Sitzung 8: Moralentwicklung Flashcards

1
Q

Wie lautet das Psychologische Verständnis von Moral?

A
  • Alle menschlichen Sozialsysteme besitzen mehr o. weniger deutlich formulierte soziale Normen
  • Normen unterscheiden sich nach Kontext
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Q

Was ist moralisches Verhalten?

A

Kultureller/sozialer Konsens bezüglich Legitimität von Verhalten
- Welches Verhalten ist in einer Situation verboten?
- Welches Verhalten ist in einer Situation geboten?

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3
Q

Welche 2 Perspektiven werden im moralischem Verhalten unterschieden?

A
  1. Positive Perspektive: Zeigen prosoziales Verhalten
    -> Förderung des Wohlergehens anderer (trösten,helfen)
  2. Negative Perspektive: Unterdrückung verbotenen Verhaltens
    (täuschen, andere schaden)
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4
Q

Welche 3 Ansätze werden in der “Klassischen theoretische Erklärungsansätze der Moralentwicklung unterschieden”?

A
  1. Kognitiv
    = Denken: Urteilsvermögen
  2. Psychoanalytisch
    = Emotion: Schuldgefühle
  3. Lerntheoretisch
    = Verhalten: Verstärkung, Modelllernen
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5
Q

Was untersucht die kognitive Entwicklungstheorie?

A

Untersuchung moralischen Denkens und Urteils

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6
Q

Welcher Fokus nimmt “Piaget” in der kognitiven Entwicklungstheorie?

A

Fokus auf Kindheit
- Befragung/Beobachtungen zu Spielregeln
- Befragung zu Gerechtigkeit bei Pflichtverteilung

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7
Q

Welcher Fokus nimmt “Kohlberg” in der kognitiven Entwicklungstheorie?

A

Kohlberg: Lebensspannenperspektive
- moralisches Dilemmata

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8
Q

Welche 2 Stadien gibt es in der Entwicklung des moralischen Denkens nach Piaget?

A
  1. Stadium der heteronomen Moral (4-7J)
  2. Stadium der autonomen Moral (11J)
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9
Q

Was versteht man unter Piagets Theorie moralischer Urteile bei Kindern?

A

Laut Piaget muss sich ein Kind eine gewissen Lernfähigkeit, nämlich eine kognitive Struktur aneignen, um moralisches Verhalten beurteilen zu können.

  • dabei sind die von außen auf das Kind einwirkenden sozialen Zusammenhängen für das Kind nur an zweiter Stelle prägend
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10
Q

Was unterschätzt Piaget an der moralischen Kompetenz von Kindern?

A
  • Verständnis von Lügen mit ca. 4 Jahren (ToM)
  • Unterschiedl. Beurteilung moralischen Imperativen (Apfel klauen) & Verletzungen sozialer Konventionen (mit Fingern essen) schon bei 3-4 jährigen
  • Bestimmte Verhaltensweisen (z.B. schlagen) beurteilen Kinder auch als falsch, wenn von Autoritäten gebilligt wird
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11
Q

Wie lautet Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung?

A
  • Stufenmodell
  • Lebenslanger Entwicklungsprozess
  • Erfassung moralischer Kognitionen über moralische Dilemmata
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12
Q

Was versteht man unter einem Moralischen Dilemmata?

A

liegt dann vor, wenn wir uns in einer Situation zwischen mehreren gleichermaßen inakzeptablen o. zumindest unangenehmen Alternativen entscheiden müssen, die sich gegenseitig ausschließen

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13
Q

Welche 3 Stadien gibt es in der moralischen Entwicklungsstufen nach Kohlberg?

A
  1. Präkonventionell
  2. konventionell
  3. postkonventionell
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14
Q

Was versteht man unter der Präkonventionellen Stadium nach Kohlberg?

A
  • Moral von außen bestimmt
  • Handlungsbeurteilung aufgrund von Konsequenzen
    -> Angst vor Autorität & Strafe
    -> Verständnis untersch. Perspektiven, Eigeninteresse
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15
Q

Was versteht man unter dem Konventionellen Stadium nach Kohlberg?

A
  • Gesellschaftliche Regeln gehen über Eigeninteresse hinaus
  • Regeleinhaltung wichtig zur Erhaltung soz. Systeme

-> Regeln als Garant soz. Bindungen (Reziprozität): goldene Regel
-> Regeln als Garant gesellschaftl. Ordnung

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16
Q

Was versteht man unter den Postkonventionellen Stadium nach Kohlberg?

