Käuferverhalten und Marketingforschung Flashcards
Träger von Kaufentscheiungen
- Individuen
- Kolektive
Erklärungsansätze des Kaufverhaltens
- Partialerklärung: eine Determinante
- Totalerklärung: alle Determinanten
Typologien von Kaufentscheidungen nach Katona bzw. Howard/Sheth
- Extensive (echte) Kaufentscheidungen
- Limitierte Kaufentscheidungen
- Habitueller Kauf
- Impulskauf
Extensive (echte) Kaufentscheidung
Phasen: - Anregungsphase - Suchphase - Bewertungs- und Auswahlphase - Kaufaktphase - Nachkaufphase Merkmale: - hohe kognitive Steuerung - große Bedeutug -Neuartigkeit bsp: Hauskauf
Limitierte Kaufentscheidung
Phasen:
reduzierte Such-, Bewertungs-, Auswahlphase
Merkmale:
- Rückgriff auf bewährte Problemlösungsmuster und Entscheidungskriterien
Bsp: Kauf von Produkten einer best. Preislage
Habitueller Kauf
Phasen: Such-, Bewertungs- und Auswahlphase stark verkürzt Merkmale: - gewohnheitsmäßig getroffene Wahl Bsp: Markentreue
Impulskauf
Phasen: keine Such-, Bewertungs- und Auswahlphase, da ungeplanter Kauf Merkmale: - Spontanhandlung - sehr geringe kognitive Steuerung Bsp: Kauf von Bonbons/Schoki
Typologien von Kaufentscheidungen des Haushalts nach Ruhfus
- Typ A
- geringer Grad kollektiver Entscheidungsbeteiligung im priv. Haushalt
- Vorhandenes Entscheidungsprogramm
- Convenience Goods (Kaugummis) - Typ B
- hohe kollektive Beteiligung
- Entscheidungsprogramm nicht vorhanden
- Speciality Goods (Wohnung) - Mischtyp
- zwischen A und B
- Shopping Goods (Kleidung)
Partialerklärungen des Konsumentenverhaltens
- Psychologisch (Prozesse, Zustände)
- Soziologisch
Psychische Zustände (statisch) (Psychologische Partialerklärungen)
- Emotionen
- Kognitionen
- Bedürfnisse/Motive
- Einstellungen
- Werte
- Involvement
- Persönlichkeit
Psychische Prozesse (dynamisch) (Psychologische Partialerklärungen)
- aktivierender Prozess
- kognitiver Prozess
Allgemeine Aktivierung Definition
neuropsychologischer Vorgang, der den Organismus mit Energie versorgt und ihn in einen Zustand der Leistungsfähigkeit versetzt
Aktivierungsmessung
durch:
- psychologische Indikatoren (EEG, Atmung, Stimmfrequenz..)
- Erlebnisindikatoren (verbale Angaben)
- Bildgebende Verfahren (fMRT)
Auslösung der Aktivierung
durch:
- innere Reize
- äußere Reize
- emotionale Reize (Kindchenschema)
- kognitive Reize (Widersprüche, Überraschungen)
- physische Reize (Größe und Farbe eines Werbemittels)
4 Elementarhypothesen der Aktivierung
- Minimalaktivierung (Mindestmaß an Aktivierung - Voraussetzung für jede Leistung)
- Normalaktiverung (Mit zunehmender Aktivierung nimmt menschl. Leistung zu)
- Überaktivierung (Zu hohe Aktivierung wirkt leistungsmindernd)
- Maximalaktivierung (bei extremer Überaktivierung ist keine Leistung mehr möglich)
Aktivierungswirkungen
Aktivierung = notwendige Voraussetzung für jede menschl. Leistung
Umgekehrte U-Funktion zwischen Aktivierung und Leistung
These von Kroeber-Riel/Weinberg (2003) zum Thema Aktivierung
- Marketing kann eine Überaktivierung d. Konsumenten praktisch nicht erzeugen
- deshalb kann dort von der Hypothese der Normalaktiverung ausgegangen werden
Praxisrelevanz Aktivierungsforschung
- Werbegestaltung
- Produkt- und Verpackungsgestaltung
- Ladengestaltung
Probleme Aktivierungsforschung
- Prognose d. ökonomischen Werbeerfolgs
- Bumerang- und Irritationswirkungen
- Ablenkungsgefahr, zB durch Vampireffekte
Kognitive Prozesse Definition
= gedankliche Prozesse, die das Verhalten kontrollieren und willentlich steuern
Wahrnehmung
= kognitiver Vorgang aktiver und selektiver Verarbeitung der von den Sinnesorganen aufgenommenen Reize
