Qualitative Methoden Flashcards

1
Q

Erhebungsphase: Phase 1

A
  • Erhebungsdesign, Erarbeitung eines detaillierten erhbnungsplans Unterteilt in folgende Phasen
  • Hypothesen/ Theoriebildung
  • Operationalisierung der variablen
  • Bestimmung des Erhebungsverfahrens
  • Bestimmung der Untersuchungseinheiten (Auswahlverfahren)
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2
Q

Hypothesenbildung in qualitativer Forschung

A
  • zu beginn der Forschung ist die Zielsetzung hier breit gewählt
  • man will hier durch Auseinandersetzung mit der Realität durch Exploration zu engeren Fragestellungen, Erkenntninssinteresse und Hypothesen kommen
    –> In quantitativer also Prüfung von Hypothesen, hier aber HYPOTHESENENTWICKLUNG
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3
Q

Kennzeichnend für die Hypothenbildung ist …?

A
  • offener Charakter der theoretischen Konzepte
  • ständiger Austausch zwischen qualitativ erhobenen Daten und dem zunächst noch wagen Anfangswissen
  • kontinuierlicher Prozess der Präzisierung, Modifizierung und Revision von annahmen

–> Forscher versucht möglichst naiv zu beobachten, zu fragen, die Reaktionen der anderen auf eigene Handlungen registrieren, in mehr oder weniger großen umfang an den aktiiväten teilnehmen

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4
Q

Unterteilung von Exploration in 3 Phasen

A
  • Formulierung von Anfangswissen und Theorien
  • Modifizierung
  • Partielle Überprüfung
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5
Q

Operationalisierung der variablen in qualitativer Forschung

A
  • Die beste operationalisieren ist keine Operationalisierung

–> Qualitative Forscher kritisieren operationalisieren

–> Denn sie ist eine form theoretischer Aktivität, wodurch der Forschungsstand mit konstruiert wird
–> Betroffene kommen außerdem nicht genügend zu Wort

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6
Q

Bestimmung des Erhebungsverfahrens in Qualitativer Forschung Beispiele

A
  • bspw.: qualitative interviews, Gruppendiskussionen, qualitative Beobachtungen
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7
Q

Bestimmung der Untersuchungseinheiten in qualitativer Forschung

A
  • NICHT wichtig eine Stichprobe aus der GG zu ziehen welche für diese repräsentativ ist
  • Auswahl richtet sich nach theoretischer Bedeutsamkeit
    –> Wird also nach den jeweils wichtigen Aspekten der Theoriebildung laufend erweitert
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8
Q

Prozess der quantitativen Forschung ?

A
  • linearer Prozess

Theorie –> Hypothesen (wie gehaltvoll sind diese ?) –> Operationalisierung –> Erhebung (wie aussagekräftig sind unsere Daten) –> Analyse –> Interpretation (Verstehen wir richtig ?)

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9
Q

Beispiel Kwakiutl (ist ein Folk): Problem 1

A
  • nach relativistischer Auffassung gibt es keine ABSOLUTE Wahrheit sondern alles ist BEDINGT
  • Die innenansicht des Forschers ist eine Außenansicht auf den untersuchten
  • Wir interpretieren die Daten vor diesen Hintergrund
  • Dadurch kommt es zu FEHLERN

Problem 1: Verstehen wir richtig ?
–> Ethisch (quantitativ) vs. emisch
–> emisch = selbst teil der Gruppe, dadurch besserer Einblick, man wird teil von tieferen Strukturen. –> wie leben sie, wie verhalten sie sich etc. –> funktional relevante Aspekte der Kultur werden aufgedeckt
–> ethisch beobachtet von außen, Verfälschung, versuch den Naturwissenschaftlichen Ideal der Objektivität zu entsprechen

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10
Q

Beispiel Kwakiutl (ist ein Folk): Problem 2

A

Problem 2: Aussagekraft der Daten
–>Externe Validität ? Kann man die Ergebnisse auf andere Situationen, Völker etc. beziehen ? Also sind die Ergebnisse eventuell nicht generalisierbar.
–> die art der Forschung ist nicht standardisiert wodurch die übertragbarkeit schwierig ist, zudem wird eine spezifische Bevölkerungsgruppe isoliert betrachtet

–> Außerdem ein Problem, der Proband lügt ? mit Absicht ? weil er sich selbst belügt ? unbewusst ?
–> Man kann sich nicht sicher sein, dass sie sich verhalten wie im Normalfall, da eine externe Person dabei ist

