10 Spirituelle Wege zur Heilwerdung Flashcards

1
Q

Was lässt sich zur Etymologie von „heil“ sagen?

A

indogermanische Wortwurzel „kailo“ = „ganz“, „vollständig“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Wie hat sich die Vorstellung von „heil“ in der Geschichte gewandelt?

A
  • „heil“ lange mit „glückselig“ verknüpft
  • in der christlichen Tradition hatte der Begriff eine starke transzendentale Gewichtung
  • Im 17. Jahrhundert wurden Glückseligkeit und Wahrheit getrennt. Dies geht zurück auf Thomas Hobbes und David Hume im Zuge der Aufklärung/Rationalismus/Skeptizismus.
  • Die religiöse Vorstellung des Heils verliert ihre zentrale Bedeutung. Seither sind Glückseligkeit und Heil Gottes getrennt.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

In welcher Umbruchsituation befinden wir uns welche Konsequenzen hat diese?

A
  • Technische Errungenschaften und Rationalität werden infrage gestellt.
  • Menschen weniger in Sozialstrukturen eingebunden —> Individualität.
  • Der Mensch ist mit vielen Handlungsalternativen und Wahlmöglichkeiten konfrontiert.
    —> Dies ist eine grosse Herausforderung und führt zu einer inneren Sehnsucht und Zerissenheit.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was meint Susanne Jacobowitz mit „nackter“ Sehnsucht und wozu führt diese?

A

Man weiss nicht genau, nach was man sich sehnt. Diese Sehnsucht lässt sich nicht in Scheinbefriedigung auflösen. Sie kann zum „Ruf“ führen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Welche Rolle spielt nach Susanne Jacobowitz „der Ruf“ und was ist sein Zusammenhang mit der Heilwerdung?

A
  • Der Ruf folgt der „nackten Sehnsucht“.
  • Bei den meisten Menschen wird dieser so stark, dass sie gar nicht anders können, als ihm zu folgen. Das ist bereits der Aufbruch zur spirituellen Heilwerdung.
  • Zur spirituellen Heilwerdung gehören zwei Komponenten: 1) „geöffnet werden“ und 2) „sich auf den Weg machen“
  • Das Objekt der Sehnsucht ist je nach Tradition unterschiedlich benannt: Gott, Allah, Buddha, Quelle, Essenz…
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Skizziere den spirituellen Weg nach Susanne Jacobowitz.

A
  • Voraussetzung: Entfremdung von Urquelle, innere Fragmentierung
  • Ursehnsucht —> Ruf des Ewigen
  • Richtung: In die eigene Tiefe. Bewusstseinserweiterung und - vertiefung.
  • Der Weg ist das Ziel. Jeder Schritt ist ein Schritt Richtung Erlösung. Es gibt viele Wege. Je länger der Mensch auf dem Weg wandelt, desto mehr wird er vom Weg verwandelt. Es gibt kein Zurück mehr.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Nenne die 4 Phasen des spirituellen Wegs nach Susanne Jacobowitz.

A

1) Aufbruch
2) Reformation
3) Transformation
4) Einigung/Erwachen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Erkläre Phase 1, Aufbruch, nach Susanne Jacobowitz.

A
  • Auslöser: Entweder Sehnsucht oder tiefe Einheitserfahrung.

- 2 Komponenten: „aufgebrochen/aufgetan“ werden und aufbrechen (auf den Weg)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Erkläre Phase 2, Reformation, nach Susanne Jacobowitz.

A
  • Die Reformation ist ein aktiver Reinigungs- und Klärungsprozess.
  • Sie dient dazu, uns von allem zu befreien, was uns für die Vereinigung mit der höchsten Wirklichkeit im Weg steht.
  • Dazu gehört: Loslassen von Identifikationen, Definition von Prioritäten und eine Ent-Täuschung, d.h. das Erkennen, dass irdische Lebensziele uns nicht zu unserem „Zuhause“ führen.
  • Angemessene Lebenskultur, mit Loslassen überflüssiger Dinge materiell wie immateriell, z.B. voller Terminkalender.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was sind Herausforderungen in Phase 2, Reformation, und was kann dabei helfen?

A
  • Entdecken von Unliebsamen, „Bösem“ in uns
  • Aktive Arbeit ist nötig, um den transformativen Prozess ins Leben integrieren zu können.
  • Bücher, Seminare, Gespräche mit Freunden und eventuell auch Psychotherapie (v.a. für Schattenarbeit) unterstützen bei aktiver Reinigung.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Erkläre Phase 3, Transformation, nach Susanne Jacobowitz.

A
  • im Gegensatz zu Phase 2 passiv —> Wandlung passiert mit dem Menschen.
  • Voraussetzung ist das Loslassen (z.B. Interessen des Ichs)
  • zunehmende transpersonale Erfahrungen ermöglichen Erweiterung des Bewusstseins: Der Mensch durchreist immer tiefere Schichten seiner Seele.
  • Kluft zwischen Meditation und Alltagserfahrung wird immer kleiner.
  • Sobald der Mensch einmal eine Einheitserfahrung gemacht hat, kann er nicht mehr umkehren.
  • ABER: spiritueller Heilungsprozess hat auch eine dunkle Seite und schmerzvolle Phasen —> Tod des Egos! —> Schmerz entsteht immer dann, wenn das Ich sich wehrt.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Nenne die Kennzeichen von Phase 4, Einigung/Erwachen, nach Susanne Jacobowitz und nenne einen lateinischen Namen dafür.

A
  • Unio Mystica.
  • Die grosse Sehnsucht ist gestillt.
  • Mensch lebt immer bewusst im Urgrund. Arbeit und Mediation werden eins.
  • Mensch sieht alle Dinge in Gott und in jedem Lebewesen und Ding die Schönheit und Erhabenheit der Urquelle.
  • Der erwachte Mensch wird zum Diener der Menschheit: Blosses Sein wird zum Dienst. Mensch ist Mensch geworden. —> Weg der spirituellen Heilwirkung ist Weg der Menschwerdung.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly