Die Gründung eines Unternehmens Flashcards

1
Q

Was ist bei der Gründung eines Unternehmens als erstes zu klären?

A

Die Ziele:
- Welche Produkte/Dienstleistung wird angeboten?
- Welche Mittel stehen zur Verfügung?
- Wie werden sie eingesetzt?

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2
Q

Was sind konstitutive Entscheidungen?

A

Sie konstituieren, begründen, formen ein Unternehmen. Dazu gehören:
- Unternehmensstrategie
- Rechtsform
- Standort
- Organisation

Das sind außerdem die 4 Säulen eines Unternehmens.

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3
Q

Wie sieht die Strategieentwicklung aus?

A
  1. Vision
    konkretisieren und schriftlich fixieren führt zu
  2. Langfristige Ziele und Werte (Unternehmenspolitik)
    Kurzfassen für alle Anspruchsgruppen führt zu
  3. Leitbild (Unternehmensgrundsätze)
  4. Analyse der Gegebenheiten
    4.1 Umweltanalyse (Branche, Markt, Konkurrenz)
    4.2 Analyse der eigenen Ressourcen (Kernkompetenzen, Mittel (finanziell, personell, …))

daraus folgt
5. Strategie (Einsetzen der Stärken und Mittel für Erfolg)

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4
Q

Was enthält eine Vision?

A
  • Geschäftsidee (einzigartiger Kundennutzen)
  • inspirierend
  • langfristig gültig
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5
Q

Wie ist der Unternehmenszweck definiert?

A

Durch die langfristigen, übergeordneten Unternehmensziele, welche Produkte oder Dienstleistungen auf welchen Märkten angeboten werden sollen. Daran richtet sich die Unternehmensführung aus.

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6
Q

Was bestimmen die Werte eines Unternehmens?

A

Die Werte bestimmen, in welchem Rahmen die Ziele zu verwirklichen sind; man spricht auch von der normativen Ausrichtung der Unternehmensführung. Die Werte entscheiden, an welchen Anspruchsgruppen sich ein Unternehmer orientiert
und wie mögliche Zielkonflikte zu lösen sind

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7
Q

Was sind Leitfragen zur Erarbeitung eines Wertvorstellungsprofils?

A
  • Gestaltung von Qualität, Wertschöpfung und Preisstruktur (Hohe Qualität, hohe Preise?)
  • Gewinnorientierung vs sozio-ökologische Werte
  • Umgang mit Gewinn (Rücklagen vs. hohe Gehälter)
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8
Q

Welche Fragen beantwortet ein Leitbild?

A
  • Welche Bedürfnisse werden mit den neuen Produkten befriedigt?
  • Welche Anforderungen der Qualität, des Preises, Aussehens etc werden gestellt?
  • Welche Marktstellung soll erreicht werden? (z.B. führend, spezialisiert)
  • Welches Wachstum ist vorgesehen?
  • Welche Vorstellungen zu Technologie und Innovation gibt es?
  • Welche Politik wird bei der Finanzierung angestrebt?
  • Was sind Ziele zum Gewinn und dessen Verwendung?
  • Welches Verhalten gegenüber den Marktpartnern (Kunden, Lieferanten, …) wird erwartet?
  • Einstellung zu gesellschaftlichen Anliegen
  • Einstellung zu Anliegen der Mitarbeiter
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9
Q

Was gehört zu einer objektiven Analyse der Gegebenheiten/Umfeld eines Unternehmens und wie nennt man die Abkürzung?

A

Es ist die SWOT Analyse:
Strengths
Weaknesses
Opportunities
Threats

Die Unternehmensziele können jetzt mit dem Markt und der Umwelt abgeglichen werden.

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10
Q

Was gilt es bei der Analyse der objektiven Gegebenheiten, dem Umfeld und dem Markt, zu betrachten?

A

Umfeld:
- gesamtökononmische Entwicklung
- gesellschaftliche Entwicklung
- politisches Umfeld
- Ökologie
- technische Entwicklung

Markt:
- Kunden
- Branche
- Konkurrenz

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11
Q

Was gehört zu einer Branchenanalyse?

A
  • Attraktivität der Branche, Wachstumsaussichten
  • Gewinnpotenzial
  • Konkurrenz
  • Eintrittsbarrieren
  • Branche alt/konsolidiert oder expansiv
  • Größe
  • jüngstes Wachstum
  • Struktur
  • erwartete, kurzfristige Entwicklung der Branche
  • Wirtschaftslage und langfristige Aussichten
  • Existenz von dominierenden Lieferanten oder Abnehmern
  • Erwarten neuer Konkurrenz
  • Ersetzbarkeit des Produkts
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12
Q

Was gehört zu einer Marktanalyse?

A

Die Marktanalyse zeigt, welche Kundenbedürfnisse bereits abgedeckt werden, wo noch Lücken und damit Chancen sind und welche Merkmale der Markt hat, in dem das Unternehmen tätig werden möchte.

  • Größe vom Markt
  • Wachstum vom Markt und Wachstumgeschwindigkeit
  • Stabilität der Nachfrage nach einem bestimmten Produkt
  • Alter vom Markt (jung, etabliert, gesättigt)
  • Interessante Kunden (Alter, Einkommenstark, Qualitätsbewusst, …)
  • Motivation der Kunden, Produkt zu kaufen
  • Stärke der Abnehmer und Anbieter
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13
Q

Was gehört zu einer Konkurrenzanalyse?

A

Die Konkurrenzanalyse verfeinert den Einblick in die Kräfteverhältnisse der Branche. Sie zeigt, wie die wichtigen Konkurrenten arbeiten, wo sie ihre Stärken und Schwächen haben.

  • Identifizieren der Konkurrenz
  • Menge und Macht (Marktanteil, Umsatz, Gewinn)
  • Kostenstruktur
  • Produkt-, Preis-, Werbepolitik
  • Schwerpunkte
  • Strategien
  • Ziele
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14
Q

Was gehört zu einer Ressourcenanalyse?

A

Die Ressourcenanalyse gibt einen Überblick über die eigenen Stärken und Schwächen und über die Mittel, welche die Gründer ihrem Unternehmen zur Verfügung stellen können.