- Aktivität
- Subjektivität
- Selektivität
Wahrnehmungstheorien
- Filtertheorie
- Hypothesentheorie
Filtertheorie
- Reizaufnahmeschwellen
- Empfindungsschwellen
- Wahrnehmungsschwellen
Hypothesentheorie
Wahrnehmung als Kompromiss zwischen Erwartung und Realität
–> Wahrnehmungsverzerrung
Marketing-Konsequenzen aus der Wahrnehmung
- nicht das objektiv, sondern das subjektiv wahrgenommene Angebot ist entscheidend
- Werbung muss prägnant gestaltet sein
- Anzeigengestaltung muss Blickverlauf entsprechen
- Halo-Effekt ermöglicht Strategie d. Image-Transfers
Denken
= Prozess der Verknüpfung von Kognitionen nach bestimmten Regeln zu neuen Kognitionen
Denken hängt zusammen mit
- Aktivierung
- Wissen (Gedächtnis, Vergessen)
- Sprache (verbales Gedächtnis)
- Innerer Bilder (Bild-Gedächtnis)
Zaltman Metaphor Eliciation Technique (ZMET)
- Erforschung semantischer Netzwerke
- eine Kombination aus:
1. tiefenpsychologischen Interviews
2. linguistischen Methoden
3. darstellerischen Verfahren
Gedächtnissystemee
implizites Gedächtnis - Prozedurales Gedächtnis - Priming-Gedächtnis - Perzeptuelles Gedächtnis - Wissenssystem explizites Gedächtnis - Episodisches Gedächtnis
Priming Gedächtnis
Marke wird vorläufig bzw unterschwellig aufgenommen
Perzeptuelles Gedächtnis
bewirken differenziertes und Erkennen bzw. Wiedererkennen der Marke
Episodisches Gedächtnis
bringt über Gefühlsebene die persönliche Beziehung zwischen der Person und der Marke Zustande - bis hin zur Identifikation der Person mit der Marke
Informationsverarbeitung im Gehirn (rechte Hirnhälfte)
- stärker als die linke für die Verarbeitung von Gefühlen bzw. Emotionen und Bildern zuständig
- ist für das episodisch-biographische Gedächtnis relevant, da diese stärker als die anderen Gedächtnissysteme an Emotionen gekoppelt ist
- Fördert Markenbildung und Markengedächtnis
Informationsverarbeitung im Gehirn (linke Hirnhälfte)
- ist primär für die Verarbeitung von neutralem Faktenwissen zuständig
- interagiert mit rechter Gehirnhäfte (und umgekehrt)
Lernen
= das Erwerben/ Ändern von Verhalten/ Wissen aufgrund von:
- Erfahrung
- Beobachtung
- Einsicht
Lerntheorien: behavoristisch vs. kognitiv
Lernen nach dem Kontiguitätsprinzip
- behavoristisch
- klassische Konditionierung
- Kopplung von Stimuli (Assoziationslernen)
Lernen nach dem Verstärkungsprinzip
- behavoristisch
- instrumentelle (operante) Konditionierung
- Lernen am Erfolg/Misserfolg
Marketing: Angenehme Verkaufsatmosphäre, positive Produkterfahrung; Warenprobe
Lernen durch Einsicht
- kognitiv
- individuell-kognitives Lernen
- Verhaltensänderung als Ergebnis eines Denkprpozesses
Marketing: Aufforderung zum Produktvergleich in der Werbung
Lernen am Modell
- kognitiv
- sozial-kognitives Lernen
- Imitationslernen
Marketing: - Leitbildwerbung; Testimonialwerbung
Involvement
= Grad des persönlichen Engagements, mit dem sich jemand einem Objekt zuwendet
- besondere Form der Aktiviertheit
- persönliches Involvement vs. reizabhängiges Involvement vs. situatives Involvement
Konsumentenverhalten Involvement
- High-Involvement-Käufe
- wichtige, riskante Entscheidungen
- aktive Informationssuche
- kritische Auseinandersetzung mit Werbung
Bsp: Auto, Eigenheim … - Low-Involvement-Käufe
- weniger wichtig/riskant
- kaum Informationssuche
- limitierte/Habitueller Kauf
Bsp: Glühbirnen
Zielgruppenbildung nach Involvementunterschieden
Werbung:
- für low-involvement-Produkte
- Kurze Werbebotschaften
- häufige Wiederholungen
- Wenig Informationen - für High-Involvement-Proukte
- längere, inhaltsreiche Botschaften
- wenig Wiederholungen