LB12 Das Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche und Welt Flashcards

1
Q

Wie zeigt sich in unserer Welt das Wirken des Geistes ?

A
  • im Denken des Menschen
  • jede Idee
  • jede Entdeckung
  • jedes Kunstwerk
  • jedes Engagement
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2
Q

Welchen Beitrag leistet der Philosoph Anaxagoras
für das Nachdenken über den Geist ?

A
  • Anaxagoras ( +428 v. Chr.) aus Athen
  • ausserkosmischer Ursprung der Welt = “Geist”
  • Ohne Geist nur Chaos
  • Da die Welt aber eine Ordnung hat, muss Geist am Werk gewesen sein
  • Dieser Geist muß göttlich sein
  • Der göttliche Geist hat sich dem Menschen mitgeteilt, dadurch ist der Mensch für die kosmische Dimension, für das Göttliche empfänglich
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3
Q

Warum lässt sich über den Geist nur in Analogie reden ?

A
  • Was Geist ist, erschließt sich dem Menschen nicht bis in die letzte Tiefe
  • Analogie sucht nach Worten und Bildern, die das Phänomen beschreiben
  • Gleichzeitig sind diese Beschreibungen unzureichend
  • Die Wirklichkeit des Geistes übersteigt menschliches Erkennen
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4
Q

Wie zeigt sich gegenwärtig das Wirken des Geistes in der Kirche ?

A
  • Überall da, wo Menschen aufbrechen, ist auch der Geist am Werk
  • Das zeigt sich auch in religiösen Aufbrüchen
  • Diese werden getragen von der Sehnsucht nach Gott
  • Bereits in dieser Sehnsucht ist der Geist wirksam
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5
Q

Erläutern Sie den biblischen Begriff “ruach”

A
  • bezeichnet im AT den Geist Gottes
  • Vitalitätsprinzip der belebten Kreatur
  • Wo er im Menschen wirkt, ist er als Gabe zu verstehen
  • Gott verleiht die ruach als Lebensatem und fordert sie wieder zurück
  • Kommt besonders in der Schöpfungsgeschichte und den Psalmen zum Ausdruck
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6
Q

Was meint die Aussage:
“Gott bleibt Gott und Welt bleibt Welt”

A
  • Geist bezeichnet in der Tradition eine besondere Beziehung zwischen Gott und Mensch
  • Der Geist verbindet Schöpfer und Geschöpf
  • Gott und Welt greifen im Geist ineinander
  • Transzendenz und Immanenz
  • aber der Unterschied wird nicht aufgehoben
  • “Heilig” besagt - Der Geist ist anders als Welt
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7
Q

Wie lassen sich Geist und Gesetz sinnvoll in Beziehung setzen ?

A
  • Gesetz bei den Israeliten mehr als nur eine Sammlung von Vorschriften
  • Gesetz hat mit Gottes Herrschaft und Wahrheit zu tun
  • Gesetz wirkt starr, der Geist hingegen dynamisch und belebend
  • Letztlich kann jedoch nur der Geist den tiefen Sinn des Gesetzes erhellen
  • Recht und Gesetz können sich nur mit Hilfe des Geistes durchsetzen
  • Auch Jesus kann nur durch seine jüdische Herkunft und Verpflichtung auf das Gesetz verstanden werden.
  • Er zeigt in seinen Worten und Taten, dass das Gesetz Bestand hat, der Geist aber offenart den wahren Gehalt des Gesetzes
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8
Q

Wie deutet die Frühe Kirche in der Apostelgeschichte
und in der neutestamentlichen Briefliteratur
das Verhältnis von Geist und Mensch ?

A
  • Die frühen Christen sehen in ihrem Wirken den Geist selbst am Werk
  • Ausbreitung des Glaubens wird zu einem Wunder
  • Geist wird in der Verwandlung erfahren - wo Geist wirkt verändern sich Menschen und Umstände (“aus Sklaven werden Freie”)
  • Pfingstbericht spektakulär in dieser Hinsicht
  • Geist wirkt individuell und doch einend
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9
Q

Was kann die Kirche unserer Tage
vom heiligen Benedikt von Nursia lernen ?