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11
Q

Beispiel Kwakiutl (ist ein Folk): Problem 3

A

Wie gehaltvoll sind unsere Hypothesen ?
–> Es geht darum Hypothesen zu generieren
–> Man hat keinen gesetzten Fokus

–> Wie groß ist unser Wissensfortschritt ?
–>Wissen Fachleute mehr als Laien
–> Gute Methoden verlieren ihren wert ohne gute Hypothesen

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12
Q

Gegenüberstellung Quantitativ vs Qualitativ

A
  • Ethisch vs emisch
  • Variablenorientiert vs fallorientiert
  • hypothesentestend vs. generierend
  • fokussiert vs offen
  • deduktiv vs induktiv
  • erklärend vs verstehend/ beschreibend
  • standardisiert vs nicht
  • große Fallzahlen vs kleine
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13
Q

Schlussfolgerungen der Gegenüberstellung der Perspektiven

A

Schlussfolgerung 1:
- Für BWL ist qualitativ uninteressant
- gibt keine falsche Methode nur passend oder nicht passend
- wahl der Methode muss sich nach Forschungsstand richten

Schlussfolgerung 2:
- Andere unterscheidungkriterien werden relevant
–> Forschungsprozess
–> Forschungsziel
–> Stärken die sich aus den Methoden ergeben

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14
Q

Gemeinsame Aspekte:

A
  • Verstehen als erkenntnisprinzip (man möchte verstehen)
  • Fallrekonstruktion als Ansatzpunkt
  • Konstruktion von Wirklichkeit als grundlage
  • text als empirisches material
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15
Q

Auswahlstrategien/ Sampling
Qual

A

Ziehung derjenigen Subjekte, die sich als inhaltlich adäquat im Hinblick auf die Forschungsfrage erweisen und die reichhaltige Informationen zu dieser zu liefern versprechen.

–> aus sicht der forschenden person werden personen ausgesucht die einen hohen grad an informationsreichtum besitzen in bezug auf den forschungsgegenstand

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16
Q

Auswahlentscheidung im Forschungsprozess: bei der Erhebung, Interpretation, Darstellung

A
  • Erhebung = Fallzahlen und Fallgruppen
  • Interpretation = Auswahl des Materials, Auswahl im material
  • Darstellung = Präsentationsauswahl
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17
Q

Dreistufige Vorgehensweise von Sampling

A

–> von Verengung, gewinn an breite und eventuell erneuter Verengung

  1. Inhaltliches Interesse an bestimmten Gruppen präzisieren –> Welche Gruppen oder Bevölkerungsteile sind von Interessen ? Festlegen welche Kriterien oder Merkmale diese Gruppen auszeichnen basierend auf forhschungsfrage.
  2. Kriterium der inneren Repräsentation beachten –> Stichprobe sollte eine große Vielfalt und Bandbreite der Merkmale aufweisen, Stichprobe will man haben mit interner HETEROGENNITÄT, die verschiedene Perspektiven/ Meinungen/ Erfahrungen repräsentiert
  3. Prüfung, welche Konstellation nicht in der Stichprobe vorkommt –> Welche spezifischen Merkmalskombinnationen sind in der Stichprobe nicht vorhanden ? Es geht darum zu prüfen das keine wichtigen Merkmale fehlen die von Bedeutung sein könnten. Wenn man Lücken erkennt kann man ANPASSUNGEN vornehmen um eine umfassende Abdeckung zu gewährleisten
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18
Q

Theoretisches Sampling

A
  • Umfang der GG unbekannt
  • Merkmale der GG unbekannt
  • Mehrmalige Ziehung von Stichproben Elementen nach jeweils neu festgelegten Kriterien
  • Stichprobengröße vorab nicht definiert
  • Smapling beendet wenn theoretische Sättigung erreicht ist
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19
Q

Statistisches Sampling

A
  • Umfang GG bekannt.
  • Merkmalsverteilung in GG abschätzbar
  • Einmalige Ziehung einer Stichprobe nach einem vorab festgelegten plan
  • Stichprobengröße vorab definiert
  • Sampling beendet wenn gesamte Stichprobe untersucht ist
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20
Q

welches gütekriterium kann bei schlechten Sampling verletzt werden ?

