Sitzung 7: Kognitive Entwicklung der Kindheit: Theory of Mind Flashcards

1
Q

Was ist die “Theory of Mind”?

A
  • Informationen über Lebewesen (Mensch & Tier) werden von Geburt an anders verarbeitet als Informationen über unbelebte Dinge

> Erklärung des Verhaltens von unbelebten Objekten durch physikalisches Kernwissen

> Erklärung und Vorhersage des Verhaltens von Lebewesen durch Intentionen: Theory of Mind

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2
Q

Definition Theory of Mind

A
  • Fähigkeit zur Zuschreiben mentaler Zustände
    > Dabei Verwendung alltagspsychologischer Konzepte
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3
Q

Funktion der Theory of Mind

A
  • Verbesserung der Verhaltensvorhersage
  • Erklärung von Verhalten anderer
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4
Q

Kinder müssen lernen …

A

… zwischen „objektiver“ Welt und mentaler Repräsentation zu unterscheiden

Mentale Repräsentation können falsch sein!
- Subjektivität
- Möglichkeit des Irrtums
- Verhaltenswirksamkeit

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5
Q

Kinder müssen lernen …

A

… zwischen „objektiver“ Welt und mentaler Repräsentation zu unterscheiden

Mentale Repräsentation können falsch sein!
- Subjektivität
- Möglichkeit des Irrtums
- Verhaltenswirksamkeit

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6
Q

Wissen um falsche Überzeugungen als strengstes Kriterium für vorliegende Theory of Mind

A

Perzeption (Wahrnehmung):
- Pespektivübernahme
> andere Personen haben eine andere Perspektive auf Dinge

Affektiv (Emotionen):
- Empathie
> andere Personen empfinden in dieser Situation andere Gefühle als ich

Kognitiv (Denkinhalte):
- Verständnis falscher Überzeugungen
- andere Personen haben einen anderen Wissensstand / andere Überzeugungen als ich
- Theory of Mind (im engeren Sinne)

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7
Q

Grundlogik von klassischen Tests zum Verständnis falscher Sichtweisen (ToM)

A

Eine Person weiß etwas nicht, was das getestete Kind aber weiß

Kriterium: Abstrahiert das Kind von eigenem Wissen, um
Verhalten der anderen Person korrekt vorherzusagen?

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8
Q

Was ist der “Detektive Container task”?

A
  • False Belief Test
  • Beispiel: Smarties mit Murmeln drin
    > Was ist da drin? Was dachtest du am Anfang was da drin ist?
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9
Q

Was ist der “Maxi & die Schokolade, Sally-Anne-task”?

A
  • Tests beruhen darauf, dass eine Person etwas nicht weiß, was das getestetes Kind aber weiß
  • Abstrahiert das Kind von eigenem Wissen, um Verhalten der anderen Person korrekt vorhersagzusagen?

> etwa ab 4 Jahren charakteristischen Wendung (50%)
(Was ist weiß wissen alle, „Wissen ist subjektiv“)

> Repräsentation der Realität durch andere Personen (ab 6 Jahren -> 90%)

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10
Q

Was sind die Konsequenzen der Theory of Mind?

A

Welche Fähigkeiten ergeben sich aus der ToM-Entwicklung?
- referentielle Kommunikation
- Täuschung und Lüge
- Theory of Mind II. Ordnung

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11
Q

ToM Konsequenzen: Referentielle Kommunikation

A
  • Berücksichtigung des Informationsstandes von
    Interaktionspartner/innen
  • bessere Bezugnahme / Verständlichkeit sprachlicher
    Äußerungen
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12
Q

ToM Konsequenzen: Täuschung & Lüge

A
  • qualitativer Fortschritt bei Lügen: bewusste Ausnutzung des
    Informationsstandes des Gegenübers

> Bsp. Täuschung bei Wissensvorsprung (Tidswell, 1991):
- Kind (aber nicht Spielpartner/in) sieht, in welcher
Schachtel Schokolade versteckt wird
- Möglichkeit durch falsches Zeigen, Spielpartner/in am
Gewinn der Schokolade zu hindern
- 4jährige täuschen erfolgreich, 3jährige nicht

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13
Q

Theory of Mind zweiter Ordnung (ab ca. 6/7 Jahren)

A

Ordnung: Repräsentation der Repräsentation der Realität

> erlaubt Verständnis von Ironie/rhetorischen Fragen

Beispiel: Sprecher sagt was anderes als gemeint ist

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14
Q

Theory of Mind Defizite bei Autismus:

A
  • Gekennzeichnet durch Entwicklungsdefizite in Repräsentation mentaler Zustände anderer Personen
  • Autistische Kinder scheitern an ToM-Aufgaben, auch wenn verbale Intelligenz mit der Vierjährigen gleichzusetzen ist (Kinder mit Down-Syndrom hingegen bestehen)
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15
Q

Wie entwickelt sich eine Theory of Mind?

