Betriebswirt IHK - HF 1 - 5 Flashcards

(80 cards)

1
Q

Welche Aufgaben hat das strategische Controlling?

Transparent, Wahrhaftigkeit, Plausibilität, Konsequenz

A

Funktion: Planung, Information, Steuerung und Kontrolle zur Unterstützung des Managements.

Strategisch: langfristige Ziele
Operativ: kurzfristig, prüft wirtschaftlichkeit und Kennzahlen

Planungsansatz: Top-Down oder Bottom-Up

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2
Q

PESTLE - Analyse

A

Untersuchung von ausländischen Märkten bei geplanter Zusammenarbeit oder Investition.

  • Political
  • Economic
  • Social
  • Technological
  • Legal
  • Environmental
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3
Q

Six Sigma

DMAIC-Zyklus

A

Methode zur systematischen Prozessverbesserung.

Stellt den Zusammenhang zwischen höherer Qualität und niedrigen Entwicklungskosten dar. Fehler sollen reduziert und Prozesse kontinuierlich verbessert werden.
Dieses zahlen- und datenbasierte Qualitätssystem orientiert sich am DMAIC-Zyklus:

  • Define - Prozess festlegen
  • Measure - Messung durch Befragung, Beobachtung
  • Analyze - Analyse Soll/Ist
  • Improve - Verbesserung
  • Control - KVP
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4
Q

Branchenstrukturanalyse /
FIVE FORCES nach Porter

A

Die Branchenstrukturanalyse (oder Five Forces / Fünf Kräfte) nach Michael Porter ist ein Werkzeug, um zu verstehen, wie attraktiv und profitabel eine bestimmte Branche langfristig ist.

  1. Wettbewerber in der Branche: steigende Rivalität
  2. potenzielle neue Konkurrenten: Bedrohung durch neue Konkurrenten
  3. Lieferanten: Verhandlungsstärke der Lieferanten
  4. Abnehmer: Verhandlungsstärke der Kunden
  5. Substitutionsgüter: Bedrohung durch Ersatzprodukte / -dienste
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5
Q

Was ist die Delphi-Methode?

Orakel von Delphi

A

Die Delphi-Methode ist ein mehrstufiges systematisches Prognoseverfahren. Man führt eine
Befragung mit unterschiedlichen Experten durch, wertet die Ergebnisse aus, verteilt die Ergebnisse an die Experten und beginnt wieder von vorne. Dies macht man so lange bis man ein Mehrheitsergebnis erhält.

Vorgehensweise:
1. Fragebogen entwickeln
2. Prüfkriterien aufstellen
3. Briefing der Experten
4. Fragebogen anonym ausfüllen lassen
5. Durchschnittswerte bilden
6. Experten bekommen die Auswertung
7. Experten füllen Fragebogen erneut aus
8. Die Punkte 5 - 7 so lange wiederholen bis eine klare Mehrheitsaussage entsteht.

Vorteil:
- Nutzung von Expertenwissen zur Minimierung von Planungsunsicherheiten
- im Vergleich zur Marktforschung schnell und kostengünstig.

Nachteil:
- zufällige Zusammensetzung der Experten
- Entscheidungskriterien fehlen
- Änderung der Stellungnahmen durch Gruppenwirkung
- Manipulation durch bewusste Fehleinschätzung
- Überraschende Entwicklungen sind nicht vorhersehbar

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6
Q

Erkläre die Szenario-Technik

Methode Früherkennung, auch Szenariotrichter, Szenario-Analyse

A

Die Szenario-Technik ist ein Prognoseverfahren, das verschiedene mögliche zukünftige Entwicklungen in Form von Szenarien erfasst: 1. Best-Case 2. Trendszenario / Referenzszenario 3. Worst-Case

Ablauf:
1. Zieldefinition / Problemformulierung: Was soll mit der Szenario-Technik untersucht werden? Welcher Zeithorizont ist relevant?
2. Identifikation und Analyse der Einflussfaktoren: Definition der Fakroten (z. B. PEST) und deren Einfluss auf die Zukunft, Analyse der Relevanz: wie wichtig sind die Faktoren und wie (un)sicher ist ihre Entwicklung?
3. Entwicklung der Szenarien (Prognose): Best, Trend und Worst-Case und deren Beschreibung
4. Analyse und Interpretation der Szenarien: Ableitung von Handlungsoptionen (Transfer)

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7
Q

Balanced Scorecard

Ursache-Wirkungs-Beziehungen

A

Die Balanced Scorecard (ausgewogene Anzeigentafel) ist ein Kennzahlensystem, welches sowohl qualitative als auch quantitative Aspekte vereint (Strategie-Übersetzungs- und Managementsystem).

–> Managementsystem, das Unternehmen hilft, ihre Strategie in konkrete Ziele und messbare Ergebnisse zu übersetzen.

Finanzperspektive: Welche Ziele verfolgen unsere Shareholder? (z. B. Rentabilitäts- und Kostenziele)

Kundenperspektive: Wie nehmen uns unsere Kunden war? (z. B. Image, Kundentreue)

Prozessperspektive: Welche internen Prozesse sind für uns erfolgswirksam? (z. B. Fehlerquote)

Potenzialperspektive (Lern- und Entwicklungsperspektive): Wie können wir uns kontinuierlich weiterentwickeln? (Wissensmanagement)

Bsp.: Wenn wir unsere Mitarbeiter schulen (Lernen & Entwicklung), verbessern sich unsere Prozesse (Interne Prozesse), was zu zufriedeneren Kunden führt (Kundenperspektive) und sich letztlich im Umsatz niederschlägt (Finanzperspektive).

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8
Q

Benchmarking

PDCA möglich

A

Benchmarking vergleicht systematisch Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen mit den Leistungsstärksten.
Ziel ist die Datengewinnung in Bezug auf Stärken und Schwächen, um einen KVP zu betreiben.

  1. Planung (PLAN): Ziele definieren, Benchmarkingobjekt
  2. Datenerhebung (DO): interen und externe Datenbeschaffung
  3. Auswertung (CHECK): Stärken und Schwächen erkennen
  4. Maßnahmen (ACT): Verbesserungen ableiten und umsetzen
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9
Q

Marktsegmentierungsstrategie: Marktsegmentierung und Marktbearbeitung

A
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10
Q

Marktsegmentierung & Marktbearbeitungsstrategien

A

Marktsegmentierung: Aufteilung eines Gesamtmarktes in homogene (gleichartige) Käufergruppen wie Demographisch, Geographisch, Psychographisch, Verhaltensorientiert (Segmente) mit ähnlichen Bedürfnissen oder Merkmalen. Ziel: Gezielte Kundenansprache, effizientzere Marketingeinsatz

Marktbearbeitungsstrategien:
Undifferenzierte Marktbearbeitung (Massenmarketing): keine Segmentierung, ein Produkt für alle
Differenzierte Marktbearbeitung (Segmentiertes Marketing): Markt wird segmentiert
Konzentrierte Marktbearbeitung (Nischenmarketing): Markt wird sehr präziese segmentiert

Vorteil segmentierung: klare Fokussierung, gezielte Budgetierung und Ressourceneinsatz, Voraussetzung für Porters Wettbewerbsstrategien
Nachteil: klare Abgrenzung von Segmenten oft schwierig

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11
Q

BCG-Matrix (Boston Consulting Group Matrix)
Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio

Portfolio-Analyse, Portfolio-Matrix, Vier-Felder-Portfolio-Matrix

A

Analyseinstrument zur Bewertung des Produktportfolios eines Unternehmens.

Ordnet strategische Geschäftseinheiten (SGEs) oder Produkte in ein Vier-Felder-Portfolio ein, basierend auf:
Marktwachstum (Y-Achse, niedrig → hoch)
Relativer Marktanteil (X-Achse, hoch → niedrig)

Stars: Hohes Marktwachstum, hoher relativer Marktanteil
Benötigen hohe Investitionen, um Wachstum zu finanzieren und Marktanteil zu halten.
Ziel: Marktführerschaft sichern, langfristig Cash Cow werden.

Cash Cows: Niedriges Marktwachstum, hoher relativer Marktanteil
Generieren hohe Cashflows, die zur Finanzierung anderer Produkte (Stars, Question Marks) genutzt werden können.
Ziel: Position halten, Gewinne abschöpfen, Investitionen minimieren.

Question Marks: Hohes Marktwachstum, niedriger relativer Marktanteil
Potenzial für Stars, aber unsicherer Ausgang. Benötigen hohe Investitionen, um Marktanteil aufzubauen.
Ziel: Analysieren, ob Investitionen sich lohnen (ausbauen) oder Produkt aufgegeben werden soll (desinvestieren).

Poor Dogs: Niedriges Marktwachstum, niedriger relativer Marktanteil
Generieren kaum Gewinne oder sogar Verluste.
Ziel: Desinvestieren, Liquidieren oder strategisch unwichtige Nische halten.

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12
Q

Europäische Aktiengesellschaft (SE) – Eigenschaften & Vorteile?

A

1. Definition & Zweck:
Eine übernationale Rechtsform, die in allen EU-Mitgliedsländern gültig ist und Unternehmen grenzüberschreitend agieren lässt.

2. Entstehung:
Durch Verschmelzung von Kapitalgesellschaften aus mind. zwei EU-Ländern.
Oder Umwandlung einer Kapitalgesellschaft, die mind. zwei Jahre eine Tochter in anderem EU-Land hat.

3. Kerneigenschaften & Vorteile:
* Europaweit einheitliche Rechtsform: Reduziert bürokratische Hürden bei grenzüberschreitenden Aktivitäten.
* Flexibler Sitzwechsel: Der Sitz kann innerhalb der EU problemlos gewechselt werden, ohne Neugründung.
* Vereinfachte Zusammenarbeit: Unternehmen können EU-weit zusammengehen, ohne viele unterschiedliche nationale Gesetze berücksichtigen zu müssen.
* Einheitliche Führung & Bilanzierung: Unternehmen und Töchter können mit einheitlicher Geschäftsführung und Bilanzierungsverfahren arbeiten.
* Mindestkapital: 120.000 €.

