zwischen Reiz und Reaktion
- Dispositionseigenschaften (traits): gedanklich verbundene Sachverhalte, zeitlich stabil
- States: zeitlich begrenzt (“Stimmung”)
- Typen: extreme Merkmalsausprägungen (bipolar und unipolar); Typen nach Hippokrates und Kretschmer
Was muss bei der Planung (Auswahl der Fragestellung) empirischer Studien beachtet werden?
- Aktueller Stand der Forschung: Rezeption der einschlägigen Fachliteratur
- Theoretische Fundierung
- Aktualität
- Innovation, Originalität
- Zuordnung zum jeweiligen Fach
- Klarheit, Eindeutigkeit, Nachvollziehbarkeit, Verständlichkeit
- Umsetzbarkeit
- Nützlichkeit, Verwertbarkeit
- Wissenschaftlichkeit (z.B. falsifizierbar)
- Hypothesenorientierung und -formulierung
Was sind Längsschnittstudien?
Dieselben Personen werden zu mehreren Zeitpunkten untersucht
Was sind Querschnittstudien?
Personen unterschiedlichen Alters werden zum gleichen Zeitpunkt untersucht
Was sind Nachteile von Querschnittstudien im Vergleich zu Längsschnittstudien?
Keine Berücksichtigung der individuellen Entwicklung
Was sind Vorteile von Querschnittstudien im Vergleich zu Längsschnittstudien?
- Weniger Aufwand (v.a. zeitlich)
- keine Drop-Outs
Was sind Kohorten-Sequenz-Studien?
Personen(gruppen) unterschiedlichen Alters werden zu mehreren Zeitpunkten untersucht
Was muss bei der Durchführung empirischer Studien beachtet werden?
- Voruntersuchung (falls notwendig)
- Einhalt des Untersuchungsplans
- Einhaltung des Zeitplans
- Standardisierte Instruktionen (keine Versuchsleiter-Effekte)
- Kontrolle von Störvariablen
- Beseitigung von Unklarheiten bei Erhebungsinstrumenten
- Vollständigkeit der Datensätze
- Einhaltung ethischer Grundsätze
Was muss bei der Auswertung empirischer Studien beachtet werden?
- Ausreichende Methodenkenntnis
- Auswahl des passenden Orts, ausreichend Zeit
- Sorgfältige und sinnvolle Kodierung der Variablen
- Wie geht man mit Missing Values um?
- Aussortierung nicht seriös verwertbarer Fragebögen
- Fehlerkontrolle im Datensatz
- Hypothesengeleitetes Vorgehen beim Auswerten
- Ggf. zusätzlich empiriegeleitete Auswertungen (was steckt noch in den Daten?)
- Auswahl geeigneter Verfahren (Skalenniveau, Normalverteilung, Homogenität usw.)
- Nachvollziehbarkeit (SPSS-Syntax ausgeben und mitprotokollieren lassen)
- Beschreibung der Stichprobe
- Art der Ergebnisdarstellung (Graphiken, Tabelle, Text)
- Keine Vermischung von Ergebnisdarstellung und Interpretation
- Darstellung auch statistisch nicht signifikanter Ergebnisse
Was muss bei der Interpretation empirischer Studien beachtet werden?
- Vollständigkeit der Interpretation (keine selektive Auswahl erwünschter Ergebnisse)
- Plausibilität, Nachvollziehbarkeit, Sachlichkeit
- Beachten von Effektgrößen und kumulativen Alphafehlern
- Vorsicht bei Kausalschlüssen
- Vermeiden unzulässiger Generalisierungen
- Bezug zwischen Ergebnissen und existierenden Theorien bzw. Befunden herstellen (Abweichungen kritisch hinterfragen)
- Praktische Implikationen überlegen
- Ethische Aspekte beachten, mögliche Konsequenzen der Interpretation bedenken
- Selbstkritik üben
- evt. Anregungen für Folgestudien miteinbeziehen
Welche Aussagen treffen zur Operationalisierung zu?
- Merkmale messbar machen
- Zahlen zu Objekten bzw. Subjekten zuordnen
- in Psychologie: häufig “latente” Konstrukte (nicht direkt messbar)
- abhängig von zugrundeliegenden Theorien (z.B. der Persönlichkeit), Ressourcen und Kontext
Welche Aussagen treffen auf Signifikanztests zu?
- Formulierung einer Null- und Alternativhypothese
- Auswahl der statistischen Prüfgröße bzw. des Verfahrens
- Festlegung des Signifikanzniveaus
- Berechnung der Teststatistik (Akzeptanz oder Ablehnung der Nullhypothese)
Nach welchen Kriterien erfolgt die Auswahl des Signifikanztests?
- Anzahl der Untersuchungsgruppen
- Anzahl der Versuchspersonen
- Unabhängige und abhängige Variablen
- Qualität der Daten (z.B. Skalenniveau)
Was beschreibt ein nicht-signifikantes Ergebnis?
Alternativhypothese wird nicht angenommen, beweist aber nicht die Nullhypothese
Was beschreibt ein signifikantes Ergebnis?
Nullhypothese wird abgelehnt, Alternativhypothese vorläufig angenommen, gilt aber noch nicht als bewiesen
Welche Aussagen treffen auf Signifikanztests zu?
- Signifikanz auch abhängig von der Stichprobengröße
- Je größer die Stichprobe, desto eher lassen sich auch kleinere Unterschiede statistisch signifikant absichern
- Nicht jedes statistisch signifikante Ergebnis ist auch praktisch bedeutsam (Kennwerte für “Effektgröße”)
Was definiert den t-Test?
- Mittelwertsunterschiede zwischen zwei Gruppen
- Für unabhängige und abhängige Stichproben geeignet
- Mindestens Intervallskalenniveau
Was misst die Korrelationsforschung?
- Prüfen des Zusammenhangs zwischen zwei oder mehreren Merkmalen
- Korrelationskoeffizient zwischen -1 und +1 (0 bedeutet: kein Zusammenhang)
- Keine Aussagen über Kausalitäten
- Intervallskalenniveau: Korrelation nach Pearson
- Ordinalskalenniveau: Rangkorrelation nach Spearman
Was definiert die Faktorenanalyse?
- Verfahren zur Datenreduktion
- Zusammenfassung von ähnlichen (korrelierenden) Variablen in Gruppen (Faktoren)
- Faktoren sollten möglichst unabhängig voneinander sein
- Die einzelnen Variablen sollten mit Faktor stark korrelieren
- Am besten: Intervallskala