03, 04 Kt - Schock Flashcards

(58 cards)

1
Q

was ist die Definition von Schock?

A
  • Akute Kreislaufinsuffizienz
  • Generalisiertes Missverhältniss von O2-angebot und O2-Bedarf
  • Hypoxie (O2-Unterversorgung)

zB schwerer Blutverlust -> Hypovolämie -> Sauerstoffmangel -> gesenktes ATP -> Dysfunktion Na/K-ATPase -> Zell-Ruptur -> Organversagen

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2
Q

welche Schockformen gibts?

A
  • Hypovolämisch
  • Distributiv
  • Obstruktiv
  • Kardiogen
  • Hypoxämmisch
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3
Q

Hypovolämischer Schock
- was ist das Problem?
- Beispiel?

A
  • Kreislauf / Volumen -> gesenktes Blutvolumen
  • Blutungen, Plasmaverlust, Dehydratation
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4
Q

Distributiver Schock
- was ist das Problem?
- Beispiel?

A
  • Kreislauf / Volumen -> gesenkter Gefässtonus
  • Entzündung, Sepsis, Anaphylaxie
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5
Q

Obstruktiver Schock
- was ist das Problem?
- Beispiel?

A
  • Kreislauf / Volumen -> Obstruktion des Blutflusses
  • Magendrehung, Herztamponade
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6
Q

Kardiogener Schock
- was ist das Problem?
- Beispiel?

A
  • Kreislauf / Volumen -> gesenkter Herzauswurf / Stauung
  • Herzversagen, Arrhythmie
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7
Q

Hypoxämischer Schock
- was ist das Problem?
- Beispiel?

A
  • O2-Versorgung -> gesenkte O2 im Blut
  • Anämie, Lungenerkrankungen, CO-Vergiftung
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8
Q

was sind Ursachen für einen Hypovolämischen Schock?

A

= Volumenmangel intravaskulär
= Absolute Hypovolämie
(untersch. zu distributiv)

  • Isotoner/ hypotoner Flüssigkeitsverlust (Durchfall/ Erbrechen/ Anorexie, Third Space Verluste (Aszites, Pleuraerguss), Polyurie)
  • Vollblutverlust
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9
Q

was sind Ursachen für Distributiver Schock?

A

= Verteilungsschock durch Vasodilatation
= Relative Hypovolämie
(untersch. zu hypovolämisch)

  • Systemische Entzündungen
  • Sepsis
  • Anaphylaxie
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10
Q

was sind Ursachen für Obstruktiver Schock?

A

= Blutrückfluss zum Herzen (gesenkter venous return)

  • Magendrehung
  • Perikarderguss
  • Herzwürmer
  • Pneumothorax
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11
Q

was sind Ursachen für einen kardiogenen Schock?

A

= Kardiale Dysfunktion → tiefere Pumpleistung → tiefes HMV (Cardiac output)

z.B. durch:
- Klappeninsuffizienz
- Systolische Dysfunktion z.B. DCM, HCM
- Arrhythmien

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12
Q

welche zwei Arten von Hypoxämischem Schock gibt es und welche Ursachen gibts?

A
  1. Hypoxische Hypoxämie – Lungendysfunktion
    - gesenkte PaO2 und/oder gesenkte SpO2
    - Ventilation/ Perfusion-imbalance
    - Gestörte Diffusion
  2. Anämische Hypoxämie – gesenkter O2 Transportkapazität
    - Schwere Anämie
    - CO-Intoxikation
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13
Q

was ist eine Kompensation?

A
  • Der Körper tut ALLES um das HMV bzw. DO2 aufrecht zu erhalten = Kompensation
  • Gewinner: Herz, Lunge, Gehirn
  • Verlierer: Haut, Muskel, Darm, Nieren
  • Volumenverlust von bis zu 30 – 40% kann theoretisch kompensiert werden
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14
Q

welche 4 Kompensationsmechanismus gibt es?

A
  • Barorezeptor
  • Hypophyse
  • RAAS
  • Flüssigkeitsverschiebung
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15
Q

was ist der Barorezeptor-Reflex?

A
  • Barorezeptoren (A) am Aortenbogen und Sinus carotis registrieren Blutdruck
  • Kontinuierliche ‘Meldung’ an das Vasomotorzentrum in Medulla oblongata
  • Normal: Parasympathicus dominiert/hemmt Sympathikus
  • Bei Druckabfall: Hemmung fällt weg (Negativ Feedback)
  • Parasympathikus gesenkt → Sympathicus erhöht
  • Ausschüttung von Adrenalin & Noradrenalin
  • erhöhte HF, Kontraktilität, HMV, Vasotonus
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16
Q

was macht die Hypophyse?