4. Organe (Wahlfreiheit):
Monistisches System: Verwaltungsrat mit einem geschäftsführenden Direktor (dieser ist an Beschlüsse gebunden und jederzeit abberufbar).
Dualistisches System: Vorstand und Aufsichtsrat.

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13
Q

Joint Venture (JV) – Was ist das & Welche Arten gibt es?

A

Definition: Zwei oder mehr rechtlich selbstständige Unternehmen gründen eine Joint-Venture-Gesellschaft (eigenes Unternehmen) mit dem Ziel der dauerhaften Zusammenarbeit.

Arten nach Beteiligung/Rechtsnatur:
* Equity Joint Venture: Rechtlich selbstständiges Gemeinschaftsunternehmen mit Kapital- und Risikobeteiligung der Partner (vgl. Equity = Eigenkapital). Die am häufigsten vorkommende Form.
* Contractual Joint Venture (Kooperations-JV):
Grundlage ist eine vertragliche Vereinbarung über die Zusammenarbeit (Kosten-, Risiko-, Gewinnverteilung).
Das JV kann dabei eine eigene Rechtsform erhalten, muss aber nicht zwingend eine separate Gesellschaft sein.

Arten nach Beziehung der Partner
* Horizontales Joint Venture: Unternehmen derselben Branche gründen ein JV (z.B. zwei Händler kooperieren).
* Vertikales Joint Venture: Unternehmen aus einer vor- oder nachgelagerten Stufe der Wertschöpfungskette kooperieren (z.B. Produzent und Händler)

Arten nach geografischer Reichweite
* Domestic Joint Venture: Nationale Gemeinschaftsunternehmen, alle Vertragsparteien sitzen dabei im selben Land.
* International Joint Venture: Mindestens ein Vertragspartner hat seinen Geschäftssitz in einem anderen Land als dem Joint Venture selbst.

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14
Q

Unternehmenszusammenschlüsse

A

1. Kooperation:
* Rechtliche und wirtschaftliche Selbstständigkeit der beteiligten Unternehmen bleibt erhalten.
* Nur die Zusammenarbeit ist beschränkt.
* Ziele/Vorteile: Synergieeffekte, verbesserte Kapazitätsauslastung (Economies of Scale), Gewinnung neuer Kunden/Vertriebswege, Know-how-Transfer, Risikosenkung.

Beispiele Kooperation: Interessengemeinschaften, Konsortien, Einkaufsverbände, Joint Ventures, Gelegenheitsgesellschaften, Kartelle.

2. Konzentration:
* Wirtschaftliche Unselbstständigkeit der beteiligten Unternehmen.

Konzern:
* Rechtlich selbstständige Unternehmen unter einheitlicher Leitung.
* Gleichordnungskonzern: Holding und Schwestergesellschaften (vertraglich oder Kapitalverflechtung).
* Mutterkonzern: Abhängigkeit der Töchter vom Mutterunternehmen (Mehrheitsbeteiligung).

Trust (Fusion):
* Verschmelzung mehrerer Unternehmen zu einem neuen Unternehmen.

  • Ziele/Vorteile: Kostenvorteile durch Zusammenlegung, optimierte Produktionsabläufe, verbesserte Finanzierung, Rohstoffsicherung, bessere Verhandlungsmacht.
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15
Q

Welche Finanzierungsarten gibt es?

Unterschied Eigen- / Fremdfinanzierung, Beispiele

A

1. Eigenfinanzierung (Equity Financing):
* Herkunft: Kapital kommt von den Eigentümern des Unternehmens.
* Merkmale: Stärkt Eigenkapitalbasis, keine feste Zins-/Tilgungspflicht, erhöht Unabhängigkeit.

Beispiele:
Einlagenfinanzierung (Außenfinanz): Neueinlagen von Gesellschaftern (z.B. bei Gründung, Kapitalerhöhung).
Selbstfinanzierung (Thesaurierung, Innenfianz.): Einbehaltene Gewinne werden nicht ausgeschüttet.
Finanzierung aus Abschreibungen (Innenfinanz.): Abschreibungen sind Cashflow-wirksam und bleiben im Unternehmen.

2. Fremdfinanzierung (Debt Financing):
* Herkunft: Kapital kommt von externen Gläubigern.
* Merkmale: Feste Zins- und Tilgungspflichten (unabhängig vom Erfolg), keine Stimmrechte für Kapitalgeber, Zinsen sind steuerlich abzugsfähig.

Beispiele:
Bankkredite (Außenfinanz.): Langfristige Darlehen, Kontokorrentkredite, Investitionskredite.
Anleihen/Schuldverschreibungen (Außenfinanz.): Wertpapiere, die Käufer zu Gläubigern machen.
Lieferantenkredite: Zahlungsziele bei Lieferanten.
Leasing/Mietkauf: Alternative Nutzungsfinanzierung von Anlagegütern.
Rückstellungen (Innenfinanz.)

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16
Q

Was sind die Trends lt. Bundesministerium für Wirtschaft?

A

Virtual Reality: Darstellung einer virtuellen Realität, z. B. durch VR-Brille mit Interaktionsmöglichkeiten in einer 360-Grad-Umgebung
Digital Twin: digitale Darstellung eines materiellen oder immateriellen Objekts aus der realen Welt, unabhängig davon, ob dieses bereits Realität ist
Artificial Intelligence: künstliche Intelligenz, die Maschinen und Roboter intelligent agieren lässt (z. B. Chatbot)
Cloud Computing: geräteunabhängiger Zugriff auf Daten im Internet, die in einer Cloud gespeichert sind
Kryptowährungen: digitales Zahlungsmittel, welches in Guthabenform von Nutzern (verschlüsselt durch Computercode - Blockchain) übertragen werden kann
3-D-Druck: dreidimensionaler Druck von Objekten
Digitale Assistenzsysteme: unterstützen die Mensch-Maschine-Beziehung durch Informationen visueller oder akustischer Natur
Sharing Economie: gemeinsame Nutzung von Gütern durch Teilen, Verleihen, Verschenken oder Vermietung (z. B. Carsharing)
Process Mining: Analyse und Rekonstruktion von Geschäftsprozessen

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17
Q

Welche Instrumente können im Rahmen der Trendanalyse eingesetzt werden?

Analyse-Tools

A

Um Trends zu konkretisieren und abschätzen zu können, eignen sich:
* Delphi-Methode
* Szenario-Technik
* Planspiel-Technik „Business Wargaming“: Simulation sich verändernder Märkte und Wettbewerber
* Design Thinking: systematische Analyse potenzieller Innovationen als Antwort auf Trendentwicklungen, unter Beachtung von Machbarkeit, Kundennutzen und Marktfähigkeit
* OKR-Methode (Objectives and Key Results): Definition von beispielsweise quartalsweisen messbaren Schlüsselzielen (Key Results) im Rahmen der Jahresziele (Objectives)
* Benchmarking: Vergleich mit den Branchenführern

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18
Q

Unterschied Aufbau- und Ablauforganisation

A

Die Aufbauorganisation stellt den formalen Aufbau der Stellen dar und regelt im Rahmen der Hierarchie die Über- und Unterstellungen der jeweiligen Stellen und Abteilungen.
Das Darstellungsmittel ist das Organigramm, weitere Instrumente sind Stellenbeschreibungen und Arbeitsplatzbeschreibungen.

Die Ablauforganisation stellt den genormten Ablauf der Prozesse unter Planung der notwendigen Ressourcen dar. Darstellungsmittel sind Netzpläne, Arbeitsablaufdiagramme oder Gantt-Diagramme.

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19
Q

Lewin-Modell des Wandels: Die 3 Phasen

A

Modelle des Wandels helfen, mit der Komplexität von Veränderungen umzugehen.
Nach Lewin durchläuft eine Veränderung 3 Phasen:

1. Auftauphase (Unfreezing):
* Veränderung wird geplant und vorbereitet.
* Betroffene werden informiert und von der Notwendigkeit überzeugt.
* Ziel: Bereitschaft zur Veränderung schaffen.

2. Veränderungsphase (Changing):
* Neues Organisationskonzept wird eingeführt.
* Betroffene werden durch Personalentwicklungsmaßnahmen unterstützt.

3. Wiedereinfrierphase (Refreezing):
* Organisatorische Veränderungen werden stabilisiert.
* Rückfall in alte Verhaltensweisen wird verhindert.
* Ausgangsbasis für kontinuierliche Weiterentwicklung.

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20
Q

CMS-Implementierung: Vorgehen & Schlüsselelemente

Compliance Management System

A

Ein Compliance Managementsystem schafft aufbau- und ablauforganisatorische Strukturen zur Aufrechterhaltung der Compliance Kultur im Unternehmen.
Vorgehen (Orientierung am PDCA-Zyklus):

Plan (Ziele & Themenfelder festlegen):
* Ziele und Themenfelder definieren
* Ist-Zustand ermitteln (unter Berücksichtigung von Branche und Unternehmenskultur)
* Soll-Zustände erarbeiten
* Maßnahmenplan konzipieren
* Risikoanalyse durchführen
* Haftungs- und Imagerisiken bewerten
* Kommunikationsstrukturen und -schnittstellen schaffen

Do (Umsetzung):
* Compliance-Organisation umsetzen

Check (Kontrolle):
* Regelmäßige Dokumentation und Kontrolle

Act (Verbesserung):
* Verbesserung des Managementsystems

Sieben Grundelemente eines CMS:
* Definition der Compliance-Kultur
* Beschreibung der Compliance-Ziele
* Einbindung der Compliance in Aufbau- und Ablauforganisation
* Definition der risikobehafteten Prozesse und Unternehmensbereiche
* Beschreibung der Umsetzung der Compliance-Regelungen (Compliance-Programm)
* Festlegung von Verantwortlichkeiten und Kommunikationskanälen
* Evaluation, Überwachung und Steuerung

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21
Q

Was sind die 5 Säulen des CMS?

