02_Lerntheorien (psychologische Lerntheorien)_Grundlagen des Lehren & Lernens Flashcards
(42 cards)
Konnektionismus
Konnektionismus, Verbindungslehre
auch: neuronales Modell, Forschungsansatz der Kognitiven Psychologie, der sich mit der Konnektion (der Verknüpfung) neuronaler Elemente und mit der Art und Weise befasst, wie sich dadurch höhere Kognitionen darstellen und erklären lassen.
In konnektionistischen Modellen wird Information durch nervenzellenartige Elemente verarbeitet, die Aktivation ansammeln und erregende sowie hemmende Einflüsse auf andere Einheiten ausüben.
D.h. Information wird als Aktivationsmuster neuronaler Elemente repräsentiert. Dadurch sollen sich höhere Kognitionen darstellen und erklären lassen.
Lernen als Assoziationsbildung
Assoziationsbildung: zwischen Sinneseindrücken und Reaktionsimpulsen Assoziationslernen* Verhaltensänderung: durch operantes Konditionieren à Reaktionslernen (action => reaktion)
Bsp.: “falls du nicht parierst, passiert xy.”
Assoziation
Was versteht man darunter?
Als Assoziation gilt die Annahme, dass Vorstellungen in Form einfacher kognitiver Elemente miteinander verknüpft (erlernt) werden.
Die Verbindung geschieht unter bestimmten Bedingungen, wie Emotionen oder von Modifikationen einfacher Sinneseindrücke.
=> Denkprozesse seien beispielsweise eine Folge dieser Verknüpfungen.
Reiz-Reaktions-Schema
Das Reiz-Reaktions-Schema beschreibt, wie ein Reiz von deinem Körper aufgenommen und zu einer Reaktion verarbeitet wird. Du nennst den Ablauf auch Reiz-Reaktions-Kette.
Vom Reiz zur Reaktion laufen 6 Schritte ab.
Nenne/Beschreibe die 6 Schritte des Reiz-Reaktions-Schema anhand eines Beispiels:
Beispiel: Dir wird ein Ball zugeworfen. Du fängst den Ball.
1. Deine Augen (Sinnesorgane) nehmen den heranfliegenden Ball (Reiz) wahr.
2. Die Information über den Ball löst ein elektrisches Signal aus.
3. Daraufhin leiten die sensorischen Nerven das elektrische Signal weiter an dein Gehirn.
4. Dein Gehirn verarbeitet die Information und sendet ein Signal, um eine Reaktion hervorzurufen.
5. Das Signal gelangt über die motorischen Nerven weiter an die Muskeln (Zielorgane) in den Armen und Beinen.
6. Als Reaktion fängst du den Ball.
klassisches / respondentes Konditionieren
klassisch = emotionaler Ebene, im Unterbewusstsein (bspw. Gerüche, oder Schmerz) => haben keinen grossen Einfluss darauf, ist sehr emotional bedingt (bspw. auch Assotion zu best. Song etc.)
Emotionen und Unterbewusstsein spielt mit. Klassische Konditionierung baut auf unbewussten Gefühlen und Reaktionen auf. Diese Gefühle stehen über der bewussten Wahrnehmung.
Annahme: Alles Verhalten ist erlernt und kann wieder verlernt werden (=> Verhaltenstherapie).
=> Emotionen werden an Ereignisse gekoppelt
Nennen 1-2 Beispiele für klassisches / respondentes Konditionieren
Bin von Hund gebissen worden, nun weiche ich Hunden wenn immer möglich aus.
Viele Personen mögen gewisse Speisen ein Leben lang nicht mehr, wenn sie sich einmal nach deren Einnahmeerbrechen mussten. => Speiseaversionen sind sehr löschungsresistent!
Wie erfolgt das Lernen bei der klassisches / respondenten Konditionieren?
Das Lernen besteht dabei in der Verknüpfung von bereits vorhandenen elementaren Verhaltensmustern (Reflexe, wie positive oder negative Emotionen) mit neuen Situationen.=> erlebe es selbst, sehr primitive Art des Lernens
Behaviorismus
Behaviorismus = Lehre vom Verhalten
(engl. Behaviorism; von engl. behavior = verhalten) erforscht und erklärt das Verhalten von Menschen und Tieren nur mit naturwissenschaftlichen Methoden.
Dabei beschränkt sich ein Behaviorist auf das von außen objektiv beobachtbare Verhalten als Reaktion auf Reize.
alles was im Hirn abläuft oder Emotionen interessieren hier nicht
instrumentelles Lernen
„Versuch und Irrtum“ (trial and error)
oder - wie er es später lieber genannt hat - als „Lernen durch Auswahl und Verbindung“ auffasst.
