B11 - VWL Flashcards

1
Q

Nennen Sie die 3 wesentlichen Konjunkturindikatoren und erläutern sie die Unterschiede!

A

Frühindikatoren:
-kündigen sehr früh kommende Veränderungen der wirtschaftlichen
Situation an und ermöglichen –> Konjunkturprognosen
sowie das Einleiten entsprechender Gegenmaßnahmen

Präsensindikatoren:
-kennzeichnen den gegenwärtigen Zustand der wirtschaftlichen Aktivitäten, d.h. sie ermöglichen die
–> Konjunkturdiagnose

Spätindikatoren:
- zeigen erst mit zeitlicher Verzögerung die
konjunkturelle Entwicklung an
- für Konjunkturprognosen
und –diagnose ungeeignet.

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2
Q

Nenne jeweils zwei Beispiele für die drei Arten der Konjunkturindikatoren

A

Früh: ZEW-Index, ifo-Geschäftsklimaindex

Präsens: BIP, LKW-Maut-Fahrleistungsindex

Spät: BIP, Arbeitslosenquote, Preisindex für Wohngebäude

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3
Q

Zeichne die Typologie der Markformen

A

Folie 13

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4
Q

Nenne die Ziele der Wirtschaftspolitik in Deutschland

A

Stabilität des Preisniveaus
Hoher Beschäftigungsstand
Stetiges und angemessenes Wachstum
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht

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5
Q

Was sind die Indikatoren für die vier Ziele der Wirtschaftspolitik in Deutschland?

A

Stabilität des Preisniveaus –> Inflation (VPI)
Hoher Beschäftigungsstand –> Arbeitslosenquote
Stetiges und angemessenes Wachstum –> Wachstum des realen BIPs
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht –> Außenbeitrag

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6
Q

Wie ist der VPI definiert?

A

Der Verbraucherpreisindex für Deutschland misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Nach dem Inlandskonzept werden alle Ausgaben berücksichtigt, die in Deutschland getätigt werden, das heißt neben den Ausgaben von beispielsweise Single-Haushalten, Ehepaaren, Familien oder Rentnerehepaaren auch die Ausgaben ausländischer Touristinnen und Touristen. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat beziehungsweise zum Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Der Verbraucherpreisindex ist der zentrale Indikator zur Beurteilung der Geldwertentwicklung in Deutschland und wird als Orientierungsmaßstab etwa bei Lohnverhandlungen oder in vertraglichen Vereinbarungen über die Höhe von wiederkehrenden Zahlungen (sogenannte Wertsicherungsklauseln) verwendet. Er dient weiterhin zur Deflationierung in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, beispielsweise bei der Berechnung des realen Wirtschaftswachstums. Aufbauend auf dem VPI wird durch methodische Anpassungen ein international vergleichbarer Harmonisierter Verbraucherpreisindex berechnet. Er dient insbesondere der Europäischen Zentralbank zur Beurteilung der Inflation.

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7
Q

Wie ist die Arbeitslosenquote definiert?

A
  • Die Erwerbstätigen (ET) sind Personen, die einer Erwerbstätigkeit
    nachgehen.
  • Die Arbeitslosen (AL) sind Personen, die eine Arbeit suchen.
  • Die Erwerbspersonen (EP) umfassen die Erwerbstätigen und die
    Arbeitslosen.

–>Nehmen wir an, in einer Volkswirtschaft gibt es 40 Mio. Erwerbspersonen und 2,8 Mio. Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote (ALQ) errechnet sich als Quotient
von Arbeitslosen zu Erwerbspersonen (ALQ = AL/EP):
(2,8/40) 100 = 7%

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8
Q

Wie ist das BIP definiert?

A

Das BIP ist eine der wichtigsten Größen der makroökonomischen Analyse und
in der Regel der Indikator zur Messung des wirtschaftlichen Wachstums.

Das BIP umfasst den Wert sämtlicher während eines Jahres im Inland hergestellter Endprodukte vom Spielzeug bis zu kompletten Industrieanlagen, vom
Haarschnitt im Friseursalon bis zu neuen Urheberrechten.

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9
Q

Unterschied nominales und reales BIP?

A

Im Gegensatz zum nominalen BIP wird das reale BIP durch den Vergleich des Werts aller verkauften Güter zu den Preisen eines Basisjahres berechnet. Hierdurch wird die verzerrende Wirkung von Preisänderungen auf das BIP ausgeschaltet. Das reale BIP wird deshalb auch BIP zu konstanten Preisen genannt.