Compliance Management Systems

A

Die DIN EN ISO 19600 (Leitfaden für Compliance Management Systeme) basiert auf folgenden 5 Säulen:

  1. Risikoanalyse:
    Analysiert Unternehmen und Umfeld auf Compliance-Verpflichtungen (Gesetze, Stakeholder, Verträge).
  2. Führung:
    Rollen und Verantwortlichkeiten klären, Ziele festlegen.
    Geschäftsleitung schafft Rahmenbedingungen und stellt Ressourcen bereit.
  3. Steuerungs- und Kontrollmaßnahmen:
    Systematische Steuerung und Kontrolle dokumentierter Regelungen durch Prozessbeschreibungen und Handlungsanweisungen.
  4. Training und Kommunikation:
    Mitarbeiter durch transparente Kommunikation und regelmäßige Schulungen befähigen.
    Trainings definieren Anforderungen, erleichtern Orientierung und machen Entscheidungen transparent.
  5. Kontinuierliche Verbesserung:
    Regelmäßige Überprüfungen (Monitoring) zur Erkennung von Schwachstellen.
    Präventionsmaßnahmen einleiten und Verbesserungen implementieren
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22
Q

Welche Investitionsrechenverfahren (statisch und dynamisch) gibt es?

A

Statisch:
Kostenvergleichsrechnung: Kges = Kf+Kv (kritische Menge)
Gewinnvergleichsrechnung: G = E-K
Rentabilitätsvergleichsrechnung: s. Formelsammlung
Amortisationsrechnung: s. Formelsammlung

Dynamisch:
Kapitalwertmethode: ist eine Investition vorteilhaft?
Interner Zinsfuß: wie Kapitalwertmethode + Effektivverzinsung
Annuitätenmethode: Vorteilhaft? Wie hoch ist der jährliche gleichbleibender Betrag, der aus der Investition entnommen werden kann?

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23
Q

Mit welchen Möglichkeiten kann ein Liquiditätsengpass beseitigt werden?

A
  • Verlängerung der Lieferantenzahlungsziele (Verzicht auf Skontoabzug)
  • Verkürzung der Kundenzahlungsziele
  • Anzahlungen verlangen
  • Fremdkapitalaufnahme
  • Eigenkapitalerhöhung
  • Gesellschafter aufnehmen
  • Sale and lease back
  • Factoring
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Perfectly
24
Q

Welche Möglichkeiten der Investitionsentscheidung gibt es im Rahmen der Investitionsplanung?

A

Qualitativ (nicht monetär): Nutzwertanalyse

Quantitativ: (Monetär): Dynamisch/Statische Verfahren (Investitionsrechenverfahren)