A
  • Benedikt hatte ein Gespür dafür, was es heißt aus dem Geist heraus einer Gemeinschaft eine Regel zu geben un dsie zu leiten
  • Er empfiehlt dem Abt, bei wichtigen Entscheidungen, alle zu befragen, denn Gott offenbart oftmals gerade einem Jüngeren, was richtig ist.
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10
Q

Skizzieren Sie die biblischen Konturen des Heiligen Geistes

A
  • Es ist immer der eine Geist, dessen Wirken uns im AT und NT begegnet
  • Jünger können das Geschehen rund um Jesus nur von den jüdischen Schriften her deuten
  • Die ruach Jahwe ist belebendes Prinzip Sie ergreift einzelnen Menschen und macht sie zu Geistträgern und Charismatikern
  • Auch die Person Jesu ist nur unter Rückgriff auf die Theologie Israels verständlich
  • Da, wo etwas über Jesus ausgesagt wird, ist der Geist selbst am Werk
  • Jesus selbst ist Geistträger und Geistspender
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11
Q

Wie stehen Geist und Kirche zueinander ?

A
  • Der Geist ist das die Gemeinde bildende und leitende Prinzip
  • Er erfüllt die Gemeinschaft als Ganzes und die Herzen der einzelnen Gläubigen
  • Alle Angehörigen der Gemeinde sind zum kirchlichen Dienst und zur Verantwortung für den Glauben gerufen
  • Alle Gläubigen sind - von Christus her und wie er selbst - im Heiligen Geist Gesalbte und haben freien Zugang zum Vater
  • Der Geist, der alle Gläubigen erfüllt verleiht der Kirche apostolische Autorität
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12
Q

Was versteht man unter Charismen ?

A
  • Charismen sind Gaben des Geistes für die Gemeinschaft
  • Sie werden den Menschen in der Gemeinschaft gegeben, damit der Glaube an den auferstandenen Herrn lebbar und konkret wird
  • Weisheit mitzuteilen
  • Erkenntnis vermitteln
  • Glaubenskraft
  • Krankheiten heilen
  • Wunderkräfte
  • prophetisches Reden
  • Unterscheidung der Geister
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13
Q

Was meint das Evangelium nach Johannes
mit dem Geist als Paraklet ?

A
  • Paraklet = “der Herbeigerufene”
  • Jesus hat diesen Tröstergeist versprochen und nachösterlich gesandt
  • Wirkt in zweierlei Richtung
    • gibt die Kraft der Erinnerung, bewahrende Kraft
    • drängt nach vorn, progressive Kraft
  • Trägt personale Züge
  • steht bei, erinnert, tröstet, lehrt
  • man kann mit ihm sprechen, auf ihn hoffen, zu ihm beten
  • Wesen der Beziehung
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14
Q

Wie argumentieren Athanasius und Basilius
gegen die Pneumatomachen ?

A
  • Pneumatomachen = Geistbekämpfer (4. Jh)
  • Geist sei rein geschöpflich aufzufassen - ähnlich der Engel
  • Athanasius von Alexandrien (295-373)
    • Geist tut Dinge, die ein Geschöpf unmöglich vollbringen kann
    • verweist auf die trinitrische Taufformel
  • Basilius von Cäsarea (330-379)
    • Taufe als Ausgangspunkt - wäre hohler Ritus, wenn Vater, Sohn und Geist nicht gleiche Würde hätten
    • Änderung der Doxologie:
      • Aus “Ehre sei dem Vater durch den Sohn im Heiligen Geist”
      • wird: “Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist”
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15
Q

Was hat es mit dem Streit um das Filioque auf sich ?