  • Kernkompetenzen
  • Stärken im Vergleich zur Konkurrenz
  • Know-How
  • Erfahrungen
  • Begabungen
  • Beziehungen
  • Kapital/Mittel
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15
Q

Wie ist die Unternehmensstrategie definiert?

A

Die Unternehmensstrategie legt fest, wie das Unternehmen sich im Markt bewegen und gegen seine Konkurrenten behaupten will und wie es die verfügbaren Mittel dazu einsetzt (Kernkompetenzen, Finanzen, etc).

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16
Q

Was ist im Finanzplan der ersten 3 bis 5 Jahre einer Unternehmensstrategie enthalten?

A
  • verfügbare finanzielle Mittel
  • Größe der Eigenkapitalbasis
  • fixe Ausgaben
  • wie viel Geld die Gründer monatlich zum Leben brauchen, wie lange sie von Ersparnissen leben können
  • variablen Ausgaben (Material, Transport, …)
  • Möglichkeit für Fremdkapital und in welchem Umfang und Konditionen
  • wo und wie welche Mittel eingesetzt werden sollen, welche Grenzen einzuhalten
    sind, wo es Spielräume gibt
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17
Q

Was sind die Rechtsquellen zur Wahl der Rechtsform eines Unternehmens?

A
  • Bürgerliche Gesetzbuch (BGB)
  • Handelsgesetzbuch (HGB)
  • GmbH-Gesetz (GmbhG)
  • Gesetz über Partnerschaftsgesellschaften Angehöriger Freier Berufe (PartGG)
  • Aktiengesetz (AktG)
  • Societas Euopaea (SE)
  • Genossenschaftsgesetz (GenG)
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18
Q

Was ist die Definition der Rechtsform “Einzelunternehmen”?

A

Bei der Einzelunternehmung liegen Kapital und Leitung in einer Hand. Die Haftung ist unbeschränkt, d. h., der Einzelunternehmer haftet mit dem gesamten
Betriebs- und Privatvermögen.

  • Einzelunternehmung (§18 HGB)
  • Der Innhaber ist Kaufmann
  • Kaufmann ist, wer ein Handelsgewerbe betreibt
  • Handelsgewerbe ist selbstständige, regelmäßige, auf dauernden Erwerb gerichtete wirtschaftliche Tätigkeit (§§1-6 HGB)
  • Ist Tätigkeit Teil von §1 HGB, muss eine Eintragung ins Handelsregister erfolgen
  • Name frei wählbar, Rechtsform muss enthalten sein (z.B. “eingetragener Kaufmann”)
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19
Q

Welche Formen der Personengesellschaften gibt es?

A
  • Gesellschaft Bürgerlichen Rechts (BGB-Gesellschaft)
  • Offene Handelsgesellschaft (OHG)
  • Kommanditgesellschaft (KG)
  • Stille Gesellschaft (st. Ges.)
  • Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)
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20
Q

Wie ist eine GbR definiert?

A
  • Gesellschaft bürgerlichen Rechts
  • BGB-Gesellschaft (§§705ff. BGB)
  • gemeinsame Zweckverfolgung mehrerer Personen
  • verfolgt kein Handelsgewerbe, sondern einen beliebigen Zweck
  • Gesellschafter haften mit dem Gesellschaftsvermögen und ihrem gesamten Privatvermögen
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21
Q

Wie ist eine OHG definiert?

A
  • offene Handelsgesellschaft (§§105ff. HGB)
  • Zusammenschluss von mindestens 2 Personen
  • Handelsgewerbe
  • unbeschränkte Haftung aller Gesellschafter
  • Eintrag im Handelsregister erforderlich
  • Anmeldung muss enthalten:
    1. Namen, Vornamen, Beruf, Wohnort jedes Gesellschafters
    2. Namen der Gesellschaft und Firmensitz
    3. Zeitpunkt des Beginns der Gesellschaft
    4. Unterschriften der vertretungsberechtigten Gesellschafter
    5. Firmenzeichen (z.B. “Gebrüder Meyer OHG”)
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22
Q

Wie ist eine KG definiert?

A
  • Kommanditgesellschaft (§§161ff. HGB)
  • unterscheidet sich von der OHG in der Haftung
  • Mindestens ein Gesellschafter haftet unbeschränkt (Komplementär)
  • ein oder mehrere Gesellschafter haften beschränkt (Kommanditisten)
  • Eintrag ins Handelsregister erfordert zusätzlich die Höher der Einlage jedes Kommanditisten
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23
Q

Wie ist eine stille Gesellschaft definiert?

A
  • stille Gesellschaft (§§230-237 HGB)
  • reine Innengesellschaft
  • tritt nach außen nicht in Erscheinung
  • kein Eintrag ins Handelsregister
  • stiller Gesellschafter leistet Einlage und wird am Gewinn beteiligt
  • kein Gesellschaftsvermögen
  • Einlage des stillen Gesellschafters geht ins Vermögen des Geschäftsinhabers über
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24
Q

Wie ist eine Partnerschaftsgesellschaft definiert?

A
  • Partnerschaftsgesellschaftsgesetz (PartGG)
  • Gesellschaft Angehöriger freier Berufe (Ärzte, Architekten, Anwälte) zur Partnerschaft
  • Sonderform der OHG
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25
Q

Wie sind Kapitalgesellschaften definiert?

A
  • Primäres Motiv ist die Kapitalbeschaffung
  • Person des Gesellschafters sekundär
  • juristische Person (eigene Rechtspersönlichkeit)
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26
Q

Wie ist ein Verein definiert?

A
  • Verein (§§21-79 BGB)
  • spielen im Wirtschaftsleben keine große Rolle
  • verfolgen mehrheitlich ideelle, kulturelle, wissenschaftliche oder soziale Ziele
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27
Q

Wie ist eine Aktiengesellschaft definiert?

