8. PTBS Teil 1 Flashcards
(33 cards)
Traumadefinition DSM-5
Konfronta(on mit Ereignis, das folgende Kriterien erfüllt:
A1
• direktes persönliches Erleben
• Zeugenschaft
• Traumatisches Erlebnis ist nahen Familienmitgliedern oder Freunden geschehen (bei Tod: Unfall, Gewalt)
Ausschluss: Elektronische Medien Fernsehen Bilder
NUR wenn Medien arbeitsbezogen
• Wiederholtes Erleben oder extreme Konfrontation mit aversiven Details (z.B. Polizei, Rettungsdienst)
Ereignis • tatsächlicher/drohender Tod • ernsthafte Verletzung • Gefahr der körperlichen Unversehrtheit • Sexuelle Gewalt
Traumadefini+on ICD-10 (WHO, 1994)
Ereignis oder Situa/on …
• außergewöhnlicher Bedrohung (kurz- oder langandauernd) oder katastrophenartigen Ausmaßes,
• das bei fast jedem eine tiefe Verstörung hervorrufen würde.
Posttraumatischen Belastungsstörung (DSM-5)
A. Traumakriterium
Ereignis subjek/ve Reak/on: Grauen, Verzweiflung
B. Wiedererleben (mind. 1 Symptom)
C. Vermeidung/EnAremdung (mind. 1 Symptom)
D. Eingeschränkte kogni6ve und emo6onale Fähigkeiten (mind. 2)
E. Übererregung (mind. 2 Symptome)
F. Symptome > 1 Monat • Akut (> 1 Monat & < 3 Monate)
• Chronisch (> 3 Monate)
• Verzögert (Beginn > 6 Monate)
G. Klinisch-signifikante Beeinträch6gungen
H. Die Störung steht nicht in Zusammenhang von Substanzmissbrauch oder anderen medizinischen Kondi/onen
Narration und Trauma
- Die eigene Autobiografie ist eine zentrale Grundlage der Iden/tät
- Trauma/sierte Pa/enten haben Schwierigkeiten über die trauma/schen Geschehnisse zu erzählen, „Ich kann mir nicht vorstellen darüber zu sprechen“
- Trauma/sche Erlebnisse werden o_ nicht in die eigene Lebensgeschichte eingeordnet, sondern bleiben einzelne Fragmente
- es fehlt die zeitliche und räumliche Verankerung im autobiografischen Gedächtnis
- Unkontrollierte Intrusionen, Flashbacks, Alpträume
Die meisten monotrauma-schen Erlebnisse
führen in der Regel nicht zu einer PTBS: •Soziale Eingebundenheit •Gutes berufliches Funk?onsniveau •Fähigkeit zur Selbstberuhigung helfen nach einer Phase der Übererregung und akuter Traumaproblema?k das Trauma selbst zu verarbeiten
Typologie trauma+scher Ereignisse
Typ I
einmalig,
akute Lebensgefahr,
unerwartet
Akkzidentielle Taumata typ 1 • Verkehrsunfälle • berufsbedingte Traumata (z.B. Polizei, Feuerwehr) • Arbeitsunfälle • kurzdauernde Naturkatastrophen
man-made Traumata typ 1 (zwischenmenschlich) • kriminelle & körperliche Gewalt • Vergewaltigungen • zivile Gewalterlebnisse (z.B. Banküberfall)
Typ II Traumata
wiederholt,
langandauernd,
unvorhersehbarer Verlauf
Akkzidentielle Taumata typ 2 • langdauernde Naturkatastrophen (Flut, Erdbeben) • technische Katastrophen (z.B. Giftgaskatastrophen)
man-made Traumata typ 2 • sexuelle & körperliche Misshandlungen in der Kindheit • Geiselhaft • Kriegserlebnisse • Folter & politische Inhaftierung
Typ I
einmalig,
akute Lebensgefahr,
unerwartet
Akkzidentielle Taumata typ 1
- Verkehrsunfälle
- berufsbedingte Traumata (z.B. Polizei, Feuerwehr)
- Arbeitsunfälle
- kurzdauernde Naturkatastrophen
man-made Traumata typ 1
(zwischenmenschlich)
• kriminelle & körperliche Gewalt
• Vergewaltigungen
• zivile Gewalterlebnisse (z.B. Banküberfall)
Typ II Traumata
wiederholt,
langandauernd,
unvorhersehbarer Verlauf
Akkzidentielle Taumata typ 2
• langdauernde Naturkatastrophen (Flut, Erdbeben) • technische Katastrophen (z.B. Giftgaskatastrophen)
man-made Traumata typ 2
- sexuelle & körperliche Misshandlungen in der Kindheit
- Geiselhaft
- Kriegserlebnisse
- Folter & politische Inhaftierung
Unterschiedlich hohe PTBS-Raten
KZ Haft 50- 65%
Vergewaltigung, sex. Missbrauch 50- 55%
Verkehrsunfälle 3-11%
Zeug von Unfällen, Gewalt 2-7%
Trauma kann zu verschiedenen Störungsbildern führen:
- PTSD
- Depression
- Somatoforme Störung
4 Alkohol/Substanz Missbrauch
Entstehung von Dissoziationen
• Überlebensstrategie in Situationen mit überlegenem Täter (z.B. Nähe, Hautkontakt)
• In Kontakt mit Körperflüssigkeit (z.B. Blut, Sperma)
• Verletzung von Körperintegrität (z.B. Vergewaltigung,
Verletzungen, Messer)
• Grosse Hilflosigkeit in der Situation
• Wenn peritraumatische Reaktion „Shut-down“
