Kapitel 3.2 - Gesellschaft und Entwicklung (Urbanisierung) Flashcards

1
Q

Urbanisierung

A

Quantitativer Aspekt:

  • Zunahme/Verdichtung einer Bevölkerung in einem bestimmten Gebiet + der Industrie/Dienstleistungen

Qualitativer Aspekt:

  • Ausbreitung und Übernahme städtischer Lebensformen und der damit verbundenen Sozial-, Berufs- und Erwerbsstruktur
  • Gesellschaftlicher Wandel: Auflösung von traditionellen Gesellschaftsstrukturen
  • Sozio-ökonomische Fragmentierung / Segregation
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2
Q

Suburbanisierung

A
  • Ausdehnung der Städte und Verlagerung städtischer Funktionen über ihre ursprünglichen Grenzen hinaus in die früheren Vorortsgemeinden
  • Resultat des Suburbanisationsprozesses: Agglomerationen - baulich und funktional eng zusammenhängende städtische Gebiete
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3
Q

Agglomeration

A
  • Räumliche Ballung von Bevölkerung, Wirtschaft, technischen Infrastrukturen
    • CH: zusammenhängende Gebiete mehrerer Gemeinden mit einer Kernstadt
    • mind. 20‘000 E., mind. 2‘000 Arbeitsplätze etc.
    • Agglomeration ZH: 132 Gemeinden - ca. 1.1 Mio E.
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4
Q

Counterurbanization / Desurbanisierung

A

Entstädterung

v.a. in Grossstädten hochentwickelter Länder (USA)

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5
Q

Reurbanisierung

A
  • Zurück in die Kernstadt
  • Zuzug statushöherer Haushalte in die Städte aufgrund neuer Lebensstilmuster; überproportionales Wachstum unternehmensbezogener, hochwertiger Dienstleistungen im Stadtzentrum, Attraktivitätssteigerung der Innenstädte
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6
Q

Urban Sprawl

A

Prozess und Resultat der flächenhaften städtischen Ausdehnung

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7
Q

(Periurbanisierung)

A
  • Sozioökonomische Umformung der über suburbanen Raum hinausgehenden ländlichen Gebiete, am Rand der Agglomerationen
    • CH: Der periurbane ländliche Raum ist dadurch gekennzeichnet, dass das nächste städtische Zentrum mit dem Auto in der Regel innert max. 20 Minuten erreicht werden kann;
    • liegt unweit von Agglomerationen bzw. Einzelstädten, hauptsächlich im Mittelland;
    • weist eine hohe Gunst als Wohn- und teilweise Arbeitsort auf, zumeist auch eine vorzügliche Eignung für die Landwirtschaft.
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8
Q

Beispiel London

A
  1. Urbanisierung (Industrialisierung, Arbeit in der Stadt)
  2. Suburbanisierung (Nahverkehr => Ausdehnung, Agglomerationen)
  3. Counterurbanization/Desurbanisierung (Zentrum = Dienstleistungszentrum, weniger Einwohner)
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9
Q

Urbanisierung als globaler Prozess

A
  • Altertum: Anfänge der Stadtkulturen
    1. Jh.: Merkantilismus => wachsende Bedeutung der Städte
    1. Jh: Industrialisierung => grosses Wachstum
    1. Jh: Schnelles Wachstums abgeschlossen
    1. Jh: Urbanisierung => weltumspannender Prozess
  • Entwicklungsländer: Explosionsartiges Wachstum der Städte (Bevölkerungswachstum + Zuwanderung)
  • 2007: “World Population Becomes More Urban Than Rural”
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10
Q

Unterschiedliche Urbanisierungstrends

A

Lateinamerika:

  • stärkste Verstädterung
    • Kolonialisierungspolitik der Spanier und Portugiesen
    • ab 19. Jh.: Verstädterung, Selbständigkeit, Handel
    • Landflucht (Folge feudaler Agrarstruktur)

Asien & Afrika:

  • Verstädterung setzte später ein

Industrieländer:

  • Rapider Flächenverbrauch
  • NY: innert 30 Jahren 60% Ausdehnung, 5% Bevölkerungszunahme
  • immer grössere Agglomerationen
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11
Q

Millionen- und Megastädte

A

je nach Definition 5, 8, oder 10 Mio. EW

  • Ende 18. Jh.: erreicht keine Stadt die Millionengrenze
  • Um 1950: 20 Millionenstädte, überwiegend in westlichen Industrienationen (Ausnahmen: Kalkutta, Shanghai, Buenos Aires)
  • Ab 1950: Megastadt-Wachstum findet in erster Linie in Entwicklungsländern statt
  • 2005: in Entwicklungs- und Transformationsländern 13 Megastädte; Welt: 20
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12
Q

