3 Flashcards
(23 cards)
Was ist soziale Wahrnehmung?
Menschen schreiben anderen Personen bestimmte Aspekte zu. Dabei ist der empirische Teil und der Anteil des Hinzugefügten unterschiedlich gross
Was sind Ausdrucksformen der non-verbalen Kommunikation?
- Mimischer Ausdruck
- Blickkontakt
- Berührung
- Gestik und Körperhaltung
Was drück man mit non-verbalen Kommunikation aus?
- Momentane Befindlichkeiten mitteilen (Gefühle, Stimmungen)
- Hinweise auf stabile Merkmale geben (Persönlichkeitsmerkmale)
Was sind Herausforderungen der non-verbalen Kommunikation?
- Ambivalenz der Botschaft
- Künstliches Darstellen von Emotionen
- Kaschieren von Emotionen
- interkulturelle Kommunikationsunterschiede (i’m sooo happy to see youuuu - Amerika / monoton - Japan)
Was ist der erste Eindruck?
- Schnell gebildete Meinung über eine Person basierend auf wenigen Merkmalen.
- Primacy-Effekt: Erste Informationen beeinflussen stark, wie wir weitere Infos wahrnehmen und bewerten.
- Kann nützlich sein, ist aber auch fehleranfällig und schwer zu korrigieren.
Was ist die implizite Persönlichkeitstheorie?
- Mentale Vorstellung, welche Eigenschaften zusammengehören.
- Beispiel: Krawatte → seriös, business-like, spiessig.
- Hilft bei schneller Einschätzung, kann jedoch zu falschen Annahmen führen.
Welche Problematik ergibt sich beim ersten Eindruck?
- Ein erster Eindruck wird oft zur festen Überzeugung, selbst bei besserem Wissen.
- Hohe Verbreitungsgeschwindigkeit in Social Media verstärkt diese Effekte.
Was ist kausale Attribution?
Zuschreibung von Merkmalen oder Ursachen auf Menschen und Ereignisse.
Beispiele:
- Erklärung von Verhalten (z. B. warum Menschen etwas tun).
- Ursachen für Ereignisse (z. B. Unfall).
- Verantwortung und Schuld (z. B. Fehler).
- Erfolg oder Misserfolg (z. B. Prüfung).
Was ist der Zwei-Schritte-Attributionsprozess?
- Internale Attribution: Verhalten wird zuerst auf persönliche Eigenschaften zurückgeführt (z. B. „Student ist dumm/faul“).
- Externale Attribution: Mit Zeit und Ressourcen werden situationsbezogene Faktoren berücksichtigt (z. B. „7 Prüfungen, erschöpft“).
Beispiel für den Zwei-Schritte-Attributionsprozess?
Ein Student antwortet falsch:
- Schritt 1: „Er ist faul.“
- Schritt 2: „Er hatte 7 Prüfungen und ist erschöpft.“
Ergebnis: Verhalten wird situationsbedingt (extern) erklärt.
Was ist Salienz?
Im Mittelpunkt/Fokus der Aufmerksamkeit (etwas das uns ins Auge sticht)
Was ist perzeptuelle Salienz?
- Fokus liegt meist auf der handelnden Person → Verhalten wird internal attribuiert (z. B. „Er ist unhöflich“).
- Wenn der Fokus aufs Umfeld gelegt wird → Verhalten wird external attribuiert (z. B. „Stressige Situation“).
Was bedeutet die Korrespondenzverzerrung?
Tendenz, das Verhalten anderer internal zu attribuieren, da die handelnde Person salient ist.
Beispiel: „Sie hat die Deadline verpasst, weil sie faul ist“ (statt externe Faktoren wie Überlastung zu berücksichtigen).
Warum wird das eigene Verhalten tendenziell external attribuiert?
- Fokus liegt auf der Situation, nicht auf der Person. Beispiel: „Ich bin zu spät, weil mein Zug Verspätung hatte.“
- Im Gegensatz dazu wird das Verhalten anderer oft internal attribuiert (z. B. „Sie ist zu spät, weil sie unpünktlich ist“).
Was sind Konsens, Distinktheit und Konsistenz in der Attribution?
- Konsens: Andere Personen handeln in gleicher Situation ähnlich.
- Distinktheit: Verhalten ist situationsangepasst.
- Konsistenz: Verhalten bleibt über ähnliche Situationen hinweg stabil.
Was ist das Kovariationsmodell (Kelley, 1967, 1973)?
Modell zur Erklärung, ob Verhalten internal (personbezogen) oder external (situationsbezogen) attribuiert wird.
Drei zentrale Variablen:
- Konsens: Handeln andere Personen ähnlich?
- Distinktheit: Tritt das Verhalten nur in dieser Situation auf?
- Konsistenz: Tritt das Verhalten immer wieder auf?
Wie hilft das Kovariationsmodell bei der Attribution?
- Hoher Konsens, hohe Distinktheit, hohe Konsistenz: Verhalten wird external attribuiert (z. B. Druck am Arbeitsplatz).
- Niedriger Konsens, niedrige Distinktheit, hohe Konsistenz: Verhalten wird internal attribuiert (z. B. Persönlichkeit des Chefs).
- Keine klare Muster → keine eindeutige Attribution möglich.
Was ist der fundamentale Attributionsfehler?
Tendenz, das Verhalten anderer internal zu attribuieren (z. B. Persönlichkeit), selbst wenn externe Faktoren eine Rolle spielen.
Gründe:
- Annahme, dass Verhalten Ausdruck der Individualität ist.
- Bedürfnisse, Motive und Fähigkeiten der Person werden überschätzt.
Was bedeutet selbstwertdienliche Attribution?
- Eigene Erfolge werden internal attribuiert („Ich bin gut vorbereitet“).
- Misserfolge werden external attribuiert („Andere haben mich abgelenkt“).
- Ziel: Schutz des Selbstwerts und Vermeidung negativer Emotionen.
Welche Schutzfunktionen hat Attribution?
Selbstwertschutz: Erfolg internal, Misserfolg external attribuieren.
Defensivattribution:
- Glaube an eine gerechte Welt („Das Opfer ist selbst schuld“).
- Unrealistischer Optimismus („Mir wird das nicht passieren“).
Was unterscheidet holistisches und analytisches Denken bei der sozialen Wahrnehmung?
- Holistisches Denken (Asien): Fokus auf die Umgebung und Beziehungen zwischen Personen. Beispiel: Emotionen der Hauptperson werden durch die Gruppe beeinflusst (z. B. traurige Gesichter → Hauptperson wird auch als traurig wahrgenommen, obwohl sie lächelt).
- Analytisches Denken (Westen): Fokus auf die Hauptperson. Beispiel: Hauptperson wird unabhängig von der Gruppe als glücklich wahrgenommen.
Wie beeinflusst Kultur Attributionsverzerrungen?
- Westliche Kulturen (individualistisch): Tendenz zu fundamentalen Attributionsfehlern (internal: Verhalten der Person).
- Asiatische Kulturen (kollektivistisch):
Berücksichtigen auch situative Faktoren (external). Ziel: Harmonie in der Community.
Was zeigt die Studie von Choi & Nisbett (1998) zu Attribution und Kultur?
Eigene Attribution: Kein Unterschied zwischen individualistischen und kollektivistischen Kulturen.
Attribution anderer Personen: Westliche Probandinnen → stärkerer fundamentaler Attributionsfehler. Asiatische Probandinnen → stärkerer Fokus auf situative Faktoren.