Vergiftungen Flashcards

1
Q

Was sind sekundäre Gifteliminationsmaßnahmen?
(Beschleunigung der Giftelimination)
Nenne 3

A

Alkalisierung des Urins - Infusion von Natriumhydrogencarbonat bei Intoxikation mit schwachen Säuren (z.B. Salicylate)
Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufs - wiederholte Gabe von Aktivkohle oder Colestyramin
Extrakorporale Giftelimination - Hämoperfusion, Hämodialyse

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2
Q

Antidote von E605

A
  1. Atropin
    - antagonisiert cholinerge Wirkung der Acetylcholinesterasehemmer, Parasympatholytikum
  2. Obidoxim
    - Reaktivierung der Acetylcholinesterase durch Dephosphorylierung
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3
Q

Antidote für Neuroleptika

A

Biperiden

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4
Q

Antidote bei Eisenbergiftungen?

A

Deferoxamin

- komplexiert freies und an Ferritin und Hämosiderin gebundenes Eisen, beschleunigte Ausscheidung von Eisen

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5
Q

Was tun bei Digitalis Vergiftung?

A

Digitalis-Antitoxin

- Fab-Antikörperfragmente von Schafen

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6
Q

Antidote bei Vergiftungen mit Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Arsen?

A

Dimercaptopropansulfonsäure

- Komplexbildung

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7
Q

Antidote bei Vergiftungen mit Caesium und Thallium?

A

Eisen(III)-hexanocyanoferrat(II)

- bindet Thallium und Caesium im Darm und verhindert Resorption

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8
Q

Was tun bei Methanolvergiftung?

A
  1. Ethanol
    - höhere Affinität zur Alkoholdehydrogenase -> Hemmung der Methanoloxidation zur toxischen Ameisensäure
  2. Fomepizol
    - Kompetitive Hemmung der Alkoholdehydrogenase
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9
Q

Antidote bei Benzodiazepinüberdosierung?

A

Flumazenil

- Kompetitiver Antagonist an der Bindungsstelle am GABA-Rezeptor

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10
Q

Antidote von Methotrexat?

A

Folinsäure

- vermindert Toxizität

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11
Q

Antidote bei Vergiftung mit Betablockern?

A

Glucagon

- Aktivierung der Adenylycyclase unabhängig vom Betaadrenorezeptor, Verbesserung der kardialen Kontraktilität

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12
Q

Was tun bei Überdosierung mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen?

A

Glucose, wegen entstehender Hypoglykämie

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13
Q

Antidote bei Vergiftung mit Blausäure oder Cyaniden?

A
  1. Hydroxocobalamin
    - Komplexbildung mit Cyanid-Ionen
  2. Natriumthiosulfat
    - beschleunigte Entgiftung durch Bereitstellung von Schwefel
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14
Q

Antidote bei einer Paracetamolvergiftung?

A

N-Acetylcystein

  • bindet über seine freie SH-Gruppe N-Acetyl-p-Benzochinonimin, den lebertoxischen Metaboliten von Paracetamol
  • erhöht Synthese und Verfügbarkeit von Glutathion
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15
Q

Antidote bei Vergiftung mit Opioiden?

A

Naloxon

- kompetitiver Antagonist an Opioidrezeptoren

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16
Q

Antidote bei Vergiftungen mit trizyklischen Antidepressiva und schwachen Säuren (Salicylate)?

A

Natriumhydrogencarbonat

  • antagonisiert die hemmende Wirkung der Depressiva
  • Urinalkalisierung bei schwachen Säuren
17
Q

Antidote bei Vergiftung mit nichtdepolarisierenden Muskelrelaxanzien?

A

Neostigmin

- peripher wirkender Acetylcholinesterasehemmer, antagonisiert die Wirkung

18
Q

Antidote bei Vergiftungen mit Atropin, Antihistaminika?

A

Physostigmin

- zentral wirkender Acetylcholinesterasehemmer

19
Q

Antidote der Vitamin-K-Antagonisten? (Phenprocoumon)

A

Phytomenadion

20
Q

Antidote bei Vergiftungen mit Beta-Sympathomimetika?

A

Propranolol

- unselektiver Betaadrenorezeptor-Antagonist

21
Q

Inaktivierung Heparin durch was?

A

Protamin

-> Cave Anaphylaxie!

22
Q

Welche Symptomkomplexe gibt es bei Vergiftungen?