A
  • Validität
    –> Auswahlverzerrung (wenn Auswahl nicht zufällig oder bestimmte ausgeschlossen werden)
    –> Stichprobengröße (wenn zu klein nicht repräsentativ )
    –> Selbstselektion (wenn VP selbst entscheiden können ob sie an studie teilnehmen)
    –> Geographische Beschränkung (nicht auf andere Populationen/ Regionen übertragbar ?)
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21
Q

Qualitatives Interview: Kennzeichen

A
  • mehr oder weniger offen formulierte Fragen
  • VP soll frei antworten
  • Im gegensatz zur quantitativen Forschung kann und soll der interviewer während des interviews entscheiden, wann und in welcher Reihenfolge das Thema behandelt wird
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22
Q

Qualitatives Interview: Fokussiertes Interview

A
  • Vorgabe eines einheitlichen reizes (Film, Radiosendung etc.)
  • Reiz wurde zuvor einer Inhaltsanalyse unterzogen
  • BESTIMMUNG: objektiver Bestandteil der situation - Subjektive Interpretation der Befragten

Vier Kriterien der Gestaltung und durchführung:
- Nichtbeeinflussung der VP
- Spezifität der Sichtweise und Situation aus deren Sicht
- Erfassung eines breiten Spektrums der Bedeutung des Stimulus
- Tiefgründigkeit und personaler Bezugsrahmen aufseiten der VP

–> Erfolg und Güte der Erkenntnisse abhängig von situativer Kompetenz des Interviewers

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23
Q

Qualitatives Interview: Halbstandardisiertes Interview

A
  • Ausgangsgedanke: Rekonstruktion subjektiver Theorien
    –> Wissensbestand des Interviewten enthält bewusste ANNAHMEN die er spontan auf offene Fragen äußern kann und IMPLIZITE Annahmen, für deren Artikulation er unterstützt werden sollte

Erster Schritt:
- Einleitung durch offene Frage (warum sind ihrer meinung nach…) –> Bewusstes Wissen
- Theoriegeleitete Fragen, beruhend auf Anfangswissen –> nicht unmittelbar verfügbares Wissen (Vorbewusstsein)
- Schluss: Konfrontationsfragen: Vom Befragten Formulierte zusammenhänge sollen in jedem bereich nochmal im Licht konkurrierender Alternativen kritisch hinterfragt werden

Zweiter Schritt:
- nach 1-2 wochen
- Ergänzung durhc Struktur-Lege-Technik –> Aussagen des ersten interviews werden zusammen mit Befragten in Struktur gebracht und kommunikativ validiert

24
Q

Qualitatives Interview: Experten Interview

A
  • Befragte interessiert weniger als Einzelperson sondern als Experte für ein Handlungsfeld –> repräsentiert eine Gruppe
  • Leitfaden hat Funktion dass der Forscher sich nicht als unvorbereitet darstellt. –> Verhindern eines “sich verlieren” in den aussagen des Experten

Mögliche Probleme:
- Blockieren
- Zum mitwisser machen
- Rollenwechsel Experte/ privat
- Geübter Außendarsteller

25
Q

Qualitatives Interview: Ethnographisches Interview

A
  • Hauptelement der Ethnographie: Beobachtung
  • Interview spielt aber eine rolle
  • Räumlich zeitlicher Rahmen wenig eingegrenzt
  • Interviewpartner soll eine Einschätzung/ interpretation kundtun können
26
Q

Gruppenverfahren: Kennzeichen und arten

A
  • Nah an Alltagsbezügen, starke kontextualisierung
  • Nutzung von Dynamik in gruppen
  • Besonders geeignet für Meinungen, Einstellungen, die auch tabuisierte Anteile oder Vorbewusstes enthalten
  • Gruppeninterviews
  • Gruppendiskussion
  • Fokusgruppendiskussion
  • Gemeinsames Erzählen
27
Q

Inhaltsanalyse: Kennzeichen und Arten + Beispiel

A
  • Objektive und systematische Identifikation von sprachlichen Eigenschaften
  • Schlussfolgerung auf nicht Sprachliche Eigenschaften von Personen und gesellschaftlichen Aggregaten
  • Quantitative Inhaltsanalyse
  • Qualitative Inhaltsanalyse
28
Q

Beispiel Inhaltsanalyse

A

Bild des Mannes:
- In der Werbung, was hat sich in der Gesellschaft verändert ?
- Wie wirkt sich die veränderung auf die Werbung aus ?
–> Der Mann kann heute auch Hausmann sein

29
Q

Beobachtung: Kennzeichen

A

Kennzeichen:
- Kombiniert Dokumentenanalyse, Interviews mit VP, direkte Teilnahme und Beobachtung sowie Introspektion
- Eintauchen ins untersuchte Feld
- Beobachtung aus der Perspektive des Teilnehmers