  • Nominales BIP : gemessen zu aktuellen Preisen (P) in €
  • BIPnominal = BIPreal x P
  • Reales BIP: gemessen in physischen Einheiten bzw. Preisen eines Basisjahres: BIPreal = BIPnominal/P
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10
Q

Wie ist der Außenbeitrag definiert?

A

Exporte - Importe [in % des nominalen BIP]

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11
Q

Unterschied Stromgrößen von Bestandsgrößen?

A

Stromgrößen sind zeitraumbezogen, Bestandsgrößen zeitpunktbezogen.

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12
Q

Ist die Arbeitslosenquote eine Strom- oder Bestandsgröße?

A

Bestandsgröße (zeitpunktbezogen)

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13
Q

Wie wird das Bruttonationaleinkommen (BNE) berechnet?

A

= BIP - Faktoreinkommen an das Ausland + Faktoreinkommen aus dem Ausland

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14
Q

Wie wird das Nettonationaleinkommen (NNE) berechnet?

A

= BNE - Abschreibungen

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15
Q

Wie wird das Volkseinkommen berechnet?

A

= NNE - Gütersteuern + Gütersubventionen

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16
Q

Was sagt der BIP-Deflator aus?

A

Preisindex des BIP - Der BIP-Deflator ergibt sich aus dem aktuellen nominalen BIP geteilt durch das reale BIP (x 100). Der BIP-Deflator zeigt uns, wie viel der Zunahme des nominalen BIP eine Folge von Preiserhöhungen ist.
Werte > 100 Inflation
Werte < 100 Deflation

17
Q

Beschreiben Sie die verschiedenen Ausprägungen der Preiselastizität von Angeboten

A

preisunelastisches Angebot:
Relativ große Preisänderungen haben nur geringe Mengenänderungen auf der Angebotsseite zur Folge. Eine geringe Preiselastizität des Angebots
deutet auf hohe Grenzkosten der Produktionsausweitung hin, die z.B. durch eine zu geringe Flexibilität der Produktionsfaktoren
hervorgerufen wird.

starres Angebot:
wenn die Angebotselastizität Null ist
Preisveränderungen haben dann keinen Einfluss auf die angebotene Menge. Dieser Verlauf ist kurzfristig gegeben, wenn die Produktion sich an der
Kapazitätsgrenze befindet und Anpassungen nicht möglich sind.

preiselastisches Angebot:
Geringe Preisänderungen führen auf der Angebotsseite zu großen Mengenänderungen. Dies ist u.a. ein Indiz für eine vergleichsweise große Flexibilität der Produktionsfaktoren, die vor allem in
längerfristiger Sicht gegeben ist.

unendlich elastisch:
Wenn beliebige Mengen langfristig zu konstanten Stückkosten produziert werden können.
Beispiel ist der Kaffeeanbau. Hier steht Land in großem Umfang für den Anbau zur Verfügung. Während die Kosten des Anbaus und der Pflege der
Sträucher konstant bleiben, steigt die Menge des produzierten Kaffees.

18
Q

Klassischer Verkäufermarkt?

A

Immobilienmarkt ((Stadtgebiet) –> deutlich mehr Nachfrage als Angebot

19
Q

Klassischer Käufermarkt

A

Immobilienmarkt (Land) –> Deutlich mehr Angebot als Nachfrage

20
Q

Von welchen Annahmen geht der vollkommende Markt aus?

A

*Die gehandelten Güter sind homogen, d.h. nicht
unterscheidbar und außerdem beliebig teilbar.

*Alle möglichen Nachfrager haben jederzeit freien Zutritt zu diesem Markt.

*Die Marktteilnehmer verfügen über eine lückenlose
Marktkenntnis (vollkommene Markttransparenz).

*Es wird eine unendlich hohe Anpassungsgeschwindigkeit der Marktteilnehmer an Veränderungen bei Preisen und Mengen
unterstellt.

*Alle Marktteilnehmer handeln nach dem ökonomischen Prinzip, d.h. sie verhalten sich rational.·

*Für jedes Gut existiert zu einem bestimmten Zeitpunkt nur ein Marktpreis.