A
  • Auslöser: Abfall des zirkulierenden Volumens um 5-10%
  • Verringerte Stimulation der Barorezeptoren durch atriale Rezeptoren
  • Sekretion von ADH/ Vasopressin
    -> Starke Vasokonstriktion (Hauptfaktor bei Schock)
    -> erhöhte Wasserrückresorption in der Niere (später (Aquaporin Kanälchen in Sammelrohren der Niere)
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17
Q

was ist das Renin-Angiotensin-System?

A
  • Aktiviert durch Symathikotonus und renale Hypotension
  • Angiotensin II ist starker Vasokonstriktor!!!
    -> erhöhter Gefässtonus & Blutdruck
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18
Q

was wird gemacht um den Blutdruck aufrecht zu erhalten?

A
  1. Ausschüttung von Adrenalin/ Noradrenalin (Barorezeptorreflex)
    -> Innerhalb von 30 Sekunden)
  2. Ausschüttung Vasopressin/ADH (Hypophyse)
    -> Innerhalb von 10 Minuten – 1 Stunde
  3. Ausschüttung Angiotensin (RAAS)
    -> Innerhalb von 10 Minuten – 1 Stunde
  4. Flüssigkeitsverschiebung aus Interstitium nach Intravaskulär
    -> Innerhalb 1 – 48 Stunden
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19
Q

was sind Folgen einer systemischer Entzündung? (zB Sepsis)

A

–> erhöhte Proinflammatorische Mediatoren

  • Verlust des Gefässtonus
  • Zerstörung der Endothel-Barriere (Ödeme, Albuminverlust, Hypovolämie)
  • Stimulation der Blutgerinnung (Mikrothromben -> Organversagen)
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20
Q

welche Schock Kombinationen gibt es bei Magendrehung?

A
  • Obstruktiver Schock
  • Hypovolämischer Schock (meist)
  • Distributiver Schock (sehr wahrscheinlich)
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21
Q

welche Schock Kombinationen gibt es bei Polytrauma?

A
  • Hypovolämischer Schock
  • SIRS / distributiver Schock häufig
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22
Q

wie ist die Triage beim Identifizieren des Schocks und Schockstadium?

A
  1. Airway
  2. Breathing
  3. Circulation (Kreislaufparameter: Bewusstein, SH Farbe, Kfz, HF, Puls, Temp)
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23
Q

welche Schockstadien gibt es?

A
  • Normal
  • Kompensiert
  • Früh dekompensiert
  • spät dekompensiert

-> siehe VL

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24
Q

was ist die Besonderheit beim Schock bei der Katze?

