Sitzung 11: Entwicklung im Jugendalter: Identitätsentwicklung Flashcards

1
Q

Es gibt zwei Typen von Jugendlichen

A
  1. adolescence limited: asoziales Verhalten auf normative und normative Weise nachahmen
  2. life-course persistent: neuropsychologische Probleme von Kindern interagieren kumulativ mit ihren kriminogenen Umgebungen über Entwicklung
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2
Q

Wie wird die Jugend dargestellt?

A
  • als problematische Lebensphase im Fokus
  • Jugendliche in allen Kategorien von Risikoverhaltensweisen
    überrepräsentiert
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3
Q

Entwicklung einer eigenständigen Lebensphase Jugend erst im
19./20. Jahrhundert entstanden:

A
  • Veränderungen der Produktions- und Sozialstruktur
  • lebenslanges Lernen, institutioneller Zugang zu Bildung
    und Ausbildung
  • Verlängerung der unproduktiven Lebensphase
  • Möglichkeiten der Individualisierung und Selbstgestaltung
    der Biographie
  • individualistische Kulturen: „Last“ der Identitätsentwicklung liegt beim Individuum
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4
Q

Einteilung des Jugendalters in 3-4 Phasen

A
  • frühe Adoleszenz (10-14 Jahre)
  • mittlere Adoleszenz (14-16 Jahre)
  • späte Adoleszenz (16-18 Jahre)
  • emerging adulthood (18- ca. 24 Jahre)
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5
Q

emerging adulthood (18- ca. 24 Jahre)

A

Bereitschaft/Fähigkeit zur Übernahme erwachsener Rollen, aber keine Gelegenheit dazu

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6
Q

Entwicklungsaufgaben des Jugendalters (Havighurst)

A
  • Eigene körperliche Erscheinung (+Veränderung) akzeptieren
  • Bildung von Freundschaden (zu beiden Geschlechtern)
  • Vorstellung entwickeln, wie der Partner & eig. Familie sein soll
  • Unabhängigkeit von den Eltern
  • Wissen was man (beruflich) werden will & was man dafür lernen/können muss
  • Entwicklung einer Zukunftsperspektive: Formulierung langfristiger Lebensziele
  • Eig. Weltanschauung: Werte als Richtschnur des Verhaltens
  • Wissen, wer man ist und was man will = IDENTITÄT
    -> körperliche Veränderungen
    -> soziale Veränderungen
    -> psychische Veränderungen (Identitätsentwicklung)
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7
Q

Körperliche Veränderung im Jugendalter

A
  • Wachstumsschub (W. mit 12, M. mit 14)
    -> Veränderung der Körperproportionen
  • Pubeszentendisharmonie
  • Zunahme der Muskelmasse (vor allem bei M.)
  • Gehirn erreicht endgültiges Gewicht (mit ca. 14J.)
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8
Q

Einfluss von Schönheitsidealen bei Jugendlichen:

A
  • Zunahme der Zufriedenheit mit körperlichem Erscheinungsbild bei Jungen
  • Abnahme bei Mädchen
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9
Q

Unterschiede im Entwicklungstempo:

A
  • Pubertät: Dauer ca. 4 Jahre
  • Altersjahrgang benötigt ca. zehn Jahre, bis biologischer
    Reifungsprozess für alle abgeschlossen ist
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10
Q

Was ist eine Off-time-Entwicklung?

A

Akzeleration/Retardation
- Entwicklungsstand Jugendlicher verglichen mit dem normativen Entwicklungsstand Gleichaltriger

> wichtig: keine Aussagen über kognitiven, sozialen,
emotionalen Entwicklungsstand möglich

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11
Q

Was sind akzelerierte Jugendliche?

A

Ihnen wir mehr Autonomie und Reife zugesprochen

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12
Q

Was sind retardierte Jugendliche

A

Ihnen wird weniger Autonomie und Reife zugesprochen

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13
Q

Soziale Veränderungen im Jugendalter

A
  • Erwachsenenwelt stellt neue Anforderungen
  • Ausformung eines realistischen Selbstbildes
  • Unsicherheit durch Wegfall bestehender Identifikationen
    und Rollen
  • soziale Identität durch Rollenexperimente
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14
Q

Psychische (kognitive Veränderung) im Jugendalter

A
  • Veränderungen führen zu: Motivation, Entwicklung in die eigene Hand nehmen
  • Fähigkeit, autonom die eigene Zukunft als Erwachsener zu planen (hypothetisches Denken)

> Identitätsentwicklung

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15
Q

Theorie der psychosozialen Entwicklung (Erik, Erikson)

A
  • Beschreibt die Entwicklungspsychologische Theorie der Lebensspanne
  • Normative Stufenabfolge, jede Stufe charakterisiert durch altersspezifische Krise (zentrale Entwicklungsaufgabe)
  • Besonderer Stellenwert des Jugendalters

> Identitätsentwicklung als Prädikator für Anpassungsleistungen im Erwachsenenalter