A
  • Auseinandersetzung zwischen lat. und griechischer Kirche
  • Geht der Geist vom Vater allein aus oder auch vom Sohn aus ? (“filioque”)
  • Augustinus will im Sinne des Konzils von Konstantinopel zum Ausdruck bringen, dass der Geist aus der Liebe des Vaters zum Sohn hervorgeht.
  • Augustinus fügt das Filioque in die lateinische Fassung des Glaubensbekenntnisses ein
  • Der griechische Urtext bleibt unverändert
  • Widerstand in der Ostkirche
    • Kirchenrechtlich - Anmaßung einen gemeinsamen Konzilsbeschluß eigenmächtig zu ändern
    • Theologisch - einmalige Stellung des Vaters wird durch den Filioque-Zusatz verdunkelt
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16
Q

Wie deutet Thomas von Aquin den Heiligen Geist trinitarisch ?

A
  • Thomas greift auf griechische Philosophie zurück (Aristoteles)
  • Lehre von den “Hervorgängen”
  • Sohn und Geist verdanken sich dem Vater. Sie gehen aus ihm hervor und werden so als göttliche Personen sichtbar.
  • In Gott ist alles eins
  • Die Hervorgänge unterscheiden sich
  • Der Geist hat eine andere Beziehung zum Vater als der Sohn
  • Der Sohn ist gezeugt, der Geist ist gehaucht
  • Der Geist geht aus Vater und Sohn hervor
  • Der Sohn aber stammt allein vom Vater und nicht vom Geist
  • Der Geist ist ganz Gott, aber nicht der Vater und nicht der Sohn, sondern beider Geschenk
17
Q

Wie lässt sich in Bezug auf den Geist Trinität denken ?

A
  • Geist steht nicht einfach neben Vater und Sohn
  • Geist erwächst aus der gegenseitigen Beziehung zwischen Vater und Sohn
  • Geist ist das Gemeinsame von Vater und Sohn
  • Entsprechung: Kirche als Communio
  • Geist ist Bindeglied zwischen Zeit und Ewigkeit
  • Geist ist Bindeglied zwischen Welt und Gott
18
Q

Was heißt: Der Geist ist Person ?

A
  • Geist erscheint meist als “Kraft” oder “Wirkung”
  • Erst das Johannes-Evangelium entwickelt eine personale Geist-Theologie
  • Paraklet-Geist
  • Dieser Gedanke wird in den frühen Konzilien weiter entfaltet
  • Im Osten taucht der Begriff “Hypostase” auf
  • Im Westen taucht der Begriff “Person” auf
  • Der Geist ist Stifter von Beziehungen
  • Wichtigstes Indiz für Persönlichkeit ist, dass man zu ihm beten kann
19
Q

Wieso kann die Sünde wider den
Heiligen Geist nicht vergeben werden ?

A
  • Wer den Geist, der ja das Reich Gottes erbauen soll, verleugnet, der macht Gott gleichsam mundtot, weil er die Wahrheit ins Gegenteil verkehrt
  • Wo Gott zum Schweigen gebracht worden ist, erlischt auch das Wort der Vergebung
20
Q

Wie wirkt der Geist in den
politischen Theologien ?

A
  • z.B. Befreiungstheologie Lateinamerikas
  • Das ganze Volk der Gläubigen ist geistbegabt
  • Volk und Geist wirken in die gesellschaftlichen und sozialen Verhältnisse hinein und bauen so mit am Reich Gottes
21
Q

Was versteht man unter der
“Charismatischen Bewegung” ?

A
  • Ursprung in der evangelikalen Pfingst- und Erweckungsbewegung der USA
  • Durch Handauflegung, einer Art Erweckungsgestus, werden Gläubige zur Zungenrede befähigt und erleben Wunderheilungen
  • aber teils fundamentalistische Tendenzen
  • Gabe der Unterscheidung der Geister notwendig, um erkennen zu können, ob tatsächlich der Geist Christi am Werk ist
22
Q

Wie lässt sich der Geist als “weiblich” deuten ?

A
  • Bereits in der Väterzeit wird der Geist in Hymnen und Versen mit weiblichen, mütterlichen Attributen versehen
  • schöpferische Fruchtbarkeit
  • Verweis auf die Weisheit (Sophia) als Begleiterin Gottes, hat der feministischen Theologie geholfen, zu einseitige, männliche Gottesbilder zu korrigieren
  • ABER Gott ist weder Mann noch Frau