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25
Vorgang bei einer Nutzwertanalyse
**Vorgehen**: 1. Auswahl der Kriterien. 1. Gewichtung der Kriterien (G) (z.B. durch paarweisen Vergleich). 1. Alternativen auswählen. 1. Bewertung jedes Kriteriums (B) für jede Alternative (z.B. 1-10 oder 1-5). 1. Multiplikation: Bewertung (B) x Gewichtung (G) für jedes Kriterium und jede Alternative. 1. Addition: Summe der Ergebnisse ergibt den Gesamtwert für jede Alternative. **Vorteile**: Auch qualitative Kriterien können einbezogen werden. Entscheidungen sind nachvollziehbar/dokumentiert. Man muss sich über entscheidende Kriterien im Klaren sein. **Nachteile**: Auswahl der Kriterien ist subjektiv. Gewichtung ist subjektiv. Bewertung ist subjektiv.
26
Trendforschung als Prozess – Was ist das & welche Phasen hat sie?
**Definition**: Die Trendforschung beschäftigt sich mit möglichen zukünftigen Entwicklungen (5-10 Jahre), die elementaren Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen haben. **Ziel**: Analyse von Antriebskräften (Driving Forces) durch regelmäßiges Monitoring des Unternehmensumfelds. Identifikation und Benennung entscheidender Veränderungen (Naming). **Instrumente zur Darstellung**: Delphi-Methode, Szenario-Trichter **Phasen der Trendforschung (als Prozess)**: **Analyse Driving Forces**: Monitoring von mikro- und makroökonomischen Trends (z.B. technologisch, sozial, ökologisch, politisch). **Trend Exploration (Identifikation)**: Identifikation von unternehmensrelevanten Trends aus den Driving Forces. **Trend Visioneering (Ableitung)**: Ableitung konkreter Handlungsstrategien aus den identifizierten Trends. **Innovation Strategie (Entwicklung)**: Entwicklung einer Innovationsstrategie für Trends mit großem Entwicklungspotenzial ("White Spots" = unbesetzte Markt- oder Themenfelder).
27
Controlling: Welche Budgetierungsmethoden gibt es?
**Target Costing**: Ziel: Ermittlung der maximalen Kosten (Target Cost), die ein Produkt oder eine Dienstleistung kosten darf, um einen bestimmten Marktpreis zu erzielen. **Zero-Base Budgeting (ZBB)**: Ziel: Eine detaillierte und fundierte Budgetplanung, die jedes Projekt oder jede Ausgabe von Grund auf neu rechtfertigt.
28
Bestandteile operatives Personalmanagement
**Personalplanung**: Hier geht es um die langfristige Personalplanung, die Festlegung der benötigten Mitarbeiterzahlen und die Planung der notwendigen Personalentwicklung. **Personalbeschaffung**: Der Fokus liegt hier auf der Suche und Auswahl neuer Mitarbeiter, sowohl intern als auch extern. **Personalverwaltung und -einsatz**: Dieser Bereich kümmert sich um die administrative Verwaltung der Mitarbeiter, einschließlich Lohnbuchhaltung, Arbeitszeitmanagement und die Organisation des Personaleinsatzes. **Personalentwicklung**: Ziel ist es, die Mitarbeiter zu fördern und ihre Fähigkeiten zu verbessern, sowohl durch interne Schulungen als auch externe Weiterbildungen. **Personalcontrolling**: Dieser Bereich befasst sich mit der Überwachung und Analyse der Personalwirtschaft, um Effizienzsteigerungen und Kostenoptimierungen zu erreichen.
29
Design Thinking: Definition, Kernpunkte & Prozessphasen
**Definition**: * Design Thinking ist ein Ansatz zur Problemlösung und Innovationsentwicklung. * Stellt Nutzerbedürfnisse in den Mittelpunkt. * Ist ein kreativer und interdisziplinärer Prozess, der auf Beobachtung, Empathie und Iteration basiert, um innovative Lösungen zu finden. **Kernpunkte**: * Nutzerorientierung * Kreativer Ansatz * Interdisziplinäre Zusammenarbeit * Iterativer Prozess **Beispielhafte Phasen im Design Thinking-Prozess**: * Verstehen (Empathize): Problem und Nutzerbedürfnisse gründlich erfassen. * Definition (Define): Problem klar definieren und Lösungsziele festlegen. * Ideation (Ideen finden): Vielfalt an Ideen zur Problemlösung entwickeln. * Prototyping: Kreative Prototypen erstellen, um Ideen zu testen und zu verfeinern. * Testen: Prototypen mit Nutzern testen und Feedback sammeln. * Implementierung: Beste Lösungen umsetzen und Ergebnisse analysieren
30
Was ist die Barwertmethode?
Die Barwertmethode ist ein Verfahren zur Bewertung von Investitionen, bei dem **zukünftige Zahlungsströme auf ihren heutigen Wert (Barwert) abgezinst** werden. Dies ermöglicht den Vergleich von Investitionen mit unterschiedlichen Zahlungszeitpunkten.
31
Was ist die Kontrahierungspolitik im Marketing?
Die Kontrahierungspolitik ist ein zentraler Bestandteil des Marketing-Mix. Sie umfasst alle Entscheidungen, die sich auf das Entgelt (Preis) und die damit verbundenen Bedingungen (Konditionen) für Produkte oder Dienstleistungen beziehen. **Preispolitik**: Festlegung von Verkaufspreisen unter Berücksichtigung von Kosten, Nachfrage, Wettbewerb und Unternehmenszielen (z.B. Gewinnmaximierung). **Konditionenpolitik**: Gestaltung von Rabatten, Lieferbedingungen, Zahlungsbedingungen und weiteren Serviceleistungen. Ziele: * Beeinflussung der Kaufentscheidung * Erreichung von Unternehmenszielen (Umsatz, Gewinn, Marktanteil) * Sicherung langfristiger Kundenbeziehungen * Positionierung am Markt
32
**Mikroökonomie und Makroökonomie** Unterschied zwischen Mikro- und Makroökonomie?
**Mikroökonomie** **Definition**: Analysiert das Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte (Haushalte, Unternehmen, Mitbewerber, Lieferanten, Kunden) und die Funktionsweise einzelner Märkte. **Fokus**: (**5 Forces**!) Wie treffen Haushalte Entscheidungen über Konsum und Sparen? Wie entscheiden Unternehmen über Produktion, Investitionen und Preissetzung? Wie funktionieren Märkte (Angebot, Nachfrage, Preisbildung)? Wettbewerbsformen (Monopol, Oligopol, Polypol). **Makroökonomie**: **Definition**: Betrachtet die Gesamtwirtschaft (globale Umwelt) und die großen, übergeordneten Zusammenhänge. Kann i. d. R. vom Unternehmen nicht beeinflusst werden. **Fokus**: (**PESTLE**!) Wirtschaftswachstum (BIP) Inflation/Deflation (Preisniveau) Arbeitslosigkeit Konjunkturzyklen Rolle des Staates (Fiskalpolitik) und der Zentralbank (Geldpolitik) Außenwirtschaft (Handelsbilanz, Wechselkurse)
33
IFRS (International Financial Reporting Standards)
Die primäre Kernfunktion der IFRS ist die Bereitstellung entscheidungsrelevanter, qualitativ hochwertiger und **international vergleichbarer Finanzinformationen** über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Unternehmen. **True & Fair View**: Der Abschluss soll ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermitteln. **Fair Value Bewertung**: Im Gegensatz zu nationalen Standards (wie dem HGB, das stark von Anschaffungs- oder Herstellungskosten geprägt ist) legen die IFRS oft Wert auf die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden zum "**beizulegenden Zeitwert**" (Fair Value).
34
Unterschiede IFRS / HGB | Langfristiges Vermögen & Eigenkapital (Bilanzansatz und Bewertung)
1. Langfristiges Vermögen (z.B. Sachanlagen) **HGB**: Anschaffungs-/Herstellungskosten (AK/HK) sind Obergrenze. Strenges Niederstwertprinzip: Bei Wertminderung zwingende Abschreibung; Zuschreibung nur bis max. ursprüngliche AK/HK. Vorsichtsprinzip dominant. **IFRS**: Option des Neubewertungsmodells (Revaluation Model): Bewertung zum Fair Value (beizulegendem Zeitwert) möglich. Ergebnis: Wertausweis über AK/HK möglich. Wertminderung (Impairment Test): Zusätzlich zur Abschreibung; Zuschreibung bis fortgeführter AK/HK möglich. True & Fair View dominant. 2. Halb fertige Produkte (Unfertige Erzeugnisse) **Beide**: Werden bilanziert. Wesentlicher Unterschied: Bewertung. **HGB**: Konservativer. Teilweise Wahlrechte bei Verwaltungskosten. **IFRS**: Potenziell höhere Herstellungskosten (z.B. durch Kapitalisierung von Fremdkapitalkosten). 3. Eigenkapital **HGB**: Vorsichts- und Realisationsprinzip: Nicht realisierte Gewinne erhöhen das Eigenkapital NICHT. Keine Neubewertung von Sachanlagen über AK/HK. **IFRS**: Weniger strenges Vorsichtsprinzip. Nicht realisierte Wertsteigerungen (z.B. aus Neubewertung von Sachanlagen) werden direkt im Eigenkapital als "Sonstiges Gesamtergebnis" (Other Comprehensive Income - OCI) bzw. Neubewertungsrücklage erfasst. Ergebnis: Eigenkapital i.d.R. höher als unter HGB.
35
Welche Führungsstile gibt es?
**Eindimensional**: * Autoritär: Leistungsorientiert, aufgabenbezogen, klare Anweisungen. * Kooperativ: Beziehungsorientiert, Mitarbeiterbeteiligung, gutes Betriebsklima. * Laissez-faire: Kaum Eingriff durch die Führungskraft. * Charismatisch: Führung durch die Ausstrahlung der Führungskraft. **Zweidimensional**: * Verhaltensgitter (Managerial Grid) nach Blake/Mouton: Mischung aus Leistungs- und Beziehungsorientierung. Ziel: hochmotivierte Mitarbeiter, hohe Leistung, angenehmes Klima. **Dreidimensional**: * Situativer Führungsstil: Abhängig vom Reifegrad des Mitarbeiters. * Personalportfolio
36
Code of Conduct: Definition & die drei Pfeiler
Ein Code of Conduct (CoC) ist eine **schriftliche Selbstverpflichtung** eines Unternehmens, die grundlegende **ethische und moralische Prinzipien sowie Verhaltensregeln** für Mitarbeiter und Führungskräfte festlegt. 1. **Geschäftsethik**: Richtlinien für korrekte Geschäftspraktiken. Themen: Bestechung, Wettbewerb, Interessenkonflikte, Gesetze. 2. **Verantwortung für die Umwelt**: Richtlinien für umweltfreundliches und nachhaltiges Handeln. Themen: Umgang mit Ressourcen und Abfällen. 3. **Soziale Verantwortung**: Einhaltung sozialer Standards und Menschenrechte. Themen: Chancengleichheit, Schutz von Mitarbeitern, Diskriminierung.
37
Ansoff-Matrix (Produkt-Markt-Matrix) | Was ist die Ansoff-Matrix? Welche Wachstumsstrategien gibt es?
Die Ansoff-Matrix ist ein **strategisches Planungstool**, das Unternehmen hilft, **Wachstumsstrategien zu entwickeln**. Sie kombiniert bestehende/neue Produkte mit bestehenden/neuen Märkten. Die **vier Wachstumsstrategien** sind: 1. Marktdurchdringung: Bestehende Produkte in bestehenden Märkten stärker vermarkten. 1. Marktentwicklung: Bestehende Produkte in neuen Märkten anbieten. 1. Produktentwicklung: Neue Produkte in bestehenden Märkten einführen. 1. Diversifikation: Neue Produkte in neuen Märkten einführen.
38
Vorteile einer starken Compliance-Kultur
