Sitzung 2: Konzeptionen Entwicklungspsychologie Flashcards

1
Q

Was versteht man unter der “Anlage-Umwelt-Debatte”?

A

handelt um eine Diskussion um die Frage, ob menschliche Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale & Einstellungen genetisch bedingt sind oder maßgeblich durch die Umwelt geformt werden

-> Anlage UND Umwelt (innen & außen)

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2
Q

Was versteht man unter der “Deprivationsstudie”?

A

Ausschaltung von Umwelteinflüssen

wenn bestimme Umwelteinflüsse ausgeschaltet, aber trotzdem Veränderung,
-> dann Entwicklung anlagebedingt

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3
Q

Was wird bei der Zwillingstudie untersucht? Und was ist das Ergebnis?

A

Untersuchung zur Abklärung der Frage, ob und in welchem Grad ein Merkmal durch die Umwelt bzw. durch genetische Einflüsse bedingt ist

  • Wenn der mittlerer Zusammenhang bei MZ > DZ, dann großer Anteil Anlage
  • Wenn der mittlerer Zusammenhang bei MZ = DZ, dann geringer Anteil Anlage
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4
Q

Was ist das Ergebnis der Adoptionsstudien?

A
  • Wenn Zusammenhang zu den leiblichen Geschwistern hoch ist, dann hat die Anlage einen großen Anteil

-Wenn Zusammenhang zu den Adoptivgeschwistern hoch ist, dann hat die Anlage einen geringen Anteil

Untersuchung: gleich wie Zwillingsstudie

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5
Q

Was ist die “methodische” Kritik der Zwillingsstudie?

A
  • gleiche Umweltbedingungen zur MZ und DZ Zwillingspaare gewährleistbar?

-Zwillinge nicht repräsentativ für Gesamtbevölkerung

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6
Q

Was ist die “methodische” Kritik der Adoptionsstudien?

A
  • Möglich frühe Umwelteinflüsse durch leibliche Eltern nicht ausschließbar

-Umwelteinflüsse bei leiblichen und Adoptiveltern evtl. ungleich

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7
Q

Wie lautet die Kritik der Anlagen-Umwelt-Debatten?

A

ENTWEDER Anlage ODER Umwelt?

-> Anlage & Umwelt sind Wechselwirkungsmodell, keine separat beeinflussenden Instanzen

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8
Q

Welche 3 Anlagewirkungen gibt es?

A
  1. Aktive Anlagewirkung
  2. Passive Anlagewirkung
  3. Evozierende Anlagewirkung
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9
Q

Was versteht man unter der “Aktive Anlagewirkung”?

A

Kind mit bestimmten Anlagen sucht passende Umwelt

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10
Q

Was versteht man unter der “Passive Anlagewirkung”?

A

Eltern schaffen zu Anlagen passende Umwelt

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11
Q

Was versteht man unter der “Evozierende Anlagewirkung”?

A

Kind mit bestimmten Anlagen ruft bestimmte Umwelt hervor

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12
Q

Was versteht man unter der “Evozierende Anlagewirkung”?

A

Kind mit bestimmten Anlagen ruft bestimmte Umwelt hervor

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13
Q

Wie lauten die 8 Konzeptionen von Entwicklung?

A
  1. Reifung
  2. Sensible Perioden
  3. Entwicklungsaufgaben
  4. Stufenmodelle
  5. Sozialisation
  6. Lernen: Imitationslernen
  7. Lernen: operante Konditionierung
  8. Kritische Lebensereignisse
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14
Q

Wie lautet die Grundannahme der Reifung?

A

Entwicklung verläuft infolge genetisch festgelegten Wachstumsimpulse

(z.B. zunehmende Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit in Kindheit = neurologischer Reifungsprozess)

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15
Q

Wie lautet die Grundannahmen der Sensiblen Perioden?

A

zu bestimmten Lebenszeiten haben spezifische Erfahrungen maximale Entwicklungswirkung

  • kritischer Zeit Fenster der Entwicklung

(z.B. “Wolfskinder”: Sprachentwicklung nie ganz aufholbar)

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16
Q

Wann wird die Entwicklung der Reifung angenommen?

A

wenn…

  • Entwicklung universell in derselben Altersperiode auftritt
  • kein beobachtbarer Grund für Entwicklung vorliegt
17
Q

Wie lautet die Grundannahme der Entwicklungsaufgaben?

A

Entwicklung besteht in der Bewältigung von normativen psychologischen Herausforderungen

  • Altersnormierung = jeder Altersabschnitt hat spezifische Aufgaben
18
Q

Wie lauten die 5 Alter/Entwicklungsaufgaben nach Havighurst?

A
  1. Frühe Kindheit
    -> Krabbeln & Laufen lernen
  2. Kindheit & Adoleszenz
    Moralentwicklung & Beziehungen zu peers
  3. Junges Erwachsenenalter
    Ablösung von Eltern & Berufswahl
  4. Erwachsenenalter
    Förderung von Jüngeren
  5. Alter
    Körperlicher Abbau
19
Q

Wie lautet die Grundannahme des Stufenmodells?

