Sitzung 4 Flashcards

1
Q

Nennen Sie vier Kennzeichen / grundlegende Aspekte des Begriffs der chemischen
Reaktion.

A

➢ Entstehung komplett neuer Stoffe mit neuen Eigenschaften
➢ prinzipielle Möglichkeit der Rückgewinnung der Edukte (keine unwiederbringliche
Zerstörung von Stoffen)
➢ Erhaltung der Masse bei der Stoffumwandlung, energetische Veränderungen
➢ Auf der Teilchenebene findet eine Umgruppierung statt

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2
Q

Nennen Sie einen typischen Versuch zur Einführung in das Thema „chemische
Reaktionen“. Erläutern Sie kurz, warum eine durch einen Hammerschlag ausgelöste
chemische Reaktion eine sinnvolle Alternative dazu sein könnte.

A

➢Typischer Versuch: Synthese von Aluminium-, Eisen-, Kupfer- und Zinksulfid
➢ Als Aktivierungsenergie wird meistens Wärmeenergie (z.B. Brenner, Wunderkerze)
genutzt → kann zu Verständnisschwierigkeiten der SuS führen, da auch die
exotherme Reaktion durch Abgabe von Wärme- bzw. Strahlungsenergie erkennbar
ist
➢ Vorteile der Aktivierung durch Hammerschlag:
o mechanische Energie → exotherme Reaktion kann einfacher erkannt werden
o Fächerübergriff zur Physik (Energieumwandlung)

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3
Q

Erläutern Sie kurz „das an Schülervorstellungen orientierte Unterrichtsverfahren“.

A
  • SOV ist schülerorientiert
  • 6 Unterrichtsphasen
    1) Unterrichtsvorbereitung: Lehrkraft ermittelt Schülervorstellungen
    2) Hypothesenbildung und Problemgewinnung: SuS sollen Problemstellung erkennen und hinterfragen
    3) fachliche Klärung des Unterrichtsgegenstandes: SuS wird gezeigt, dass ihre Vorstellungen nicht mit Erkenntnissen der Wissenschaft übereinstimmen
    4) Erarbeitungsphase/Phase der Festigung der Wissenssicherung: SuS sollen Denkfehler erkennen und korrigieren
    5) Phase der Anwendung und des Transfers: SuS sollen ihre Erkenntnisse auf verwandte Themen anwenden
    6) Phase der Metakognition: neue Wissen wird durch Gegenüberstellung von Alltagsprozessen und naturwissenschaftlichen Vorstellungen neu geformt
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4
Q

Was ist Phase 1 des SOV?

A

Unterrichtsvorbereitung

  • Vorwissen und Vorstellungen herausfinden
  • -> Ermöglicht Aufbau unter Berücksichtigung der Fehlvorstellungen
  • Diagnosetest, zB Lückentext
  • Stärken und Schwächen erkennen und Unterricht gezielt planen
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5
Q

Was ist Phase 2 des SOV?

A

Hypothesenbildung und Problemgewinnung

  • Hinführung zu eigenständigem Erkennen von Problem in Sachverhalt
  • Bsp Boyle-versuch
    • > zuerst Erklärungen/Erwartungen der SuS sammeln, ob Masse zunimmt/abnimmt/gleichbleibt und warum
  • Neugier wecken und Vorstellungen hinterfragen
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6
Q

Was ist Phase 3 des SOV?

A

Phase der fachlichen Klärung des Unterrichtsgegenstands

  • SuS wird gezeigt, dass ihre Vorstellungen nicht fachlich korrekt sind, Ehrgeiz soll geweckt werden
  • Boyl-Versuch wird durchgeführt
  • Beobachtung Massenerhalt = problemorientierte Erarbeitung des Sachverhalts
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7
Q

Was ist Phase 4 des SOV?

A

Erarbeitungsphase und Phase der Festigung der Wissenssicherung

  • SuS sollen eigene Denkfehler finden und korrigieren
  • Vorstellungen vom Anfang werden erneut betrachtet
  • Unterstützung durch Modelle oder weitere Experimente
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8
Q

Was ist Phase 5 des SOV?

A

Phase der Anwendung und des Transfers:
Neugelerntes wird auf verwandte Themengebiete angewandt
z.b. Verbrennungsstoffe im offenen System

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9
Q

Was ist Phase 6 des SOV?

