1.13. Stereotype und Vorurteile Flashcards

1
Q

Stereotype gelten als besondere Form von…?

A

Schemata

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Q

Definition von Stereotyp

A

◦ kognitive Struktur oder mentale Repräsentation, die unser Wissen und unsere Überzeugungen über soziale Gruppe von Menschen enthält
–> positive/neutrale/negative Zuschreibung

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3
Q

Vorurteile bezeichnen…?

A

Eine negative emotionale Tendenz

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4
Q

Die alte Definition von Vorurteil

A

“ablehnende oder feindselige Haltung gegenüber einer Person, die zu einer Gruppe gehört, einfach deswegen, weil sie zu dieser Gruppe gehört und deshalb dieselben zu beanstandenden Eigenschaften haben soll, die man der Gruppe zuschreibt”

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5
Q

Neuere Definition von Vorurteil

A

Jede Haltung, Emotion oder Verhalten gegenüber Mitgliedern einer Gruppe das direkt oder indirekt Negativität oder Antipathie impliziert.

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6
Q

Diskriminierung äußert sich…?

A

In Form von tatsächlichem Verhalten

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7
Q

Definition von Diskriminierung

A

“Diskriminierung liegt vor, wenn Einzelnen oder Gruppen von Menschen die Gleichheit der Behandlung vorenthalten wird, die sie wünschen”

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8
Q

Konsequenzen des Erlebens von Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung

A
  • Attributionale Ambiguität (Identifizierbarkeit von Diskriminierung und Kenntlichmachung für andere Schwierig)
  • Negative Auswirkungen auf Selbstwertgefühl und Wohlbefinden
  • Mögliche Distanzierung von Mehrheitsgesellschaft und Radikalisierung
  • Bedrohung durch Stereotype –> Beeinträchtigung der Leistung
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9
Q

Selbstwertgefühl/Wohlbefinden

- Lösungsversuch

A

Rejection-Identification Model:
Der negative Effekt wahrgenommener Diskriminierung auf das Selbstwertgefühl kann durch eine starke Identifikation mit der Eigengruppe abgepuffert oder kompensiert werden

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10
Q

Distanzierung und Radikalisierung

- Veränderung des Verhaltens

A
  • Negativere Einstellungen gegenüber intergruppalen Interaktionen und Vermeidung solcher Interaktionen in der Zukunft
  • Provokation von Verhalten, das das negative Stereotyp bestätigt (-> sich selbst erfüllende
    Prophezeihung)
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11
Q

Bedrohung durch Stereotype: Leistungseffekte

A
  • Bedrohung durch negative Stereotype
  • Angehörige stereotypisierter Gruppen, die dem Stereotyp ausgesetzt sind, haben in stereotyprelevanten Situationen Angst, das Stereotyp zu bestätigen.
  • Die wahrgenommene Bedrohung ausgelöste zusätzliche kognitive und emotionale Aktivität kann zu Leistungseinbußen oder stereotypkonformem Verhalten führen
  • > Effizienz des Arbeitsgedächtnisses wird gestört! (Stress, Angst, Fokus auf Fehlervermeidung)
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12
Q

Bsp. für offene, altmodische Vorurteile

A
  • Soziale Distanz (Abwehr von engem Kontakt oder Intimität, z.B. als Nachbarn, Freunde, durch Heirat)
  • Betonung negativer Stereotype (z.B. faul, ignorant, dumm, unzuverlässig)
  • Widerstand gegen ethnische Integration (z.B. an Schulen)
  • Unterstützung von sozialem Ausschluss (z.B. Abschiebungen)
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13
Q

Bsp. für subtilte, moderne Vorurteile

A
  • Opposition gegenüber politischen Praktiken, die
    traditionelle Werte verletzen würden (Prinzipien der
    Leistungsorientierung statt Frauenquote)
  • Glaube, dass Diskriminierung nicht mehr existiert
  • Glaube, dass Minderheitengruppen zu viele Forderungen stellen
  • Glaube, dass diese Forderungen unfair und unverdient sind
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14
Q

Arten von Sexismus

A
  • modern
  • ambivalent
  • benevolent
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15
Q

Moderner Sexismus

A

◦ Leugnung anhaltender Diskriminierung

◦ Missgunst gegenüber Begünstigungen für Frauen

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16
Q

Ambivalenter Sexismus

A

◦ Feindseliger Sexismus

  • Dominierender Paternalismus (Männer sollten Kontrolle über F. haben)
  • Kompetitive Geschlechterdifferenzierung (M. als überlegen)
  • Heterosexuelle Feindseligkeit (F. als Sexobjekte)
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17
Q

Benevolenter Sexismus

A

indirektere Form

◦ Protektiver Paternalismus
(M. sollten F. beschützen)

◦ Komplementäre Geschlechterdifferenzierung (Geschlechter ergänzen sich in Fähigkeiten)

◦ Heterosexuelle Intimität
(F. als besonders romantisch etc.)