A
  • Narkotisches Syndrom
  • Sympathomimetisches Syndrom
  • Cholinerges Syndrom
  • Anticholinerges Syndrom
  • bizarres neurologisches Syndrom
23
Q

Welche Symptome können zum narkotischen Syndrom gehören?
Nenne mindestens 3!
Nenne mindestens 2 Auslöser!

A
  • Tiefe Bewusstlosigkeit
  • Hypoventilation
  • Hypotonie
  • evtl. Miosis, gelegentlich Lungenödem

->Auslöser: Opioide, Narkotika, Ethanol, Sedativa

24
Q

Welche Symptome können zum Sympathomimetischen Syndrom gehören?
Nenne mindestens 3!
Nenne mindestens 2 Auslöser!

A
  • Erregungszustände
  • Tachykardie
  • Hypertonie
  • Krämpfe
  • Fieber

-> Auslöser: Cocain, Amphetaminderivate, Theophyllin, Coffein

25
Q

Welche Symptome können zum Cholinergen Syndrom gehören?
Nenne mindestens 3!
Nenne den Auslöser!

A
  • Miosis
  • Tränenfluss
  • Hypersalivation
  • Erbrechen
  • Defäkation
  • Urinabgang
  • Bradykardie
  • Hypotonie
  • Schwitzen. -> über Muscarinrezeptoren
    Bei schwerer Vergiftung:
  • Tachykardie, Hypertonie, Muskelfaszikulationen, Lähmungen
    -> über Nicotinrezeptoren

-> Auslöser: Phosphorsäureester

26
Q

Welche Symptome können zum Anticholinergen Syndrom gehören?
Nenne mindestens 3!
Nenne mindestens 2 Auslöser!

A
  • Mydriasis
  • trockene, gerötete Haut
  • Fieber
  • Mundtrockenheit
  • Exsikkose
  • Tachykardie
  • reduzierte Magen-Darm-Motilität
  • Harnverhaltung
  • Delir
  • Krämpfe

-> Auslöser: trizyklische Antidepressiva, Tollkirsche, Bilsenkraut, Antihistaminika

27
Q

Welche Symptome gehören zum neurologisch bizarren Syndrom?

Nenne mindestens 3 und den Auslöser!

A
  • Verkrampfungen
  • mimische Starre
  • Torticollis
  • Opisthotonus
  • Tremor
  • Sprachstörungen ohne Bewusstseinseintrübung

-> Auslöser: Neuroleptika

28
Q
Wichtige Fakten zu Paracetamol:
Ab wann beginnt die leberschädigende Dosis?
Mechanismus?
Symptomatik (wann tritt was auf)?
Antidote?
A
  • relevante Leberschädigung bei 10-12g einmalig (bis 4g therapeutisch), bei dauernder Einnahme schon ab 7,5g pro Tag
  • Leberzellschädigung durch toxischen Metaboliten N-Acetyl-p-Benzochinonimin, der bei Überdosierung wegen Erschöpfung der Glutathionreserven nicht entgiftet wird
  • unspezifische Symptome (Übelkeit, Erbrechen, Schwindel) nach 6-14h, vorübergehende klinische Besserung mit Anstieg der Transaminasen nach 24-48h, danach Zeichen der zunehmenden Leberschädigung bis zum fulminanten Leberversagen
  • N-Acetylcystein
29
Q

Wichtige Fakten zu Acetylsalicylsäure:
Ab welcher Dosis ist ein tödlicher Verlauf zu erwarten?
Symptomatik? (Leicht, schwer)
Therapie?

A
  • akute Vergiftung ab einer Dosis von 10g (Kinder: 3g)
  • anfänglich Hyperventilation als Folge einer Erregung des Atemzentrums, respiratorische Alkalose, dann metabolische Azidose,
  • > leicht: Hyperventilation, Ohrensausen, Übelkeit, Erbrechen, Beeinträchtigung von Sehen und Hören, Kopfschmerzen, Schwindel
  • > schwer:
30
Q

Was sind primäre Gifteliminationsmaßnahmen?
(Hinderung der Giftresorption)
Nenne 3

A

Aktivkohle - innerhalb 60 min, Einmalgabe
Provoziertes Erbrechen - Ipecacuanha-Sirup, innerhalb 60 min
Magenspülung - bei potenziell lebensbedrohlicher oraler Vergiftung innerhalb 60 min