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16
Q

Theorie psychosozialer Entwicklung: Die einzelnen Entwicklungsstufen

A
  1. Urvertrauen vs. Mistrauen (-1 Jahr): Bindungsaufbau
  2. Autonomie vs. Scham (-3 Jahre): Entscheidungsfreiheit
  3. Initiative vs. Schuld (-6 Jahre): Zielsetzung & -verfolgung
  4. Fleiß vs. Minderwertigkeit (-11 Jahre): Messung mit Leistungskriterien
    > Identität vs Rollenkonfusion< (Adoleszenz): Rollenfindung
  5. Intimität vs. Isolierung (frühes Erwachsenenalter): tiefgreifende Beziehungen
  6. Generativität vs. Stagnation (mittleres Erwachsenenalter): Weitergabe von Wissen & Werten
  7. Ich-Integrität vs. Verzweiflung (Alter): Lebensbilanz, Akzeptanz des Todes
17
Q

Adoleszenz: Identität vs. Rollenkonflikt

A
  • Beantwortung der Frage: Wer bin ich?
  • Identität
  • Rollendiffusion
18
Q

Identität

A

subjektives Gefühl wie auch eine objektiv feststellbare
Eigenschaft persönlicher Kontinuität

19
Q

Was ist eine Rollendiffusion?

A
  • Verfolgung begrenzter, isolierter Werte
  • ideologische Radikalität
  • Flucht in eine irreale Welt
  • Oberflächlichkeit von Aktionen und sozialen Beziehungen
  • Probleme berufliche Rolle einzunehmen
20
Q

Funktionen von Identität

A

Priorisierung von Werten und Zielen:
- aktive und zielgerichtete Lebensgestaltung

Ausschöpfen eigener Potentiale:
- Erleben persönlicher Erfüllung (Selbstverwirklichung)

soziale (intime) Beziehungen

21
Q

Identitätsstatus-Modell (James Marcia)

A
  • Aufbau auf Identitätsbegriff von Erikson (empirischer Zugang)
  • Identität: selbst konstruierte, dynamische Organisation von Zielen, Ansichten und der individuellen Geschichte
22
Q

Definition Identitätsstatus:

A

qualitative unterschiedliche Phasen der Identitätsentwicklung (in
bestimmten Bereich)

Prozess der Entstehung von Zielen, Werten & Überzeugungen (Rollenbesetzungen) nicht global zu untersuchen

Fokus auf bestimmte Lebensbereiche, in denen wichtige Entscheidungen anfallen:
- ideologischer Bereich: Beruf, Religion, Politik, Weltanschauung
- interpersoneller Bereich: Freundschaft, Dating, Geschlechtsrollen, Freizeit

23
Q

Identitätsstatus ergibt sich aus der Kombination zweier Dimensionen:

A

Exploration (Krise):
- selbstständige Auseinandersetzung mit Lebensbereich?

Verpflichtung (commitment):
- persönliche Entscheidung in Lebensbereich getroffen?

24
Q

Im Vergleich zu Menschen mit anderem Identitätsstatus zeichnen Menschen mit erarbeiteter Identität sich durch folgende Punkte aus:

A
  • Mehr Selbstwertgefühl, Lebenszufriedenheit und Wohlbefinden
  • Mehr Autonomie und Zufriedenheit in ihren Partnerschaften
  • Mehr Offenheit für neue Erfahrungen und informationsorientierte Informationsverarbeitung
  • Weniger Gehorsam gegenüber Autoritäten
  • Höhere Moralentwicklung
25
Q

Identität und Wohlbefinden bei Frauen:

A

Bsp. für historische Gebundenheit psychologischer Befunde

  • bis in 1980er Jahre Geschlechtsunterschiede
  • Wohlbefinden und Selbstwert bei Frauen mit übernommener Identität hoch, weil sie traditionellem Rollenbild entsprachen
  • Abnahme des Anpassungswertes übernommener Identität
26
Q

Kritik/offene Fragen zum Identitätsstatus-Modell

A

Trivialisierung des Ansatzes von Erikson:
-Syntheseleistung der Herstellung einer „Ganzheit“ ist der
zentrale Prozess

Gewichtung selbstbezogenen Wissens:
- was ist zentral, was peripher?

Generalisierbarkeit in andere kulturelle Kontexte möglich?
- Fokus auf Struktur von Identitätsbildung, Vernachlässigung von
Identitätsinhalten

> d.h. welche Werte ausgebildet werden, ist weniger relevant
als Verlauf der Wertbildung

27
Q

Fazit zur Entwicklung im Jugendalter

A
  • Die Jugend steht häufig als problematische Lebensphase im Fokus
  • Die körperliche Entwicklung im Jugendalter zeigt große interindividuelle Unterschiede
  • Diese Unterschiede können (über soziale Erwartungen) Entwicklungskonsequenzen haben
  • Kulturen unterscheiden sich hinsichtlich der Unterstützung von Identitätsarbeit
  • Das Identitätsstatus-Modell unterscheidet aufgrund von Exploration und Verpflichtung vier Stadien der Identitätsentwicklung

-die erarbeitete Identität gilt als (westliches) Entwicklungsideal