Global Cities

A
  • Zentrale Standorte für hochentwickelte Dienstleistungen und Telekommunikationseinrichtungen, die für die Durchführung und das Management globaler Wirtschaftsaktivitäten erforderlich sind
  • Konzernzentralen, FIRE-Sektor (Finance, Insurance, Real Estate)
  • Weltumspannendes Netzwerk bestehend aus verschiedenen Städten
  • Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt: hochspezialisierte Dienstleistungsökonomie verlangt in erster Linie nach hochqualifizierten Arbeitskräften; Arbeitsplätze in anderen (weniger Gewinn bringenden) Wirtschaftssektoren gehen verloren
  • Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt: Firmen ziehen sich aus dem Wohnungsbau für niedere und mittlere Einkommen zurück und konzentrieren sich auf den Wohnungsbedarf der hochqualifizierten Fachleute (Grundstückpreise steigen markant)
  • Verstärkte Polarisierung zwischen den Bevölkerungsgruppen: hochqualifizierte Arbeitskräfte auf der einen Seite und schlecht bezahlte Arbeitskräfte (überwiegend im informellen Sektor) auf der anderen Seite
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13
Q

Welche Faktoren beeinflussen die Art und Weise der Urbanisierung?

A
  • sozio-politische Systeme;
  • normative Prinzipien des Städtebaus, welche über die Stadtplanung und auch vom politischen System bestimmt werden;
  • Technologien des Bauens und des Verkehrs;
  • Entwicklungsstand der nationalen Ökonomie, Stand der Arbeitsteilung
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14
Q

Stadtentwicklung

sozialistisch, liberal-kapitalistisch, wohlfahrtsstaatlich

A
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15
Q

Stadtentwicklung in Europa und Nordamerika

A

Westeuropa:

  • Pluralismus der Gesellschaft und Wirtschaft => Struktur auf dem Boden- und Wohnungsmarkt ist diversifiziert
  • Übernhame der technischen und soziokulturellen Infrastrukktur durch die öffentliche Hand
  • Es obliegt den Städten weitgehend selbst, welche Planungskonzepte sie verfolgen.
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16
Q

Probleme postindustrieller Städte

A
  • Verschärfung innerstädtischer Disparitäten
    • Tertiärisierung der Wirtschaft => Abbau Industriearbeitsplätze
    • Zwei Lager
      • intern. wettbewerbsfähige Unternehmen mit hochqulifizierten Beschäftigten
      • Ausgegrenzte, Arbeitslose, Arme, Asylbewerber (“A-Stadt”) (heute v.a. am Stadtrand, Flughafenregion (ZH))
17
Q

Räumliche Trends in den USA

A
  • Randwanderung
  • Arme in den Innenstädten
  • Suburbanisierung
  • Housing Subdivision
  • Gated Communities
  • Segregation
  • Ghettos
  • Gentrification
18
Q

(Housing Subdivision)

A
  • Einheitlich geplante Reihenhäuser
  • nur Wohnfunktion
  • Selektion nach Lebensstilen
  • Auto als Fortbewegungsmittel
19
Q

Gated Communities

A
  • Autarke, geschützte Enklaven
  • gehobener Lebensstil
20
Q

Hyperghetto

A
  • Ghettos enormen Ausmasses
  • Banlieue
21
Q

Gentrification

A
  • niedrige Bevölkerung wird ausgetauscht durch hohe Bevölkerungsschicht
  • Luxussanierungen
22
Q

Stadtentwicklung in Entwicklungsländern

A
  • sehr verschiedene Entwicklungen
  • stark geprägt durch Kolonialismus
  • Neugründungen von Kolonialstädten und bipolare Stadtstrukturen (traditionelle Stadt und koloniale Neugründung)
  • nach Dekolonialisierung viele neue Städte
    • Beispiel Chandigarh (Le Corbusier)
    • Beispiel Islamabad (in Pakistan)
      • von grund auf geplant, Modernisierungseuphorie
      • Dynametropolis (Expansion möglich)
      • geometrische Viertelbildung (Sektoren: selbständige Wohn- und Wirtschaftseinheiten)
      • Schneisen dazwischen für Verkehr (in Quartieren nur zu Fuss, günstige öV verbannt)
23
Q

Trends und Probleme in Städten der Entwicklungsländer

A
  • Beschleunigtes Wachstum, urban spawl
  • Sozio-ökonomische Fragmentierung: ungleich entwickelte Standorte mit einer starken sozialen Segmentierung
  • 2 Extreme:
    • Abgekoppelte, marginale Gebiete
    • Gated Communities
24
Q

Informeller Sektor

A
  • wirtschaftlichen Aktivitäten, die sich der staatlichen Kontrolle entziehen
    • Kleinbetriebe/Kleinhandel/Dienstleistungen (z.B: Schuhputzer, Müllsammler)
    • wichtigster Sektor in Städten in Entwicklungsländern
25
Q

Informelle Wohnversorgung

A
  • Weil die Wohnversorgung in vielen EL-Städten ungenügend ist, greifen die Menschen zur Selbsthilfe
    • Hüttenquartiere (Slums, Squatter-Siedlungen, Favelas)
    • schrittweise Aufwertung/Legalisierung
    • Slum Clearings
26
Q

Sozioönonomische Fragmentierung

A

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