Beispiel: Börse (Handel mit Wertpapieren)

21
Q

Was versteht man unter Economies of Scale?

A

Skaleneffekte bzw. Skalenerträge, d.h. Kostenersparnisse die bei wachsender Ausbringungsmenge

–> durch vermehrte Chancen produktivitätssteigender Spezialisierung (“Spezialisierung”),

–> durch Lerneffekte (“Erfahrungskurve”)

oder durch “Kapazitätsgrößenvorteile”

entstehen.

Bsp: Aldi: Aldi führt nur Produkte mit einer Mindestumsatzmenge und einer hohen Warenumschlagsgeschwindigkeit

22
Q

Was versteht man unter Economies of Scope?

A

Verbundvorteile im Sinne von Vorteilen aufgrund einer Diversifikation im Gegensatz zu den Größenvorteilen bei den economies of scale.

Hier sollen Kostensynergieeffekte bei einer breiten Produktpalette in einem Unternehmen genutzt werden.

Unternehmenszuschüsse können das Ziel verfolgen, einen gegenseitigen Kompetenztransfer der sich verbindenden Unternehmen herzustellen. Die Ausnutzung derartiger Synergieeffekte kann z.B. in der Organisationsform der strategischen Allianzen erfolgen.

23
Q

Wie heißt eines der wichtigsten volkswirtschaftlichen Rechenwerke?

A

volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR)

24
Q

Was wird durch die VGR ermittelt und wie?

A

Ermittlung wie hoch das gesamtwirtschaftliche Angebot bzw. Nachfrage in einer Periode (meistens 1 Jahr) war. Den Schwerpunkt bilden die Entstehung, Verteilung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und des Bruttonationaleinkommens (BNE) sowie die Darstellung der Umverteilungs- und Vermögensbildungsvorgänge.

Das BIP gilt als wichtigstes Produktionsmaß, das BNE als zentrales Einkommensmaß. Die Veränderung des Inlandsprodukts zum Vorjahr dient als Maß der Entwicklung einer Volkswirtschaft.

25
Q

Was bildet die Zahlungsbilanz ab?

A

Zeichnet alle Leistungs- und Finanztransaktionen auf, die in einem Zeitabschnitt zwischen Inland und dem Ausland stattgefunden haben.
Sie gibt Auskunft über die ökonomische Verflechtung einer Volkswirtschaft mit dem Ausland.

26
Q

Wer erhebt die Zahlungsbilanz?

A

Deutsche Bundesbank

27
Q

Warum ist der Begriff Zahlungs-BILANZ irreführend?

A

Bilanz ist irreführend, da bei diesem Rechenwerk nur Stromgrößen abgebildet werden und nicht wie üblich Bestandgrößen. Allerdings werden in der ZB nach dem Prinzip der doppelten Buchführung alle Transaktionen stets in zwei Teilbilanzen verbucht:

1: Leistungsbilanz: Alle Leistungstransaktionen die in einem bestimmten Zeitraum zwischen dem Inland und dem Ausland vorgenommen wurden

2:Kapitalbilanz: bildet ab wie die Leistungstransaktionen finanziert werden. Man kann dann in den Teilbilanzen ablesen, welche reinen Finanztransaktionen zwischen Inländern und Ausländern stattgefunden haben.

28
Q

Aus welchen Teilbilanzen setzt sich die Zahlungsbilanz zusammen?

A

Leistungsbilanz + Vermögensänderungsbilanz + Restposten = Kapitalbilanz

29
Q

Aus welchen Teilbilanzen setzt sich die Leistungsbilanz zusammen?

A

*Die Handelsbilanz, in der Ausfuhr und Einfuhr von Waren erfasst werden.

*Die Dienstleistungsbilanz, in der die Einnahmen und Ausgaben für den Außenhandel mit Dienstleistungen (größter Posten ist der Reiseverkehr) verbucht werden.

*Primäreinkommen –> Die Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen (zum Beispiel die Erträge aus Kapitalanlagen im Ausland).

*Sekundärbilanz –> Die Bilanz der laufenden Übertragungen (größter Posten sind die Leistungen an den EU-Haushalt). In der Kapitalbilanz werden der Zufluss und der Abfluss von Kapital (Direktinvestitionen, Wertpapieranlagen) und der Kreditverkehr mit dem Ausland verbucht. Der buchungstechnische Ausgleich zwischen Leistungsbilanz und Kapitalbilanz findet in der Veränderung der Devisenreserven statt.