A
  • Normeinhaltung nicht mehr bedingungslos
  • Abstrakte Prinzipien

->willentliche Mitwirkung am Gesellschaftssystem
-> abstrakte ethische Gewissensprinzipien

17
Q

Wie lauten die 6 Stufen der Moralentwicklung nach Kohlberg?

A
  1. Angst vor Autorität und Strafe
  2. Verständnis unterschiedlicher Perspektiven, Eigeninteresse handlungsleitend
  3. Regeln als Garant sozialer Bindungen (Reziprozität)
  4. Regeln als Garant gesellschaftlicher Ordnung
  5. Willentliche Mitwirkung am Gesellschaftssystem, anderer Gesellschaftssysteme vorstellbar
  6. Abstrakte ethische Gewissensprinzipien
18
Q

Hängen moralischer Urteil und Handeln zusammen? Und wenn ja, wie?

A
  • Moralisches Urteil und Handeln hängen nur schwach zusammen
  • Kognitive Perspektive allein kann moralisches Verhalten also nicht erklären
19
Q

Was versteht man unter der Psychoanalyse? (Moralische Emotionen)

A
  • Entwicklung des Über-Ichs (Gewissen) aus Identifikation mit gleichgeschlechtlichem Elternteil
  • Normbefolgung zur Vermeidung von Schuldgefühlen & anderen neg. Emotionen
20
Q

Was versteht man unter der Empathie-Theorie? (Moralische Emotionen)

A
  • Empathie als affektive Komponente moralischen Handelns
  • Mitempfinden mit anderen Person motiviert zu Hilfeverhalten
  • Empathie empirisch guter Prädikator für moralisches Verhalten
21
Q

Wann entwickelt sich das Emotionale Hilfeverfahren? (Moralische Emotionen)

A
  • Entgegen früherer Theorien (Freud, Piaget) entwickelt sich das Hilfeverhalten schon im 2LJ.
  • Selbstbezogene Betroffenheit wird nach und nach durch konstruktivere, handlungsbezogener Muster ersetzt

-> Hilfeverhalten wird häufiger, angemessener & komplexer

22
Q

Wie gestaltet sich die Induktive Erziehung? (Fokus auf Emotionen)

A
  • Wissenserwerb, welches Verhalten erwünscht wäre
  • Förderung von Empathie
  • Einsicht in moralische Normen (und deren Internalisierung)
23
Q

Kinder, deren Eltern induktive Erziehungsmethode verwenden…

A
  • Begehen weniger Fehlverhalten
  • Gestehen Fehlverhalten bereitwilliger & bemühen sich aktiv um Wiedergutmachung
24
Q

Was versteht man unter der Lerntheorie: Bestrafung von Verhalten?

A

Kind verhält sich nicht gemäß moralischer Normen -> wird bestraft -> Wahrscheinlichkeit unmoralischen Verhalten sinkt

25
Q

Kinder, deren Eltern häufig körperlich bestrafen…

A

… internalisieren moralische Werte kaum

… berichten kaum Schuldgefühle bei Regelverletzung

… zeigen häufiger regelverletzendes Verhalten

26
Q

Was versteht man unter der Lerntheorie: Positive Verstärkung von Verhalten?

A

Kind verhält sich moralisch -> wird gelobt / pos. emotionale Zuwendung -> Wahrscheinlichkeit moralischen Verhaltens steigt

Problem:
Nur gezieltes Verhalten kann verstärkt werden

27
Q

Welche moralische Verhalten zeigen Kinder Früh & spontan?

A
  • Im 2LJ. Zeigen Kinder eine große Brandbreite moralischen Verhaltens
  • Moralisches Verhalten wird im Laufe des 2 LJ. Zunehmend situationsadäquat

(z.B. instrumentelles Hilfeverhalten)

28
Q

Fazit

A
  • Keine Moralentwicklungstheorie (kognitive, affektive, lerntheoretische) allein kann Moralentwicklung erklären
  • Den Ausgangspunkt hat die Moralentwicklung in moralischen Emotionen
  • Die kognitive Theorie von Kohlberg unterschiedet sechs Stufen in drei Stadien des moralischen Urteilsvermögens