Sitzung 4: Pränatale Entwicklung & Entwicklung im Säuglingsalter Flashcards

1
Q

Was ist die pränatale Entwicklung?

A

Menschliche Entwicklung in der Säuglingsphase

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2
Q

Was passiert in der pränatalen Entwicklung?

A

Differenzierungs- und Vermehrungsprozesse:

  • funktionsfähigen Organismus herstellen
    -reaktions- und lernbereites ZNS (Zentralnervensystem) erzeugen
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3
Q

Warum spricht man bei der pränatalen Entwicklung von “sensiblen Entwicklungsperioden”?

A
  • Verschiedene äußere Reize haben unterschiedliche Entwicklungsräume

> für gesunde Entwicklung besonders kritisch

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4
Q

Stadien eines Säuglings

A

Zygote (Woche 1-2)
Embryo (Woche 3-8)
Fötus (Woche 9-38)

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5
Q

Was entwickelt sich bei einem Embryo in Woche 3-4?

A
  • Placenta
  • Nabelschnur
  • Neuralrohr (Rückenmark, Gehirn)
  • Herz
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6
Q

Was entwickelt sich bei der Zygote in Woche 1-2?

A

Blastozyste

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7
Q

Was entwickelt sich bei einem Embryo in Woche 5-8?

A
  • innere Organe
  • Gliedmaßen
  • Bewegung
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8
Q

Was entwickelt sich beim Fötus in Woche 9-12?

A
  • Größenwachstum
  • Genitalentwicklung
  • Öffnung des Mundes
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9
Q

Was entwickelt sich bei einem Fötus in Woche 13-24?

A
  • Spürbare Bewegungen
  • Käseschmiere
  • Reaktionen auf Geräuche
  • Gewichtszunahme (ab Woche 20)
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10
Q

Was entwickelt sich bei einem Fötus in Woche 25-38?

A
  • Lungenreifung
  • beschleunigte Gehirnentwicklung
  • Fettreserven
  • Schlaf-Wach-Rhythmus
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11
Q

Entwicklungsprinzipien bei der Entwicklung in der Gebärmutter (utero)

A
  • laufen nach einer Art Bauplan ab (genetische Steuerung)
  • laufen immer gleich ab
  • sind vorhersehbar und zeitlich begrenzt
  • laufen bei allen gleich ab (innerhalb einer Spezies)

> z.B.: Organdifferenzierung, Herausbildung der Extremitäten, Proliferation der neuronalen Zellen

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12
Q

Umwelteinflüsse bei der pränatalen Entwicklung:

A
  • Stress, z.B. chronischer Stress der Mutter (Geburtsgewicht, Kopfumfang, erhöhte Stressempfindlichkeit)
  • Direkter Effekt durch hormonelle Stressreaktion (z.B. Reduzierter Blutfluss in Gebärmutter)
  • indirekte Effekte durch Risikoverhalten (Rauchen, Alkoholkonsum)
  • Abschwächung durch soziale Unterstützung

> Intensität bzw. Dauer des Stresserlebens entscheidend

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13
Q

Was sind Teratogene?

A

Stoffe, die während der Schwangerschaft zu Missbildungen bzw. Entwicklungsstörungen führen

Sind abhängig von:
- Dosis,
- Zusammenwirken mit anderen negativen Einflüssen,
- Entwicklungsalter

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14
Q

Alkoholmissbrauch während der Pränatalen Phase

A
  • fötales Alkoholsyndrom (FAS)
  • vor allem während Embryonalphase
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15
Q

Zu was führt der Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft (pränatale Phase)?

A
  • Schädigung von Hirnarealen
  • charakteristische Veränderungen des Gesichts
  • erhebliche Defizite in Planungsfähigkeit, Impulskontrolle, Sprachentwicklung, Gedächtnisleistung etc. (Denkprozesse)
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16
Q

Zu was führt der Konsum von Nikotin während der Schwangerschaft (pränatale Phase)?

A
  • Niedriges Geburtsgewicht
  • Verringerte Aufmerksamkeit
  • erhöhte Reizbarkeit im Säuglingsalter
  • Risiko für Verhaltensprobleme
  • Drogenmissbrauch im Erwachsenenalter steigt

> Vermischung (Konfundierung) mit sozialen Schichtmerkmalen möglich

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17
Q

Zu was führt der Konsum von Kokain, Heroin & Crystal Meth während der Schwangerschaft (pränatale Phase)?

