Vorlesung 10: remote work und Internet Flashcards

1
Q

Was sind Anforderungen von Wissensarbeit?

A
  • permanentes revidieren des Wissens
  • Betrachtung des Wissens als verbesserungsfähig
  • Betrachtung des Wissens als Ressource, nicht Wahrheit
  • Wissen auch mit nicht-wissen oder Wissensunschärfe einhergeht

–> Wissensarbeiter agieren als Problemlöser
–> Anforderung an arbeitsorganisatorischen Kontext: die Notwendigkeit spezifische Strukturen und Rahmenbedingungen zu schaffen um effektive Wissensarbeit zu ermöglichen –> dabei sollte ein Unternehmen sowohl Unabhängigkeit als auch effektive Zusammenarbeit unterstützen
–> Anforderungen ans Management: Motivation fördern durch bspw.: Zielvereinbarungen

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2
Q

Was sind 2 zu beobachtende Trends der Arbeitswelt?

A
  1. Kontinuierliche Weiterentwicklung im Beruf wird der Regelfall
    –> commitment verschiebt sich von Organisation zur Arbeitsaufgabe
    –> MA haben mehr Freiräume, zählen aber oft nur zur Randbelegschaft
  2. Telearbeit und Telekooperation nimmt zu
    –> Telearbeiter sind elektronisch mit der zentralen Betriebsstätte verbunden, befinden sich aber räumlich entfernt von dieser
    –> Telearbeitsformen: Teleheimarbeit; Mobile telearbeit; Telezentren; Telearbeit vor Ort
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3
Q

Was sind Vorteile von Telearbeit?

A

Für unternehmen:
- Erhöhung der Produktivität
- geringere Betriebskosten
- Flexibilisierung der Arbeitszeiten und geringere absentismus
- bessere widereingliederung von MA

Für MA:
- Arbeitsqualität
- störungsfreies arbeiten
- höhere Eigenverantwortung
- bessere Vereinbarkeit mit Familie
- Verbesserung des Zeitmanagements

Für die Gesellschaft:
- Sicherung von Beschäftigung
- Verbesserte Integration z.b. Behinderung, Erziehungszeiten
- Entzerrung der Verkehrsstoßzeiten
- Erschließung Strukturschwacher Regionen

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4
Q

Nachteile von Telearbeit?

A

Unternehmen:
- Koordinierungsbedarf
- kosten der telearbeitsplätze
- Verlust Kontrollmöglichkeit
- Datensicherheit ist geringer

MA:
- isolation
- Verlust soziale Kompetenzen und Karrierechancen
- Fehlende Trennung von Beruf und Familie
- Höhere intrinsische Motivation nötig

Gesellschaft:
- Bedeutungsverlust sozialer Kontakte
- Entkopplung der gesellschaftlichen Zeitrythmen

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5
Q

Was zeigt die Forschung zu den Auswirkungen von Telearbeit auf Arbeitsbelastungen, Kommunikationsmöglichkeiten und Arbeitsqualität?

A
  • Konrad & Schmook (1999): Keine Unterschiede in Arbeitsbelastungen wie Zeitdruck und Unsicherheit zwischen Telearbeitern und einer Kontrollgruppe im Büro gefunden.
    –> Telearbeiter jedoch weniger Kommunikationsmöglichkeiten, Arbeitszeitunterbrechungen und größerer Zeitspielraum
  • Aquatel Studie: Keine Senkung der Arbeitsqualität durch Telearbeit

–> Stichproben jedoch nicht repräsentativ!

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6
Q

Was sind Selbststänndigkeitsrelevante Persönlichkeitsmerkmale ?(Anforderungen an Telearbeit)

A
  • Leistungsmotiv
  • Unabhängigkeitsstreben
  • Problemlöseorientierung
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7
Q

Was sind die Ergebnisse der Studie von Gajendran & Harrison (2007) über Telearbeit?