**Minimierung von Risiken**: * Reduziert rechtliche, finanzielle & Reputationsrisiken, z. B.: Anti-Korruptionsrichtlinien **Stärkung des Vertrauens**: * Fördert Vertrauen bei Mitarbeitern, Kunden & Partnern. **Verbesserte Effizienz**: * Optimiert Prozesse, reduziert Fehler & Kosten. **Erhöhte Wettbewerbsfähigkeit**: * Schützt Reputation & verbessert Image. * Fördert langfristigen Erfolg. **Positive Unternehmenskultur**: * Schafft Integrität, Transparenz & Verantwortungsbewusstsein. * Steigert Mitarbeiterbindung & -motivation. Compliance = Regeltreue, Einhaltung aller Gesetze, Richtlinien und freiwilligen Kodizes Compliance-Kultur = gelebte Haltung und das Bewusstsein
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Was ist Transithandel und welche Arten gibt es?
Transithandel wird nach zwei Hauptkriterien unterteilt: 1. nach dem Sitz des Transithändlers: **Aktiver Transithandel**: Transithändler hat seinen Sitz im Transitland. Verkauft Waren aus Land A an Käufer in Land C. **Passiver Transithandel**: Transithändler hat seinen Sitz im Ausland. Verkäufer oder Käufer ist ein inländisches Unternehmen. 2. nach dem physischen Warenfluss: **Direkter Transithandel**: Waren werden ohne Zwischenlagerung/Verarbeitung direkt durch das Transitland transportiert. **Gebrochener Transithandel (Lagergeschäft)**: Waren gelangen physisch ins Transitland. Werden dort nicht verzollt, sondern in einem Zollfreilager gelagert oder bearbeitet.
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McKinsey 7S-Modell (Produkt-Markt-Matrix) | Definition, sieben Faktoren, Hard vs. Soft S
Das McKinsey 7S-Modell ist ein **strategisches Management-Tool**, das die **Effektivität einer Organisation** durch Analyse von sieben internen, voneinander abhängigen Faktoren **verbessert**. Die 7 S-Faktoren: **'Hard' S's (greifbar, leichter beeinflussbar)**: * Strategie: Plan und Richtung des Unternehmens zur Zielerreichung. * Struktur: Organigramm, Hierarchie, Verantwortlichkeiten. * Systeme: Prozesse und Verfahren (z.B. IT, HR, Controlling). **'Soft' S's (immateriell, schwerer beeinflussbar)**: * Gemeinsame Werte (Shared Values): Die Unternehmenskultur, Leitmotive, die das Handeln prägen. * Stil (Style): Der gelebte Führungsstil der Führungskräfte und deren Interaktion. * Mitarbeiter (Staff): Die Mitarbeiter, deren Verhalten, Demografie. * Fähigkeiten (Skills): Kompetenzen und Kernfähigkeiten der Organisation.
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E-Commerce: Die 5 Phasen der Customer Journey
**Awareness** (**Aufmerksamkeit**): Potenzielle Kunden werden auf ein Produkt/Unternehmen aufmerksam (z.B. durch Werbung, Social Media, Suchmaschinen). Ziel: Bekanntheit schaffen. **Consideration** (**Interesse/Abwägung**): Kunden zeigen Interesse, informieren sich tiefergehend, vergleichen Produkte/Anbieter. Ziel: Bedarf wecken und Lösungen aufzeigen. **Acquisition** (**Kauf/Konversion**): Der Kunde trifft die Kaufentscheidung und tätigt den Erwerb. Ziel: Transaktion abschließen. **Retention** (**Bindung**): Nach dem Kauf wird versucht, den Kunden durch gute Erfahrungen, Service oder personalisierte Angebote zu binden. Ziel: Wiederholungskäufe fördern, Loyalität aufbauen. **Advocacy** (**Weiterempfehlung**): Zufriedene Kunden werden zu Markenbotschaftern und empfehlen das Unternehmen/Produkt weiter. Ziel: Positive Mundpropaganda, Neukundengewinnung durch Empfehlungen.
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**Corporate Identity**: Die sechs Teilbereiche
Corporate **Culture**: Die gelebte Unternehmenskultur, Werte, Normen und Überzeugungen. Corporate **Behaviour**: Das Verhalten des Unternehmens und seiner Mitarbeiter gegenüber Stakeholdern (Kunden, Partnern, Öffentlichkeit). Corporate **Communication**: Die gesamte Unternehmenskommunikation (intern und extern). Corporate **Design**: Das visuelle Erscheinungsbild des Unternehmens (Logo, Farben, Typografie etc.). Corporate **Social Responsibility** (CSR): Die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens (Nachhaltigkeit, soziales Engagement). Corporate **Governance**: Die Grundsätze der Unternehmensführung und -kontrolle.
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Strategische Personalressourcenplanung: **Einflussfaktoren**
* Personalkosten * Humanisierung der Arbeitswelt * Unternehmensveränderung * Fehlzeiten * Altersstruktur * bestehender Personalbestand * Unternehmensentwicklung * Fluktuation * Arbeitszeitregelungen * Qualifikationen der Mitarbeiter * Umsatzentwicklung * Konjunkturverlauf * Strukturveränderungen * Konkurrenzverhalten * technologische Innovationen * Gesetzesänderung * Lohntarife * Sortimentsgestaltung/Bedienungsform * Outsourcing * Unternehmenskultur * Führungsstil
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Integriertes Managementsystem (IMS)
Ein IMS ist ein **einheitliches Managementsystem (Organisations- und Effizienzwerkzeug**), das die Anforderungen mehrerer disziplinärer Managementsysteme (z.B. Qualität, Umwelt, Arbeitsschutz, Energie) bündelt und harmonisiert, um Synergien zu nutzen und die Unternehmensführung zu optimieren. Ziele / Vorteile: * Reduzierung von Komplexität und Bürokratie: keine Doppelarbeit bei Doku, Audits, Prozessen * Effizienzsteigerung: optimale Abläufe, weniger Ressourcenverbrauch (Zeit, Personal) * Ganzheitliche Sicht: umfassendere Risiko- und Chancenbewertung * Bessere Compliance: leichtere Einhaltung gesetzlicher und normativer Anforderungen * Kosteneinsparung: durch integrierte Audits und Prozesse **Implementierungsansatz**: Oft basierend auf der **High Level Structure (HLS)** / Annex SL der ISO-Normen, die eine gemeinsame Struktur für alle modernen Managementsystemstandards bietet. Nutzung des PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) zur kontinuierlichen Verbesserung. Erfordert Change Management und Prozessorientierung. Qualitätsmanagement (QM) nach ISO 9001 Umweltmanagement (UM) nach ISO 14001 Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement (OHS) nach ISO 45001 Energiemanagement (EnM) nach ISO 50001
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**SAVE-Modell** (Kundenorientierter Marketingansatz)
Das SAVE-Modell ist ein **kundenorientierter Marketingansatz**, der oft als Alternative zum traditionellen 4P-Marketing (Produkt, Preis, Ort, Promotion) eingesetzt wird, besonders im B2B-Bereich. Es basiert auf vier Säulen: **Solution** (Lösung): Statt des Produkts wird der Nutzen und die Lösung für das Kundenproblem betont. **Access** (Zugriff): Statt des Ortes wird der Zugang zu Produkt/Lösung für den Kunden hervorgehoben (z.B. online, mobil, direkte Kanäle). **Value** (Wert): Statt des Preises wird der Gesamtwert für den Kunden betrachtet (nicht nur der Preis, sondern auch der Nutzen im Verhältnis zu den Kosten). **Education** (Bildung): Statt der Promotion wird der Fokus auf die Aufklärung und Befähigung des Kunden gelegt (z.B. durch Content Marketing, Tutorials, Support).
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Integration von Managementsystemen: Organisatorische Möglichkeiten
**Partielle Integration**: Aspekte *zusätzlicher* Managementsysteme werden in ein *bereits bestehendes* System integriert. Beispiel: Integration von Umweltmanagement in ein bestehendes Qualitätsmanagementsystem. Oft "Step by Step": Zuerst Integration von Arbeitsanweisungen, dann Anpassung der Organisationsstruktur. **Systemübergreifende Integration**: Nutzt die *Grundstruktur*, die DIN EN ISO-Normen vorgeben. Trennung von Management- und Prozessfunktionen. Zusammenlegung der Systeme auf *Leitungsebene* (Managementebene). Ziel: Übergeordnete Transparenz, Vermeidung von Mehrfachregelungen. **Prozessorientierte Integration**: Setzt an den *Abläufen* des Unternehmens an. Integriert die Anforderungen der verschiedenen Managementsysteme *in die Prozessabläufe*.
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Four Layers of Diversity (Vier Dimensionen der Vielfalt)
Dieses **Modell kategorisiert Diversität in vier zentrale Dimensionen**, um die vielfältigen Aspekte von Individuen in Organisationen zu verstehen: **Persönlichkeit (Personality)**: Die innerste Ebene. Bezieht sich auf individuelle Persönlichkeitsmerkmale und -eigenschaften (z.B. Introvertiert/Extrovertiert, Denkweisen). Beeinflusst Verhalten und Interaktionen. **Interne Dimensionen (Internal Dimensions)**: Attribute, die weitgehend bei der Geburt festgelegt sind oder früh erworben werden. Beispiele: Alter, Rasse, ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht, sexuelle Orientierung, physische Fähigkeiten. Haben einen starken Einfluss auf Identität und Wahrnehmung. **Externe Dimensionen (External Dimensions)**: Eigenschaften, die im Laufe des Lebens erworben werden oder das Ergebnis von Entscheidungen sind. Beispiele: Familienstand, geografischer Standort, Religion, Bildung, Einkommen, Berufserfahrung, Lebensstil, Herkunftsland. Beeinflussen Entscheidungen und soziale Erfahrungen. **Organisatorische Dimensionen (Organizational Dimensions)**: Merkmale, die sich auf die Zugehörigkeit zu einer Organisation beziehen und von ihr beeinflusst werden können. Beispiele: Abteilung, Funktionsbereich, Dienstalter, Arbeitsort, Managementebene, Gewerkschaftszugehörigkeit.
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Personalstrategie im demografischen Wandel: 3 Strategieoptionen | Personalstrategie: Demografischem Wandel begegnen?
Um die Entwicklungen des demografischen Wandels zu berücksichtigen, kann eine zukunftsfähige Personalstrategie auf folgende HR-Strategien setzen: **HR-Strategie des Talentmanagements**: Ziel: Dauerhafte, zielgerichtete Nachwuchsgewinnung (insbesondere F&E). Grund: Kompensation altersbedingter Abgänge durch jüngere Fachkräfte. Beispiel: Gezieltes Anwerben von Hochschulabsolventen. **HR-Strategie des Kompetenz- und Wissensmanagements**: Ziel: Wissenstransfer & Wissenserhalt von altersbedingt ausscheidenden MitarbeiterInnen. Maßnahmen: Führungskräfteentwicklung, neue Kommunikationsstrukturen. Beispiel: Mentoring-Programme, Wissensdatenbanken. **HR-Strategie des Employer Branding**: Ziel: Aufbau eines attraktiven Arbeitgeberimages auf dem Arbeitsmarkt (insbes. akademischer Markt). Grund: Gewinnung erfahrener Wissenschaftler/Fachkräfte (F&E). Beispiel: Präsenz auf Karrieremessen, gezielte Online-Kampagnen.
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Change Management vs. Transformation | Was ist der Unterschied?