A
  • Grundkapital einer AG mindestens 50.000€ in Aktien gestückelt
  • Eine Aktie (Wertpapier) hat einen Nennwert von mindestens 1€
  • Aktie ist Mitgliedschaftsrecht der Anteilseigner und frei handelbar
  • Grundkapital einer AG wird meist von einer großen Zahl an Kapitalgebern aufgebracht

Die AG wird durch 3 Organe tätig:
- Hauptversammlung: beschließt Satzung, wählte Aufsichtsrat, entscheidet über Gewinnverteilung
- Vorstand (1 oder mehrer Personen): wird vom Aufsichtsrat gewählt, Geschäftsführung, Vertretung der AG nach außen
- Aufsichtsrat: Kontrollorgan, Überwachung der Geschäftsführung (Geschäftsführer berichtet regelmäßig an Aufsichtsrat), Aufsichtsrat berichtet der Hauptversammlung über Prüfung des Jahresabschlusses und den Geschäftsbericht, ein bestimmter Teil muss aus Arbeitnehmervertretern bestehen (entfällt für AGs mit weniger als 500 Mitarbeitern)

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28
Q

Wie ist die Societas Eurpaea (SE) definiert?

A
  • seit 08.10.2004
  • europäische Rechtsform
  • ermöglicht Gesellschaften verschiedener EU Mitgliedsstaaten zu fusionieren
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29
Q

Wie ist eine KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien) definiert?

A
  • KGaA §§278-290
  • Kombination aus AG und KG
  • eigene Rechtspersönlichkeit
  • mindestens ein Gesellschafter haftet mit gesamten Vermögen
  • übrige Gesellschafter sind mit Aktienanteilen beteiligt
  • gut geeignet, wenn Gründungsfamilien Einfluss auf Geschäftsführung wahren wollen
  • sonst wenig Bedeutung
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30
Q

Wie ist eine GmbH definiert?

A
  • Gesellschaft mit beschränkter Haftung
  • juristische Person
  • haftet nur in Höhe des Gesellschaftsvermögens
  • Stammkapital mindestens 25.000€ aus Stammeinlagen der Gesellschafter (min. 100€)

Organe:
- Gesellschaftsversammlung: entscheiden über wichtige Fragen, Jahresabschluss, Verteilung des Gewinns, Geschäftsführer
- Geschäftsführer: vertreten die Gesellschaft nach außen, können Gesellschafter oder Dritte sein
- bei großen GmbHs ist zusätzlich ein Aufsichtsrat vorgeschrieben

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31
Q

Wie ist eine UG defniert?

A
  • Unternehmergesellschaft
  • Kapitalgesellschaft
  • Stammkapital mindestens 1€
  • jährlich muss 1/4 des Gewinns zurückgelegt werden um auf übliches Stammkapital zu kommen (§5a)
  • Nachteil: Finanzierungsmöglichkeiten, da Banken Sicherheiten für Kredite erwarten
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32
Q

Wie ist eine Genossenschaft definiert?

A
  • Zusammenschluss von mindestens 3 Personen zu einer juristischen Person
  • Selbsthilfegedanke steht im Vordergrund
  • Gesellschaft mit offener Tür (leichter ein- und austritt)
  • Genossenschaftsvermögen beseteht aus Einlagen der Genossen
  • bedingt durch schwankende Mitgliederzahlen gibt es kein ziffernmäßig bestimmtes Grundkapital -> erschwert Aufnahme von Fremdkapital
  • Für Verbindlichkeiten haftet das Genossenschaftsvermögen
  • einzelner Genosse hat nur eine Stimme in der Generalversammlung

Organe:
- Generalversammlung, Vorstand, Aufsichtsrat
- Aufgaben der AG ähnlich

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33
Q

Wie ist die GmbH & Co. KG definiert?

A
  • Kombination von GmbH und KG
  • Kommanditgesellschaft mit einer GmbH als Komplementär
  • faktisch eine beschränkthaftende Personenhandelsgesellschaft
  • Motive: Haftungsbeschränkung, steuer- und bilanzrechtliche Aspekte, Fremde als Geschäftsführer
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34
Q

Was sind Entscheidungskriterien für die Wahl der Rechtsform?

A
  • Haftung
  • Leitungsbefugnis
  • Risiko und Gewinnverteilung
  • Finanzierungsmöglichkeiten
  • Steuerbelastung
  • sonstige Kriterien
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35
Q

Wie ist die Haftung definiert?

A

Die Gesellschafter müssen für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft einstehen. Kreditwürdigkeit hängt maßgeblich von der Haftungsregelung eines Unternehmens ab.

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36
Q

Wie ist die Leitungsbefugnis definiert?

A

Die Leitungsbefugnis umfasst die Geschäftsführungsbefugnis und die Vertretungsbefugnis.
- Geschäftsführungsbefugnis: definiert das Verhältnis der Gesellschafter -> Wer führt die Gesellschaft?
- Vertretungsbefugnis: definiert das Verhältnis der Gesellschafter Dritten gegenüber -> Wer vertritt die Gesellschaft?

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37
Q

Was umfasst die Risiko und Gewinnverteilung? In den verschiedenen Kapitalgesellschaften

A
  • Einzelunternehmung: Risiko, Gewinn, Verlust trägt der Geschäftsinhaber
  • OHG: gesetzlicher Vorschlag (nicht zwingend): Gewinn für jeden Gesellschafter 4% auf die Höher seines Kapitalanteils. Rest auf alle gleich verteilen. Verluste ebenfalls nach Köpfen
  • KG: gesetzlicher Vorschlag wie die OHG nur, dass der Gewinn 4% nicht übersteigt. Bei Verlusten haftet der Kommanditist nur mit seiner Einlage
  • stiller Gesellschafter: am Gewinn beteiligt, Beteiligung am Verlust kann vertraglich ausgeschlossen werden
  • GmbH, AG, Genossenschaft: Risiko hängt von der Höher der Einlagen ab, Gewinnverteilung nach Kapitalanteilen, bei AG Dividenden
  • AG: gesetzliche Gewinnrücklage vorgeschrieben, dient dem Schutz der Gläubiger und Aktionäre
38
Q

Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?

A
  • Eigenfinanzierung: Einlagen, Beteiligungen von Gesellschaftern, einbehalten von Gewinnen (Selbstfinanzierung), neue Gesellschafter
  • Fremdfinanzierung: Kredite
39
Q

Was ist zur Einkommens- und Körperschaftssteuer in Bezug auf Unternehmen zu sagen?

