01 Ebenen der Linguistik Flashcards
(28 cards)
Was ist Phonetik?
Die Phonetik ist die wissenschaftliche Untersuchung der Lautproduktion und Lautwahrnehmung in der menschlichen Sprache. Sie befasst sich mit den physikalischen und physiologischen Eigenschaften von Sprachlauten und deren Artikulation.
Es gibt die artikulatorische, akustische und die auditive Phonetik.
Artikulatorische Phonetik
untersucht, wie Sprachlaute durch die Sprachorgane (Zunge, Lippen, Gaumen etc.) erzeugt werden.
Akustische Phonetik
analysiert die physikalischen Eigenschaften von Lauten wie Frequenz, Dauer und Intensität.
Auditive/perzeptive
Phonetik erforscht, wie Sprachlaute vom menschlichen Gehör wahrgenommen und verarbeitet werden.
Was ist Phonologie?
Die Phonologie untersucht die systematische Organisation von Lauten in einer Sprache.
Während die Phonetik sich mit den physischen Lautmerkmalen beschäftigt, analysiert die Phonologie deren Funktion und Muster in der Sprachstruktur.
Was sind Phoneme?
Phoneme sind die kleinsten bedeutungsunterscheidenden Laute einer Sprache.
Was sind Allophone?
Allophone sind Varianten eines Phonems, die nicht bedeutungsunterscheidend sind.
Was sind phonologische Merkmale?
Phonologische Merkmale sind artikulatorische Eigenschaften eines Phonems, die für die Bedeutungsdifferenzierung mitverantwortlich sind.
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In der Sprache hat jeder Laut (z. B. /p/, /b/, /t/, /d/) bestimmte Merkmale – zum Beispiel, ob die Stimmbänder vibrieren oder ob die Luft durch die Nase entweicht. Diese Merkmale nennt man phonologische Merkmale. Wenn sich zwei Laute in einem dieser Merkmale unterscheiden, kann das auch zu einem Bedeutungsunterschied führen – zum Beispiel bei „Pack“ (/p/) und „Back“ (/b/). Das ist also wichtig für die Unterscheidung von Wörtern.
Was sind phonologische Regeln?
Phonologische Regeln beschreiben, wie Laute in bestimmten sprachlichen Kontexten verändert werden.
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Phonologische Regeln sind Anweisungen oder Muster, die beschreiben, wie sich Laute (Phoneme) verändern, abhängig davon, in welchem sprachlichen Umfeld sie stehen – also welche Laute davor oder danach kommen, oder ob sie am Wortanfang, -ende oder in der Mitte stehen.
Beispiel zur Veranschaulichung:
In vielen Dialekten des Deutschen spricht man das „g“ am Wortende wie ein „ch“ aus:
Das Wort „Tag“ wird oft wie „Tach“ ausgesprochen.
Mit was beschäftigt sich die Morphologie?
Die Morphologiebeschäftigt sich mit der inneren Struktur von Wörtern und deren Bestandteilen, den Morphemen.
Morpheme sind die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten einer Sprache.
Inhaltswörter vs.Funktionswörter
Inhaltswörter (auch lexikalische Wörter genannt) tragen die Hauptbedeutung in einem Satz. Sie bezeichnen Dinge, Handlungen, Eigenschaften usw.
Funktionswörter (auch grammatische Wörter) haben keine eigene inhaltliche Bedeutung, sondern zeigen die Beziehungen zwischen den Inhaltswörtern im Satz. Sie sorgen für grammatische Struktur.
Was sind freie Morpheme?
Sie können alleine als eigenständige Wörter auftreten.
Sie tragen eine eigene Bedeutung und müssen nicht mit anderen Morphemen kombiniert werden, um ein sinnvolles Wort zu bilden.
Beispiele für freie Morpheme:
Haus
Baum
rot
gehen
und
ich
Was sind gebundene Morpheme?
Gebundene Morpheme treten nur in Verbindung mit anderen Morphemen auf.
Gebundene Morpheme können nicht allein stehen – sie müssen an andere Morpheme angehängt werden. Zum Beispiel:
-ung (in Bildung)
ver- (in verstehen)
-e (in Katze)
-s (Pluralendung, z. B. Autos)
Was ist eine Derivation?
Wortbildung durch das Hinzufügen von gebundenen Morphemen (meist Präfixe oder Suffixe) an ein vorhandenes Wort oder Morphem.
Was ist Flexion?
Es gibt drei Hauptarten der Flexion:
Deklination (für Nomen, Pronomen, Adjektive)
→ Veränderung nach Fall (Kasus), Zahl (Numerus), Geschlecht (Genus)
Konjugation (für Verben)
→ Veränderung nach Person, Zahl, Zeit, Modus, Tempus
Komparation (für Adjektive)
→ Steigerung von Adjektiven
Was ist die Syntax?
Die Syntax befasst sich mit der Struktur von Sätzen und den Regeln, nach denen Wörter zu grammatikalisch „korrekten“ Einheiten kombiniert werden.
(Wir sprechen in der Linguistik von grammatischen vs. ungrammatischen Sätzen)
Was ist die Konstituentenstruktur?
Sätze bestehen aus Phrasen (auch Konstituenten genannt), die aus mehreren Wörtern bestehen und eine bestimmte grammatische Funktion erfüllen.
Was ist die Wortstellung?
unterschiedliche Sprachen haben verschiedene Grundwortstellungen, z. B. SVO (Subjekt-Verb-Objekt) im Deutschen; Umstellungen/Bewegungen spielen eine Rolle.
Was ist die Phasenstrukturregel?
Die Phrasenstrukturregel beschreibt, wie Sätze systematisch aus kleineren Einheiten wie Nominal- und Verbalphrasen zusammengesetzt sind.
Was sind universelle Prinzipien der Grammatik?
Universelle Prinzipien der Grammatik umfassen die grundlegenden Strukturen, die allen Sprachen zugrunde liegen, wie Wortarten, Satzstruktur und Zeitformen.
, aber in unterschiedlichen Sprachen unterschiedlich umgesetzt werden.
Mit was beschäftigt sich die Semantik?
Die Semantik beschäftigt sich mit der Bedeutung von Wörtern, Phrasen und Sätzen und Texten.
Was ist die lexikalische Semantik?
Lexikalische Semantik untersucht die Bedeutung einzelner Wörter und deren Beziehungen (Synonyme, Antonyme, Homonyme).
Mit was befasst sich Phrasen-/Satzsemantik?
Phrasen-/Satzsemantik befasst sich mit der Bedeutung syntaktischer Einheiten, die größer sind als das Wort.
Was ist Kompositionalität?
Die Bedeutung eines Satzes ergibt sich aus der Bedeutung seiner Teile und deren Anordnung.
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Mit anderen Worten: Die Bedeutung eines gesamten Satzes kann durch die Bedeutungen der Wörter und durch die grammatischen Regeln, die die Wörter miteinander verbinden, berechnet werden.
Was ist Ambiguität?
Wörter oder Sätze können mehrere Bedeutungen haben (z. B. „Bank“ als Finanzinstitut oder Sitzgelegenheit).
Was untersucht die Pragmatik?
Die Pragmatik untersucht, wie Sprache in konkreten Kommunikationssituationen verwendet wird. Sie berücksichtigt den Kontext und die Absichten der Sprecher.
Was sind direkte Sprechakte?
direkte Sprechakte sind wörtlich zu verstehen
Was sind indirekte Sprechakte?
die Absicht muss aus dem Kontext erschlossen werden.