5. VL - Herbivorie Flashcards

(37 cards)

1
Q

Herbivorie

A

Trophische Interaktion bei der Tiere lebendes

pflanzliches Gewebe konsumieren

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2
Q

Detritivorie:

A

Organismen ernähren sich von toten Pflanzen oder

Tierresten

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3
Q

Welche Typen von oberirdischen Herbivoren gibt es?

A

Grazer
• größere Herbivore
• Graslandökosysteme (Zebra, Kühe)
• Tundra – Flechten/Moose (Rentiere)

Browser
• Blätter und Zweige
• je nach Körpergröße unterschiedliche Stockwerke
• Nashorn, Giraffe

Granivore
• Samenfresser
• Käfer, Vögel, Nagetiere

Frugivore
• fleischige Früchte
• Reptilien, Vögel, Säugetiere

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4
Q

Bsp für Granivor

A

Kängururatte

frisst bevorzugt große Samen –> fördert Gräser mit kleinen Samen

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5
Q

Einfluß von Herbivoren auf Phytomasse (NPP)

A

Oberirdische Herbivore haben den größten Einfluß auf die NPP in Grassteppen & flechtenbewachsenen Hartböden.

Unterirdische Herbivore können Totalausfall bewirken aufgrund der stark negativen Effekte durch die Schädigung der Wurzel

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6
Q

Welche unterirdischen Herbivore gibt es?

A

Bsp. Nematoden
1. Ektoparasiten (EK)
• kurzes Stylet > Epidermis, Wurzelhaare
• langes Stylet > Gewebe der Wurzelspitze

  1. Wandernde Endoparasiten (WE)
    • bewegen sich frei im Parenchym
    • Pratylenchus (Getreide,
    Karotten, Kaffee)
  2. Sedentäre Endoparasiten (SE)
    • stationär am Zentralzylinder
    • Gallen, Zysten
    • Kartoffelälchen, Zuckerrübenälchen
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7
Q

Welche Funktionellen Gruppen von Herbivoren gibt es?

A
  1. kauende Fresser
  2. Saftsauger
  3. Minierer
  4. Gallbildner
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8
Q

Was fressen oberirdische Herbivoren bevorzugt?

A

für junge Triebe und Blätter aufgrund des dort höheren Gehaltes an Nährstoffen

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9
Q

Welche zwei oberirdischen Großgruppen mobiler Herbivoren gibt es?

A
  • große, wenig selektiv fressende Arten => polyphag

* kleine, selektiv fressende Arten => oligophag, monophag

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10
Q

Herbivoreneffekt auf aquatische und terrestrische Systeme

A

(durch Hebivoren entnommene Primärproduktion)

Aquatische Systeme:

  • Phytoplankton - hoch (79 % der Primärproduktion)
  • Makrophyten - mittel (30% der Primärproduktion)

Terrestrische Systeme
- Oberirdisch - gering (17% der Primärproduktion)

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11
Q

Herbivoren-Fraßpflanzen-Komplex (konsumierte Phytomasse in terrestrischen Ökosystemen)

A

von terrestrischen Herbivoren konsumierte Phytomasse:

  • 3 - 10% in Waldökosystemen
  • 30 - 50% in Grasland-Ökoystemen
  • starke Schwankungen (z.B. Wanderheuschrecken, Rentierzug)
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12
Q

Wie groß sind die Blätter nach Kompensationswuchs nach Herbivorenbefall?

A

30-60% kleiner als ursprüngliches Blatt

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13
Q

Können Nadelbäume und Laubbäume Herbivorenfraß gleichermaßen gut kompensieren?