18
Q

Was ist Kategorisierung?

A

(Unvermeidbarer) kognitiver Prozess der Gruppierung von Personen oder sozialen Gruppen, die ein oder mehrere Merkmale gemeinsam haben.

Der Prozess geht mit der Zuschreibung bestimmter Eigenschaften, Fähigkeiten
oder Motive einher, die für diese Kategorie von Personen als charakteristisch betrachtet werden (= Stereotype)

19
Q

Durch Kategorisierung Differenzierung zwischen?

A

Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdgruppen

20
Q

Effekte von Kategorisierung?

A

Fremdgruppen-Homogenitätseffekt

Eigengruppen-Heterogenitätseffekt

21
Q

Beispielstudie für Kategorisierungseffekte

A

Klassische Studie von Tajfel & Wilkes (1963)
- Interkategoriale Differenzierung und intrakategoriale
Assimilierung

22
Q

Entstehung von Stereotypen

A
  • “One-shot” illusotorische Korrelation

- Soziale Rollentheorie (z.B. Männer: überzeugend; Frauen: empathisch)

23
Q

Untersuchung von Stereotypen - Bsp.

A
  • Das Stereotype Content Model (Fiske)

- >Wärme und Kompetenz sind wichtige Aspekte bei der Messung von Stereotypen

24
Q

Erhalt von Stereotypen

A

Selektive Informationssuche, -aufnahme, -speicherung, -erinnerung (confirmation bias)
- Rückblick: Schemata!

Sich selbst erfüllende Prophezeiung (Rosenthal & Jacobson, 1968)

  • Linguistische Intergruppenverzerrung (Wie wird über Handlungen von Gruppenmitgliedern geredet)
  • Der ‘ultimative Attributionsfehler’: Attribution von negativem Verhalten v. Personen der eigenen Gruppe auf die Situation und Mitgliedern der Fremdgruppe auf persönliche Dispositionen
25
Q

Sich selbst erfüllende Prophezeihung

- Ablauf

A
  1. Erwartung des Wahrnehmenden
  2. Verhalten des Wahrnehmenden gegenüber der ‘Zielgruppe/-person’
  3. Verhalten der Zielgruppe gegenüber dem Wahrnehmenden
26
Q

Wie beeinflussen Stereotype die soziale Wahrnehmung?

A

Sie wird selektiv

◦ Erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber untypischen (stereotyp-inkonsistenten) Informationen

◦ Verzerrte Interpretation und Bewertung von Verhalten (z.B. „hostile attribution bias“: Tendenz, in uneindeutigen Situationen das Verhalten anderer als feindselig zu interpretieren, obwohl keine klaren Informationen zur Absicht des Interaktionspartners vorliegen)

27
Q

Stereotypanwendung und Verhalten

- Bsp.

A

Shooter-Bias

28
Q

Stereotypunterdrückung

A

“Out of mind, but back in sight”
- Aktives Vermeiden, über stereotype Vorannahmen nachzudenken –> dadurch: Temporäre Reduktion des Gebrauchs von Stereotypen

Aber: Rebound-Effekt
◦ Weil Monitoring/Unterdrückungsprozesse Stereotype leichter abrufbar machen?
◦ Weil die Vermeidung von Stereotypen schwierig ist und dies eventuell auf die Gültigkeit des Stereotyps attribuiert wird?

Studie besagt, dass es bei hoher Motivation (z.B. aufgrund sozialer Normen) und Fähigkeit (kognitive Kapazität) nicht zum Rebound-Effekt kommt

29
Q

Alternativen zur Stereotypunterdrückung?

