A. Einführung und Grundlagen 3. Von Alltagstheorien zu wissenschaftlichen Paradigmen Flashcards

1
Q

Kriterien zur Bewertung von Persönlichkeitstheorien

A

Beschreibung: Ordnung in die Komplexität des beobachteten und gemessenen Erlebens, Empfindens und Verhaltens bringen

 Erklärung: Ursachen für interindividuelle Unterschiede in der Persönlichkeit überzeugend darlegen

 Vollständigkeit und Sparsamkeit in der Beschreibung und Erklärung interindividueller Persönlichkeitsunterschiede

 Prüfbarkeit und empirische Evidenz:

 Operationalisierung (Messbarkeit) der in der Theorie enthaltenen Konzepte

 Ableitung von Hypothesen, welche empirisch geprüft und validiert werden können

 Produktivität: Anregung neuer/alternativer Hypothesen

 Praxiswert: Praktische Anwendbarkeit

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2
Q

Alltagspsychologische Perspektiven
 Einschätzungen von anderen Menschen ist wichtig für das soziale Miteinander im privaten und gesellschaftlichen Leben
 Laientheorien:

A

Laientheorien über Persönlichkeit sowie astrologische, theologische und esoterische Überlegungen sind im Alltag verankert, sind aber unwissenschaftlich

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3
Q

Implizite Persönlichkeitstheorien sind an …. Wahrnehmungen in sozialen Kontexten gekoppelt und betreffen vier Aspekte:

A

 Klassifikation: Wir klassifizieren Personen.
 Inferenz: Wir schließen von Merkmalen auf weitere Merkmale.
 Struktur: Wir formen ganze Struktursysteme an Merkmalen.
 Prädiktion: Wir wollen das Verhalten anderer durch stabile Merkmale erklären und vorhersagen.

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4
Q

Naive Laientheorien über Persönlichkeitsmerkmale sind maßgeblich für?

A

die Ausgestaltung von Eigenschaftstheorien (–> dispositionales Paradigma), welche alltägliche Selbst- und Fremdwahrnehmung betont

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5
Q

Generalisierte Grundvorstellungen bestimmen?

A

wie wir über Persönlichkeit denken und andere wahrnehmen

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6
Q

Philosophische und Medizinische Ansätze
 Psychognostische Ansätze

A

Psychognostische Ansätze wollen von äußeren Merkmalen auf „innere“ psychische Prozesse schließen

Psychognostische Ansätze gelten heute als unwissenschaftlich und werden nicht mehr ernsthaft vertreten

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7
Q

Philosophische und Medizinische Ansätze
 Konstitutionstypologische Ansätze

A

 Bsp. 1: Lehre der 4 Körpersäfte nach Hippokrates & Galenos

 Bsp. 2: 4 Temperamentstypen nach Immanuel Kant

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8
Q

Philosophische und Medizinische Ansätze
 Wilhelm Wundt

A

Wilhelm Wundt (1832-1920) arbeitete die antiken Temperamentstypen in zwei Dimensionen der Emotionalität (Affektintensität) und Wankelmütigkeit (Impulsivität) um

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9
Q

Körperbaubezogene Ansätze

A

Verschiedene Körperbaubezogene Ansätze stellten Zusammenhänge zwischen Körperbau und psychischen Auffälligkeiten heraus, erwiesen sich aber als wenig erfolgreich

 Abwandlungen und Weiterentwicklungen prägten biopsychologische Persönlichkeitstheorien (biologisches Paradigma)

 Frühphilosophische und frühmedizinische Ansätze stellen zwar Vorreiter für spätere Ideen zu Persönlichkeit dar, können aber nicht als eigenständige theoretische Richtungen verstanden werden

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10
Q

Strömung

A

Ein Bündel an Theorien, die sich in konzeptuellen, methodologischen und/oder empirischen Punkten ähnlich sind.

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11
Q

Theorie

A

Ein System von beschreibenden (deskriptiven) und erklärenden (kausalen)
Aussagen, die genutzt werden, um einen Gegenstandsbereich zu verstehen und dabei eine Bündelung folgender Faktoren zu erzielen:
- Begriffe, Konzepte, Anschauungen
- Hypothesen, Vorhersagen
- Methoden zur Untersuchung
- Interpretation und Nutzung von Daten

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12
Q

Paradigma

A

Ein Bündel an Strömungen, das
sich durch relativ homogene Inhalte, Ziele/ Funktionen und Wissenschaftsgeschehen auszeichnet,
- über eine gewisse historische Periode
hinweg stabil blieb,
- in Abgrenzung von anderen Paradigmen eine eigenständige Tradition bildete.

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13
Q

Die 7 Paradigmen der Persönlichkeitspsychologie
 Psychodynamisches Paradigma:

A

 Ansätze, die sich mit motivationalen Dynamiken beschäftigen

 Dabei gehen viele Ansätze auf unbewusste und „versteckte“ Motive oder Triebe ein und beschreiben, wie diese sich äußern und im Leben entwickeln

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14
Q

Humanistisches / Bedürfnistheoretisches Paradigma:

A

 Ansätze, die die Einzigartigkeit einer Person und deren Menschlichkeit oder Menschwerdung in den Vordergrund rücken

 Dabei werden für Personen charakteristische Erlebnisse, Erfahrungen und Entfaltungsprozesse fokussiert

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15
Q

Behaviorales / Lerntheoretisches Paradigma:

A

 Ansätze, die Lernprozesse (v. a. Konditionierung und soziales Lernen) beschreiben und erklären

 Durch Lernen können gewohnheitsmäßige und feste Muster des Verhaltens entstehen, die Teil der Persönlichkeit sind

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16
Q

Kognitives / Konstruktivistisches Paradigma:

A

 Ansätze, die kognitive Faktoren bei der Persönlichkeit betonen

 Dabei werden stabile Tendenzen von Interpretations- mechanismen (wie Personen ihre Welt konstruieren) und Informationsverar- beitungsprozessen (z. B. Intelligenz, Einstellungen) untersucht

17
Q

Dispositionales / Eigenschafts- theoretisches
Paradigma:

A

 Ansätze, die sich im weitesten Sinne mit Beschreibungen von Personen und deren Besonderheiten auseinandersetzen
 Beschreibungsmodelle auf der Basis von Eigenschaften, Selbstkonzepte und Identität sind dabei von zentraler Bedeutung

18
Q

Biologisches / Neurologisches Paradigma:

A

 Ansätze, die die biologische Basis von Persönlichkeit beleuchten

 Eine Vielzahl biologischer Faktoren (z. B. Gene, Anatomie, Hormone etc.) wird dabei untersucht

19
Q

Transaktionales / Interaktionistisches Paradigma:

A

 Ansätze, die komplexe Transaktionen und Interaktionen zwischen Personen und ihren Umwelten über die Zeit hinweg studieren

 Verschiedene Themen sind dabei von Interesse, wie z. B. Stabilität und Veränderung von Persönlichkeit über die Lebensspanne