A
  • Personengesellschaften nicht selbstständig Steuerpflichtig -> Gewinne unterliegen der Einkommenssteuer der einzelnen Gesellschafter; manche Vergütungen nicht als Betriebsausgaben abzugsfähig
  • Steuersatz der Einkommensteuer für Gewerbebetriebe beträgt max. 45%
  • Kapitalgesellschaften selbstständige Steuersubjekte, Gewinne unterliegen Körperschaftssteuer, Steuersatz: 15% (unabhängig von Gewinnausschüttung)
40
Q

Was ist zur Gewerbesteuer festzuhalten?

A
  • Gewerbebetrieb unabhängig der Rechtsform Steuergegenstand
  • Grundlage ist der einkommen- bzw. körperschaftssteuerpflichtige Gewinn
  • Freibetrag von 24.500€ Gewinn (nur für Einzelkaufleute und Personengesellschaften), danach Gewerbesteuerpflicht. Für Kapitalgesellschaften gilt das nicht
  • Gesellschafter einer Personengesellschaft und Einzelunternehmer können Gewerbesteuer auf Einkommenssteuer anrechnen
    -> Abzug des 3.8x Gewerbesteuermessbetrags von der tariflichen Einkommensteuer und nur auf den Anteil, der auf die Einkünfte aus Gewerbebetrieb entfällt.
    Obergrenze für steuerliche Anrechnung ist Höhe der tatsächlich gezahlten Gewerbesteuer
    Tatsächliche Belastung der Gewerbesteuer erst ab einem Hebesatz von 380%
41
Q

Welche sonstigen Kriterien gibt es bei der Wahl der Rechtsform auf nationaler Ebene?

A
  • von der Rechtsform abhängige Aufwendungen
  • für Personengesellschaften fallen meist nur einmalige Aufwendungen bei der Gründung an (Eintragung ins Handelsregister, Beglaubigung der Verträge)
  • Kapitalgesellschaften haben laufende Aufwendungen:
    1. Mittelgroße bis große Gesellschaften müssen Jahresabschlüsse prüfen lassen
    2. Je nach Größe unterliegt die Gesellschaft der Publizitätspflicht (Veröffentlichung des Jahresabschluss, siehe Vorschriften Publizitätsgesetz)

AG: Kosten für Aufsichtsratsitzungen und Hauptversammlung, Ausgabe von Aktien, Bankenkonsortium (Regelfall) verlangt Provision, vor Börsengang Pflicht einen Prospekt zu erstellen

42
Q

Was sind die Motive eines Unternehmenszusammenschluss?

A
  • Verteilung von Investitionskosten und Risiken
  • Rationalisierungspotenziale besser nutzen
  • Wettbewerbsposition verbessern
  • in Forschung & Entwicklung werden Kooperationen immer häufiger
43
Q

Wie verändert sich die Lage auf dem Beschaffungsmarkt durch einen Unternehmenszusammenschluss?

A
  • Verbesserung von Lieferkonditionen (Termine, Finanzierung, Preise)
  • Risikominderung durch Zusammenschluss mit der vorgelagerten Produktionsstufe
44
Q

Wie verändert sich der Produktionsbereich durch einen Unternehmenszusammenschlussß

A
  • Bessere Koordination (Menge, Qualität, Zeit, Verfahren)
  • Entwicklung neuer Produktionsverfahren
  • Arbeitsteilung verbessern, Spezialisierung
  • Rationalisierung von Produktionsabläufen
  • Kostenvorteile beim Zusammenlegen der Produktion
  • Kapazitätsengpässe/überschüsse besser ausgleichen
45
Q

Wie verändert sich der Absatzbereich durch einen Unternehmenszusammenschluss?

A
  • gemeinsame Verkaufsorganisation
  • Aufteilung der Absatzmärkte
  • gemeinsame Werbung (z.B. Spülmaschine und Spülmittel)
  • kleine Firmen haben oft keine Chance in gesättigten Märkten und müssen sich mit Großen verbinden
46
Q

Wie verändert sich die Forschung und Entwicklung durch einen Unternehmenszusammenschluss?

A
  • Günstiger, da Kosten auf mehrere Schultern verteilt sind
47
Q

Wie wirkt sich ein Unternehmenszusammenschluss auf die Finanzierungsmöglichkeiten aus?

A
  • Zusammenarbeit ermöglicht Realisierung größerer Projekte
48
Q

Was sind Motive für einen Unternehmenszusammenschluss hinsichtlich Konkurrenz und Zukunftssicherung?

A

Konkurrenz:
- Aufkaufen und liquidieren

Zukunftssicherung:
- kleine Unternehmen haben oft Schwierigkeiten einen Nachfolger zu finden -> Verkauf der Unternehmung

49
Q

In welche Kriterien lassen sich Unternehmensverbindungen einteilen?

A
  • nach Produktionsstufe: Horizontal (gleiche Produktionsstufe), Vertikal (aufeinanderfolgend), Diagonal (verschiedene Branchen)
  • nach Dauer der Verbindung (vorübergehend - projektbezogen, dauerhaft)
  • nach dem Grad der rechtlich/wirtschaftlichen Selbstständigkeit der zusammengeschlossenen Unternehmen
50
Q

Welche Formen der Unternehmenskooperation gibt es?