A
  • Psychostimulanzien passieren Placenta
  • Föten entwickeln Substanzabhängigkeit (Entgiftung)
  • Motorische & sensorische Entwicklungsverzögerungen
  • Geringes Geburtsgewicht, geringerer Kopfumfang
  • Defizite in Verhaltensrelation, Aggressivität
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18
Q

Was ist ein kompetenter Säugling?

A
  • kommt mit optimierter/verbesserter Verhaltensausstattung zur Welt
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19
Q

Eigenschaften eines kompetenten Säuglings:

A
  • Kindchenschema
  • Reflexe
  • sensorische Fähigkeiten (inkl. intermodaler Wahrnehmung)
  • Lernfähigkeit
  • Emotionsausdruck
20
Q

Was ist das Kindchenschema?

A
  • Ruft Fürsorge & Hinwendung bei Erwachsenen hervor
  • Universelle & speziesübergreifende Reaktion
21
Q

Was sind Reflexe?

A

Angeborene automatische Reaktion auf bestimmte Stimulation

22
Q

Was ist der Überlebenswert von Reflexen?

A
  • Schutzmechanismen
  • Annäherungsverhalten
23
Q

Wie werden Reflexe gesteuert?

A

Über das Stammhirn und das Rückenmark

24
Q

Reflexe werden nach der Geburt getestet, um …

A

… eine Schädigung des Nervensystems zu diagnostizieren

25
Q

Reflexe eines Säuglings verschwinden nach der Zeit, weil …

A

… die willentliche Kontrolle über Verhalten (z.B. Motorik) zunimmt

26
Q

Reflexe bei einem Säugling können beruhigend wirken:

A

z.B. der Saugreflex: Schnuller

27
Q

Beispiele wichtiger Reflexe eines Säuglings

A

Lidschlussreflex
Suchreflex
Saugreflex
Moro-Reflex
Handgreifreflex
Babinski-Reflex

28
Q

Eigenschaften des Lidschlussreflex

A
  • z.B. bei einem Windstoß am Auge
  • Auge wird geschlossen zum Schutz
  • ist lebenslang aktiv
29
Q

Eigenschaften des Suchreflex

A
  • z.B. bei Berührung der Wange
  • Kopfbewegung zum Reiz hin
  • aktiv bis zur 3. Woche

> wichtig für die Suche nach der Brustwarze

30
Q

Eigenschaften des Moro-Reflex

A
  • z.B. bei einer Fallbewegung
  • Arme/Beine werden gestreckt, Arme werden wieder zusammengebracht
  • aktiv bis zur 6. Woche

> wichtig für das Klammern an der Mutter

31
Q

Eigenschaften des Saugreflex

A
  • durch Finger im Mund
  • rhythmisches Saugen als Reaktion
  • aktiv ca. 4 Monate

> ermöglicht das Füttern (Brustwarze)

32
Q

Eigenschaften des Handgreifreflex

A
  • z.B. durch Finger in Handballen
  • Hand greift nach Fingern
  • ca. 3-4 Monate aktiv

> Bereitet auf das Greifen vor

33
Q

Eigenschaften des Babinski-Reflex

A
  • z.B. durch mittigen Druck auf die Fußsole
  • aktiviert Krümmung/Spreizung der Zehen
  • aktiv ca. 8-12 Monate

> Funktion unbekannt

34
Q

Sensorische Fähigkeiten, die sich im utero (Gebärmutter) entwickeln

A
  • Berührung: Kontakt mit der Hand mit anderen Körperteilen, Daumen lutschen
  • Geschmack: Präferenzen (Süß; Bitter)
  • Geruch: olfaktorische Erfahrungen durch Kontakt mit Fruchtwasser
  • Hören: ab 6. Monat Reaktion auf Geräusche
  • Sehen: insgesamt vernachlässigbar
35
Q

Eigenschaften des Geruchs- und Geschmackssinn:

A
  • bei Geburt stark entwickelt
  • wichtig für das Wiedererkennen
  • Hinwendung zu ungewaschener vs. gewaschener
    Mutterbrust
  • Hinwendung zu Schweißgeruch der Mutter vs.
    fremder Frauen
36
Q