30
Q

Teilnehmende Beobachtung

A
  • Perspektive des Insiders
  • Lokalisierung im Hier und jetzt
  • Hervorhebung von interpretation und verstehen
  • Forschungslogik und prozess sind OFFEN, FLEXIBEL, OPPORTUNISTISCH und verlangen eine dauernde NEUDEFINITION des Problems auf basis von Fakten
  • In die Tiefe gehend, qualitativer, fallorientierter Zugang
  • ausfüllen einer oder verschiedener Teilnehmerrollen, die die Herstellung und Aufrechterhaltung der Beziehung im Feld beinhalten
  • Verwendung direkter Beobachtung zusammen mit anderer Methoden der Informationsgewinnung
31
Q

Ansatz von Malinowski: Abschied von, Hin zu …

A

Abschied von:
- einer Anthropologie, die in globalen, evolutionsgeschichtlichen Kategorien dachte
- einer Fokussierung auf das Spektakuläre (Totem, Tabu, Mana)
- einer Fokussierung auf das Außer und Überalltägliche (Riten, Feste)

Hin zu:
- Interesse am alltag, routinen, gewöhnlichen beziehungen, aktivitäten in fremden Lebenswelten
- Lokalen, zeitgenössischen Verhälnissen
- Rekonstruktion von Strukturen und grundlegenden Orientierungsmustern direkt beobachtbarer zwischenmenchlicher Beziehungen in überschaubaren Gemeinschaften

32
Q

Malinowski: Kennzeichnende Merkmale

A
  • Eintauschen des Enthologen in das Leben der Anderen
  • Langfristige Präsenz in der Untersuchten Gesellschaft
  • Ohne täglichen Kontakt mit anderen angehörigen der gleichen Kultur allein mit den betreffenden Menschen, ihre Sprache gut zu lernen und sich gelegentlich am geschehen zu beteiligen
  • verändertes Selbstverständnis de Forschers und seiner Beziehung zum Anderen
33
Q

Malinowski: Objektivierungsverfahren

A
  1. Statistische Dokumentation der durch Befragung und Beobachtung erlangte Befunde –> Skelett feststellen
  2. Systematisches und kontinuierliches mimutiöses Festhalten der tatsächlichen Beobachtung des wirklichen Verhaltens in Feldtagebuch –> Fleisch und Blut
  3. Sammlung von charakteristischen Erzählungen, typischen Äußerungen und Redewendungen, magischen Formeln und Ähnlichen, die vom Forscher textlich Fixiert werden, als Dokument der Mentalität der Eingeborenen –> Erfassung der Stereotypen Formen des Denkens und Fühlens –> “Geist”
34
Q

Protokollieren: Zentrale Fragen ?

A

Wie - Was - Wann

35
Q

Forschungstagebuch

A

Bemerkungen zum Fortgang der Forschung:
–> Telefonnummern und Adressen von Wichtigen Kontaktleuten
–> Gedanken zum Vorgehen des Forschers
–> Hinweise auf eventuelle Forschungsergebnisse
–> Emotionale Betroffenheit wie bspw. Ärger mit Personen
–> Was gut und was schlecht gelaufen ist

36
Q

Protokoll

A
  • Wie handelt das Mitglied der zu beobachtenden gruppe
  • Aufgrund welchen alltagswissens wird gehandelt
  • wie sehe die Interaktionen zwischen den mitgliedern aus
37
Q

Protokoll: Wann ?

A
  • Aufhnahmegeräte können situationen stören, lass sich aber manchmal nicht vermeiden
  • In unbeobachteten augenblicken auf einen kleinen Notizblock
  • Merken mit Gedächtnishilfe
  • So zügig wie möglich Protokollieren
  • Maschienenschriftlich, im Protokoll Rand lassen für Bemerkungen
  • Bereich der Forschung, Datum, und Uhrzeit auf Protokoll festhalten
38
Q

Transkription: Zentrale Frage

A

Der Umgang mit dem Datenmaterial –> WIE ?