A
  • Virtuelles Unternehmen (temporäres Netzwerk voll selbständiger Firmen, projektbezogen, basiert auf Absprachen und Vertrauen, wirkt nach außen real)
  • Arbeitsgemeinschaft (aufgabenbezogen, Bsp Baugewerbe: versch. Handwerker und Bauunternehmer, Rechtsform: BGB-Gesellschaft, rechtsfähig, eigenes Vermögen)
  • Konsortien (vertraglich, bestimmte und genau abgegrenzte Aufgabe, löst sich nach Erfüllen der Aufgabe auf, Rechtsform: BGB-Gesellschaft, kein eigenes Vermögen)
  • Kartelle (vertragliche Absprachen, bleiben selbst voll selbstständig, Ziel: Martkbeherrschung, BGB/GmbH, verboten, Arten: Preiskartell, Produktionskartell, Absatzkartell, Konditionenkartell)
  • Interessensgemeinschaft (vertraglich, rechtlich selbstständig - wirtschaftlich nicht, Ziel: Wahrung und Förderung gemeinsamer Interessen (Forschung, Entwicklung), BGB-Gesellschaft, langfristig, oft: Gewinngemeinschaft nach festgelegtem Schlüssel, gemeinsames Führungsgremium -> Konzern)
  • Joint Venture (Gemeinschaftsunternehmen aus mehreren Unabhängigen Unternehmen, oft bei Investitionen im Ausland gewählt)
51
Q

Welche Formen der Unternehmenskonzentration gibt es? (Stichpunkte und §§)

A
  • Mehrheitsbeteiligungen (§§ 16, 17 AktG, A beteiligt sich zu mehr al 50% an B)
  • Konzerne (§ 18, AktG, Alphabet -> Google, Waymo, …; Bosch)
  • wechselseitige Beteiligungen (§ 19 AktG, A beteiligt sich an B, B an A, jeweils zu mehr als 25%)
  • Fusionen

Mehrheitsbeteiligungen, Konzerne, wechselseitige Beteiligungen werden als verbundene Unternehmen bezeichnet.
Gesamter Komplex der verbunden Unternehmen ist in den §§ 15-22 und 291ff AktG geregelt. Gesetz gilt nicht nur für AGs sondern auch für andere Rechtsformen

52
Q

Welche Besonderheit gibt es beim Konzern?

A

Ist der Konzern eine reine Dachgesellschaft ohne Produktion und Handel, so spricht man von einer Holding-Gesellschaft.

Die Holding-Gesellschaft besitzt die Aktienmehrheit an allen untergeordneten Gesellschaften und beherrscht diese wirtschaftlich vollständig. Die rechtliche Selbstständigkeit bleibt jedem Unternehmen erhalten.

53
Q

Welche Besonderheiten gibt es bei der wechselseitigen Beteiligung?

A

Wächst Beteiligung auf einer Seite über 50%, so liegt ein herrschendes/abhängiges Unternehmen vor. Das kann gefährlich werden:
- prinzipielles Verbot des Erwerbs eigener Aktien kann umgangen werden. Führt zu Aushöhlung der Kapitalerhaltung. Kapital nicht mehr gesichert, wenn bei AG A konzentriert
- Im Fall von zwei beidseits herrschenden Unternehmen mit wechselseitiger Beteili-
gung droht den verbliebenen Aktionären der Verlust ihrer Mitwirkungsbefugnisse.

54
Q

Was gibt es zu einer Fusion zu sagen?

A
  • Umwandlungsgesetz (UmwG)
  • Aktiengesetz §§ 15-22 und §§291-337 AktG
  • Fusion durch Aufnahme
  • Fusion durch Neubildung
  • Kartellbehörde oder EU-Kommission muss i.d.R. über Fusion entscheiden
  • dt. Gesellschaftsrecht konzentrationsneutral
55
Q

Was ist die Sitztheorie und die Gründungstheorie?

A

Sitztheorie:
- Anwendung des Rechts des Staates in dem die Gesellschaft ihren Verwaltungssitz hat

Gründungstheorie:
- Beurteilung einer Gesellschaft nach dem Recht des Staates der Gründung

Die Sitztheorie führte zu Problemen, wenn eine Gesellschaft in einem anderen Staat wirksam gegründet worden war und anschließend ihren tatsächlichen Verwaltungssitz in die Bundesrepublik Deutschland verlegte. In diesem Fall musste die Gesellschaft in Deutschland neu gegründet werden, um rechtsfähig
zu werden.

56
Q

Wie ist die Niederlassungsfreiheit in der EU definiert?

A
  • Aritkel 49, 54 AEUV (Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union)
  • Eine in einem EU-Land rechtmäßig gegründete Gesellschaft darf ihren Sitz und ihre Tätigkeit
    ohne Änderung der Rechtsform in jedes beliebige EU-Land verlegen
  • Zweigniederlassung darf in einem anderen Mitgliedsstaat gegründet und nicht von zusätzlichen Voraussetzungen abhängig gemacht werden (z.B. Rechte aus dem Gründungsstaat)
57
Q

Wie ist die Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV) definiert?

A
  • Verordnung (EWG) Nr.2137/85 des Rates
    vom 25. Juli 1985 + nationale Ausführungsgesetze (in DE: EWIV-Ausführungsgesetz vom 14.4.1988)
  • muss aus mindestens 2 rechtlich selbstständigen Mitgliedern/Gesellschaften aus zwei verschiedenen EU-Staaten bestehen
  • Möglichkeit, dass Mitglieder verschiedener rechtlicher Qualität zusammenarbeiten ist gewollt
  • schriftlicher EWIV-Vertrag zur Gründung
  • Vertrag hält fest: Namen der Gesellschaft, Sitz, Unternehmensgegenstand, Mitglieder, Haftung
  • In DE Eintrag ins Handelsregister über Notar
  • Unternehmensgegenstand limitiert: Zweck ist einzig die wirtschaftliche Tätigkeit ihrer Mitglieder zu erleichtern oder zu entwickeln (Art. 3 Abs. 1 EWIV-VO)
  • darf keine Gewinne machen,zahlt keine Steuern, Rücklagen i.O., Besteuerung der Mitglieder nach nationalen Vorschriften (Art. 40 EWIV-VO)

Außerdem darf die EWIV nicht:
- Beteiligung an anderer EWIV
- > 500 Arbeitnehmer beschäftigen
- Anteile an Mitgliedern halten (Holdingverbot)
- Darlehensverbot
- Kontrollmacht über eigene Tätigkeit von Mitgliedern (Konzernleitungsverbot)

  • rechtsfähig (in DE nach Eintragung ins Handelsregister)
  • Gründung ohne Kapital, Haftung nach außen gesamtschuldnerisch und unbescrhänkt (Subsidiarhaftung), kann als “mbH” auftreten aber selten -> Kreditwürdigkeit

Organe:
- Mitglieder
- Geschäftsführer (Vertretung nach außen, in DE nur natürliche Personen)

58
Q

Wie ist die Societas Europaea (SE) definiert?