A

Nein

Laubbäume überleben, Nadelbäume oft nicht

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14
Q

Indirekte Effekte der Herbivoren

A
  • Dichte einzelner Pflanzenarten
  • Konkurrenzverhältnis zwischen Pflanzenarten
  • Zusammensetzung der Pflanzengemeinschaft
  • Verlauf der Sukzession
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15
Q

Effekte der Dichte von Herbivoren auf die Pflanzengemeinschaft

A

Moderate Dichten&raquo_space;>
• fördern Produktivität (Wachstum)
• erhöhen Diversität der Pflanzen
(Erhaltung der Wachholderheide durch moderate Beweidung)

Hohe Dichten&raquo_space;>
• kein Kompensationswachstum
• nur “ungenießbare” Pflanzen oder starke r-Strategen überdauern
(Effekte des Rentierzuges in der Tundra)

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16
Q

r-Strategen

A

Arten die bei der Fortpflanzung eine hohe Reproduktionsrate aufweisen

17
Q

Phytophage

A

pflanzenfressende Kleinlebewersen

18
Q

Was besagt das Fretwell-Oksanen-Modell?

A

Herbivoren-Einfluss variiert systematisch mit der Produktivität des Ökosystems - ecosystem exploitation hypothesis

19
Q

Auf welche Probleme stoßen Herbivoren bei der Nährstoffbeschaffung und welche Lösungen haben sie gefunden?

A

• Pflanzennahrung reich an Kohlenhydraten, arm an Proteinen

Kohlenhydrate vorwiegend als unverdauliche Cellulose,
Herbivore haben i.d.R. keine Cellulasen

• effektive Nutzung nur mittels Symbionten, d.h. spezialisierter
Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) und Einzeller (Protozoa)

• endosymbiontische Verdauung

  • Symbionten zersetzen Cellulose
  • anareobe Gärung (Zucker > anorganische Säuren, Alkohole)
  • Pansen der Wiederkäuer, Enddarm der Termiten
20
Q

mit wachsendem Stickstoffgehalt erhöht sich auch…

A

der Befall durch Phytopharge

Bsp. Befall durch Schildläuse

  • Ausmaß des Befalls
  • Überlebenrate der Nymphen
  • Zahl der Weibchen mit Eiern
  • Anzahl Eier pro Weibchen

–> großes Problem bei Bedüngung

21
Q

Welche sekundären Abwehrstoffe gibt es bei Pflanzen?

A

Stickstoffhaltige Verbindungen

Terpenoide

Phenole

22
Q

Problem bei der Produktion Sekundärer Pflanzenstoffe?

A

sehr konstenspielig

Trade-off zwischen Wachstum und Produktion sek. Pflanzenstoffe

23
Q

Herbivore als Selektionsfaktor führt zu…?

A
  1. schnell wachsende Pflanzenarten mit geringer Abwehrkraft
  2. langsam wachsende Pflanzenarten mit hoher Abwehrkraft

(mechanism of defence: quantity or quality)

24
Q

Welche Arten von Spezialisierungen gibt es bei Herbivoren?