Soll für alle nachvollziebar bzw. überprüfbar gemacht werden

–> Aufwand weniger als in quantitativer Forschung

39
Q

Transkription vorgang

A
  • Liegen bild und ton vor, müssen diese verschriftlicht werden = Transkription
  • Transkripte erlauben eine systematische untersuchung indem sie dem Forscher die möglichkeit geben, einzelne Passagen in Ruhe zu untersuchen
  • Der Vorgang muss systematisiert werden
  • Als Resulat müssen die Interpretationen eindeutig auf entsprechende Textstellen zurückgeführt werden können
  • In diesem Schritt werden in der Regel die Daten gleichzeitig anonymisiert
40
Q

Wie bemisst sich die Qualität bei der Transkription

A
  • Praktikabilität: Wie leicht lässt sich das umsetzen ?
  • Ausbaufähigkeit und Flexibilität: Lassen sich gegebenenfalls alle akustischen und visuellen Eindrücke notieren ?
  • Erlernbarkeit: Wie schnell ist man eingearbeitet
  • Lesbarkeit: wie schnell und intuitiv kann man sich in das System einlesen ?
41
Q

Welche Informationen sollte ein Transkriptkopf enthalten ?

A
  • Projektbezeichnung
  • Name oder Kennzahl der Sequenz
  • Name oder bezeichnung des Falles
  • Datum oder aufnahme
  • Timecode, der angibt, wo sich die Textstelle auf dem Tonträger befindet
  • Dauer der Passage
  • Name der Transkribierenden Person
  • Name des Korrekturlesers
42
Q

Auswertungsverfahren: Kodierende Verfahren

A
  • Text wird auseinander genommen
  • Einzelaussagen
  • kodieren
  • Sozialer sinn
43
Q

Auswertungsverfahren: Narrative Analyse

A
  • Text wird in einer Struktur belassen —> man will Kontext und Intention des Erzählers so gut es geht beibehalten um Bedeutung zu verstehen
  • Entwicklung des Gesprächs —> Analyse der Interaktion von Erzähler mit Forscher und anderen Beteiligten, gibt Einblicke in die Dynamik, Veränderungen oder Bedeutung der Geschichte
  • Paraphrasierend —> Forscher gibt Text in eigenen Worten wieder für bessere Verständlichkeit (komplexe Passagen einfacher machen)
  • Subjektiver sinn —> Bedeutung oder Sinn die der Erzähler der Geschichte gibt (subjektive Perspektiven, Erfahrungen, Interpretationen des Erzählers) diese wollen wir verstehen und analysieren
44
Q

7 Schritte nach Mayring für eine qualitative Inhaltsanalyse

A
  1. Gegenstand der Forschung (Material, Gesichtspunkt, Ff) –> Festlegung des Ziels —> Einheit definieren die analysiert wird
  2. Vorgehensweise (induktiv, deduktiv) –> Vorhandene theorien etc. verwenden für analyse als theoretischer Hintergrund oder neue kategorien und muster aus dem material entwickeln ( wie will ich die Daten analysieren?)
  3. Kodierung –> kategoriesystem entwickeln, sorgfältig das material lesen und relevante textstellen kennzeichnen entsprechend der kategorien
  4. Überprüfung der Kategorien nach 10-50% –> angemessene kategorien ? Anpassen? Neue?
  5. Fertigstellung der Kodierung –> Für gesamtes material durchführen
  6. Reliabilitätsprüfung –> unabhängiger kodierer kodiert teil des materials; übereinstimmung prüfen
  7. Weiterführende Auswertung und Interpretation –> wie oft kommen bestimmte kategorien vor ? Qualitative zusammenfassung und interpretation vornehmen –> Bericht erstellen und erkenntnisse ableiten in zusammenhang mit forschungsfrage
45
Q

Auswertung - Kodierende Verfahren: Grundprinzipien

A
  • Wechselprozess von Datenerhebung, Auswertung und Theoretischen sampling —> beeinflussen sich gegenseitig, es wird also während Datenerhebung bereits analysiert und vergleichen um neue Erkenntnisse zu gewinnen und weitere Datenerhebung zu leiten (Konzept-Indikator-Modell)
  • Theorieorientiertes Kodieren (innerhalb theoretischen Rahmes interpretiert und kategorisiert um Muster und Zusammenhänge zu identifizieren)
  • Ständiges Vergleichen (kodierte Daten werden verglichen um Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Beziehungen zwischen Kategorien zu identifizieren)
  • Schreiben theoretischer Memos (Gedanken, Reflexionen und Erkenntnisse während analyseprozess werden festgehalten. Um Hypothesen zu formulieren Zusammenhänge zu erkennen etc. )
  • Relationierung von Datenerhebung, Kodieren und Memoschreiben im gesamten Forschungsprozess
46
Q

Was ist Relationierung

A

ein prozess, bei dem wissenschaftliches wissen von der Praxis/ Realität selektiv aufgenommen, auf die konkrete Problemstellung hin interpretiert und schließlich mit Erfahrungswissen verschmolzen und so zu einer neuen Art von Wissen wird
(Professionswissen)

47
Q

Protokoll: Was ?: Teilnehmer an den sozialen Situationen

A

A = Teilnehmer an den Sozialen Situationen –> aktive Teilnehmer, passive Teilnehmer identifizieren und benennen

48
Q

Protokoll: Was ?: Durchführung der sozialen Situationen

A

B = Durchführung der sozialen Situationen –> Wie werden intentionen verfolgt? welche Strategien werden angewendet ?

