Sitzung 9: Kultur als Entwicklungskontext Flashcards

1
Q

Was ist die soziale Natur des Menschen?

A

Menschen sind soziale Wesen

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2
Q

Zone proximaler Entwicklung (Wygostki, 1933)

A
  • Differenz zwischen einem aktuellem Entwicklungsstand eines Kindes und einem potentiellem Entwicklungsstand
  • potentieller Entwicklungsstand wird dadurch bestimmt, Probleme unter der Anleitung anderer zu lösen

> wird in Interaktion mit anderen erreichen
stimulierende Umgebung (z.B. Lernmaterial)
intentionale Instruktion (z.B. Anleitung, Erziehung)
Spiel (v.a. mit kompetenteren Mitspielern)

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3
Q

Was beschreibt Bronfenbrenners “ökosystemischer Ansatz”?

A
  • Entwicklung: sich veränderndes Individuum in sich wandelnder Umwelt
  • Lebenslauf durch Kontextwechsel gekennzeichnet (z.B. Familie > Kita > Schule > Arbeitsplatz)
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4
Q

Die Ökosysteme eines Menschen nach Bronfenbrenner

A
  1. Mikrosystem
  2. Mesosystem
  3. Exosysteme
  4. Makrosystem
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5
Q

Das Mikrosystem des Menschen:

A
  • Unmittelbare soziale Umgebung des Individuums
  • inkl. Materieller & physikalischer Bedingungen
  • Bsp: Familie
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6
Q

Das Messoystem des Menschen:

A
  • Wechselwirkung zwischen mehreren, des Individuums umgebenden Mikrosysteme
  • Bsp: Familie vs. Schule
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7
Q

Das Exosystem des Menschen:

A
  • Individuen agiert nicht selbst aber wird indirekt beeinflusst
  • Umgebungen, die durch das Individuum indirekt beeinflusst werden

> Bsp. Familie / Beruf

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8
Q

Das Makrosystem des Menschen

A
  • bezeichnet alle Menschen einer (kulturellen Gruppe) regulierenden Gesamtkultur
  • z.B. politisches / wirtschaftliches System

> Kultur als Makrosystem

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9
Q

Definition von Kultur

A
  • Kultur besteht aus explizite & implizite Mustern von & für Verhalten
  • Sie wird erworben & weitergegeben durch Symbole & Artefakte
  • Kulturkern aus historisch überlieferten Ideen & verbundenen Werten
  • Kultur als Resultat von Handlungen oder als Voraussetzung für Handlungen interpretiert werden
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10
Q

Kultur als System von …

A
  • Werten (was ist wichtig?)
  • Ansichten (was ist zutreffend?)
  • Skripts (Erwartungen bzgl. Handlungen & ihre Bedeutungen)
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11
Q

Die Funktion von Kultur:

A
  • Effektive Kommunikation & Handlungskoordination von Mitgliedern einer kulturellen Gruppe
  • Mindless interaction: Vorhersagbarkeit & Verständlichkeit von Verhalten
  • Kultur „lives rather than know“ vgl: Phänomen Kulturschock
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12
Q

Kultur aus psychologischer Perspektive

A

Kultur wird erlernt (Enkulturation und Sozialisation)

> Kulturelle Transmission (Enkulturation und Sozialisation) innerhalb der eigenen Kultur

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13
Q

Kultur wirkt auf 3 Ebenen auf das sich entwickelnde Individuum an:

A
  • Oblique (diagonale) Transmission: von anderen Erwachsenen und Institutionen
  • Vertikale Transmission: von den Eltern
  • Horizontale Transmission: von Peers (Freund)
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14
Q

Die psychologischen Merkmale zur Kulturbeschreibung:

A
  • Individualismus/Kollektivismus
  • Independenz/Interdependenz
  • Autonomie/Verbundenheit
  • Werthaltung (Veränderungsbereitschaft/Traditionalismus)
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15
Q

