2. Semester Flashcards
Themen der Arbeitspsychologie
- Arbeit und Gesundheit
- Führung
- Arbeitsgestaltung
- Arbeitsanalyse
- Organisationsentwicklung
- Personalauswahl, P-entwicklung
Humankriterien
- Ausführbarkeit
- Schädigungslosigkeit
- Beeinträchtigungsfreiheit
- Persönlichkeitförderlich
Humanisierung des Arbeitslebens
- Analyse von Arbeitsbedingungen
- Schaffung von persönlichkeitsförderlichen Bedingungen - Förderung von:
- Qualifikation
- Selbstbewusstsein
- Kritischem Engagement - Demokratisierung
Was sind die Definitionskriterien von Arbeit? (Bamberg, 2011)
- Zielgerichtetheit
- Bewusstheit
- Gebrauchswert schaffend
- Gesellschaftliche Determinierung
Wofür steht die Arbeit (interpersonell)?
- Quelle der Identität
- Sinnstiftung
- Gefühl, gebraucht zu werden
- Persönlichkeitsentwicklung
Wie sah die technologische Entwicklung der Arbeit aus?
- Agrarrevolution (Herausbildung des Arbeitsprozesses, einfache handwerkliche Produktion)
- industrielle Revolution (Manufaktur, mechanisierte Produktion)
- wissenschaftlich - technische Revolution (automatisierte Produktion, Mikroelektronik)
Wie sah Arbeit im Zeichen manueller Art aus? (Mittelalter)
- Handwerker und Bauern als Eigentümer ihrer Geräte und Produktionsmittel (nur für einige)
- eher geringe Investitionen
- geringere Abhängigkeit von Maschine (Maschinentakt), Organisationsform (Koordination mit anderen Arbeiten) weniger zentral
- Erwerbsarbeit und Reproduktionsarbeit an einem Ort
Wie sah Arbeit im Zuge der Industrialisierung aus?
- große, teure, standortgebundene Maschinen (Einheit von Besitz und Bedienung immer seltener, abhängige Beschäftigung statt Handwerkertum)
- Konzentration der Arbeit vieler an einem Ort (Strike Organisationsformen, Trennung von Erwerb- und Reproduktionsarbeit)
- möglichst gute Auslastung der Maschinen gefragt (Nacht- und Schichtarbeit, Anpassung an Maschinentakt, zentrale Planung durch Besitzer, Ausführung durch Beschäftigte, Trennung von Kopf- und Handarbeit)
Was sind die Dimensionen der Arbeitsteilung? (Industrialisierung)
- Trennung von Besitz und Bedienung (Verkauf der Arbeitskraft an kapitalskräftige Besitzer der Produktionsmittel, Entscheidungen über die Art der Nutzung und die Bedienung der Produktionsmittel liegen nicht mehr in einer Hand)
- Trennung von Hand- und Kopfarbeit (Spezialisierung von Arbeitsprozessen, ganzheitliche vs arbeitsteilige Arbeitsprozesse, Monotonie und einseitige Belastung, Disuse Hypothese
- Trennung von Erwebs- und Reproduktionsarbeit (räumliche und zeitliche Trennung, Vereinbarkeitsproblematik)
Was sind die Folgen der Arbeitsteilung?
- Beschränkung der Entscheidungsspielräume über das Was, Wie, Wann, Wo der Erwerbsarbeit
- Intensivierung der Arbeit durch Technologie
- weniger abwechslungsreiche Tätigkeit (Variabilität)
- Gefahr des Verlustes geistiger Fähigkeiten (Disuse)
- Arbeitsaufgaben mit geringen Qualifizierungsanforderungen
- Dehumanisierung der Arbeit durch Reduzierung der Denkanforderungen (—> Aufgabe der A und O Psychologie)
Was sind weitere Formen der Arbeitsteilung?
- Verteilung der Arbeit zwischen den Geschlechtern
- Verteilung der Arbeit zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft
- Verteilung der Arbeit zwischen den Nationen
Was wird als geschlechtstypische Arbeitsteilung bezeichnet?
- Frauen leisten mehr unbezahlte Arbeit (v.a. Reproduktionsarbeit)
- geschlechtstypische Berufswahl: Krankenpfleger/in, Erzieher/in, Florist/in vs Pilot/in, Ingenieur/in
- Frauen sind mit zunehmender Hierarchiestufe immer seltener vertreten (—>”vertikale Segregation”, „Glass Ceiling Effect”)
- Frauen üben auch auf gleicher Hierarchiestufe weniger anspruchsvolle Aufgaben aus —> „horizontale Segregation”
Was bedeutet der Begriff Economic Man?