(Parasympathikus)
• -> später bei traumatischen Triggern/angstauslösenden
Situationen ähnlich wiedererlebt (Dissoziation)
Dissoziation Studien
- Freeze
- Flight
- Fight
- Sympathikus Aktivierung - Fright: P & S gleichzeitig aktiviert
- Flag: Dissoziation Abfall Blutdruck Verlangsamter Herzschlag Ähnlich Blut-/- Sprizenphobie shut down Parasympathikus aktiviert
- Faint: Ekel -> Übelkeit ->Ohnmacht
Entstehung von Dissoziationen - Sympathikus:
• Phase2&3 • Aktivierung, Mobilisierung, Erregung • ->Hyperarousal • Traumafokussierte Wahrnehmung des Erlebten • -> Bewusstseinseinengung
Entstehung Dissoziationen Parasympathikus:
• Phase 5&6 • Deak/vierung, Erschlaffung • ->Bewusstseinsabsenkung: • Überak/vität Parasympathikus • "Nicht mehr präsent sein", "weg- dissoziieren", • Ähnlich Dämmer-, Schlafzustand -> bis zur Ohnmacht
Arbeiten mit Dissoziationen
Komplexe Traumatisierungen
-> Traumatisches Wiedererleben in Therapiesituationen führt zu „shut-down“
-> Dissoziationen erschweren therapeutisches traumafokussiertes Arbeiten
-> Therapeuten -> Skillstraining -> nicht ausreichend für erfolgreiche Traumabehandlung
–> PAT MIT UND OHEN DISSOZIATION PROFITIEREN GLEICH VON TRAUMAFOKUSSIERTEN THERAPIE KEIN SIG UNTERSCHEID D.H. mit Pat gut durchführbar
Entspannungsübungen -> kontraindiziert, führen zur Förderung Parasympathikus
• Sofor?ges Eingreifen bei „Erschlaffen“ und Ohnmachtsanzeichen!
• Sensorische S-mula-on
• Klopfen
• Körper-Balance-Übungen
• Kardiovaskuläre Ak-vierung gegen
Ohnmacht
Applied Tension Österreich
Erfassen von Dissoziationen
Erleben Sie, dass sich Ihre Zustände, beispielsweise Ihre
Gefühle, Gedanken, Reaktionen etc. stark abwechseln?
Berichten andere Menschen über Sie, dass sie Sie oft
unterschiedlich erleben, bzw. als abwesend wahrnehmen?
Erleben Sie manchmal unterschiedliche Seiten in sich, so
dass es schwierig ist, zu wissen wer Sie eigentlich sind?
Gibt es manchmal Schwierigkeiten sich zu erinnern, was Sie
erlebt haben, als Sie in einem anderen Zustand waren?
Gibt es Zustände, wo Sie merken, dass die Aufmerksamkeit weggeht und Sie Geräusche von weit weg hören oder sichvon aussen sehen
Therapie der PTBS
Behandlung der PTBS: 110 RCTs (Bradley et al., 2005)
Trauma-fokussierte Verfahren (Trauma steht im Zentrum) •Expositionsbasierte Therapie
•EMDR
•Kognitive Therapie (kognitive Intervention mit Bezug auf das Trauma)
•Strukturiertes Schreiben (z.B. internetbasierte Therapien)
•Imaginary Rescripting (Nacherleben des Traumas und Veränderung der Bilder)
•Narrative Exposure Therapy
Nicht-trauma-fokussierte Verfahren
•„seeking safety“
•Imaginative Verfahren
•Stabilisierungsverfahren
S3-Leitlinien für die PTBS (AWMF, 2019)
Behandlung erster Wahl die traumafokussierte Psychotherapie, bei der der Schwerpunkt auf der Verarbeitung der Erinnerung an das trauma/sche Ereignis und/oder seiner Bedeutung liegt.
Eine traumafokussierte Psychotherapie soll jedem Patienten mit PTBS angeboten werden.
Ergänzend zu traumafokussierten Interven/onen sollen weitere Problem- und Symptombereiche abgeklärt und in der Behandlung berücksich/gt werden wie z.B. das Risiko weiterer Vik/misierung bei Opfern von Gewalt, Trauerprozesse, soziale Neuorien/erung, Neubewertung, Selbstwertstabilisierung.
Aufgrund der posi/ven klinischen Erfahrung im sta/onären Sepng auch hinsichtlich der Wirkung auf komorbide Störungen können adjuvante Verfahren wie Ergotherapie, Kunsmherapie, Musiktherapie, Körper- und Bewegungsthe- rapie oder Physiotherapie in einem traumaspezifischen, mul/modalen Behandlungsplan angeboten werden.
S3-Leitlinien für die PTBS (AWMF, 2019)
Bei komorbiden Erkrankungen (z.B. BPS)
- > Techniken zur Emotionsregula?on und zur Verbesserung von Beziehungsstörungen im Sinne der Bearbeitung dysfunktionaler zwischenmenschlicher Muster.
- > Achtung: Zur Wirksamkeit von Stabilisierungstechniken liegt keine Evidenz vor zur Reduzierung der PTBS-Symptoma-k
S3-Leitlinien für die PTBS (AWMF, 2019)
Relative Kontraindikation:
- Mangelnde Affekttoleranz
- Anhaltende schwere Dissoziationsneigung
- Unkontrolliert autoagressives Verhalten
- Mangelnde Distanzierungsfähigkeit zum trauma?schen Ereignis