Thema 3 Flashcards

1
Q

Normen

A
  • Idealnorm
  • Statistische Norm – Abweichung von Häufigkeitsverteilung und Seltenheit kennzeichnet Krankheit (alles, was häufig auftritt ist normal, alles, was nicht häufig auftritt ist unnormal)
  • Soziale Norm – Kontext, in dem Person lebt entscheidet; sehr stark durch gesellschaftliche Normen definiert
  • Subjektive Norm - individuelles Gefühl/Wohlbefinden; eigene Befindlichkeit als Maßstab entscheidend
  • Funktionale Norm – inwiefern funktioniert Patient noch im Alltag? Funktionsbeeinträchtigungen sind entscheidend -> keine Objektivität möglich
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2
Q

Eine psychische Störung liegt vor, wenn

A
  • Leidensdruck
  • Störung im Erleben oder Verhalten
  • nicht nur eine verständliche und kulturell sanktionierte Reaktion auf ein Ereignis ist
  • F-Diagnose
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3
Q

Multimorbidität

A

zusätzliche körperliche Erkrankungen liegen vor

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4
Q

Kriteriumsorienterte Diagnostik

A

Berücksichtigung klarer Kriterien bei der Diagnosestellung, die möglichst exakt explorieret und beobachtet werden können

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5
Q

Operationalisierte Diagnostik

A

explizite Vorgabe von Ein- und Ausschlusskriterien von diagnostischen Entscheidungs- und Verknüpfungsregeln

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6
Q

Kategoriale Diagnostik

A

Diagnosen in Kategorien (gesund/krank)

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7
Q

Dimensionale Diagnostik

A

Diagnose mit Berücksichtigung, dass gesund & krank auf einem Spektrum variieren kann

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8
Q

Klassifikation - Vorteile

A
  • interdisziplinäre wissenschaftliche Kommunikation - einheitliche Sprache
  • nachvollziehbare & überprüfbare Ableitung von Diagnosen
  • macht wissenschaftliche Erforschung möglich
  • Verknüpfung von Diagnosen mit Interventionen
  • macht Prognosen möglich
  • rechtliche Lage vereinfacht (KVs, Abrechnung, etc.)
  • Qualitätssicherung & Steuerung
  • Diagnostik & Therapie ökonomischer
  • Lehr- & didaktische Zwecke
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9
Q

Klassifikation - Nachteile

A
  • Informationsverlust - Diagnose sagt wenig über konkretes Leiden der Patienten aus
  • Vorurteile, Stigmatisierung, Labeling
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10
Q

Exploration im Erstgespräch

A
  • soziodemografische Daten
  • Querschnitt:
    • Hauptbeschwerden
    • Aktuelle Vorgeschichte
    • Psychopathologischer Status (beschreibt beobachtbaren & explorierbaren Symptome)
  • Längsschnitt
    • Psychiatrische Anamnese
    • Somatische Anamnese
    • Biografie, Entwicklung & soziale Anamnese
  • Familienanamnese
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11
Q

Psychopathologischer Befund nach AMDP-System

A
  • Äußere Erscheinung
  • Bewusstseinslage (wach, klar/trüb, müde, komatös)
  • Orientierung (Ort, Zeit)
  • Aufmerksamkeit & Gedächtnis
  • Formaler Denkverlauf (kohärentes Ziel/gehemmt, verlangsamt)
  • Befürchtungen/Zwänge (keine/hypochondrisch, misstrauisch)
  • Wahngedanken
  • Halluzinationen (Sinnestäuschungen)
  • Ich-Bewusstsein (Derealisation (= Wirklichkeit nicht so wahrnehmen wie sie ist), Depersonalisation)
  • Stimmung/Affektivität (euthym, in beiden Skalenbereichen affizierbar)
  • Antrieb & Psychosomatik
  • Zirkadiane Besonderheiten & sonstige Bereiche
  • Vegetative und somatische Auffälligkeiten
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12
Q

Kritik an der ICD-10

A
  • Aushöhlung der ärztlichen Schweigepflicht (gläserner Arzt)
  • Transparentmachung & Kontrollierbarkeit ärztlicher Tätigkeiten
  • Gliederung basiert auf Statistik
  • Formulierung in „Behördendeutsch“
  • Unzureichender Detailgrad für die ärztliche Praxis
  • Abhängigkeit vom sozialen Konsens und Kontext (z. B. Homosexualität als Krankheit noch in ICD-9)
  • Nicht jede Symptomatik entspricht einem Krankheitsbild nach ICD-10
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13
Q

