Rationalität2-Verhaltensorientierung und Verhaltensökonomie Flashcards

1
Q

Was sind die unterschiedlichen Charakteristika von Behaviorismus und Kognitivismus?

A
  • Behaviorismus
    o Verhalten von Menschen mit naturwissenschaftlichen Methoden und durch Beobachtung erklärt und untersucht
  • Kognitivismus
    o Verhalten von Menschen wird durch innerpsychische Vorgänge erklärt und erfordert nicht, dass diese Vorgänge beobachtbar sein müssen
  • Kognitive Verzerrungen beeinflussen das Verhalten unter Unsicherheit
  • Beschreibung der Entscheidungsfindung in Situationen der Unsicherheit
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2
Q

Welche Wahrnehmungsverzerrungen mit Auswirkungen auf unser rationales Urteilsvermögen werden von der „Prospect-Theory“ klassifiziert?

A
  • Vermessenheitsverzerrung: Überschätzen der eigenen Fähigkeiten und des eigenen Einflusses, Fehleinschätzungen der Fähigkeit anderer
  • Die Ankerheuristik: An einer einmal gemachten Aussage (Meinung) wird festgehalten
  • Sturheit: Eine einmal eingenommene Position wird nicht gerne aufgegeben
  • Nähe-Verzerrung: Die Kenntnis einer bestimmten Problematik verzerrt die Wahrnehmung in Richtung des Bekannten, anderweitige Optionen werden ignoriert
  • Status-Quo-Verzerrung: Menschen gehen größere Risiken ein, um den Status quo zu erhalten, als um die Situation zu ändern
  • Gewinn und Verlust: Menschen fürchten den Verlust mehr als den Gewinn begrüßen. Die Entscheidung für eine Sache bei gleichem Ergebnis fällt leichter, wenn sie mit Verlustangst präsentiert wird als wenn sie mit Gewinnhoffnung präsentiert wird
  • Täuschung: Falsche Entscheidungen werden gerne schöngeredet
  • Unterschwelliges Priming/Framing: Entscheidungen werden durch vergangene, gespeicherte und meist unbewusste Erfahrungen und Erwartungen beeinflusst
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3
Q

Welche Auswirkungen hat die „Prospect-Theory“ in der Entscheidungstheorie?

A
  • Riskante Entscheidungen werden immer in Bezug auf einen Referenzpunkt getroffen und nicht absolut und statistisch bewertet
  • Entscheider versuchen, Verluste zu vermeiden (sie sind loss-averse), sie sind also damit gleichzeitig risikoavers und streben zumeist nur kleine Zugewinne (um den Referenzpunkt herum) an
  • Entscheider sind risikoavers im Bereich der Gewinne und Risikoliebend im Bereich der Verluste
  • Entscheider übergewichten Ereignisse mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit und untergewichten Ereignisse mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit
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4
Q

Beschreiben sie den Unterschied zwischen Priming und Framing

A
  • Wahrnehmungsverzerrungen der Prospect Theory
  • Entscheidungen werden durch vergangene, gespeicherte und meist unbewusste Erfahrungen und Erwartungen beeinflusst
  • Priming:
    o Assoziation von Vorstellungen
    o Primes sind Knoten in einem assoziativen Netzwerk
    o Assoziatives Denken vollzieht sich unterhalb der Bewusstseinsschwelle
    o Priming findet in 2 Phasen statt:
    1. Wörter und Begriffe formen Gedanken
    2. Gedanken formen ein assoziiertes Verhalten
  • Framing:
    o Effekte durch ungerechtfertigte Einflüsse von Formulierungen auf Überzeugungen und Präferenzen
    o Einsatz von assoziativen Verknüpfungen, um Entscheidungen zu beeinflussen
    o Auch wichtige Eigenschaften werden von völlig belanglosen Merkmalen der Situation bestimmt
    o „Sie fühlen sich besser“ wenn Sie überlegen wie viel Geld Sie behalten haben, als wenn Sie überlegen, wie viel Sie verloren haben“
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5
Q

Was kennzeichnet das schnelle Denken (System 1) und was das langsame Denken (System 2)?

A

System 1

  • Intuitiv-Ohne Anstrengung- Arbeitet mit Ähnlichkeiten-Automatisch-Assoziativ-Heuristisch-Unbewusst-Schnelle Reaktionen -Ohne statistischen Abgleich-Signalgesteuert
  • Beschreibt die „normalen“ Entscheidungen
  • Die meisten unserer Entscheidungen (inklusive die wichtigen und konsequenzhaften) sind System 1 Entscheidungen
  • Beinhalten substantielle Abweichungen von den Vorhersahen gemäß dem ökonomischen Standardmodell
  • Beinhalten systematische Fehler in der Entscheidungsfindung, die beschrieben werden müssen

System 2

  • Bewusst -Misstrauisch -Wissensgesteuert -Aufwändig, bemüht und fleißig-Langsam-Kontrolliert- Reflektiert und abgewogen-Statistisch unterlegt
  • Entscheidungen werden in Institutionen getroffen
  • Beteiligt sich, wenn die Bedingungen eine ausführliche Erörterung zulassen
  • Information ist auch hier nicht vollständig verfügbar
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6
Q

Welche Auswirkungen hat die Verhaltensökonomie im Bereich der Finanzen (Behavioral Finance)?

A
  • Entwickelt eine natürliche Idee der Extrapolation
  • Erwartungen von Investoren, dass Trends weitergehen
    o Erwartungen an Aktiengewinne
    o Erklärungen für Preis-Blasen
    o Überbewertung von hoch performanten Wachstumsportfolien
  • Kahnemann glaubt, dass Organisationen die Qualität des Denkens verbessern können, Individuen jedoch nicht im gleichen Maßen
  • Individuen zu helfen verbessert deren Entscheidungsfindung
    o Anstatt Optionen zu ranken, guckt man sich die einzelnen Probleme an die jede Option mitbringt und betrachtet alle Optionen insgesamt erst ganz am Ende bevor man eine Entscheidung trifft → Dies hilft sicherzustellen, dass System 2 im Entscheidungsprozess Anwendung findet
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7
Q
  1. Beschreiben sie die ethische Problematik im Zusammenhang mit „Nudging“
A
  • Verkürzte Informationszeiten
  • Verkürzte Entscheidungsfindung durch Muster
  • Institutionalisierte „Bounded Rationality“
  • „Soft Paternalism“ →die Freiheit/das Handeln eines Invidiuums beschränken, wenn die Handlung unfreiwillig ist
  • Sozialer Einsatz von Nudging im Sinne von „System 2“ Rationalität
    → Beispiel: Cambridge Analytica: Wahl beeinflussen, indem die Wahlentscheidung gesteuert wird, so dass keine rationale Entscheidung möglich ist → institutionalisierte „Bounded Rationality“
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