A

Phase der Metakognition:

  • Lernprozess soll zurückverfolgt und reflektiert werden - was hat sich geändert?
  • Erarbeitung konkreter Vorstellung anhand von Alltagsprozessen und naturwissenschaftlichen Prozessen
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10
Q

Beschreiben Sie kurz den Boyle-Versuch

A
  • Massenerhaltungsgesetz
  • verschlossener Rundkolben gefüllt mit Sauerstoff und Stück Holzkohle auf Waage
  • Gewicht wird festgehalten, zB 300g
  • Verbrennung von Kohlenstoff in Form der Holzkohle in Kolben
  • Kohle nach Reaktion nicht mehr zu sehen
  • SuS sollen ankreuzen, ob Gewicht sich verändert
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11
Q

Nennen Sie zwei Schülerfehlvorstellungen zum Boyle-Versuch und erläutern Sie (gerne stichwortartig), mit welchen Experimenten oder Modellen Sie als Lehrkraft diese Fehlvorstellungen widerlegen können

A

1) “Gewicht nimmt ab weil Kohlenstoff verbraucht wird” - SuS argumentieren nur mit Verbrauch des Kohlenstoffs und ignorieren Sauerstoff

Experiment dazu: -Wiedergewinnung des Kohlenstoffs zB Redox CO2 mit Mg
- Verkohlung von Photosyntheseprodukten wie Stäke + Hitze –> C wird aus vorheriger Fixierung rückgewonnen

2) “Gewicht nimmt ab weil Gas leichter ist als Kohlenstoff” - Fehlvorstellung dass Gase nichts wiegen oder viel leichter sind

Experiment dazu:
- Gaswägekugel mit Gas füllen und wiegen, 100mL entnehmen und neu wiegen, Masse nimmt ab = Gas hat Masse

  • –> Lehrperson muss zur Widerlegung erstmal Vorstellungen erläutern lassen
  • –> danach Betrachtung des Versuchs nach “Chemischem Dreieck” von Johnstone/Mahaffy - Aufbereitung der submikroskopischen Ebene
  • –> Anfangsvorstellungen einzeln durchgehen und Denkfehler suchen - inhaltliche Widerlegung
  • –> SuS denken kritisch über eigene Aussagen nach und wenden neues Fachwissen an
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12
Q

Erläutern Sie am Beispiel des Boyle-Versuchs das „Chemische Dreieck“ von Johnstone und die Erweiterung durch Mahaffy.

A

Johnstone:
➢ Es wird unterteilt in: submikroskopische Ebene, repräsentative Ebene,
makroskopische Ebene
➢ Werden chemische Inhalte auf den drei Ebenen thematisiert, verbessert dies den
Lernerfolg der SuS → kognitive Verknüpfung
Mahaffy:
➢ Mahaffy fügt noch eine vierte Ebene hinzu: „human element“
➢ Die „lebensweltliche Komponente“ soll die Realität der SuS mit dem Unterricht
verbinden

Boyle-Versuch:
Makroskopische Ebene:
➢ Eine sichtbare chemische Reaktion findet statt: Verbrennung des Kohlenstoffs
lebensweltliche Komponente:
➢ Verbrennungen sind aus dem Alltag der SuS bereits bekannt
➢ Verbrennung findet hier jedoch im neuen Kontext statt → Verbrennung im
geschlossenen System bisher wahrscheinlich unbekannt
repräsentative Ebene:
➢ Die Reaktion lässt sich durch chemische Symbole beschreiben
➢ C (s) + O2 (g) → CO2 (g)
Submikroskopische Ebene:
➢ z.B. das Dalton Atommodell zeigt die Reaktion auf molekularer Ebene
➢ den SuS wird veranschaulicht, was auf submikroskopischer Ebene passiert
➢ die Ebene zeigt, dass die Kohlenstoffatome sich mit Sauerstoff zu neuen Molekülen
verbinden und die Kohlenstoffatome nicht verschwinden oder einfach gasförmig
werden
➢ es wird gezeigt, dass alle Atome erhalten bleiben und dem geschlossenen System
nicht entweichen können → Gesetz zur Erhaltung der Masse

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