A
  • Monophag –> Nutzung einer Pflanzenart
  • Oligophag –> Nutzung mehrerer nah verwandter Pflanzenarten
  • Polyphag –> breites Wirtspflanzenspektrum
25
Effektivität von sekundären Pflanzenstoffen ist eingeschränkt da...
• Toxizitätswirkung auf einzelne Herbivore beschränkt, andere bleiben unbeeinflußt • Entgiftungsmechanismen v.a. bei herbivoren Insekten weit verbreitet • 90% der herbivoren Insekten sind “Spezialisten”
26
Blattflächenindex (LAI- leaf area index)
gesamte Blattfläche/überschattete Bodenfläche = Blattflächenindex (LAI)
27
wie tolerieren und kompensieren Pflanzen Phytomasse-Verlust durch Herbivorie?
• Einfluss auf Gesamtindividuum: - Fraß an alten Blättern oder Schattenblättern ohne Wirkung - teilweise Entlaubung führt zu besserer Versorgung der übrigen Blätter mit Wasser und Nährstoffen • Selektionseffekt auf Nachkommen: - Fraß von Blüten und Früchten verringert deren Abortionsrate --> Überlebende sind besser versorgt - „fittere“ Embryonen werden verbreitet * Austrieb schlafender Meristeme wird durch Fraß stimuliert * Reservoir von Nährstoffen in Kompartimenten die schwer zugänglich sind (Wurzeln, Knollen, Zwiebeln)
28
welche Verteidigungsmechanismen haben Pflanzen?
1. strukturelle Verteidigung (i.d.R. konstitutiv) - wirkt vorbeugend - vor Kontakt mit Herbivoren aktiv - behaarte Blätter, Dornen, Stacheln, Sklerenchymreichtum 2. chemische Verteidigung (induziert) - Abwehr setzt direkt als Reaktion auf Beschädigung ein - Prädatoren der Herbivoren werden angelockt
29
Welche chemischen Verteidigungsmechanismen haben Pflanzen?
1. Mechanische Verletzung durch Fraß • Beschädigung zerstört Zellwände • löst Signalkaskade aus 2. Produktion von Botenstoffen (Elicitoren) I. exogen: - Glutamin im Speichel von Insektenlarven => Fettsäureamide II. endogen: - meist Jasmonsäure (Pflanzenhormone) 3. Anlockung von „Helfern“ • Bodyguards (Parasiten, Parasitoide) • Mobilisierung höherer trophischer Ebenen (Räuber i.e.S.)
30
Nennen Sie ein Beispiel dafür, wie die Landschaft durch eine Schlüsseldominante herbivore Art geprägt werden kann
afrikanischer Elefant • ernährt sich vorwiegend von Gehölzen - reduziert Baumvegetation - stärkt Wuchskraft der Gräser - fördert Grasfresser (Antilope, Zebra) • bei mittleren Dichten strukturbildend für die SavannenLebensgemeinschaft des südlichen Afrika
31
Nennen Sie ein Beispiel dafür, wie die Landschaft durch eine herbivore Schlusssteinart geprägt werden kann
Biber • in Nordamerika und punktuell auch Europa landschaftsprägend • veränderte Dynamik der Gewässer - staut Wasserläufe > Feuchtgebiete entstehen • verhindert Sukzession der Vegetation - Fraß der Rinde von Weichhölzern
32
Wodurch zeichnet sich eine Schlüsseldominante Art aus?
• bestandsbildend (dominant) • großer Einfluß auf Struktur einer Biozönose
33
Wodurch zeichnet sich eine Schlusssteinart aus?
• inidviduenarm • Aufrechterhaltung der Funktion einer Lebensgemeinschaft
34
Symbiontischer Effekt von Frugivoren (Endochorie)
• Samen mit nahrhaftem Fruchtfleisch - Zucker, Fruchtsäuren - kleine Samen mit harten Schalen - Darmpassage oft obligat für Keimung • Verbreitungsstrategie - verschiedene Tierarten angelockt - tragen Samen in unterschiedliche Habitate • Anlockungstrategie - unreif: grün (unauffällig), hart - reif: attraktive Gerüche und Farben, hoher Gehalt an Zucker Bsp: Zedernseidenschwanz (Bombycilla cedrorum) Beeren der Eberesche
35
Endochorie
"Verdauungsausbreitung" ein Mechanismus den Pflanzen zur Samenausbreitung nutzen (Durch Frugivore)
36
Zoochorie
(Ausbreitung von Samen durch Tiere) - Säugetiere, Vögel, Insekten - durch die Nahrung aufgenommen und später ausgeschieden - im Rahmen der Nahrungsversorgung deponiert und vergessen
37
Versteckausbreitung durch Granivore
• meist krautige Pflanzen - Haselwurz (Asarum) - Veilchen (Viola) - Lerchensporn (Corydalis) • Elaiosom - Anhängsel des Samens - eiweißhaltig, fettreich • Myrmekochorie - Ausbreitung durch Ameisen - tragen Samen in den Bau - Elaiosom als Futter für Brut Bsp.:Schöllkraut (Chelidonium majus) Elaiosome – weiße Bereiche