A

Outcomes von Telearbeit:
- Arbeitszufriedenheit; Arbeitsleistung(ist besser); Fluktuationsneigung; Rollenstress; Karriereaussichten

Angenommene Mediatoren:
- Wahrgenommene Autonomie (höher durch telearbeit); Ausmaß arbeits-Familien-Konflikte(geringer durch telearbeit); Beziehungsqualität zu Vorgesetzten (positiver durch telearbeit –> nicht erwartungskonform)

Moderatorvariablen:
- Ausmaß und Intensität der Telearbeit
- Geschlecht des Telearbeiters
- Erfahrung mit telearbeit

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8
Q

Was sind Virtuelle Teams?

A
  • flexible Gruppen Standortverteiler und unabhängiger MA, die auf Grundlage gemeinsamer Ziele/ Arbeitsaufträge geschaffen werden
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9
Q

Was ist das Input-Output Modell der Teameffektivitätsforschung?

A

Input = Teamleistung
Output =zufriedenheit mit Teamleistung (geringer als bei face to face verfahren)
Output = Einfluss von sozialen Status wird reduziert –> in virtuellen Teams hat der Status des einzelnen weniger Einfluss auf die teaomdynnamik und Entscheidungsprozesse

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10
Q

Was versteht man unter remote work?

A
  • neue form des Arbeitens
  • die MA Flexibilität gibt
  • aber auch Kommunikationswege verändert z.b. im Hinblick auf non-verbale Signale, Small talk
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11
Q

Welche Theorien gibt es zum Thema Remote work?

A
  • Kanalreduktionstheorie
  • Soziale Informationsverarbeitung

–> stehen in einem ergänzungsvehrältnis und NCHT Konkurrenzverhältnis
–> Haben unterschiedliche Gültigkeitsbereiche

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12
Q

Was sagt die Soziale Informationsverarbeitungs Theorie aus ?

A

Die Theorie beschreibt wie Personen Beziehung in einer computervermittelten Umgebung aufbauen und wie sie kommunikative hinweise verarbeiten

  • computervermittelte Kommunikation ist genauso LEBENDIG wie face to face –> denn non-verbale Botschaften lassen sich verbalisieren
  • Computervermittelte Kommunikation liefert freiheitsgrade in der Selbstdarstellung und begünstig TÄUSCHUNG, AUTHENTIZITÄT und SELBSTREFLEXION (können Gedanken und Gefühle ausbreiten)
  • Imagination/ Evokation: diese Kommunikation regt durch fehlende Sinneskanäle (physische und visuelle hinweise fehlen)PROJEKTIONSPROZESSE an und evoziert sinnliche Phantasiebilder –> projizieren Eigenschaften, Emotionen ud Absichten auf andere –> schaffen aufgrund von fehlenden Sinnes Informationen ein inneres bild der anderen Person
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13
Q

Was sagt die Kanalreduktionstheorie aus?

A

Theorie reduzierter Hinweisreize, ist gekennzeichnet durch das fehlen von nonverbalen Hinweisen. Dadurch das computervermittelte Kommunikation eine reduzierte Anzahl an Kommunikationskanälen hat, führt das zu wenige persönlicher, emotional ärmerer und missverständlicher Kommunikation

  • CMC wegen fehlender Sinneskanäle defizitär und unpersönlich
  • CMC führt wegen Anonymität zur Enthemmung und steigert prosoziales als auch antisoziales verhalten
  • CMC Nutzung wird durch soziale normen im Umfeld beeinflusst –> deshalb oft irrational und dysfunktional
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14
Q

Was sind genannte Möglichkeiten der Studie zu Kommunikation und Identitätsbildung in chats und online Rollenspielen?

A

-143 Fragebögen
- alle altersklassen, verschiedene Abschlüsse, verschiedenes nutzerverhalten

Möglichkeiten:
- Äußere Merkmale irrelevant
- erst denken dann tippen
- immer jemand da
- Offenheit durch Anonymität
- Themen die die Personen emotional berühren
- mehr Kontrolle über Gefühle
- chatten fördert Toleranz

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15
Q

Was sind Vor- Nachteile die im Chat erfahren werden der Studie zu Kommunikation und Identitätsbildung in chats und online Rollenspielen?