A

Schocktriade
1. Hypothermie
2. Hypotension
3. Bradykardie

25
was passiert bei der Hypothermie beim Schockt der Ktz?
* Thermoregulation im ZNS versagt * tiefere Myokardiale Funktion
26
was passiert bei der Hypotension beim Schock der Ktz?
* tiefere Gefässreaktivität und –konstriktion mit tieferer Temperatur * tiefere Rezeptoraffinität für Noradrenalin
27
was passiert bei der Bradykardie beim Schock der Ktz?
* Relative Bradykardie (HF ca.<160/min) * Erhöhter parasympatischer Output und Inihibition des Sympathicus → Verhindert eine normale Kompensation
28
wie kann die O2 Supplementation gegeben werden?
- Flow by * Nasensonde * Maske
29
welche zwei Arten von Infusionslösungen gibt es für Schock?
- Kristalloide (Isoton und Hyperton) - Kolloide (Künstlich, Natürlich)
30
was sind Isotone Infusionen?
- NaCl 0.9% * Plasmalyte® * Sterofundin® * Ringerlaktat®
31
was sind hypertone Infusionen?
- NaCl 7.2%
32
warum sind die Infusionen gepuffert?
* Substrat für HCO3- (=wichtiger Puffer) * Elektroneutralität * Verhindern einer Dilutionsazidose * Behandeln einer metabolischen Azidose
33
was sind mögliche Puffer?
metabolisierbare Anionen --> Umwandlung in HCO3- in der Leber und Muskulatur - Na-Laktat (Milchsäure) - Na-Acetat (Essigsäure) - Na-Malat (Äpfelsäure) - Na-Glukonat (Glukonsäure)
34
ist Na-Bicarbonat eine gute Infusion?
- theoretisch ein effektiver Puffer - kommt aber im Schock NICHT zum Einsatz --> Schock Ursache muss behandelt werden!!
35
was sind Nebenwirkungen von Na-Bicarbonat Lösung?
- **Hypernatriämie** * **Hyperosmolarität** * **Hypokaliämie** * **Hypokalzämie** * **Alkalose** * Paradoxe cerebrale Azidose (CO2 erhöht → geht intrazellulär) * Hyperkapnie → respiratorische Azidose * „Backtitration“ of the non-bicarbonate buffers
36
zwischen was ist Endothel die Grenze und für was ist es durchlässig?
- zwischen Plasma und interstitiellem Fluid - durchflässig für H2O und Elektrolyte - 1/4 der ECF
37
zwischen was ist die Zellmembran die Grenze und für was ist es durchlässig?
- zwischen Interstitiellen und intrazellulärem Fluid - durchlässig für nur H2O - 3/4 der ECF
38
was passiert mit der Infusion (isotone Kristalloide) nach ca 30 bis 60min?
- ¼ im IVR (intravasalraum = im gefäss) - ¾ ist im Interstitium: wegen Endotheldurchlässigkeit & hydrostatischem Druck im Blutgefäss
39
wieso ist Glukose 5% ungeeignet im Schock?
Nach Abbau der Glukose verteilt sich H2O über alle Kompartimente --> Ödeme, Organdysfunktion (?)
40
was geschieht mit Hydroxyethylstäre HES Infusionslösung?
--> Glukoseeinheiten sind teilweise hydroxyethyliert - erhöhte Wasserlöslichkeit - gesenkter Abbau durch die körpereigene Amylase - Ausscheidung von kleinen HES Molekülen über die Niere - **Infusion bleibt 100% intravasal für 2-6h durch revised Starling Gleichgewicht**
41
was sind Nebenwirkungen von HES?
- Speicherung in vielen Geweben (Haut und Niere besonders!) - Akutes Nierenversagen (Mensch! Selten bis gar nicht Hund/Katze) - Gerinnungsstörungen (alle Spezies; dosisabhängig)
42
was macht hypertone NaCl?
* Transienter Flüssigkeitsshift interstitiell -> intravasal * weniger Endotheliale Schwellung * Verringert Entzündung * erhöhte Herzkontraktilität * weniger Intrakraniale Schwellung * Effekt in 1-2 Minuten * Periphere Vasodilatation * Bradykardie * 2-4 ml/kg über 5 Minuten
43
wie wird eine Infusion verabreicht?
* Im Schock immer intravenös (oder intraossär) * Möglichst großlumiger Zugang * Beim grossen Hund evtl. zwei Zugänge legen
44
was sind Indikationen für Venous Cutdown?
wenn Venöser Zugang notwendig aber… - Keine Vene sichtbar (Schock) - Venen zu klein (Hypovolämie, Vasokonstriktion) - Patient sehr dick - Periphere Ödeme - Hämatome
45
was sind Indikationen für eine Intraossäre Infusion?
- Kleines Tier * Kollabierte oder zu kleine Venen * Venenthrombose * Periphere Ödeme * Obesitas * Verbrennungen/ Hautläsionen
46
wie ist die Infusionsmenge im Schock?
KEINE einheitliche Schockdosis!!!!!!!
47
was ist das Ziel der Schocktherapie?
Wiederherstellung * ausreichendes Blutvolumen * Sauerstofftransportkapazität * normale Perfusion
48
was ist ein Bolus?
Wiederholt kleine Mengen Infusion bis die Zielpunkte erreicht sind * Hund z.B. 10-30 ml/kg in 10 Minuten (max. 60-80 ml/kg) * Katze z.B. 5-10 ml/kg in 10 Minuten (max. 30-40 ml/kg)
49
was sind Zielpunkte?
normale Kreislaufparameter * Herzfrequenz * SH Farbe +KFZ * Pulsqualität * Temperatur * Bewusstsein * Syst. BD > 90mmHg * MAP > 65 mmHg * Urinproduktion
50
was muss man bei der Katze beachten?
- Vorsichtige Infusionstherapie! - Immer Aufwärmen!!! (Föhn, Handschuhe, Matte) - Kristalloid-Boli: 5-10 ml/kg über 10 Min, mit 20 ml Spritze, direkt in Zugang
51
was sind Vasopressoren?
Dopamin / Noradrenalin
52
wann gibt man Vasopressoren?
- Bei anhaltender Hypotension trotz Infusion und aufgrund einer anhaltenden Vasodilatation * Z.B. bei Sepsis! * Zu starke Vasokonstriktion ist schädlich! * Titrieren nach Effekt * Kontinuierliches Monitoring nötig (SH, MAP)
53
wann sind Vasopressoren kontrainduziert?
− Hypovolämie − Normotension − Hypertension
54
wie ist die Behandlung bei einem hypovolämischen Schock?
IV Infusion
55
wie ist die Behandlung bei einem distributivem Schock?
IV Infusion und Vasopressoren
56
wie ist die Behandlung bei einem obstruktivem Schock?
IV Infusion und Dekompression
57
wie ist die Behandlung bei einem kardiogenen Schock?
KEINE Infusion
58
wie ist die Behandlung bei einem hypoxämischen Schock?
Bluttransfusion und Sauerstoff