**Change Management**: optimiert das Bestehende **Transformation**: schafft etwas grundlegend Neues
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Drei Säulen der Nachhaltigkeit (Drei-Säulen-Modell) | Was sind die drei Säulen der Nachhaltigkeit?
Das Drei-Säulen-Modell bildet die **Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung**. Dabei müssen alle drei Bereiche gleichberechtigt berücksichtigt werden: **1. Ökologie (Umwelt):** Schutz der natürlichen Ressourcen und Ökosysteme. Beispiel: Reduzierung von Emissionen, Einsatz erneuerbarer Energien. **2. Ökonomie (Wirtschaft):** Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit sichern. Beispiel: Effizienter Umgang mit Ressourcen, langfristiger Unternehmenserfolg. **3. Soziales (Gesellschaft):** Gerechte Gesellschaft, soziale Gerechtigkeit, Menschenwürde. Beispiel: Faire Arbeitsbedingungen, Chancengleichheit, Gesundheitsschutz.
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Unternehmensbewertung: Methoden | Welche grundlegenden Methoden gibt es?
**Ertragswertmethode:** Bewertung anhand zukünftig erwarteter Gewinne. **Substanzwertmethode:** Bewertung anhand des aktuellen Wertes der Vermögensgegenstände (eher vergangenheitsorientiert). **Discounted-Cashflow-Methode (DCF):** Bewertung anhand zukünftig erwarteter Cashflows (ähnlich Ertragswert, aber Cashflow- statt Gewinnfokus). **Multiplikatorenverfahren:** Vergleich mit ähnlichen Unternehmen (z.B. anhand von Kennzahlen wie KGV, Umsatzmultiplikatoren). **Venture-Capital-Methode:** Spezielle Methode zur Bewertung von jungen, wachstumsstarken Unternehmen.
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Was ist ein Managementsystem?
Ein **Managementsystem ist ein systematischer Rahmen** zur Steuerung und Kontrolle von Unternehmensprozessen, um **Ziele effizient und effektiv** zu erreichen. **Kernmerkmale & -funktionen**: **Systematisches Handeln**: Definiert Prozesse, klare Verantwortlichkeiten, planvolles Vorgehen. **Reibungslose Abläufe**: Reduziert Fehler und Verzögerungen durch Strukturierung. **Zielerreichung**: Unterstützt Definition und Erreichung strategischer Ziele. Kontinuierliche Verbesserung (PDCA-Zyklus): * Plan (Planen) * Do (Umsetzen) * Check (Überprüfen) * Act (Handeln/Verbessern) **Beispiele**: Qualitätsmanagement (ISO 9001) Umweltmanagement (ISO 14001) Arbeitsschutzmanagement (ISO 45001) **Bedeutung**: Hilft Unternehmen, Komplexität zu bewältigen, Prozesse zu optimieren und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
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Was besagt die **Goldene Bilanzregel**?
Die Goldene Bilanzregel besagt, dass: **Langfristig gebundenes Vermögen** (v.a. Anlagevermögen) mit langfristigem Kapital (Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) finanziert werden muss. **Kurzfristig gebundenes Vermögen** (Umlaufvermögen) hingegen mit kurzfristigem Kapital (kurzfristiges Fremdkapital) finanziert werden kann. **Ziel**: Gewährleistung der finanziellen Stabilität und Liquidität eines Unternehmens. Sie stellt eine wichtige Kennzahl zur Beurteilung der Fristenkongruenz (Matching Principle) dar.
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Das **Magische Viereck** der Finanzwirtschaft | Ziele & Verhältnis der Ziele zueinander
Das Magische Viereck beschreibt die vier Hauptziele der Finanzwirtschaft, die oft in einem Spannungsverhältnis zueinander stehen: **Rentabilität**: Erzielung von Gewinnen und Renditen. **Liquidität**: Fähigkeit, Zahlungsverpflichtungen jederzeit fristgerecht zu erfüllen. **Sicherheit**: Schutz vor Insolvenz- und Zinsrisiken. **Unabhängigkeit**: Unabhängigkeit von externen Kapitalgebern (z.B. Banken). Das Spannungsverhältnis: Oft ist es schwierig, alle vier Ziele gleichzeitig optimal zu erreichen. Beispielsweise kann ein Streben nach hoher Rentabilität die Liquidität gefährden, wenn zu riskante Investitionen getätigt werden. Ein hoher Grad an Sicherheit kann die Rentabilität schmälern, da risikoreichere Anlagen höhere Renditen versprechen. | RULS
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VUCA: Akronym und Bedeutung
VUCA beschreibt die zunehmenden **Herausforderungen** in einer sich schnell **verändernden**, unsicheren, **komplexen** und **mehrdeutigen** **Welt**. **Volatility** (Volatilität): Schnelle, unvorhersehbare Veränderungen und Dynamik. Beispiel: Plötzliche Schwankungen an den Finanzmärkten. **Uncertainty** (Unsicherheit): Mangel an Vorhersagbarkeit, auch bei verfügbaren Informationen. Beispiel: Schwierigkeit, zukünftige Kundenbedürfnisse genau zu prognostizieren. **Complexity** (Komplexität): Vielschichtige, miteinander vernetzte Einflussfaktoren, die schwer zu überblicken sind. Beispiel: Globale Lieferketten mit unzähligen Abhängigkeiten. **Ambiguity** (Mehrdeutigkeit): Undefinierte, unklare oder widersprüchliche Informationen und Situationen. Beispiel: Fehlende Präzedenzfälle für neue Technologien oder Märkte.
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Was ist das **Business Model Canvas (BMC)** und welche neun Bausteine umfasst es?
Das Business Model Canvas (BMC) ist ein **visuelles Werkzeug zur Darstellung, Entwicklung und Analyse von Geschäftsmodellen**. Es hilft, alle relevanten Aspekte auf einen Blick zu erfassen. Die neun Bausteine sind: 1. **Kundensegmente**: Wer sind die Zielkunden? (Für wen wird Wert geschaffen?) 1. **Wertangebote**: Welchen Nutzen/Wert bietet das Unternehmen? (Welche Probleme werden gelöst?) 1. **Kanäle**: Wie werden Kunden erreicht und das Wertangebot geliefert? (Vertrieb, Kommunikation) 1. **Kundenbeziehungen**: Wie wird die Beziehung zu den Kunden gestaltet und gepflegt? (Art der Interaktion) 1. **Einnahmequellen**: Wie erzielt das Unternehmen Umsätze? (Monetarisierung des Wertangebots) 1. **Schlüsselressourcen**: Welche wichtigsten Ressourcen sind notwendig? (Physisch, intellektuell, menschlich, finanziell) 1. **Schlüsselaktivitäten**: Was muss das Unternehmen tun, um das Geschäftsmodell zu betreiben? (Produktion, Problemlösung, Netzwerk) 1. **Schlüsselpartner**: Wer sind die wichtigsten Partner und Lieferanten? (Netzwerk zur Unterstützung) 1. **Kostenstruktur**: Welche Kosten fallen an, um das Geschäftsmodell zu betreiben? (Fixe, variable Kosten)
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Wichtige Bilanzkennzahlen | Wichtigste Kennzahlen zur Analyse der Bilanz? Typischer Richtwert?
Diese Kennzahlen bewerten die finanzielle Stabilität und Struktur eines Unternehmens: **1. Goldene Bilanzregel (engere Fassung):** Eigenkapital ≥ Anlagevermögen → Richtwert: ≥ 100 % (langfristiges Kapital deckt langfristiges Vermögen) **2. Anlagendeckungsgrad I:** Eigenkapital / Anlagevermögen × 100 → Richtwert: ≥ 70 % Zeigt, welcher Anteil des Anlagevermögens durch Eigenkapital finanziert ist. **3. Anlagendeckungsgrad II:** (Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) / Anlagevermögen × 100 → Richtwert: ≥ 100 % Zeigt, welcher Anteil des Anlagevermögens durch langfristiges Kapital (Eigen- und langfristiges Fremdkapital) gedeckt ist. (Entspricht im Kern der Goldenen Bilanzregel). **4. Eigenkapitalquote:** Eigenkapital / Gesamtkapital × 100 → Richtwert: 20–30 % (industrieabhängig), >30 % ist solide Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital; Indikator für finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit **5. Verschuldungsgrad:** Fremdkapital / Eigenkapital × 100 → Richtwert: < 200 % (branchenabhängig) Zeigt das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital. **6. Liquidität 1. Grades (Barliquidität):** Flüssige Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten × 100 → Richtwert: ≥ 20 % Fähigkeit, kurzfristige Verbindlichkeiten sofort zu begleichen. **7. Liquidität 2. Grades:** (Flüssige Mittel + Forderungen) / kurzfristige Verbindlichkeiten × 100 → Richtwert: ≥ 100 % Fähigkeit, kurzfristige Verbindlichkeiten durch liquide Mittel und kurzfristige Forderungen zu decken.
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Stellen im Unternehmen: Arten
Eine Stelle ist die kleinste organisatorische Einheit im Unternehmen. Man unterscheidet: * **Leitungsstelle**: Führungsstelle mit Anordnungs- und Weisungsrechten. * **Ausführungsstelle**: Stelle mit reiner Ausführung der Aufgaben (keine Führungsaufgaben). * **Stabsstelle**: Expertenstelle mit Informations- und Beratungsfunktion (unterstützt Leitungsstellen). * **Dienstleistungsstelle**: Stelle für Nebenprozesse (z.B. Kantine, Pförtner, Facility Management). * **Instanz**: Mehrere Leitungsstellen auf einer Ebene (z.B. alle Abteilungsleiter). *Nicht* eine einzelne Stelle, sondern die Zusammenfassung mehrerer Leitungsstellen auf gleicher Hierarchieebene.
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Strategische Ausrichtungen im E-Commerce | Welche strategischen Ausrichtungen gibt es im E-Commerce?
**Multi-Channel-Strategie:** Kundenkommunikation über unterschiedliche, voneinander getrennte Kanäle (z.B. Internet, TV, Katalog, Social Media). **Cross-Channel-Strategie:** Kombination verschiedener Kanäle entlang der Wertschöpfungskette (z.B. Vorauswahl online → Bestellung per Telefon → Lieferung). **Omni-Channel-Strategie:** Nahtlose Integration aller Kanäle. Kunde kann alle Kanäle parallel nutzen und den Kanal während des Kaufprozesses wechseln (z.B. online bestellen, im Laden abholen und umtauschen). **Mobile Strategie:** Fokus auf Information und Bestellmöglichkeiten über mobile Endgeräte (Smartphone, Tablet).
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Strategiebrücke nach Mintzberg | Was stellt die Strategiebrücke dar? Welche 4 Strategieformen gibt es?
Die Strategiebrücke nach Mintzberg beschreibt die **Verbindung zwischen der ursprünglich geplanten und der tatsächlich umgesetzten Strategie**. Mintzberg unterscheidet vier Strategieformen: **Beabsichtigte Strategie** (Intended Strategy): Der geplante Weg; die ursprüngliche Strategie. **Nicht realisierte Strategie** (Unrealized Strategy): Teile der beabsichtigten Strategie, die aus verschiedenen Gründen nicht umgesetzt wurden. **Emergente Strategie** (Emergent Strategy): Strategien, die ungeplant aus dem Handeln und den Reaktionen auf die Umwelt entstehen (Bottom-up). **Realisierte Strategie** (Realized Strategy): Die tatsächlich umgesetzte Strategie; eine Mischung aus der beabsichtigten und der emergenten Strategie.