A

Vor:
- Neue Möglichkeiten für menschen in außergewöhnlichen Situationen
–> körperlich behinderte; Mütter von kleinen Kindern; gehörlose und stumme; Sozialphobie oder menschen mit Kontaktschwierigkeiten

Nachteile:
- nonverbalen Inhalte fehlen –> kann zu Unsicherheit und Missverständnis führen
- kein Feedback auf aussagen wird gegeben
- Flaming wird durch Anonymität gefördert
- Rechtsradikalismus und sexuelle Belästigung wird erleichtert

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16
Q

Fasse die Erkenntnisse der Studie zu Kommunikation und Identitätsbildung in chats und online Rollenspielen zusammen

A
  • CMC als Möglichkeit zur Erweiterung der sozialen itneraktion
  • Eskapismus, emotionale Regulation, steht nicht im Vordergrund –> fliehen also nicht von der Realität oder ihren Emotionen
  • Neue Möglichkeit für Personen in außergewöhnlichen Situationen
  • keine ausgeprägte Disharmonie zwischen VR und RL –> das eine beeinflusst das andere nicht negativ –> Nutzer sehen online Aktivität als ergänzenden teil ihres sozialen Lebens und nicht als Ersatz
17
Q

Was sind 4 Arten der Bedürfnisbefriedigung die durch Massenmedien erreicht werden nach Burkart?

A
  • Ablenkung und zeitvertreib
  • Persönliche Beziehung
  • Persönliche Identität
  • Kontrolle der Umwelt
18
Q

Was ist FOMO?

A
  • Steht für die angst das andere lohnenswertere Erfahrungen machen könnten als man selbst
    –> veranlasst betroffene dauerhaft zu überprüfen was andere gerade tun und die eigene Situation damit abzugleichen
    –> im Zeitalter des smartphones und der sozialen Medien ist es möglich den permanenten Drang nach informationen zu befriedigen
    –> wenn diesem druck nachgeben wird muss automatisch das smartphone verwendet werden, da es das handlichste Medium ist
19
Q

Was ist phubbing?

A
  • Starke FOMO führt zum Smartphone-Gebrauch in unpassenden Situationen.
  • Phubbing ist die unangemessene Nutzung des Smartphones während sozialer Interaktionen.
  • Bei genügend starker FOMO wird das Smartphone auch gegen soziale Normen im Gespräch genutzt.
  • Phubbing wird durch die Normalisierung des Verhaltens bei Phubber und Gephubbten verstärkt.
  • Weniger Impulskontrolle bedeutet höhere Wahrscheinlichkeit für Smartphone-Nutzung in Gesellschaft.(negative Korrelation)
20
Q

Was ist die Filterblase?

A
  • auch Informationsblase genannt
  • Filterblasen entstehen, wenn Algorithmen Inhalte basierend auf Nutzerdaten wie Standort, Suchhistorie und Klicks personalisieren.
  • Dies führt zu einer Isolation von andersartigen Informationen und Standpunkten.
21
Q

Wie lässt sich web Personalisierung definieren?

A
  • Web-Personalisierung passt Inhalte und Struktur einer Website an die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben des Nutzers an.
  • Hierfür wird ein Benutzermodell basierend auf Nutzerdaten erstellt, um relevante von irrelevanten Informationen zu filtern, wodurch die persönliche Relevanz für den Nutzer erhöht wird.
22
Q

Was ist Disconfirmation Bias?