- Menschen sind verantwortungsscheu und nur durch materielle Anreize und Kontrolle zu motivieren
- betriebliche Organisation durch strikte Kontrolle, klare Arbeitsanweisungen und starre Hierarchien
- Koppelung von Entlohnung an Leistung (Akkordlohn)
Was sind beim Economic Man Kontrolle und Anreize?
- wissenschaftliche Betriebsführung (Taylor):
Ziel: Effizienzsteigerung und dadurch hohe Löhne und niedrige Preise („herzliches Einvernehmen” zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern)
- Auswahl und Schulung der besten Arbeitskräfte
- Finden des „One best way”
- Mensch wird optimal in das technische System eingepasst
- Fordismus (Ford):
- Typisierung der Produkte
- Mechanisierung und Fließfertigung in der Produktion
- Eignungsuntersuchungen
- Verbot von Gewerkschaften im Betrieb
Was sind die Hawthorne Studien?
- mehrere Studien in Fabriken in Chicago
- Befund: Veränderung der Beleuchtung führt zu Produktionssteigerung
- Schlussfolgerung: Effekte der sozialen Situation (Hawthorne Effekt): Anwesenheit der Forscher, Gesprächskontakte mit Vorgesetzten, Kolleginnen, informelle Beziehungen in Experimentalgruppen führten zu höherer Motivation und Leistung
—> Human Relations Ansatz („Social Man”)
Was ist der Social Man?
- soziale Beziehungen am Arbeitsplatz sind bedeutsam für die Arbeitsleistung
- Mensch hat neben der Befriedigung materieller Bedürfnisse auch soziale Bedürfnisse (zB Austausch und Anerkennung), deren Erfüllung sich auf die Arbeitsleistung niederschlägt
- Forschung zur Gestaltung der sozialen Beziehungen am Arbeitsplazz (Gruppen, Führungsverhalten)
—> Konsequenzen für die Arbeitsorganisation: mitarbeiterorientierte Führung, Gruppenstrukturen, Pausenräume
Was ist der Self-actualizing Man?
- Gestaltung der Arbeit
- Humans-Relations-Ansatz: stellt Fließarbeit und tayloristische Arbeitsteilung grunsätzlich nicht in Frage
- 1950: Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und sinnvoller Tätigkeit —> menschengerechte Gestaltung der Arbeitsaufgaben
- Humanisierung der Arbeit: Forschungsprogramm der Bundesregierung 1970
- Vertreter: Maslow (Bedürfnispyramide), Herzberg (Zweifaktorentheorie), McGregor (Theorie X/Y), Argyris
Was ist der Complex Man?
- jeder ist anders, jeder hat andere Bedürfnisse hinsichtlich der Arbeit, können sich über Lebensspanne verändern (zB Familienplanung)
—> Folgerung: Individualisierung von Arbeitstätigkeiten: Möglichkeit der flexiblen Anapssung betrieblicher Organisationen an unterschiedliche und sich verändernde Bedürfnisse
—> aktuelle Themen: altersgerechte Arbeit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Was gibt es für Menschenbilder?
- economic man
- selfactualizing man
- complex man
Was gibt es für Gestaltungskonzepte?
- tayloristische Rationalisierung
- human Relations
- Aufgabenerweiterung
- Individualisierungskonzepte
Was gibt es für Organisationsstrukturen?
- zentral/bürokratisch, auf Einzelbasis
- zentral/bürokratisch, auf Gruppenbasis
- dezentral/flach, auf Einzel- oder Gruppenbasis
Was gibt es für Bewertungskriterien?
- Wirtschaftlichkeit, Schädigungsfreiheit
- Zufriedenheit, psychosoziales Wohlbefinden
- Persönlichkeitsförderlich
Worauf bezieht sich die schöne, neue Arbeitswelt?
- schneller Verfall erworbenen Wissens/ ständige Lernanforderungen
- Verdichtung der Arbeitstages
- Aufhebung der Grenzen zwischen Arbeit und Nichtarbeit (zeitlich/örtlich durch zB Medien)
- mehr Eigenverantwortung möglich und nötig
- Flexibilisierung - für wen? (ZB Kinder aus Kita abholen, ist Flexibilisierung praktischer für Arbeitsgeber oder -nehmer?)
- Patchworkbiografien als Normalmodell
- global vernetzt arbeiten - diverse, virtuelle Teams
—> kritische Bewertung der Veränderungen der Arbeitswelt:
—> Analyse des Wandels im Hinblick auf Humankriterien
—> Warnung vor Fehlentwicklungen
—> Beitrag zum gesellschaftlichen und politischen Diskurs
—> Mitgestaltung des Wandels
Worauf wirkt sich das Organisationsverständnis aus?
- technisches System
- soziales System
- soziotechnisches System