A
  • Verordnung (EG) Nr.2157/2001 des Rates & Richtlinie 2001/86/EG des Rates (EG = europäische Aktiengesellschaft)
  • keine einheitliche Form der Europa AG, da je nach Sitz unterschiedliche nationale Vorschriften gelten
  • Europäische Aktiengesellschaft, seit 2004
  • juristische Person
  • kann Sitz innerhalb der EU frei verlegen
  • Entstehung durch Umwandlung: Verschmelzung grenzübergreifend oder Wechsel der Gesellschaftsform mit min. 1 Tochter im anderen Land
  • Holding-SE, Tochter-SE; Eine Holding-SE kann Kapitalgesellschaften gründen, die entweder ihren Sitz in ver-
    schiedenen Mitgliedstaaten haben oder die seit zwei Jahren eine Tochtergesellschaft
    oder eine Zweigniederlassung in einem anderen Mitgliedstaat besitzen.
  • Bar-/Sachgründung (bei Sachgründung einhalten von Werthaltigkeitsvorschriften), Kapital min. 120.000€, sonstiges national geregelt
  • Organe entweder dualistisch (Leitungs- und Aufsichtsorgan getrennt, in DE üblich) oder monistische System (einheitliches Verwaltungsorgan, Aufsichtsperson und Geschäftsführer in einer Person)
59
Q

Welche Faktoren der Standortwahl gibt es?

A

Nach Unternehmenszweck:
- Beschaffungsorientiert (Gewerbeimmobilien, Verkehrsanbindung, Rohstoffe)
- Abgabenorientiert (Steuern, staatl. Auflagen)
- Personenorientiert (Wohnstandort, persönliche Motive)
- Infrastruktur (Internetanbindung, Verkehrseinrichtung)
- Fertigungs- und umweltorientiert (Boden, Nähe zu Zulieferern)
- Absatzorientiert (Kundennähe, Verkehrsanbindung)
- Arbeitsorientiert (Arbeitskosten, qualifizierte Mitarbeiter, Universitäten)

Drei der wichtigsten sind:
- für Produktionsunternehmen die Arbeitskosten
- für Handels- und Dienstleistungsunternehmen die Nähe zum Kunden
- für IT- und Onlineunternehmen die Internetanbindung

Standortwahl durch “Einkreisen”:
1. Lohnkosten und Steuerbelastung (national oder international)
2. Region (Nähe zu einem Wirtschaftszentrum)
3. Lokal (Stadtmitte oder außerhalb

60
Q

Was ist in Bezug auf Arbeitskräfte und Lohnkosten als Standortfaktor wichtig?

A
  • Verfügbarkeit der Arbeitskräfte und Lohnniveau für arbeitsintensive produzierende Unternehmen von zentraler Bedeutung
  • Produktion daher oft in Osteuropa oder Asien (Billiglohnländer)
  • Schulungen und Ausbildung in Billiglohnländern hebt Lohnvorteile meist auf
  • wenig Lohn, wenig Qualifikation
  • Unternehmen müssen im Sinne des Corporate Social Responsibility (CSR) immer häufiger gute Arbeitsbedingungen garantieren

gegenläufige Gesichtspunkte:
- dezentrale Lage vs Verteuerung der Material- und Gütertransporte
- wenig Schulen, Ausbildung, Kultur vs qualifizierte Arbeits-/Führungskräfte

61
Q

Was ist in Bezug auf die Kundennähe als Standortfaktor wichtig?

A

Kriterien der lokalen Standortwahl:
- Waren täglichen Bedarfs
- Waren periodischen Bedarfs (Textilien)
- Waren aperiodischen Bedarfs (Werkzeuge, Geschirr)

Kunde stellt bei Waren periodischen und aperiodischen Bedarfs Qualitätsvergleiche an -> Anbieter meist in der Näher der Konkurrenz. Hohe Mietkosten für Kundennähe. Meist nur Verkaufsgeschäft an teurem Standort, Lager und Verwaltung meist in günstiger Lage.

62
Q

Was ist in Bezug auf Verkehrs- und Transportwege als Standortfaktor wichtig?

A

Wichtig für Unternehmen mit Zulieferung oder Abtransport als zentraler Faktor (Ölgesellschaften, Getreidehandel, Kaffe, Logistik -> Häfen, Binnenschiffsverkehr).

Außerdem: Kunden und Mitarbeiter sollen das Unternehmen gut erreichen können.

63
Q

Mit welchen Steuern können Gemeinden die Steuerhöhe beeinflussen?

A
  • Gewerbesteuer und Grundsteuer.
  • Haupteinnahmequelle der Gemeinden
  • Können Steuereinnahmen über Hebesätze beeinflussen (festgelegt für ein oder mehrere Jahre)
64
Q

Wie wird die Gewerbesteuer berechnet?

A

Gewerbeertrag x Steuermesszahl (3,5%) = Steuermessbetrag nach Gewerbeertrag (berechnet aus dem Gewinn; nach Freibetragskürzung)

Steuermessbetrag x Hebesatz (in %) = Gewerbesteuer

65
Q

Welche steuerpolitischen Besonderheiten gibt es zur Gewerbesteuer?

A
  • Steuer kann in manchen Regionen zeitweise nicht erhoben werden
  • Sonderabschreibungen und steuerfreie Rücklagen können zugelassen werden
  • Steuergesetze vom Bund werden durch die Finanzverwaltungen der Länder teilw. unterschiedlich ausgelegt, z.B. Bewertungsvorschriften, Abschreibungssätze, Anerkennung von Betriebsausgaben, Steuerstundungen, etc.
66
Q

Was ist beim Vergleich der Steuerbelastung verschiedener Staaten zu beachten?

A

Es ist wichtig, nicht nur die Steuersätze ins Kalkül zu ziehen, sondern auch die Bemessungsgrundlage, d.h. den maßgeblichen Wert, auf den der Steuersatz angewandt wird.

67
Q

Was ist ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA)?

