Einführung in Wissenschaftliches Denken Flashcards
Introspektion nach Wilhelm Wundt
- keine einfache oder naive Selbstbeobachtung
- gebunden an ein experimentelles Verfahren
- willkürlicher Eingriff in den natürlichen Verlauf der Erscheinungen
- Kriterien der experimentellen Methode
- willkürliche Wahl des Zeitpunktes
- Optimale Einstellung der Aufmerksamkeit des Beobachters
- Wiederholung zur Sicherung der Ergebnisse
- systematische Variation der Randbedingungen
Einschränkungen der Objektivität bei introspektiven Daten
- Vergessen
- Unzugänglichkeit
- Verfälschbarkeit
WILHELM DILTHEY 📖 Einleitung in die Geisteswissenschaften
- Mensch als empfindendes soziales Wesen
- im Bewusstsein wird alles zusammengewoben
- Primat kultureller und historischer Einflüsse auf die Vernunft und die Erkenntnismöglichkeiten
- gegen das Leib-Seele-Problem
- Verstehen auf der Basis subjektiver Empfindungen
- Psychologie als Geisteswissenschaft
KARL JASPERS 📖 Psychologie der Weltanschauung
- Menschliches Verhalten und Erleben kann man nicht erklären, man muss es verstehen
- Betonung der Relevanz subjektiver Empfindungen
- Methodisch: Betonung der Nachempfindung (Mitgefühl, Empathie)
ALEXIUS MEINONG: Glauben-Wunsch-Theorie
- Urteilsgefühle: Sachverhalte
- Vorstellungsgefühle: Einzeldinge
- Phantasie-Urteilsgefühle: Annahmegefühle
- Phantasie-Vorstellungsgefühle
Urteilsgefühle nach ALEXIUS MEINONG
- Gewissheitsgefühle
- Ungewissheitsgefühle
GEORGE HERBERT MEAD: Symbolischer Interaktionismus
- psychische und soziale Welt werden durch bedeutungsvolle Interaktionen zwischen Menschen konstruiert
- Verhaltenswirksame Bedeutung entsteht in sozialen Interaktionen
- Bedeutungen sind nicht festgelegt, sondern variable und subjektiv
HAROLD GARFINKEL: Ethnomethodologie
- Techniken und Prinzipien der menschlichen Bedeutungszuweisung
- Interpretationen gesellschaftlicher Wirklichkeit und Alltagshandeln
JÜRGEN HABERMAS: Theorie des kommunikativen Handelns
- für Wertrationalität und gegen Zweckrationalität
- Aktive Teilnahme des Forschers
- Wissenschaft soll nicht bestehende Herrschaftsverhältnisse reproduzieren
- Dialektik: Erkenntnis schreitet durch These, Antithese und resultierende Synthese fort
Irrationale Einflussfaktoren beim induktiven Vorgehen
- Präferenz für einfache Prinzipien
- Heuristik = Kunst, mit wenig Wissen und Zeit auf gute Lösungen zu kommen
- Verfügbarkeitsheuristik: Faustregeln, wenn kein Zugang zu präzisen, vollständigen Informationen besteht
- Zusammenhänge werden als kausale Ereigniskette interpretiert
- Nichtweiterversuchen (discounting error): wenn potentieller Ursachenfaktor gefunden wurde, wird nicht weitergesucht
- Bestätigungstendenz: die Schlussfolgerung verletzende Daten/Informationen werden nicht berücksichtigt oder gesucht
Klassifikation der Verfahren nach SPÖHRING
BASISMETHODEN: Teilnehmende Beobachtung, qualitative Interviews, qualitative Inhaltsanalyse
KONTEXTNAHE UNTERSUCHUNGSANORDNUNGEN: Gruppendiskussionsverfahren, objektive Hermeneutik, biografische Verfahren, Handlungsforschung und Frauenforschung
Klassifikation der Verfahren nach DENZIN und LINCOLN
- Interviews
- Beobachtungstechniken
- Analyse von Dokumenten
- Visuelle Methode
- Selbsterfahrung
- Datenmanagement und Datenanalyse
- Computergestützte Analyse
- Inhaltsanalyse
Dimensionen subjektiver Erfahrung nach WIEDEMANN
- Realitätsbezug: Phantasien vs. Beschreibungen
- Zeitdimension: Erinnerungen vs. Zukunftspläne
- Reichweite: Tagesablauf vs. Lebensgeschichte
- Komplexität: einfache Personenbeschreibungen vs. Charakterisierung
- Gewissheit: Vermutungen vs. Erfahrungswissen
- Strukturierungsgrad: freie Assoziationen vs. Erklärungen
Gestalten subjektiver Erfahrungen nach WIEDEMANN
- Dramen, Episoden
- Mentale Modelle
- Verlaufsstrukturen
- Geschehenstypen
- Konzeptstrukturen
Selbstbeobachtung von MAX WERTHEIMER
… beschreibt die Gestaltgesetze der visuellen Wahrnehmung
- Gesetze der Nähe
- Gesetze der Ähnlichkeit
- Gesetze der Schließung
- Gesetze des gemeinsamen Schicksals
Allgemein: Prägnanzprinzip
Auswertung qualitativer Daten
- Konstruktion
- Exemplifikation
- Typenbildung
Substanzdualismus
Geistige und physikalische Substanz ist grundlegend verschieden voneinander
Emergentismus
Geistige Unterschied gehen aus physikalischen (physiologischen) Zuständen hervor, sind aber von höherer Ordnung und lassen sich nicht auf physiologische Zustände reduzieren
Interaktiver Dualismus
Materie wirkt auf Geist, Geist wirkt auf Materie
Psychophysischer Parallelismus
psychische und physiologische Zustände entsprechen einander, aber sie beeinflussen sich nicht gegenseitig
Epiphänomenalismus
Materie wirkt auf Geist, aber: Geist ist nur ein Echo oder Epiphänomen und wirkt nicht auf Materie
Identitätstheorie
spezifische geistige Zustände sind ident mit bestimmten Gehirnzuständen
Funktionalismus
geistige Prozesse sind die Funktionen physiologischer Hirnprozesse