Auditive Wahrnehmung (Hörsinn), die sich im utero (Gebärmutter) entwickelt

A
  • Bereits in 2. Hälfte der Schwangerschaft entwickelt => akustische Wahrnehmung
  • Letztes Trimester: Föten hören Geräusche, Musik, Sprache:

> Provokation von Bewegung & Herzratenveränderung
Schnelle akustische Habilitation auf Stimuli, nicht auf Stimmreize

  • Postnatales Wiedererkennen (= Präferenz für Stimme der Mutter)
  • Generell gute Wahrnehmung menschlicher Stimmen -> höhere Frequenzen bevorzugt (z.B. Babytalk)
37
Q

Eigenschaften des Sehsinns (visuelle Wahrnehmung)

A
  • Bei Geburt am schlechtesten entwickelt; Pränatal fast keine Stimulation (hell/dunkel)
  • Optimales Sichtvermögen: 20-25cm, wenig Scharfstellvermögen außerhalb
  • Präferenz für Gesichter (als generell komplexe Stimuli werden eher angeschaut)
38
Q

Sehsinn: In den ersten 6 Monaten des Lebens treten folgende Verbesserungen auf:

A
  • Farbwahrnehmung (zunächst farbig vs Grau; keine Differenzierung)
  • Sehschärfe
  • Blickfolgebewegungen, zeitlich verzögert & in Sprüngen (keine anti-zipatorische Augenbewegung)
  • Tiefenwahrnehmung (visual cliff)
  • Person- und Objekterkennung
39
Q

Was ist eine intermodale Wahrnehmung?

A

> Die Koordination verschiedener Sinne

40
Q

Die 2 Ansätze der intermodalen Wahrnehmung:

A
  1. Integrationsansatz:
    - Sinneskanäle sind von Geburt voneinander unabhängig
    - Kind lernt im 1. Lebensjahr zu koordinieren
  2. Differenzierungsansatz:
    - Grundfähigkeit zur Integration unterschiedlicher Wahrnehmungserfahrungen ist angeboren
  • Entwickelt sich durch Übung & Verfeinerung
41
Q

Schnuller Experiment

A
  • 4 Wochen alte Säuglinge halten Schnuller im Mund (glatt vs. Genoppt/benutzt)
  • Präsentation eines Bildpaares (Schnuller glatt und genoppt)
  • Blickpräferenz für benutzten/genoppten Schnuller

> Verbindung zwischen gefühlten & gesehenen Objekt

> Entspricht Differenzierungsansatz

42
Q

Wie lernen Säuglinge?

A
  • Durch Beobachtungen (Beobachtungslernen)
  • Durch Nachahmungslernen (Nachahmungen)
43
Q

Fakten rund um die Imitation (Nachahmung) bei Neugeboren

A
  • haben kurze Aufmerksamkeits- & Gedächtnisspanne
  • haben Einschränkung bei Ausführung komplexer motorischer Verhaltensweisen
  • haben Einschränkung beim Verständnis von Verhaltenskonsequenzen

> gilt ab dem 6. Lebensjahr als wichtiger Lernmechanismus

Ab 14 Monaten beginnt die rationale Imitation:
- Es entsteht ein Verständnis von Zielen/Endzuständen

44
Q

Wie wirken Emotionsausdrücke von Säuglingen?

A

Als kommunikatives Signal

45
Q

Säuglinge bringen Eigenschaften/Fähigkeiten mit, die Anpassung an neue Lebensumgebung ermöglichen:

A
  • Kindchenschema
  • Reflexartige Reaktion
  • Wahrnehmungsapparat inkl. Sozialem Interesse
  • Lernfähigkeit
  • Emotionen als Kommunikation

> Auslösemechanismen für kompatibles Verhalten bei Erwachsenen: Intuitive Elternprogramme

46
Q

Das intuitive Elternprogramm (Elterliche Verhaltensweisen)

A

Kommunikation (Babytalk, Wiederholungen):
- Vereinfachte, prototypische Verhaltensform

Übertriebene Mimik (Grußgesicht):
- nicht bewusst oder intentional

Responsivität (Eingehen auf kindliche Signale):
- kein explizites Verständnis über Gründe für Durchführung

Stimulation:
- alters- & geschlechtsunabhängige Verwendung