Zusammenhang zwischen Verhalten und seinen Konsequenzen (R-K) in den Vordergrund.
v.a. Tierversuche; try and errorStimulus / Reiz => Reaktion <= Verstärkung
operantes Konditionieren (Verstärkungspläne)
Kontinuierliche Verstärkung:
- jedes gezeigte Verhalten wird verstärkt
- Verstärkung folgt immer auf das erwünschte Verhalten
Intermittierende Verstärkung
- Verhalten wird nur gelegentlich verstärkt
- Intervallpläne:
Verstärkung erfolgt in festen oder variablen Zeitintervallen für das erste adäquate Verhalten
- Quotenpläne:
Verstärkung erfolgt nach einer variablen oder einer bestimmten Anzahl des gezeigten gewünschten Verhaltens
=> Nur gelegentliche Verstärkung ist löschungsresistenter (Spielsucht!)
Bei der operanten Konditionierung entscheidet sich der Lernende also nicht bewusst für ein Verhalten, sondern führt es aus, weil es ihm so antrainiert wurde.
Beispiele für operantes Konditionieren (Verstärkungspläne):
Bestrafung & Belohnung
Cummulus Punkte, Märkli-Sammlung
Bsp. Computerspiele, bin erfolgreich, will immer mehr
Netflix Serie
Beobachtung/Nachahmung (Lernen am Modell)
Eine Person eignet sich eine neue Verhaltensweise aktiv an oder wiederholt bekannte Verhaltensweisen öfter bzw. seltener.
Dazu beobachtet sie eine andere Person – das sogenannte Modell – und imitiert ihr Verhalten.
Werther-Effekt; bspw. Schuhe binden, Handarbeits- & Werkunterricht
Auto vor mir wird geblitzt, ich bremse automatisch.
Kognitivismus
Teilgebiet der Psychologie, das sich vorrangig mit der Informationsverarbeitung und den höheren kognitiven Funktionen des Menschen beschäftigt.
Im Gegensatz zum Behaviorismus wird menschliches Verhalten im Kognitivismus nicht durch Umweltbedingungen, sondern über kognitive Prozesse erklärt.
Dem Kognitivismus geht es darum, die im Gehirn ablaufenden Prozesse – z.B. Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Entscheidungsprozesse, Problemlösen, Sprache – zu verstehen.
Was ist eine der grundlegenden Annahmen im Kognitivismus?
Annahme ist: die Maschinen-Metapher. Der Mensch wird als biologische Maschine betrachtet, die Informationen aufnimmt, verarbeitet, abspeichert und anwendet.
Dem Kognitivismus geht es darum, die im Gehirn ablaufenden Prozesse – z.B. Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Entscheidungsprozesse, Problemlösen, Sprache – zu verstehen.
Lernen durch Informationsverarbeitung
Lernen bezieht sich auf den lgfr. Erwerb von Informationen, also deren Speicherung im Gedächtnis.
Je oberflächlicher eine Informationsverarbeitung erfolgt, in um so stärkerem Masse ist deren Wiederholung erforderlich.
Je intensiver die Informationsverarbeitung erfolgt, um so grundsätzlicher ist der Lernprozess.
Was gehört alles zu kognitive Prozessen (3)
- Enkodierung
- Speicherung,
- Dekodierung
Was passiert bei der Enkodierung?
Enkodierung beschreibt eine Phase der Informationsverarbeitung.
Bei der Enkodierung werden ankommende Informationen verarbeitet und für eine mögliche Weiterverarbeitung vorbereitet.
Wie kann die Speicherung von Infos geschehen? (2)
Die Einspeicherung von Informationen kann bewusst oder unbewusst geschehen.
Was passiert bei der Dekodierung?
Dekodierung, Entschlüsselung von Informationen z.B. innerhalb von Interaktionen.
Nenne ein Beispiel für einen Enkodierungsfehler:
Es treffen sich beispielsweise zwei Personen zum ersten Mal und führen ein kurzes Gespräch. Wenn sie wenige Stunden später nach der Augenfarbe des anderen gefragt werden, werden sie sich möglicherweise nicht mehr an diese erinnern können. Das Versäumnis, die Information zu speichern, wird Enkodierungsfehler genannt.
sinnvoll-rezeptives Lernen
Lerninhalte werden/können:
- inhaltlich gelernt
- mit Vorwissen verknüpft
- mit eigenen Worten wiedergegeben werden
Was versteht man unter rezeptivem Lernen?
Rezeptiv meint also, dass der Unterrichtsinhalt in fertiger Form von der Lehrperson den SuS bspw. als Lehrervortrag oder als schriftlicher Text präsentiert wird.
Der Schüler kann also keinen Einfluss auf die Wissensvermittlung nehmen.
Die Lernaufgabe verlangt von SuS keinerlei selbstständige Entdeckung. Von ihm wird nur gefordert, dass er sich den Stoff, der ihm gegeben wird (…) so einprägt oder einverleibt, dass er zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung steht oder reproduziert werden kann.»
Konstruktivismus
Lernen als aktiver, selbstregulierter, konstruktiver, situativer und sozialer Prozess.
Wechsel zwischen vorranging aktiver und zeitweiser rezeptiver Position der Lernenden.