A

Ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung zwischen zwei Ländern. Legt fest, dass ein Steuerpflichtiger nicht für denselben Steuergegenstand in beiden Staaten mit einer vergleichbaren Steuer belastet wird.

68
Q

Welche Maßnahmen hat Deutschland ergriffen, um unangemessene Ausnutzung des Steuergefälles zwischen internationalen Staaten zu verhindern?

A
  • Außensteuerrecht
    International verflochtene Unternehmen, die ihren Waren- und Dienstleistungsverkehr
    zu unangemessenen Bedingungen abwickeln, müssen ihre Gewinne korrigieren. Es sind
    für Geschäfte diejenigen Verrechnungspreise zugrunde zu legen, die auch unter unab-
    hängigen Dritten üblich sind.
69
Q

Was ist eine häufig verwendet Methode zur Standortanalyse?

A

Nutzwertanalyse
1. Klären, welche Anforderungen das Unternehmen an seinen Standort stellt. Wichtigen Faktoren werden gelistet und nach ihrer Bedeutung gewichtet
2. Die zur Auswahl stehenden Orte werden Faktor um Faktor bewertet, wie gut sie die Anforderungen erfüllen.
3. Je Standort wird die Summe über (Standortfaktorbewertung x Faktorgewichtung) gebildet. Die höchste Summe zeigt den besten Standort an.

70
Q

Was ist Organisation und welche 2 Aufgaben hat die Organisationslehre zu lösen?

A

Organisation ist das Ordnen von Aufgaben und Abläufen zur effizienten Zielerreichung.

Die Organisationslehre hat zwei Grundaufgaben zu lösen:
1. Wie lässt sich die Gesamtaufgabe eines Unternehmens in sinnvolle Teilaufgaben
gliedern, die von einzelnen Menschen erfüllt werden können? (Aufbauorganisation)
2. Wie werden die Teilaufgaben koordiniert und zueinander in Beziehung gesetzt, wie
sehen die Arbeitsabläufe aus, die daraus entstehen? (Wer hat wo, wann, was zu tun
und welche Kompetenzen und Verantwortlichkeiten sind mit bestimmten Aufgaben
verbunden?) (Ablauforganisation)

71
Q

Welche Typen von Abläufen unterscheidet die Organisationslehre?

A
  • komplexe Abläufe (lassen sich nur von Fall zu Fall im Voraus festlegen)
  • Routineabläufe (detailliert zu regeln durch generelle und verbindliche Richtlinien)
72
Q

Was sind die einzelnen Schritte zur Aufbauorganisation?

A
  1. Aufgabenanalyse (Teilaufgaben, Was ist im einzelnen zu tun?)
  2. Aufgabensynthese (Stellen, Teilaufgaben zu Aufgabenbündeln zusammenfassen)
  3. Zusammenfassen von Stellen (Abteilungen)
  4. Zusammenfassen von Abteilungen (Gesamtstrutur des Unternehmens)
73
Q

Welche Unterteilung von Stellen gibt es um die Hierarchie einer Aufbauorganisation aufzubauen?

A
  • Leitende Stellen - Instanz. Kongruenz von Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung besonders wichtig. Enthält 4 Funktionen: Planen, Entscheiden, Anordnen, Kontrolle der ausgeführten Aufträge
  • Beratende Stellen - Stabsstellen. Hilfsorgane zur Entlastung der Instanzen. Keine Weisungsbefugnis, sind im Hintergrund tätig.
  • Ausführende Stellen. Erfüllen die Auftrage der Instanzen.
74
Q

Was sind die wichtigsten Typen der Aufbauorganisation?

A
  • Einliniensystem
  • Stab-Linien-Organisation
  • Funktionale Organisation
  • Divisionale-/Spartenorganisation
  • Matrixorganisation
  • Projekt- oder Teamorganisation

Außerdem:
- Stellengliederung nach Funktionen oder Sparten muss in einem Unternehmen nicht durchgängig sein
- Unterstellungsverhältnisse frei wählbar

75
Q

Wie ist das Einliniensystem aufgebaut?

A

konsequente Auftragsorganisation von oben nach unten (jede Instanz darf nur von einer übergeordneten Stelle Weisungen empfangen), Pyramidenschema.

Vorteile: Klarheit des Dienstweges, klare Kompetenzen und Verantwortlichkeiten

Nachteile: Überlastung der oberen Instanzen, lange Dienstwege, Schwerfälligkeit
++ für kleine Unternehmen

76
Q

Wie ist das Stab-Liniensystem aufgebaut?

A

Einlinienorganisation ergänzt um Stäbe (d.h. spezialisierte Fachleute, die die Instanzen unterstützen, bsp. Rechtsabteilung, Finanzen, HR)

Vorteile: Klarheit des Dienstweges, Entlastung der Linie, Höhere Effizienz als Liniensystem

Nachteile: Macht der Stäbe, Kompetenzkonflikte zwischen Stab und Linie, Trennung von Planung und Entscheidung kann zu Fehlentscheidungen führen

77
Q

Wie ist eine funktionale Organisation aufgebaut?

A
  • Leitung
    • Beschaffung/Absatz
      • Einkauf
      • Verkauf
    • Produktion
      • Lager
      • Fertigung

Vorteile: Starke Betonung des Sachverstands und Fachwissen

Nachteile: Bei komplexen Unternehmen wird die funkt. Org. unübersicht

78
Q

Wie ist die Divisonale-/Spartenorganisation aufgebaut?

A

Einteilung in Sparten (Produkte/Geschäftszweige, z.B. Maschinen, Rohrleitungen), Autonome Geschäftseinheiten
3 Formen der Spartenorganisation. Divisionen als:
- Cost-Center: für eigene Kosten verantwortlich
- Profit-Center: für Gewinn verantwortlich
- Investment-Center: Entscheidungsgewalt über Investitionen
Vorteile: Große, komplexe Unternehmen werden durch Aufteilung steuerbar, ++ Verantwortung Spartenleiter -> Effizient, flexibel
Nachteile: Abgrenzungsprobleme, Doppelspurigkeiten, Rivalität zwischen Sparten, hoher Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern

79
Q

Wie ist die Matrixorganisation aufgebaut?

