Lernen am Modell Flashcards

1
Q

Lernen am Modell

A

Prozess, in welchem eine Person, der Beobachter, bestimmte Erlebens- und Verhaltensweisen übernimmt, die sie bei einer anderen Person, dem Modell, gesehen hat, und es dadurch zu einer Erlebens- und Verhaltensänderung beim Beobachter kommt.

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2
Q

Theorie

A

Sozial-kognitive Theorie von Bandura.

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3
Q

Unterschied

A

Zum Behaviorismus:

  1. Lernen wird verstanden als aktiver, kognitiv gesteuerter Verarbeitungsprozess von gemachten Erfahrungen.
  2. Auch das Verhalten ist ein aktiver Prozess; hier spielen Motivationen, emotionale Empfindungen und Denkprozesse die entscheidende Rolle.
  3. Der Mensch ist ein handelndes Wesen.
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4
Q

Phasen

A
A: Aneignungsphase
. Aufmerksamkeitsprozesse
. Behaltenssprozesse
B: Ausführungsphase
. Reproduktionsprozesse
. Verstärkungssprozesse
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5
Q

Aufmerksamkeitsprozesse

A

Ob ein Modell viel oder wenig Aufmerksamkeit bekommt, hängt ab von:

  1. den Persönlichkeitsmerkmalen des Modells
  2. den Persönlichkeitsmerkmalen der Beobachter
  3. der Art der Beziehung zwischen Modell und Beobachtern
  4. den Situationsbedingungen
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6
Q

Symbolische Repräsentation

A

Das Beobachtete wird in Form von bildlichen oder sprachlichen Symbolen so lange im Gedächtnis gespeichert, bis sich die Beobachter Nutzen davon versprechen.

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7
Q

Symbolisierung

A

Das bildliche bzw. sprachliche Gegenwärtigmachen von Ereignissen in der Vorstellung.

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8
Q

Reproduktionsprozesse

A

Damit man ein Verhalten auch zeigen kann, muss man es i.d.R. erst üben. Beim Üben vergleicht der Lernende die Ergebnisse seiner Handlung mit den Verhaltensweisen des Modells.

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9
Q

Motivations- und Bekräftigungsphase

A

Ob ein Mensch ein Verhalten überhaupt beachtet, hängt von der Motivation ab. Nur wer sich einen Erfolg bzw. Vorteil verspricht oder glaubt einen Misserfolg bzw. Nachteil abwenden zu können, versucht das Verhalten des Modells zu imitieren.

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10
Q

Bedingungen: Persönlichkeitsmerkmalen des Modells

A

Besonders beachtet werden:
. Menschen, die soziale Macht besitzen
. Menschen mit hohem Ansehen
. Menschen, die sympathisch und attraktiv sind
. Menschen, die Bedürfnisse der Lernenden zufriedenstellen können.

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11
Q

Persönlichkeitsmerkmalen des Beobachters

A

. Persönlichkeitsmerkmale des Beobachters (fehlendes Selbstvertrauen, geringe Selbstachtung)
. die bisherigen Erfahrungen des Beobachters
. persönliche Interessen und Wertvorstellungen
. persönliche Bedürfnisse und Triebe, Gefühle und Stimmungen

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12
Q

Art der Beziehung zwischen Modell und Beobachter

A

. positive emotionale Beziehung
. Abhängigkeit des Beobachters vom Modell
. Häufigkeit der Beobachtung

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13
Q

Situationsbedingungen

A

. wenn das Modell mit seinem Verhalten stark auffällt
. wenn sich der Beobachter Vorteile von seiner Beobachtung verspricht
. wenn der Beobachter bereits „nützliche Erfahrungen“ mit dem Modell machte

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14
Q

Symbolische Modelle

A

Schauspieler, hohes Ansehen und Erfolg, zeigen oft gewinnbringendes Verhalten

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15
Q

Bedeutung der Bekräftigung / 4 Arten von Konsequenzen

A
  1. Externe Bekräftigung
  2. Stellvertretende Bekräftigung
  3. Direkte Selbstbekräftigung
  4. Stellvertretende Selbstbekräftigung
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16
Q

Externe Bekräftigung

A

Man erfährt am eigenen Leib die angenehmen Folgen eines Verhaltens bzw. man vermeidet unangenehme. Daher zeigt man dieses Verhalten öfter.

17
Q

Stellvertretende Bekräftigung

A

Man beobachtet Menschen, deren Verhalten zu angenehmen Folgen führt bzw. unangenehme Folgen vermeidet. Nun tendiert man dazu, das Verhalten des Modells zu imitieren.