A
  1. Lebensjahr: social referencing, joint attention
  2. Lebensjahr:
    - kollektive Internationalität
    - Kategoriales Selbstkonzept (Selbsterkennen)
    - Empathie
    - Symbol-/Phantasiespiel
  3. Lebensjahr:
    - mentalistische Sprache
    - mentalistische Verhaltenstheorie
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16
Q

Was ist “social referencing” (1. Lebensjahr ToM)?

A
  • Bezugnahme auf Emotionsausdruck vertrauter Person um Informationen über (unbekannte) Situation zu erlangen

-Emotionaler Ausdruck der Bezugsperson beeinflusst kindliches Verhalten (Freude, Ärger)

  • Gefühlsansteckung: Kind empfindet Emotion anderer mit/überträgt sich
    > kann sich nicht von anderer Person abgrenzen
    > setzt kein Verständnis der Intention der Bezugsperson voraus
17
Q

Was ist “Joint attention” (1. Lebensjahr ToM)?

A
  • Referenzielles Dreieck aus Kind, Erwachsenem & Objekt, auf das gemeinsam Aufmerksamkeit gerichtet wird
  • Mit ca. 9 Monaten Zuschreibung basaler mentaler Zustände (Aufmerksamkeit/Wahrnehmung)
18
Q

Was ist die “kollektive Intentionalität” (2. Lebensjahr ToM)?

A

gemeinsame intentionale Zustände

19
Q

Selbsterkennen (2. Lebensjahr ToM)

A
  • Repräsentation der eig. Person als eigenständige Entität (Selbstobjektivierung)

> Bsp: Rouge-Test (roter Fleck)

20
Q

Empathie (2. Lebensjahr ToM)

A
  • Def. Verständnis emotionaler Zustände anderer Personen,
  • Gefühl wird als zu anderer Person zugehörig erkannt
  • Soziale Identifikation: Mitempfinden der Gefühle anderer

Konsequenzen:
> Hilfemotivation
> Schuldbewusstsein

Voraussetzung: Ich-Du-Bewusstsein

21
Q

Phantasie/Symbolspiel (2. Lebensjahr ToM)

A
  • Neben reinem funktionsspiel gewinnt Symbolspiel (1. Anzeichen 18-24M.)
  • Ablösung von der Realität (z.B. Banane = Telefon) „so tun als ob“
  • Doppelte Realität -> 2 Bedeutungen für ein Objekt zu akzeptieren
22
Q

Mentalistische Sprache (3. Lebensjahr ToM)

A
  • Verbale Zuschreibung von mentalen Zuständen (v.a. im emotionalen Bereich)
  • Einfluss induktiver Erziehung & älterer Geschwister
  • Voraussetzung:, dass sich jmd. Über Erfolg freut bzw. traurig wird wenn etw. nicht gelingt
23
Q

Mentalistische Verhaltenstheorie (3. Lebensjahr ToM)

A
  • Verständnis, dass mentale Zustände (z.B. Emotionen) aus Handlungen resultieren, die wiederum von anderen mentalen Zuständen (z.B. Wünsche) abhängen

> sagen korrekt vorher, welche Emotionen entsteht, wenn Intention Gelingt vs. Misslingt

> aber: wenn Wunsch-& Handlungsintention divergieren (können erst ca. 4 Jährige unterscheiden)

24
Q

Fazit Theory of Mind (ToM)

A

ToM bedeutet das Verständnis, dass andere Menschen ein psychisches Innenleben haben, das ihr Verhalten steuert
 Strenges Kriterium für Vorhandensein von ToM.
Verständnis falscher Überzeugungen
 Erweitert Verhaltensrepertoire in sozialen Interaktionen (z.B. intendierte Täuschung)
 Entwickelt sich aus Vorläuferfähigkeiten, die eine zunehmende Ich-Andere-Unterscheidung ermöglichen ( z.B. Selbsterkennung, Empathie)

25
Q

Argumente für das Vorliegen einer Theory of Mind bei 2-3 Jährigen:

A
  • Unterscheidung zwischen mentaler und physikalischer Welt
  • kompetente Bezugnahme auf die subjektive Verfassung eines
    anderen

> zumindest Bedürfnisse, Gefühle und bestimmte
Wahrnehmungsinhalte