A

Entwicklung verläuft in aufeinander aufbauenden Stufen

  • Jede Stufe hat ein spezifisches Endstadium
  • Auf jeder Stufe ist ein bestimmtes Entwicklungsthema vorherrschend
20
Q

Was Kritisiert man am Stufenmodell?

A
  • logische Abfolge von Stufen
    (Entwicklungen können versch. Bedingungen haben)
  • Endstadium nur für einzelne Funktionsbereiche definierbar
  • Annahme eines Endstadium einschränkend
  • Fokus auf qualitative Veränderung einschränkend
21
Q

Wie lautet die Grundannahme der Sozialisation?

A

Prozess der Vermittlung von Werten, Standards, Wissen und Fertigkeiten, sowie Verhaltensweisen, die von der jeweiligen Kultur als adäquat für die künftige Rolle des Kindes in der Gesellschaft betrachtet werden

22
Q

Wie lautet die Definition der Erziegungsstile?

A

elterliche Verhaltensweisen, die das emotionale Klima der Eltern-Kind-Interaktion bestimmen

23
Q

Welche 2 Erziehungsstile werden unterschieden? (Allgemein)

A

Responsiveness (Wärme / Responsivität)
= Ausmaß elterlicher Wärme, Unterstützung und Akzeptanz

Demandingness (Monitoring / Lenkung)
= Ausmaß elterlicher Anforderungen und Kontrolle

24
Q

Welche 4 Erziehungsstile gibt es nach Baumrind?

A
  1. autoritativ (++)
  2. autoritär (-+)
  3. permissiv (+-)
    nachgiebig/verwöhnenden
  4. ablehnend (–)
    vernachlässigenden
25
Q

Wie lautet die Grundannahme vom Imitationslernen (Beobachtungslernen)?

A

andere Personen werden als Modell für stellvertretendes Lernen genutzt

26
Q

Wie lauten die 3 Bedingungen für das Imitationslernen?

A
  1. Freundlichkeit des Modells
  2. Kompetenz des Modells
  3. Passung von Ankündigung & Verhalten
27
Q

Was wird am Imitationslernen kritisiert?

A

Geringe Kontrollierbarkeit, welcher Aspekt des Verhaltens imitiert wird

(z.B. Bandura: aggressive Handlungen gegenüber Puppe)

28
Q

Wie lautet die Grundannahme der Operante Konditionierung?

A

Häufigkeit eines Verhaltens durch angenehmen o. unangenehmen Konsequenzen nachhaltig zu verändern
(Lernen an Erfolg/Misserfolg > Belohnung/Bestrafung)

29
Q

Wie lauten die 4 Formen der operanten Konditionierung?

A
  1. (positive) Verstärkung Lob
  2. (positive) Bestrafung Strafe
  3. Negative Bestrafung
  4. Negative Verstärkung
30
Q

Beispiel für die Formen der operanten Konditionierung?

A

Positive Verstärkung:
Ich werde dafür gelobt > ich werde wieder Schokolade essen

Positive Bestrafung:
Ich werde dafür bestraft > Ich werde eher keine Schokolade mehr essen

Negative Bestrafung:
vorher wurde ich dafür gelobt, jetzt nicht mehr > ich werde eher keine mehr essen

Negative Verstärkung:
vorher wurde ich bestraft, jetzt nicht mehr > ich werde wieder Schokolade essen

Positiv = etwas (eine Konsequenz) kommt hinzu; negativ = eine Konsequenz wird unterlassen

31
Q

Was kritisiert man an der Operanten Konditionierung & der Imitationslernen?

A
  • passive Rolle des Individuums
  • kann spontanes Verhalten nur z.T. erklären
32
Q

Wie lautet die Grundannahme des Kritischen Lebensereignissen?

A

Einschnitte in Lebensgeschichten erfordern Entwicklungsprozesse

  • Tiefgreifende Veränderungen im Lebenskontext (Anpassung erforderlich)
  • Nur z.T. normativ (Geburt eines Kindes, Krankheit)
33
Q

Beispiele für (normative) kritische Lebensereignisse:

A
  1. Probleme
    = Unsicherheit -> Such nach Aufgaben
  2. Verluste
    = Autonomie -> Stück Lebenssinn
  3. Soziale Konflikte
    = Aufgabenteilung -> Partnerschaft
  4. Belastende Emotionen
    = Überforderung -> Langeweile
34
Q

Eigene Gedanken (Fazit)

A
  • Es gibt kein ‚entweder…oder‘ in der Anlage-Umwelt-Debatte
  • Unterschiedliche Entwicklungskonzeptionen neigen unterschiedlich weit zu Anlage- vs. Umwelt-Erklärungen von Veränderungsprozessen