ICD-11

A
  • Digitalisierung
  • Arabische statt römische Ziffern
  • Einführung neuer Kapitel
  • Aufnahme neuer Diagnosen
  • Überarbeitung des Abschnitts über Persönlichkeitsstörungen
  • Ergänzung eines neuen Abschnitts „Funktionsfähigkeit“
  • Berücksichtigung von Dokumentationshilfen im Zusammenhang mit Patientensicherheit
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14
Q

DSM-5

A

= diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen
- von APA herausgegeben
- ausschließliche psychische Störungen

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15
Q

DSM-5 & ICD-10

A
  • Hohe Übereinstimmung in Kriterien für psychische Störungen
  • Definition der Störung beruht auf klinischem Merkmal (nicht paradigmenorientiert)
  • Störung orientiert sich an beobachtbarem und explorierbarem Verhalten
  • Reliabilitätsanforderungen werden von diagnostischen Kriterien berücksichtigt
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16
Q

OPD-2

A
  • Herausgeber: Arbeitskreis Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik
  • Teilstrukturierter Interviewleitfaden ermöglicht Erfassung psychodynamischer Inhalte auf vier operationalisierten Achsen und daraus abgeleitet eine Therapieplanung (Fokusableitung)
  • Achse I: Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen
  • Achse II: Beziehung (maladaptive Beziehungsmuster)
  • Achse III: Konflikt (zeitlich überdauernd, neurotisch
  • Achse IV: Struktur (psychische Werkzeuge für Selbst- und Beziehungsregulierung)
  • Achse V: Psychische und Psychosomatische Störungen (nach ICD-10)
17
Q

Phasen des OPD-Interviews

A
  1. Phase: Eröffnung des Gesprächs
  2. Phase: Ermittlung von Beziehungserfahrungen und Beziehungsepisoden
  3. Phase: Ermittlung von Selbsterleben und der erlebten wie faktischen Gegenwart und Vergangenheit
  4. Phase: Ermittlung des Objekterlebens und der erlebten wie faktischen Lebensgestaltung in Gegenwart und Vergangenheit
  5. Phase: Psychotherapiemotivation, Behandlungsvoraussetzungen, Einsichtsfähigkeit und Beendigung des Interviews
18
Q

Medizinisches Krankheitsmodell

A
  • Somatische Erkrankung - Symptome - Diagnose – passgenaue Therapie
  • Symptome werden auf Defekt zurückgeführt – Defekt ist organischer Art & dem Defekt liegen kausal mikroskopische Ursachen/Ursachenmuster zugrunde (Bsp.: genetische Veränderungen)
  • Therapie: Medikamente (Psychopharmaka) oder somatische Verfahren
  • Alle Schritte (Diagnose, Behandlung) macht Arzt/Ärztin  Verantwortung liegt bei einer Person
  • Patient/in ist passiv, liefert Informationen und folgt Ratschlägen des Behandlers
19
Q

Probleme - Medizinisches Krankheitsmodell

A
  • Kausalität nicht (immer) eindeutig nachweisbar
  • Ursprünglich ursächliche Faktoren nicht zwangsläufig identisch mit Faktoren, welche Störung aktuell aufrechterhalten
  • Biopsychosoziales Modell: Biologische, psychische & soziale Komponenten nicht immer unabhängig voneinander und interagieren komplex
  • Viele Faktoren führen nicht zwangsläufig zum Ausbruch einer psychischen Störung, sondern erhöhen die Wahrscheinlichkeit für den Ausbruch (probabilistisches Modell)
  • Anfälligkeiten für psychische Störungen können bei entsprechenden Belastungen zum Ausbruch der Störung beitragen (Diathese-Stress-Modell)
  • Paradigmen-Pluralismus (u.a. tiefenpsychologische, humanistisch-existenzielle, kognitive, behaviorale Erklärungsansätze)
  • Grad der empirischen Absicherung ist nur eines von mehreren Kriterien, an denen Theorien gemessen werden können/sollten
20
Q

Biopsychosoziales Modell

A

= Biologische, psychische & soziale Komponenten sind nicht immer unabhängig voneinander & interagieren komplex
* Psychische Störungen meist Zusammenspiel aus drei Faktoren
-> Dysbalance in einem Bereich kann manchmal auch von anderem Bereich kompensiert werden