Individualismus vs. Kollektivismus

A

Individualismus:
- Individualität
- Autonomie & Rechte des Einzelnen

Kollektivismus:
- Gruppenverbundenheit & Loyalität

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16
Q

Independenz und Interdependenz schließen …

A

… einander nicht aus

> sind beide in jedem Individuum verankert & bedeutsam

Independenz = Unabhängigkeit
Interdependenz = gegenseitige Abhängigkeit

17
Q

Selbstkonzept: Independenz / Interdependenz

A

Independenz:
- Autonomie
- Einzigartigkeit
Selbstbewusstsein

Interdependenz:
- Gruppenbezug
- Co-Agens
- Respekt

18
Q

Beziehungen: Independenz / Interdependenz

A

Independenz:
- freiwillig
- verhandelbar
- endlich

Interdependenz:
- verpflichtend
- hierarchisch
- lebenslang

19
Q

Charakteristika: Independenz / Interdependenz

A

Independenz:
- westliche, postindustrielle Gesellschaften

Interdependenz:
- nicht-westliche “majority world”

20
Q

Kultur als Makrosystem:

A

> Prämisse: kontinuierliche Aufgabe von Eltern & Erziehungspersonen, Kinder so zu erziehen, dass sie
in ihrem kulturellen Kontext überleben & sich entwickeln

21
Q

Kulturelle Entwicklungspfade

A
  • Lebenslauf des Menschen als Abfolge universelle Entwicklungsaufgaben
  • Menschen haben Biologisch angelegtes Verhaltenspotenzial um Entwicklungsaufgaben zu bearbeiten
  • Menschen entwickeln ein Verhaltensrepertoire das im Vergleich zu biologischen Potenzial begrenzt ist (z.B. Sprachentwicklung)
  • Kultur formt Entwicklung des Verhaltensrepertoires
  • Lösung früherer Entwicklungsaufgaben hat Implikation für die Lösung späterer Entwicklungsaufgaben

> Entwicklung als kulturinformierter Pfad entlang universeller Entwicklungsaufgaben!

22
Q

Ökokulturelles Entwicklungsmodell (Keller, 2007)

A
  1. physische Umwelt, Bevölkerungsparameter, sozioökonomischen Struktur
  2. kulturelles Modell: Independenz/Interdependenz
  3. Sozialisationsziele
  4. Elternverhalten
  5. kindliche Entwicklung
23
Q

Beispiel ökokulturelles Entwicklungsmodell: Ländliches Gebiet

A
  1. physische Umwelt: formal, niedrig gebildet, subsistenzwirtschaftlich
  2. kulturelles Modell: Interdependenz (Gemeinschaft)
  3. Sozialisationsziele: Respekt vor Älteren, Gehorsam, Bereitschaft
  4. Elternverhalten: geteilte Aufmerksamkeit
  5. kindliche Entwicklung
24
Q

Beispiel ökokulturelles Entwicklungsmodell: Städtisches Gebiet

A
  1. physische Umwelt: städtisch, formal hoch gebildet, Mittelschicht
  2. kulturelles Modell: Independenz (Unabhängigkeit)
  3. Sozialisationsziele: Selbstbewusstsein, Zielstrebigkeit
  4. Elternverhalten: Exklusive Aufmerksamkeit
  5. kindliche Entwicklung
25
Q

Fazit zur Kultur als Entwicklung

A
  • Kultur kann im Sinne Bronfenbrenners Theorie als
    Makrosystem betrachtet werden (wirkt sich auf alles aus)
  • Kultur drückt sich in unterschiedlichen Formen der
    Selbstdefinition (Independenz/Interdependenz) aus
  • Kultur beeinflusst die individuelle Entwicklung, indem sie
    elterliche Verhaltensstrategien und damit Entwicklungspfade
    vorgibt (alles um dich herum prägt die eigene Entwicklung)