6: Strategiewechsel Flashcards
(28 cards)
Wie lernen Menschen komplexe Konzepte zu verstehen?
Konzeptwandel
Wie lernen Menschen, konkrete probleme zu lösen?
Strategiewechsel
Welches Gedächtnissystem ist für strategiewandel zuständig?
Kognitiv (Prozeduren, Strategien)
Formalisierung von Problemlösungen: Was ist gegeben und gesucht?
Gegeben:
- Anfangszustand (Problem)
- Zielzustand (Lösung)
- Operatoren
Gesucht:
- Kette von Operatoren vom Anfang zum Ziel (Lösungsweg)
Was ist Problemraum/Suchraum? Was beschreibt die Größe des Suchraums?
Suchraum = Alle möglichen Operatonen und Zustände = Problemraum
Größe des Suchraums = Komplexität des Problems
Problemlösen - erst in die Breite oder erst in die Tiefe?
Je nach Person/Situation unterschiedlich
Problemlösen als Suche im Problemraum
- Bewertung von Zuständen (Fortschritt? -> dann Verzweigung weiterverfolgen)
- heuristische Suche (z.B. voraussichtlich sinnlose Zweige meiden)
- Teilzielzerlegung: viele kleine Teilprobleme lösen (statt großes Problem)
Ist Problemlösung eher problemgesteuert oder Zielgesteuert?
Beides möglich, Abwechslung
Start zu Ziel: Vorwärtssuche
Ziel zu Start: Rückwärtssuche
Expertensysteme
Heute: Kombination allgemeiner Problemlösealgorithmen mit domänenspezifischen Faktoren
- Wissen
- Heuristiken
- Mustererkennung
- etc.
vs. General Problem Solver: abstrakte Strukur von Problemlöseprozessen immer gleich
4 Merkmale
Was sind Strategien?
- verwandeln Problemzustand in neuen Problemzustand
- Schritt-für-Schritt-Anweisungen zur Lösung eines Problems
- immer aufHandlungsziel gerichtet
- einschrittig oder mehrschrittig
Sind Strategien einschrittig oder mehrschrittig?
Mit Beispiel
Beides möglich.
- einschrittig: z.B. Gedächtnisabruf
- mehrschrittig: z.B. Gleichungslösen
Siegler (1987): Was wurde getestet? Wie?
- Kindergartenkinder, Erstklässler, zweitklässler
-Einzeltestngen - 45 einfache mentale Additionsaufgaben
- nach jeder Aufgabe befragt, wie Aufgabe gelöst wurde
-> wie viele unterschiedliche Lösungsstrategien gibt es?
Siegler (1987): Ergebnisse
- viele verschiedene Lösungsstrategien
- ältere Kinder -> eher Nutzung effizientere Strategien (bzw. Nutzung ineffizienter Strategien eher weniger)
-große Unterschiede 1/2 Klasse - Kindergartenkinder nutzen fast alle Strategien
- Koexistenz von Strategien
Siegler (1987): 5 Beispielstrategien der Kinder
- count all
- count max
- count min
- memory recall
- guessing
Strategienutzung bei Grundschulkindern
Siegler (1987): Wurden mehrere Strategien genutzt?
- 99% nutzten mind. 2
- 62% min. 3
- häufige Kombi: retrieval und count min (68%)
-> count min als backup, falls retrieval versagt
Siegler (1987): Welche Strategien waren effizient und welche nicht?
- retrieval effizient: schnellste Lösungszeit, kleinste Fehlerrate
- count all: langsamste Lösungszeit, höchste Fehlerrate
Siegler & Stern: Implizithet von Strategien. Ablauf?
- VPN: Zweitklässler
- 7 Einzeltestung pro Person: Lösung von Inversionsproblemen
- Zeitmessung
- Befragung nach Strategienutzung
Implizitheit von Strategien
Siegler & Stern: Ergebnis
- Computations- vs. shortcut-Strategie
-> shortcut schneller - Lösungszeit unter 4s: shortcut; ansonsten computation
- 25% sagen shortcut, doch nur 18% tatsächlich shortcut
-> rechnen erst computation und wechseln dann zu shortcut -> vorher nicht erkannt
-> nicht verbalisierbare Strategien existieren
Studie zur Adaptivität von Strategien
Fragestellung der Studie?
- Nussbaumer et al
- Wirkt sich Übung positiv oder negativ darauf aus, wie adaptiv man seine Problemlösestrategien wählt?
Nussbaumer et al.: Herausforderungen adaptiver Strategiewahl
- mehrere Problemtypen
- mehrere Lösungsstrategien
- Wahl effizientester Lösungsstrategie
Was macht die Effizienz einer Strategie aus?
- kurze Lösungszeit
- hohe Lösungsraten
- wenig Anstrengung
Nenne 3 Strategien der Gleichungslösung. Welche waren adaptiv?
- Additionsstrategie
- Gleichsetzstrategie
- Einsetzstrategie
-> adaptiv, wenn am effizientesten
Effekte von Übung und Feedback
- Feedback steigert Adaptivität von Strategien
- Lernen durch Einsicht
- Übung steigert ebenfalls Adaptivität
5 Annahmen
Was sagt das overlaping waves Modell von Siegler aus?
- “fortschrittlicher” und “alter” Strategien in Lernern (“Variabilität”,”Intraindividuelle Unterschiede”)
- Übergangsstrategien
- Entwiklung besteht in graduellen Änderungen der Strategiepräferenzen
- Variabilität hat positiven Effekt auf weiteres Lernen
- Lernende entscheiden sich adaptiv zwischen Strategien (bevorzugen effiziente Strategien)