30
Q

Deutschland hat seit Jahren ein Zahlungsbilanzüberschuss. Welche Bilanzen tragen dazu maßgeblich bei und welche nicht?

A

Die bundesdeutsche Zahlungsbilanz war in der Vergangenheit zumeist – bis auf die Nachkriegszeit (1950er-Jahre) und die ersten 10 Jahre nach der Wiedervereinigung (1990er-Jahre) – durch Überschüsse (also durch Netto-Devisenzuflüsse) gekennzeichnet. Dies gilt jedoch nicht für alle Teilbilanzen: Ständige Überschüsse wurden seit den 1960er-Jahren innerhalb der Handelsbilanz erreicht (Stichwort: „Exportweltmeister Deutschland“). Zu regelmäßigen Defiziten kam es dagegen seit den 1970er-Jahren in der Dienstleistungsbilanz (Stichwort: „Reiselust der Deutschen“) und in der Bilanz der laufenden Übertragungen (Stichwort: Überweisungen der „Gastarbeiter“ an ihre Familien; dabei sei angemerkt, dass Inländer im Sinne der VGR alle Personen sind, die ihren ständigen Wohnsitz im Inland haben).

31
Q

Was erfasst die Kapitalbilanz?

A

Die Kapitalbilanz erfasst als Teilbilanz der Zahlungsbilanz die Direktinvestitionen, Wertpapieranlagen, Finanzderivate und Mitarbeiteraktienoptionen, den übrigen Kapitalverkehr sowie die Währungsreserven eines Staates innerhalb einer bestimmten Rechnungsperiode.

32
Q

Was versteht man unter einer Direktinvestition?

A

Zeigt in welchem Umfang sich Inländer an ausländischen Unternehmen beteiligen (und umgekehrt). Das bedeutet, wenn die Investitionen vom Ausland in deutsche Unternehmen rückläufig ist, kann das als Indikator für die abnehmende Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland gesehen werden.

33
Q

Was versteht man unter Finanzderivaten?

A

Derivate sind Finanzprodukte, die den Preis eines Basiswerts abbilden. Basiswerte können z.B. Wertpapiere wie Anleihen oder Aktien sein.

34
Q

Was erfasst die Handelsbilanz?

A

Erfasst die Ein- und Ausfuhr von Waren.
Mit Abstand die größte Teilbilanz der ZB
Für die Exportnation Deutschland weist sie traditionell einen Handelsbilanzüberschuss aus.

35
Q

Was erfasst die Dienstleistungsbilanz?

A

Bildet alle Leistungstransaktionen ab die sich aus,
- Reiseverkehr (Geld welches im Ausland ausgegeben wird)
- Transporten (Deutsche Post weltweit)
- Finanzdienstleistungen
- sowie aus Patenten und Lizenzen ergeben

Sie ist traditionell defizitär da die Deutschen deutlich mehr Geld im Ausland ausgeben, als wiederum Ausländer bei ihrem Urlaub in Deutschland. So entsteht ein Ungleichgewicht in der Bilanz

36
Q

Was erfasst das Primäreinkommen?

A

Kapitalerträge = Zinszahlungen aus dem Ausland
Kapitalaufwendungen = Zinszahlungen in das Ausland
Einkommen aus unselbstständiger Arbeit (Grenzarbeiter)

37
Q

Was erfasst das Sekundäreinkommen?

A

Alle unentgeltlichen Leistungen an das Ausland (Transfer der öffentlichen Hand an die EU und andere internationale Institutionen (NATO, WHO), sowie um Überweisungen von Gastarbeitern an die Herkunftsländer)

38
Q

Was steht hinter der doppelten Buchführung innerhalb der ZB?

A
  • Leistungstransaktionen berühren immer die Leistungs- und Kapitalbilanz
  • Die Verbuchung reiner Finanztransaktionen berührt ausschließlich die Kapitalbilanz
39
Q

Was versteht man unter Währungsreserven?

A

Währungsreserven sind die von einer Zentralbank auf der Aktivseite ihrer Bilanz in Fremdwährung, Edelmetallen, Sonderziehungsrechten und Reservepositionen im Internationalen Währungsfonds gehaltenen Mittel zu Devisenmarktinterventionen und zur Finanzierung von Außenhandelsdefiziten.