Rationalität1-Individuelle Rationalität und Rational Choice Flashcards

1
Q

Welche Funktionen haben individuelle Rationalität und individuelle Nutzenüberlegungen zur Bestimmung menschlichen Handelns?

A
  • Menschliches Handeln wird als bewusste Wahrnehmung von Freiheiten und Möglichkeiten relevant („Ich will“)
  • Der Wille, Ziele zu setzen und diese mit geeigneten Mitteln zu verfolgen ist der Kern der Rationalität. Die Auswahl geeigneter Ziele und Mittel bestimmt die „Rational Choice“
  • Rationalität bestimmt den bewussten Teil des Handelns, der von den Akteuren verantwortet werden kann
  • Rationalität wird von den individuellen Gefühlen abgegrenzt und komplementär zur Empathie verstanden
  • Rationalität ist der Motor der Regelgestaltung, nicht jedoch die Motivation der Regelbildung
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2
Q

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Eigennutz und Empathie im Konzept des Homo Oeconomicus?

A
  • Eigennutz: Marktteilnehmer folgen eigenen Nutzenkalkül, wenn sie auf dem Markt Güter anbieten (Theory oft he Wealth of Nations)
  • Theory of Moral Sentiments:
    o In der Natur des Menschen liegen bestimmte Prinzipien, die ihn dazu bestimmen, am Schicksal anderer Anteil zu nehmen
    o Dieses Einfühlungsvermögen (oder Empathie) motiviert ihn zu Bemühungen um eine gerechte Gesellschaftsordnung
    Andere Betrachtungsweise:
    o Egoistischer Eigennutz in Marktransaktionen: Empathie als Eigennutz in den Bemühungen um einen geeigneten Ordnungsrahmen für den Markt
    → Empathie wirkt als Handlungsmotiv oder als moralische Beurteilungsinstanz
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3
Q

In welchen Bereichen der Finanzwirtschaft bietet „Rational Choice“ ein gutes Erklärungsmodell?

A
  • Veränderung der Kosten:
    o Kosten müssen den Akteuren angerechnet werden, die auch die Erträge haben werden. Finanzmarktakteure können jedoch dieses Verhältnis verschieben
  • Analyse der Profiteure und der Zahler in finanzmarkttechnischen Regelungen:
    o Verschiedene Regelungen verschieben die Erträge, so dass einseitige Anreize für bestimmte Produkte bestehen
  • Investitionsentscheidungen unter Risiko:
    o In Situationen, in denen Risiken nicht direkt kalkulierbar, Erträge aber genau bestimmbar sind, entscheiden sich Finanzmarktakteure für eine Investition
  • Verhalten in Komitees und Besprechungen
    o Aktivitäten werden ausgewählt, die den Vorteil oder Nutzen der anwesenden Akteure optimieren
  • Verhalten der Händler auf dem Trading-Floor
    o Die Händler haben das Ziel, jede Art von Profiten zu optimieren, wenn sie ihre Transaktionen durchführen
  • Engagement in ordnungspolitischen Maßnahmen
    o Solche Rahmenbedingungen schaffen, dass eigennutzorientiertes Handeln der Akteure zu einem gesellschaftsdienlichen Nutzen gesteuert werden kann
    → Durchführen von karrieretechnischen Maßnahmen
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4
Q

Welche Grundprobleme löst das Modell der „Bounded Rationality“?

A
  • Problem der Nutzenoptimierung ist in Realität nicht möglich
  • Bounded Rationality liefert Gründe, wieso sich Individuen nicht vollkommen rational, d.h. nutzenmaximierend verhalten können
  • Gründe:
    a) Zeitmangel
    b) Informationsmangel über Entscheidungsalternativen
    c) Komplexität
    d) Unfähigkeit
  • Bietet alternatives Entscheidungsmodell („statisficing instead of maximizing“) → Die Suche nach Alternativen wird beendet, sobald man eine Lösung gefunden hat, mit der man zufrieden ist (statisficing obwohl es eine bessere Alternative geben könnte)
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5
Q

Welche Erweiterungen des Homo Oeconomicus sind in der Verhaltensökonomie möglich und welche Schlussfolgerungen lassen sie zu?

A
  • Verhaltensökomische Erweiterungen des HO im Wiederholungsspiel
  • Der Reciprocal Altruist ist auch mal bereit zu kooperieren, obwohl es ihm kurzfristig Nachteile einbringt, wenn er dadurch seinen langfristigen Nutzen maximieren kann. Er ist daher als Egoist („selfish“) zu bezeichnen
  • HO (Reciprocal Altruist)
  • Homo Reciprocans (Strong Reciprocator)
  • Bedingungsloser Altruist (Altruistic Cooperator)
  • Der Reciprocal Altruist ist somit der klügere HO
  • Verhaltensökonomische Erweiterung des HO
    o Die Ergebnisse Fehrs unterstreichen die Annahme, dass Veränderungen in der Rahmenordnung den entscheidenden Einfluss auf die moralische Qualität der Ergebnisse von Interaktionssituationen ausüben
    o Je nach Rahmenordnung dominieren entweder Homines Reciprocantes oder die Homines Oeconomici
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6
Q

Welche Aspekte sind wichtig, um Rationalität in den Kommunikationssystemen zu beschreiben?

A
  • Rationalität im System 1
    o Bezieht sich nicht auf die Errichtung oder Abschaffung einzelner Systeme bezieht sich auf die Funktion der Kommunikation in den einzelnen Systemen
  • Rationalität im System 2
    o Rationalität des Handelns im Kommunikationssystem bezieht sich nicht mehr allein auf die Anwendung einer vollständigen Rationalität bedeutet insbesondere, in der Logik der Systemoperationen u agieren
    o Rational Choice im System bedeutet, die Systemlogik ernst zu nehmen und die individuellen Möglichkeiten zu verstehen, in die Kommunikation des Systems einzugreifen
    o Rational Choice als „strukturelle“ Wahlmöglichkeit
    o Bezieht sich auf Zusammenhänge innerhalb eines Systems
    o Auf dessen Strukturelemente bezieht sich seine Handlungsorientierung
    o Bedeutet in der Systemtheorie, die Rationalität des Kommunikationssystems zu integrieren
    o Bezieht sich im System auf die Eigenschaft, mit den Systemstrukturen auf Veränderungen der Umwelt zu reagieren
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7
Q

Beschreiben Sie die strukturellen Wahlmöglichkeiten von „Rational Choice“ durch die Kommunikationssysteme „Wirtschaft“ und „Finanzen“

A
  • Wirtschaft:
    o Wir handeln konkret nutzenorientiert, um unserer Ressourcen gezielt einzusetzen und müssen dabei egoistisch sein
    o Mit Geld und mit Preisen verbinden wir eine konkrete individuelle Nutzenvorstellung
  • Finanzen:
    o Wir setzen Zahlungsversprechen und die Struktur der Risiken gezielt ein, um weiter Zahlungsversprechen abgeben zu können
    o Unser Handeln bezieht sich auf die Strukturelemente des Finanzsystems, indem sich unser Nutzen als verstärkte Systemimmanente ergibt
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