A
  • Stereotypnegierung
  • Bekräftigung stereotyp-inkonsistenter Informationen
  • Implementationsabsichten
  • Das Selbstregulation-von-Vorurteilen-Modell
30
Q

Stereotypnegierung

A

Aktivierung der Stereotype kann reduziert werden, wenn wir wiederholt stereotype Assoziationen
negieren und gleichzeitig nicht-stereotype Kombinationen lernen

31
Q

Bekräftigung stereotyp-inkonsistenter Informationen

A

Negierung von Stereotypen verstärkt Stereotypaktivierung und -anwendung; Bestätigung stereotypinkonsistenter Assoziationen reduziert sie

32
Q

Implementationsabsichten

A

◦ Stereotypkonträre Implementationsabsichten („Wenn-dann“-Verknüpfungen)
Whenever I see a Black
face on the screen, I will think the word, safe.

33
Q

Das Selbstregulation-von-Vorurteilen/Sterotypen-Modell

A

Insofern keine Stereotype gehegt werden sollen, dies jedoch der Fall ist, werden negative Gefühle verspürt
–> ‘Cues of control’ (Hinweisreize des S.)
müssen ausfindig gemacht werden und diese aktiv zu regulieren

34
Q

Generalisierung von Vorurteilen

A

“People who reject one out-group will tend to reject other out-groups. If a person is anti-Jewish, he is likely to be anti-Catholic, anti-Negro, anti any out-group”

Korrelationen typischerweise um 0.50

Auch gegenüber fiktiven Gruppen (Allein durch Angabe eines fremden Gruppennamens (Umfragen))

35
Q

Die Generalisierung von Vorurteilen: Drei Typen von Fremdgruppen

A
  • Gefährlich
    als sozial gefährdend
    wahrgenommene z.B. Kriminelle und Drogendealer
  • Abgewertet
    als sozial untergeordnet
    wahrgenommen, verhindern soziale Kohäsion z.B. Menschen mit körperlicher
    Behinderung
  • Dissident
    als direkte Gegner der
    Eigengruppe wahrgenommen z.B. Protestierende, Feministinnen
36
Q

Versuch der Ausfindigmachung von Persönlichkeitsmerkmalen die anfällig für Intoleranz machen

A

Autoritäre Persönlichkeit
◦ Anfälligkeit für faschistische Ideologie
◦ Prädiktor für Rassismus, Anti-Semitismus, Ethnozentrismus, Vorurteile
◦ Prädiktor für antidemokratische, intolerante Einstellungen (z.B. Akzeptanz der Einschränkung von
Freiheitsrechten)

37
Q

Rechtsgerichteter Autoritarismus (RWA)

A

Hängt mit der Wahrnehmung der Welt als gefährlichem Ort zusammen -> Schutz der Eigengruppe vor den ‘bösen’

Drei Einstellungscluster:
◦ Autoritäre Unterwürfigkeit – ein hoher Grad an Unterwürfigkeit gegenüber Autoritäten, die in der
eigenen Gesellschaft als etabliert und legitimiert wahrgenommen werden
◦ Autoritäre Aggression – eine allgemeine Aggressivität gegenüber verschiedenen Personen und Gruppen,
von der angenommen wird, dass sie durch Autoritäten sanktioniert wird
◦ Konventionalismus – ein hoher Grad an Aufrechterhaltung der sozialen Konventionen, die von der Gesellschaft und deren Autoritäten verkörpert werden

38
Q

Soziale Dominanzorientierung (SDO)

A

Hängt mit der Wahrnehmung der Welt als kompetitivem “Dschungel” und Ellbogengesellschaft
zusammen; Hierarchisches Leistungsprinzip

“A very general individual differences orientation expressing the value that people place on
nonegalitarian and hierarchically structured relationships among social groups” (Sidanius &
Pratto, 1999, p. 61)

39
Q

Soziale Dominanzorientierung führt zu Diskriminierung von?

A

Abgewerteten Gruppen

dissidente Gruppen

40
Q

Rechtsgerichteter Autoritarismus führt zu Diskriminierung von?

A

Gefährlichen Gruppen

dissidenten Gruppen

41
Q

Kritik am Persönlichkeitsansatz?

A

Unterschätzt den Einfluss

  • der direkten sozialen Situation (z.B. Gruppennormen, Identitäten)
  • gesellschaftlicher und kultureller Faktoren

Kann die Uniformität von Vorurteilen nicht erklären
Kann plötzliche historische Veränderungen in Vorurteilen nicht erklären
Unklar, was man daraus lernen kann bzgl. der Reduktion von Vorurteilen
–> Integrierte Erklärungen sind notwendig.