A
  • Prozess der Glaubwürdigkeitseinschätzung von Nachrichten und Argumenten in Abhängigkeit von den Politischen Überzeugungen
  1. Read Argument
  2. automatic memory search: stimmt das argument mit bestehenden Überzeugungen überein? automatische suche im Gedächtnis
  3. Argument compatible with prior beliefs?: Überprüfung ob mit vorherigen Überzeugungen kompatibel
    –> Wenn ja: endgültige Bewertung des Arguments, wahrscheinlich positiv weil es bisherige Überzeugung bestätigt
    –> Wenn nein: Argument steht im Widerspruch zu bestehenden Überzeugungen –> es erfolgt tiefere, überlegtere Gedächtnissuche
  4. Deliberative memory search to undermine argument –> überlegte gedächtnissuche die informationen sucht, die das gelesene argument untergraben können –> ZIEL ist, gründe finden warum das argument falsch oder unglaubwürdig ist
23
Q

Was sind fake news?

A
  • medial gesteuerte informationen
  • sind gezielt und bewusst irreführend
  • Die Verbreitung kann sowohl bewusst irreführend als auch unbeabsichtigt fehlerhaft sein.
  • Hauptziel ist die Beeinflussung der öffentlichen Meinung.
    -Die Gründe für die Erstellung und Verbreitung sind vielfältig.
  • Die Folgen der Verbreitung von Fake News können sowohl vorhersehbar als auch unvorhersehbar sein.
24
Q

Warum glaubt man Fake news?

A
  • wenn menschen mit unliebsamen Fakten konfrontiert werden bleiben sie tendenziell bei ihren tradierten Einstellungen, Mentalitäten, Ideologien, oder religiösen Überzeugungen
  • Bei Diskrepanz zwischen Fakten und Überzeugungen werden häufig Entscheidungen zugunsten von Überzeugungen getroffen
25
Q

Was ist Impression Management?

A
  • self-presentation
  • versuch zu kontrollieren welches bild andere von einem haben
  • weil Eindruckssteuerung hat Einfluss darauf, wie andere und bewerten, wahrnehmen und behandeln
  • es beeinflusst auch unser eigenes Selbstbild
  • man verhält sich bewusst so, dass bestimmte Eindrücke bei anderen erzeugt werden
26
Q

Was ist der unterschied zwischen Impression Management und self-representation?

A
  • IM ausschließlich darum die Eindrücke die andere haben zu steuern
  • SR bezieht sich auch auf die Kontrolle der Selbstwahrnehmung
27
Q

Konstruktives vs. Strategisches Impression Management

A

Konstruktives:
- Menschliche Interaktion sind wie Theaterstück
- Reaktion anderer auf unser “Stück” hilft uns unser selbst zu bestimmen
- Wir wissen: Die Erhaltung eines positiven Selbstbildes ist wichtig

Strategisches:
- wir betreiben strategisches IM um sozialen erfolg zu haben, bestimmte Ziele zu erreichen
- Machtunterschiede durch strategisches IM –> Status, ansehen oder macht innerhalb einer Gruppe kann erhöht werden
–> wenn man sich als authentisch, kompetent, vertrauenswürdig oder charismatisch darstellt kann man eher in Führungspositionen aufsteigen
–> Macht unterscheide also nicht nur auf objektiven Kriterien zurückzuführen

28
Q

was sind die 5 Strategien des Impression Management?

A
  • Ingratiation (Anbiederung)–> Sympathie gewinnen
  • Intimidation (Einschüchterung):
    Ziel: Respekt durch Furcht einflößen
  • Self-promotion (Eigenwerbung):
    Ziel: Kompetenz demonstrieren
    -Exemplification (Beispielhafte Darstellung):
    Ziel: Integrität und moralische Überlegenheit zeigen
    -Supplication (Hilfesuchend):
    Ziel: Mitleid oder Hilfe erhalten
29
Q

Welchen Einfluss hat das Internet auf die Personalauswahl?

A

-IM Gefahr weder größer noch kleiner als bei Face to Face
- Leichte Überbrückung räumlicher Distanz und Kostenaspekt (bspw.: internationale Bewerber)
- Headhunting erleichtert
- Umsetzung von face to face verfahren in online assessments
- zunehmende Akzeptanz der Bewerber auch für KI
- Nutzung von apps zur Beurteilung von Bewerbern und Mitarbeitern
- Bessere trefferquote durch mehr Bewerber