A

Mitarbeiter unterstehen mehreren Instanzen gleichzeitig (bsp. Produktionsleiter und Produktmanager)
Vorteile: Hohe Nutzung von Spezialwissen, Flexibilität
Nachteile: Kompetenzkonflikte, Machtkämpfe, Hohe Kooperationsfähigkeit

80
Q

Wie ist die Projekt-/Teamorganisation aufgebaut?

A

Meist vorübergehende Organisation für ein Vorhaben. Gut geeignet für neue, umfassende, komplexe, wichtige Aufgaben zu deren Lösung Fachwissen aus verschiedenen Bereichen notwendig ist.
Vorteile: Wissen kann zusammengeführt werden, kurze Kommunikationswege, flexibel
Nachteile: Erheblicher Zeitaufwand, Gefahr von zu vielen Kompromissen, wenn nicht konstruktiv zusammengearbeitet wird

81
Q

Was ist die Ablauforganisation?

A
  • auch Prozessorganisation
  • macht Vorgaben für die Gestaltung der wichtigen Arbeitsprozesse

Arbeitsprozesse werden nach folgenden Kriterien festgelegt:
- Inhalt (was und wie)
- zeitliche Bedingungen (wann, Reihenfolge, wie of)
- räumliche Bedingungen (wo werden zusammenhängende Stellen angesiedelt)
- beteiligte Stellen (welche Stellen für welchen Arbeitsablauf)

82
Q

Was ist eine geeignete Organisationsform in der Gründungsphase?

A
  • Einlinien- oder Teamorganisation
  • Gründung, vieles improvisiert, Gründer ist Schlüsselfigur
  • festhalten, wer in umfassenden Fragen entscheidet
  • i.d.R Gründer im Zentrum
83
Q

Was ist eine geeignete Organisationform in der Wachstums-/Differenzierungsphase?

A
  • üblicherweise funktionale Gliederung
  • Einführung von Regeln, Führungs- & Kontrollsystemen, Spezialisierungen
  • Ablösen der einzelnen Spitze durch Manager
  • Abläufe werden gestrafft und formalisiert
  • zentralisieren der Organisation
84
Q

Was ist eine geeignet Organisationsform in der Reife-/Integrationsphase?

A
  • üblicherweise Spartenorganisation(Divisionen und autonome Geschäftseinheiten)
  • Unternehmen wächst und diversifiziert
  • Organisieren und Harmonisieren von Tätigkeiten ist Hauptaufgabe des Managements
  • oft Neuformulierung der Unternehmenspolitik
  • neue Ziele und Strategien
  • Verbindung mit anderen Unternehmen
  • Differenzierungs-, Ausweitungs- und Verfeinerungsprozess
  • Selbstzufriedenheit, statische/starre Strukturen, Unflexibilität, Machtkämpfe können schnell zum Abstieg des Unternehmens führen
85
Q

Was ist eine geeignete Organisationsform in der Wendephase?

A
  • Niedergang durch Erstarrung oder Regeneration durch Neuorientierung
  • Umorientierung: neue Strukturen
  • Organisation ist für die Menschen da, nicht andersherum
  • Unternehmen können in jeder Phase scheitern, wenn es ihnen nicht gelingt, die typischen Probleme und Krisen einer Phase zu lösen
86
Q

Welche kundenorientierte Managementmethoden gibt es?

A
  • Business Reengineering
  • Lean Management
  • Six Sigma Methode
  • Total Quality Management (TQM)
87
Q

Was ist Business Reengineering?

A
  • Managementmethode
  • Prozessorientiert
  • Organisation orientiert sich an den 5-8 wichtigsten Kernprozessen
  • Kernprozesse durch Prozessanalyse ausfindig machen
  • Spezialaufgaben (HR, Finanzen) werden in zentralen Abteilungen erledigt
  • setzt intensive Vernetzung der Informationen voraus
  • in jungen Unternehmen zunächst funktionale Organisation
88
Q

Was ist Lean Management?

A
  • Prozessorientiert
  • partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Kunden, Lieferanten
  • Mitarbeiter arbeiten gruppenorientiert
  • Ziel: “Null Fehler”, keine Verschwendung von Zeit, Material
  • auch intern “Just-in-Time”

6 Grundstrategien:
- Kundenorientierte, schlanke Fertigung
- Unternehmensqualität in allen Bereichen
- Schnelle, sichere Entwicklung u. Einführung neuer Produkte
- Kunden gewinnen und erhalten
- Wachstums- und Eroberungsfähigkeit
- Unternehmen in Gesellschaft harmonisch einbinden

Eng verbunden: Kaizen
- Denkhaltung, nach der alle im Unternehmen Prozesse und Produkte verbessern
- Checklisten
- 5W Fragen. (5x Warum?) wenn etwas passiert

89
Q

Was ist die Six Sigma Methode?

A
  • Fehler vermeiden (radikaler als Null-Fehler)
  • Prozessorientiert
  • Six Sigma: Fehlertoleranz von 6 x Standardabweichung (99,99966%
  • Einführung mit Hilfe eines DMAIC-Circle
    1. Define
    2. Measure
    3. Analyse
    4. Improve
    5. Control
  • einsetzen als eigenständige Methode, projektbezogen, Unternehmensweit oder in Kombination mit Lean Management (Lean Six Sigma)
90
Q

Was ist Total Quality Management (TQM)?

A
  • Total: Kunden, Mitarbeiter, Bereiche, Gesellschaft
  • Quality: Unternehmen, Prozesse, Arbeit, Produkte
  • Management: sinnorientiertes Handeln, Vorbildsfunktion, Team- und Lernfähigkeit, Beharrlichkeit
  • kein eigenständiges, neues Konzept
  • Zusammenfassung aus Lean Management, Kaizen, Null-Fehler, Benchmarking, Prozessmanagement
  • Grundlage Reaktionskette:
    1. Verbesserte Qualität
    2. führt zu besserer Produktivität
    3. führt zu sinkenden Kosten
    4. führt zu wettbewerbsfähigen Preisen
    5. führt zu sicheren Martkanteilen
    6. führt zu sicheren Arbeitsplätzen