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OKR-Zyklus (Objectives and Key Results)
OKR-Zyklus: Effektive Zielsetzung & -messung Kernfrage: **Wie werden Ziele im Unternehmen effektiv definiert, verfolgt und gemessen?** Bestandteile: **Objectives** (O): Was wollen wir erreichen? (Qualitativ, inspirierend, ambitionell). **Key Results** (KR): Wie messen wir den Fortschritt? (Quantitativ, messbar, spezifisch). **Der OKR-Zyklus:** Ein wiederholender Prozess (oft quartalsweise) zur Zielsetzung und -messung. Fördert Fokus, Transparenz und Ausrichtung im gesamten Unternehmen. Übersetzt strategische Ziele in konkrete, messbare Ergebnisse. Typische Phasen im Zyklus: 1. OKR Planung 1. OKR Refinement (Feinabstimmung) 1. OKR Weekly (Wöchentliche Abstimmung) 1. OKR Review (Überprüfung) 1. Retrospektive (Rückblick & Lernen)
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Maßnahmen zur **Optimierung der Investitionsrechnung**
**Verlängerung der betrieblichen Nutzungsdauer**: Längere ND führt zu späterer Amortisationszeit **Herabsetzung des Kapitalisierungszinssatzes**: Geringerer Zins führt zu höheren Barwerten ⇒ kürzere Amortisationszeit. **Maßnahmen zur Prozessoptimierung**: Weniger auszahlungswirksame Kosten, höherer Cashflow ⇒ positiv auf Kapitalwert & Amortisation. **Erhöhung der Cashflows**: z.B. durch Zusatzaufträge) Erhöht Cashflow ⇒ positiv auf Amortisation
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Vertriebssystem vs. Vertriebsorganisation | Definition und Abgrenzung
* **Vertriebssystem**: Die strategische Entscheidung, wie Produkte/Dienstleistungen zum Kunden gelangen (direkt oder indirekt). Beispiele: Eigener Außendienst, Einzelhandel, Online-Shop, Generalvertretung. * **Vertriebsorganisation**: Die interne Struktur, wer im Unternehmen den Vertrieb umsetzt. Beispiele: Gebiets-, Produkt-, Kunden- oder funktionsorientierte Teams. **Abgrenzung**: Das Vertriebssystem ist der Weg, die Vertriebsorganisation ist die interne Struktur, um diesen Weg zu gehen.
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Wertemanagement nach DIN ISO 26000 - Was ist das und was ist das Ziel?
* **Grundlage**: Internationaler Leitfaden für gesellschaftliche Verantwortung (Social Responsibility). * **Kern**: Systematische Integration und Leben von Werten (z.B. Ethik, Transparenz, Nachhaltigkeit, Menschenrechte, faire Praktiken) in der Unternehmensführung und allen Aktivitäten. * **Ziel**: Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten, Vertrauen der Stakeholder stärken. * **Wichtig**: Keine zertifizierbare Norm, sondern ein Orientierungsrahmen. Beispiele für Wertethemen (Kernbereiche): Organisationsführung, Menschenrechte, Arbeitspraktiken, Umwelt, faire Geschäftspraktiken, Konsumentenanliegen, Gemeinschaft
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Vertriebssysteme | Formen direkter und indirekter Vertrieb
**Direkter Vertrieb**: Hersteller Verkauft direkt an den Endkunden **Vorteile**: Kontrolle über Kundenbeziehungen und Markenauftritt, besserer Informationsfluss, höhere Margen, schnellere Reaktion **Formen**: Außendienst, Reisender, E-Commerce, Filialen **Indirekter Vertrieb**: Hersteller nutzt Zwischenhändler **Vorteile**: Höhere Reichweite und Marktabdeckung, geringere Fixkosten, Nutzung von Know-How und Infrastrukturr der Zwischenhändler, Fokus auf Produktion **Formen**: Groß- und Einzelhandel, Handelsvertreter, Distributoren, Franchising, Generalvertretung
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Reisender, Handelsvertreter, Generalvertreter – Abgrenzung
**Reisender**: * Angestellter des Unternehmens. * Verkauft im Namen und auf Rechnung des Arbeitgebers. * Erhält festes Gehalt (oft mit Provision). * Hat Weisungsgebundenheit (muss Anweisungen befolgen). * Trägt kein eigenes Absatzrisiko. **Handelsvertreter** (Agent): * Selbstständiger Gewerbetreibender. * Vermittelt Geschäfte oder schließt diese im Namen und auf Rechnung des vertretenen Unternehmens ab. * Arbeitet auf Provisionsbasis. * Trägt eigenes Unternehmerrisiko (z.B. für Büro, Personal). * Ist nicht weisungsgebunden, aber an Vorgaben des Unternehmens gebunden. **Generalvertreter**: * Ist ebenfalls ein selbstständiger Gewerbetreibender. * Hat eine umfassendere und oft exklusive Vertretungsbefugnis für ein großes geografisches Gebiet (z.B. ein ganzes Land) oder einen bestimmten Produktbereich. * Übernimmt oft alleinverantwortlich den Vertrieb und die Marktbearbeitung im zugewiesenen Gebiet. * Kann eigene Mitarbeiter beschäftigen und ist für deren Führung und den Aufbau der Vertriebsstrukturen vor Ort verantwortlich. * Trägt ein höheres eigenes Risiko und hat mehr Eigenverantwortung als ein "einfacher" Handelsvertreter.
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Was ist Mezzanine Kapital & Welche Merkmale hat es?
**Definition**: Hybride Finanzierungsform, die Merkmale von Eigenkapital und Fremdkapital vereint. Position: Steht in der Rangfolge im Insolvenzfall zwischen Eigen- und Fremdkapital. **Eigenkapitalähnliche Merkmale**: Oft nachrangig im Insolvenzfall. Kann die Eigenkapitalbasis stärken (bilanziell/ratingrelevant), ohne Stimmrechte zu verwässern. Oft keine feste Tilgungspflicht während der Laufzeit (eher endfällig). Vergütung kann erfolgsabhängig sein. **Fremdkapitalähnliche Merkmale**: In der Regel befristete Laufzeit mit Rückzahlungsverpflichtung. Vereinbarte Verzinsung. Kapitalgeber hat in der Regel keine Stimmrechte. **Typische Formen**: Stille Beteiligungen, Nachrangdarlehen, Genussrechte, Options-/Wandelanleihen. **Vorteile** für Unternehmen: Stärkung der Kreditwürdigkeit/Ratings, Flexibilität, keine Verwässerung der Stimmrechte. **Nachteile** für Unternehmen: Höhere Kosten als reine Fremdfinanzierung (wegen höheren Risikos für den Kapitalgeber).
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Formen von Mezzanine Kapital:
Was sind **nachrangige Darlehen**? * Das nachrangige Darlehen ist nicht besichert. * Durch Rangrücktritt hat das Darlehen im Insolvenzfall den Status von Eigenkapital. * Kreditgeber trägt höheres Risiko, daher fordert er auch einen Zins über dem normalen * Bankkredit. * keine Verlustbeteiligung, Haftung nur für den Darlehensbetrag * in der Bilanz als Fremdkapital * im Rating als Eigenkapital Was ist ein **Partiarisches Darlehen**? * fester geringer Zinssatz plus Gewinnbeteiligung * keine Verlustbeteiligung * Haftung nur für den Darlehensbetrag * in der Bilanz als Fremdkapital * im Rating als Eigenkapital Was ist ein **Gesellschafterdarlehen**? * Gesellschafter gibt anstelle einer Eigenkapitalerhöhung ein Darlehen an die Gesellschaft (meist terminiert) * Im Falle einer Insolvenz kann er seine Ansprüche aus dem Darlehen nicht geltend machen Was ist eine **stille Beteiligung**? * Die Einlage des stillen Gesellschafters geht in das Vermögen des Unternehmens über. * Nach außen wird dies nicht bekannt. * Vertrag wird nur intern geschlossen. * Der stille Gesellschafter hat keine Mitspracherechte, sondern nur ein Kontrollrecht. * Er ist am Gewinn des Unternehmens beteiligt; eine Verlustbeteiligung kann * ausgeschlossen werden, * Bei der atypischen stillen Beteiligung hat der stille Gesellschafter neben seiner Einlage noch einen Anspruch auf die Anteile der stillen Reserven und des Firmenwertes Was ist eine **Wandelanleihe**? * Wandelanleihen (Wandelschuldverschreibungen) erhalten nach einer Sperrfrist von meist * zwei Jahren das Recht auf Umtausch in Aktien Was sind **Genussscheine**? * Genussscheine stehen zwischen Aktie und Anleihe. * Wertpapiere, die Rechte am Vermögen des Unternehmens verbriefen * keine Mitspracherechte * wird eher wie Fremdkapital eingestuft * Rückzahlung im Insolvenzfall erst nach Befriedigung aller anderen Gläubiger
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Formen der Marktforschung
**Primärforschung (Feldforschung)**: Erhebung neuer, spezifischer Daten für die aktuelle Forschungsfrage. Methoden: Umfragen, Beobachtungen, Experimente, Interviews. **Sekundärforschung (Schreibtischforschung)**: Auswertung bereits vorhandener Daten (intern oder extern). Quellen: Unternehmensinterne Daten, Veröffentlichungen von Ämtern, Verbänden, Marktforschungsinstitute, Online-Datenbanken. **Kennzahlenbasierte Marktforschung**: Analyse von Marktkennzahlen, um Marktstrukturen und -entwicklungen zu verstehen. Beispiele: Marktpotenzial, Marktvolumen, Absatzvolumen, Marktanteil, Umsatz, Kundenlebenszykluswert usw. Oft in Kombination mit Sekundärforschung genutzt. **Qualitative Marktforschung**: Zielt darauf ab, Motive, Einstellungen und Meinungen zu verstehen. Methoden: Tiefeninterviews, Fokusgruppen, qualitative Inhaltsanalysen. **Quantitative Marktforschung**: Zielt auf messbare Daten und statistische Analysen ab. Methoden: Standardisierte Umfragen mit großen Stichproben.
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Tagungsformate
Alternative, oft interaktive Formate für Meetings, Workshops oder Konferenzen. Fördern Austausch, Partizipation und gemeinsame Ideenentwicklung. 1. **Barcamp**: "Unkonferenz": Teilnehmende gestalten Agenda und Inhalte spontan vor Ort. Charakteristik: Offenheit, Austausch, Lernen auf Augenhöhe, "Law of Two Feet" (Gehe dahin, wo du am meisten lernen kannst). Ablauf: Kurze Sessions (meist 45 Min.), keine vorab festgelegten Vortragenden; jeder kann Session anbieten. 2. **World Café**: "Dialogformat": Fördert den Austausch zu einer oder mehreren zentralen Fragen in rotierenden Kleingruppen. Charakteristik: Kaffeehaus-Atmosphäre, Tisch-Gastgeber bleiben am Tisch, andere Teilnehmende wechseln; Ideen werden festgehalten und weiterentwickelt. Ablauf: Mehrere Gesprächsrunden an kleinen Tischen, Zusammenfassung der Ergebnisse am Ende im Plenum. 3. **Open Space (Konferenz)**: "Themenzentrierte Selbstorganisation": Teilnehmende und eine zentrale Fragestellung (z.B. "Wie gestalten wir die Zukunft X?") stehen im Mittelpunkt. Charakteristik: Agenda wird zu Beginn von Teilnehmenden erstellt; Fokus auf Eigenverantwortung und Initiative. Ablauf: Marktplatz zur Themenfindung, parallele Arbeitsgruppen, Ergebnisse werden dokumentiert. "Law of Two Feet" gilt auch hier. 4. **Fishbowl**: "Interaktive Podiumsdiskussion": Eine kleine Gruppe diskutiert im inneren Kreis, während eine größere Gruppe im äußeren Kreis zuhört und beobachtet. Charakteristik: Ein Stuhl im inneren Kreis bleibt frei; Zuhörer können sich jederzeit auf diesen Stuhl setzen und an der Diskussion teilnehmen. Ablauf: Ermöglicht Einbindung der Zuhörer und dynamischen Perspektivwechsel.