–> Welche ziele oder Absichten verfolgen die Teilnehmer ?
–> Was für Strategien, Kommunikations und Verhaltensweisen werden angewendet um diese zu erreichen

49
Q

Protokoll: Was ?: Schaffung der sozialen Situationen

A

C = Schaffung der sozialen Situationen –> Einfluss der Lokalität auf die Interaktion
–> Das Protokoll kann beschreiben, wie die Interaktion durch die Umgebung oder die getroffenen Maßnahmen beeinflusst wird, beispielsweise durch die Anordnung der Sitzplätze oder die Verfügbarkeit bestimmter Ressourcen.

50
Q

Protokoll: Was ?: Normen die die Teilnehmer dominieren

A

D = Normen die die Teilnehmer dominieren –> Zwänge, Versuch sich zwängen zu entziehen (bspw.: Studenten die gute noten schreiben erfinden Probleme um nicht aus der Gruppe zu fallen)
–> Protokoll soll normen erfassen
–> zeigen wie sie sich kennen anpassen oder entziehen
–> wie wird ihr verhalten beeinflusst

51
Q

Protokoll: Was?: Regelmäßigkeit der sozialen Situation

A

E = Regelmäßigkeit der sozialen Situation –> Ist die situation typisch ? Einmalig ? Abweichung vom üblichen Handeln?
–> kannn helfen die kontextualisierung der Situation zu verstehen

52
Q

Protokoll: Was?: Reaktion wenn Teilnehmer Erwartungen nicht entsprechen

A

F = Reaktion wenn Teilnehmer Erwartungen nicht entsprechen –> Welche Art der rekation oder Sanktion ? Werden sie immer gestezt ? (Wenn jemand plötzlich in die gegenposition tritt)
–> Was wenn jemand nicht den normen nach Handelt ?

53
Q

Protokoll: Was ?: Unterschied zwischen Behauptetem und Getanem

A

G = Unterschied zwischen Behauptetem und Getanem –> Widerspruch zwischen dem, was jamand erzählt und dem was er tut ?
–> Kann Diskrepanzen oder Inkongruenzen dokumentieren

54
Q

S

A

Sammeln: Daten sammeln durch Interviews, Beobachtungen oder andere Methoden

55
Q

P

A

Prüfen: Daten analysieren und kodieren um erste Muster zu identifizieren. Aussagekräftige Passagen oder Textstellen mit aussagekräftigen Codes markieren
—> durcharbeiten der Liste

  1. eliminier und Fakt fragen = Fragen eliminieren die irrelevant sind und keine Info liefern (nicht bedeutend für Forschung)
  2. eignen sich fragen um Erzählungen anzustoßen? = mit fragen Erzählungen entlocken, durch offene Fragen —> teilen von Erfahrungen, Perspektiven und Interpretationen
  3. was weiß ich bereits? Welche Fragen sind Ausdruck von Erwartungen ? —> du willst Fragen stellen die offen und neutral sind, willst nicht Personen beeinflussen indem du fragen mit Erwartungen formulierst.
  4. was würde mich überraschen ? Nachdenken über mögliche überraschende Antworten —> offen sein für verschiedene Perspektiven und Erkenntnisse (Voreingenommenheit reduzieren)
  5. kann ich eine Antwort erwarten ? Vielleicht sind manche Fragen so persönlich oder schwierig, überdenke unbequeme Fragen sodass sich Teilnehmer wohl fühlen ihre Meinung zu äußern
56
Q

Sortieren

A

Kodierte Daten werden sortiert und nach Ähnlichkeit, unterschieden und Beziehungen gruppiert.
Kategorien und Konzepte werden entwickelt

57
Q

Subsumieren

A

Kategorien und Konzepte werden weiter abstrahiert und in eine Theorie integriert

Zusammenhänge und Erklärungen entwickeln die die gesammelten Daten erklären