18
Q

Direkte Selbstbekräftigung

A

Man setzt sich selbst bestimmte Verhaltensstandards (Ziele) und belohnt sich nach dem vollbrachten Verhalten. Das motiviert uns, das Verhalten wieder zu zeigen.

19
Q

Stellvertretende Selbstbekräftigung

A

Man beobachtet bei anderen Personen, dass diese sich selbst für eine Verhaltensweise belohnen. Daraufhin verspürt man oft den Wunsch, dieses Modellverhalten nachzuahmen.

20
Q

Unterschied zum Verhaltenslernen

A

Bewirkt für Bandura nicht die angenehme Konsequenz selbst, sondern ihre gedankliche Vorwegnahme; Folgen werden erwartet.

21
Q

Rolle der Motivation

A

Abhängig ist die Motivation von:
. den Ergebniserwartungen
. den Kompetenzerwartungen
. der Aussicht auf Selbstbekräftigung

22
Q

Ergebniserwartung

A

Konsequenzen, die sich eine Person vom Nachahmen einer Verhaltensweise verspricht.

23
Q

Kompetenzerwartung

A

Subjektive Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, die zum Nachahmen eines Verhaltens benötigt werden.

24
Q

Aussicht auf Selbstbekräftigung

A

Erwartung einer günstigen Selbstbewertung bei Zeigen eines nachzuahmenden Verhaltens, die zu Zufriedenheit, Wohlbefinden und Selbstbelohnung führt.

25
Q

Selbstseuerung

A

Fähigkeit, das eigene Verhalten zu kontrollieren und eigenständig zu lenken.

26
Q

Selbstregulierung

A

Fähigkeit, sich selbst zu motivieren, sich bestimmte Ziele zu setzen, Strategien zu entwerfen sowie das fortlaufende Verhalten zu bewerten und entsprechend zu ändern.

27
Q

Selbstwirksamkeit

A

Die eigene Überzeugung, bestimmte Verhaltensweisen ausüben und bestimmte Situationen bewältigen, etwas bewirken und sein Leben selbst kontrollieren zu können.

28
Q

Effekte des Modelllernens

A

. den modellierenden Effekt
. den enthemmenden Effekt
. den hemmenden Effekt
. den auslösenden Effekt

29
Q

Modellierender Effekt

A

An Vorbildern lernen Menschen neue, ihnen bisher nicht bekannte Verhaltensweisen sowie Einstellungen gegenüber Personen, Objekten und Sachverhalten, wie Vorurteile, Verhaltensvorschriften, Gefühle, Bedürfnisse, etc. Dabei wird die Verhaltensweise nicht einfach nur kopiert, sondern oft neu organisiert.

30
Q

Enthemmender und hemmender Effekt

A

Beobachten wir, dass ein bestimmtes Verhalten keine negativen Folgen bzw. sogar eine Belohnung nach sich zieht, so kann diese Beobachtung dazu antreiben, ein schon gespeichertes Verhalten zu zeigen bzw. die bisherige Hemmschwelle, es zu äußern, entscheidend herabsetzen – d.h. wir werden enthemmt. Hemmende Effekte entstehen hingegen dann, wenn das Modellverhalten negative Konsequenzen nach sich zieht.

31
Q

Auslösender Effekt

A

Das Verhalten eines Modells veranlasst andere Menschen, es unmittelbar nachzuahmen.

32
Q

Bedeutung der sozial-kognitiven Theorie für die Erziehung

A

. Erzieher sollen Modell für das Verhalten sein, das sie beim zu Erziehenden erreichen wollen.
. Erzieher sollen sich ihrer Vorbildwirkung bewusst sein.
. Erzieher sollen das Verhalten sicher und mit Überzeugung demonstrieren.
. Das Modell soll soziale Macht besitzen, Ansehen genießen, attraktiv erscheinen und Bedürfnisse des Kindes befriedigen.
. Das Modell soll eine positive emotionale Beziehung zu dem zu Erziehenden aufbauen, indem es ihm Wertschätzung, Verständnis und Echtheit entgegenbringt.
. Das Modell muss bei angemessenen Verhaltensweisen zum Erfolg, bei unangemessenen nicht zum Erfolg kommen.
. Erzieher sollen dem zu Erziehenden ein Gefühl der Kompetenz vermitteln und positive Erfolgserwartungen aufbauen.
. Erzieher sollen dem Kind Gelegenheit zur Übung und Korrektur bieten.
. Erzieher sollen Umwelteinflüsse ihren Absichten gemäß gestalten.
. Erzieher sollen Modelle aus der Umwelt verarbeiten helfen.
. Erzieher sollen sich mit dem zu Erziehenden über mögliche Modelle auseinandersetzen.