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Welche Marken werden unterschieden? | Markenstrategie und Positionierung HF 3
**Einzelmarke** (Monomarke): Marke für ein eigenständiges Produkt (Snickers, Twix) **Dachmarke**: mehrere Marken unter dem Unternehmensnahmen (Apple, Bosch) **Familienmarke**: mehrere Marken einer Produktfamilie (Nivea Cremes). **Herstellermarke**: Produktmarke in verschiedenen Handelsbetrieben erhältlich **Handelsmarke/Eigenmarke**: eigene Marken der Händler (Ja, K-Classic oderProduktmarken der Discounter) **Erst- und Zweitmarke**: Häufi g haben Unternehmen mehrere Marken im gleichenProduktbereich (Waschmittel)
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Risikomanagement-Prozess (Risk Management)
Risikomanagement ist der systematische Prozess der Identifizierung, Bewertung, Steuerung und Überwachung von Risiken. **Risikoidentifikation**: Systematisches Aufspüren und Erfassen potenzieller Risiken. Methoden: Brainstorming, Checklisten, Interviews, SWOT-Analyse **Risikobewertung**: Analyse und Einschätzung der identifizierten Risiken hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellen Auswirkung (Schadenshöhe) Methoden: Risiko-Matrix (Wahrscheinlichkeit vs. Auswirkung), quantitative/qualitative Bewertung. **Risikostrategie** (Risikobewältigung/Risikobehandlung): Entwicklung von Maßnahmen zur Handhabung der bewerteten Risiken. **Risikosteuerung** (Implementierung der Maßnahmen): Was: Umsetzung der in der Risikostrategie festgelegten Maßnahmen. Fokus: Sicherstellung, dass die geplanten Risikobewältigungsmaßnahmen durchgeführt werden. **Kontrolle** (Risikoüberwachung): Was: Laufende Überprüfung der Risiken, der Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen und des gesamten Risikomanagement-Prozesses. Fragen: Haben sich neue Risiken ergeben? Sind bestehende Risiken noch relevant? Sind die Maßnahmen wirksam? Führt zu: Anpassungen in den vorherigen Phasen (erneute Identifikation, Bewertung etc.) – der Prozess ist zyklisch.
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Marktforschung: Das 5 D's Modell
Das 5 D's Modell beschreibt die fünf klassischen Phasen des Marktforschungsprozesses. Es dient zur Strukturierung und systematischen Durchführung von Marktforschungsprojekten: **Definition** (des Problems/Ziels): Klärung des Informationsbedarfs und der Forschungsfrage. Festlegung der Forschungsziele und Hypothesen. Beispiel: Warum sinkt der Umsatz in Region X? **Design** (des Forschungsplans): Planung der Forschungsmethode (qualitativ/quantitativ), Datenerhebung (Primär-/Sekundärforschung). Festlegung von Zielgruppe, Stichprobengröße, Erhebungsform (z.B. Umfrage, Beobachtung). Beispiel: Online-Umfrage bei 500 Bestandskunden in Region X. **Datengewinnung** (Data Collection/Erhebung): Durchführung der geplanten Datenerhebung. Dies ist die eigentliche 'Feldphase'. Beispiel: Versand der Online-Umfrage, Durchführung von Interviews. **Datenanalyse** (Data Analysis/Auswertung): Aufbereitung, Bereinigung und statistische Auswertung der gewonnenen Daten. Beispiel: Statistische Auswertung der Umfrageergebnisse, Identifikation von Mustern. **Dokumentation** (Data Presentation/Interpretation/Anwendung): Interpretation der Ergebnisse im Hinblick auf die Forschungsfrage. Erstellung eines Marktforschungsberichts. Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Entscheidungsfindung. Beispiel: Präsentation der Ergebnisse an das Management mit Empfehlungen für Marketingmaßnahmen.
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Projektorganisation und Projektmanagement
Die **Projektorganisation** bezeichnet die zeitlich befristete Schaffung und Eingliederung des Projekts in die Unternehmensorganisation. Das **Projektmanagement** beschreibt die Planung, Durchführung, Steuerung und Kontrolle eines Projekts auf Basis des Managementregelkreises.
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Akkreditiv und Dokumenteninkasso
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**Change Management**: was ist das?
**Definition**: Systematische Planung, Steuerung und Überwachung von Veränderungen in einer Organisation. **Ziel**: Sicherstellen, dass Veränderungen kontrolliert und strukturiert ablaufen, um Störungen zu minimieren und ein definiertes Ziel zu erreichen. **Fokus**: Anpassung und Optimierung bestehender Strukturen und Prozesse. **Beispiele**: Implementierung eines neuen CRM-Systems, Prozessoptimierung in der Produktion. Oft Projektcharakter mit klarem Anfang und Ende.
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**Transformationsmanagement**: Was ist das?
**Definition**: Umfassende und tiefgreifende Neugestaltung einer Organisation oder wesentlicher Teile davon. **Ziel**: Schaffung eines echten und dauerhaften Wandels, oft verbunden mit einer neuen Vision, Kultur und einem neuen Geschäftsmodell. **Fokus**: Grundlegende Veränderung der Art und Weise, wie Dinge gemacht werden. **Beispiele**: Übergang von einem traditionellen Einzelhandel zu einem Online-Geschäftsmodell, Implementierung agiler Arbeitsweisen im gesamten Unternehmen. Langfristiger, ergebnisoffener Prozess, der das gesamte Unternehmen betrifft.
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**Organisationsformen** von Projekten
**Stablinien-Projektorganisation (Einfluss-Projektorganisation)**: * Meist bei Projekten mit kleinerem Umfang und geringeren Risiken verwendet. * Projektleiter fungiert eher als Moderator/Koordinator. * Wenige fachliche und disziplinarische Befugnisse des Projektleiters. **Matrix-Projektorganisation**: * Verantwortung für den Projekterfolg liegt beim Projektleiter. * Projektmitglieder werden zeitweise (temporär) aus den Abteilungen rekrutiert. * Vorteil: Kurze Informationswege und flexible Strukturen, Nutzung von Synergien. * Nachteil: Hoher Koordinationsaufwand; hohes Konfliktpotential durch Mehrfachunterstellung (Projektleiter + Abteilungsleiter). **Reine Projektorganisation**: * Projektteammitglieder arbeiten ausschließlich für das jeweilige Projekt. * Benötigte Fachkräfte werden komplett von ihren eigentlichen Aufgaben freigestellt. * Projektleiter hat volle Weisungs- und Entscheidungsbefugnis (Auftraggeber ist übergeordnet). * Verantwortung ist eindeutig geregelt. * Nachteil: Problem bei der Wiedereingliederung nach Projektende. **Linien-Projektorganisation**: * Das komplette Projekt wird innerhalb einer Linienabteilung abgewickelt. * Keine zusätzliche "Projekt"-Linie. * Projekt ist direkt in die Organisation der jeweiligen Abteilung eingebettet. * Vorteil: Deutlich bessere fachliche Koordination, da Mitarbeiter nicht aus dem Alltag genommen werden. * Nachteil: Projekte sind für andere Abteilungen ggf. nicht bedeutend; erschwerte Kommunikation mit der Geschäftsleitung. **Pool-Organisation**: * Projektteammitglieder werden aus einem zentralen "Ressourcenpool" rekrutiert, der von einem Pool-Manager geleitet wird. * Ressourcenpool ist für alle Projekte zugänglich. * Für die gebuchte Zeit haben Projektmanager volles Zugriffsrecht und Weisungsbefugnis über die rekrutierten Mitglieder.
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Projekt**struktur** | Vier Schritte
**Projektauftrag**: Inhalte: Bestimmung des Projektgegenstandes, Abklärung von Hintergründen und Ausgangssituation. Definition der Projektziele (oft nach SMART-Regel). Abklärung der organisatorischen Rahmenbedingungen (z.B. Teamgröße, Ressourcen). Methode: Projektdefinition, Projektauftrag, Projektorganisation. **Grobplanung**: Inhalte: Zerlegung des Gesamtprojektes in Arbeitspakete und deren Beschreibung. Festlegung der Beteiligten. Schätzung und Abstimmung von Kapazität und Kosten. Definition und Terminierung von Projekt-Zwischenergebnissen (Meilensteine). Beurteilung und Bewertung der Risiken. Methoden: Projektstrukturplan (PSP), Ressourcenplan, Kosten- und Kapazitätsplan, Meilensteinplan. **Feinplanung**: Inhalte: Detaillierte Zerlegung der Arbeitspakete in Aktivitäten und Verteilung. Ermittlung der erforderlichen Kapazität und Dauer der Aktivitäten. Analyse der Abhängigkeiten und Ermittlung von Anfangs-/Endterminen. Festlegung wesentlicher/kritischer Aktivitäten und Definition der Arbeitsziele. Kalkulation/Festlegung erforderlicher Kosten je Aktivität. Methoden: Aktivitätenliste, Kapazitätenplan, Ablaufstruktur, Balken-/Netzplan. **Steuerung/Überwachung**: Inhalte: Planung der Kontrollmethodik und Kontrolle der Parameter (Soll-Ist-Vergleich). Information über ungeplante Ereignisse (Änderungsmitteilung). Sammlung und Darstellung von Statusberichten/Meetings. Einleitung und Überprüfung von Steuerungsmaßnahmen bei Abweichungen. Meilensteinpräsentation/Projektergebnispräsentation zur Abnahme/Freigabe. Methoden: Rückmeldewesen, Änderungsmitteilung, Statusbericht/Meeting, Abweichungs-/Trendanalysen, Abnahme/Freigabe.
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Projektmanagementmethoden | die fünf beliebtesten
**Kanban**: * Visuelles System zur Steuerung des Arbeitsflusses. * Fokus auf Limitierung von angefangener Arbeit (Work in Progress - WIP) und kontinuierlichem Fluss. * Oft mit Boards und Karten gearbeitet. **Projektstrukturplan (PSP)**: * Hierarchische Gliederung des Gesamtprojekts in kleinere, überschaubare Arbeitspakete. * Stellt alle notwendigen Aufgaben zur Erreichung des Projektziels dar. * Basis für weitere Planungen (z.B. Ressourcen, Termine). **Netzplantechnik**: * Grafische Darstellung der logischen Abhängigkeiten und zeitlichen Abfolge von Aktivitäten. * Hilft bei der Ermittlung von Pufferzeiten und des kritischen Pfades (der längste Weg, der die Projektdauer bestimmt). **Meilenstein-Trendanalyse**: * Methode zur Überwachung des Projektfortschritts anhand definierter Meilensteine. * Zeigt Abweichungen vom geplanten Meilensteintermin über die Zeit an. * Dient als Frühwarnsystem für Terminverzögerungen. **Lean Projektmanagement**: * Anwendung der Prinzipien des Lean Managements auf Projekte. * Fokus auf Wertschöpfung für den Kunden, Vermeidung von Verschwendung und kontinuierliche Verbesserung. * Betont Flexibilität und Anpassungsfähigkeit