Klafki Flashcards

1
Q

Bildungsbegriff

A
  • für alle: Sie richtet sich an alle und führt zur Forderung nach Chancengleichheit.
  • allseitig: Ziel ist eine vielseitige Interessen- und Kompetenzentwicklung. Das erweitert den Lernbegriff,
    der einerseits kognitives, soziales und emotionales Lernen einschließt und dieses nicht nur ergebnis- und produktorientiert, sondern auch prozessorientiert versteht,der andererseits sich nicht nur auf den klassischen Bildungskanon beschränkt, sondern auch moderne Themen im Interesse von Kindern und Jugendlichen aufgreift. Unterricht soll damit die vergangene und gegenwärtige Kultur weitergeben und die künftige vorwegnehmen.
  • durch das Allgemeine: Klafki versteht didaktisch darunter „epochaltypische Schlüsselprobleme unserer kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, individuellen Existenz“, die im Unterricht behandelt werden sollen.
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2
Q

Drei Grundfähigkeiten

A
  • Selbstbestimmungsfähigkeit umfasst die eigenen und persönlichen Lebensbeziehungen und Sinndeutungen im zwischenmenschlichen, beruflichen, ethischen und religiösen Bereich.
  • Mitbestimmungsfähigkeit: Jeder Einzelne soll die Fähigkeit erwerben, an gesellschaftlich-politischen Verhältnissen zu partizipieren und verantwortlich damit umzugehen.
  • Solidaritätsfähigkeit: Der Anspruch auf Selbstbestimmung und Mitbestimmung ist nur dann zu rechtfertigen, wenn der Versuch unternommen wird, für die Rechte jener einzutreten, welche über diese Rechte nicht verfügen.
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3
Q

Epochaltypische Schlüsselprobleme

A

Durch Allgemeinbildung werden Kompetenzen erlangt:

  • Kritikbereitschaft
  • Argumentationsbereitschaft
  • Empathie
  • vernetzendes Denken
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4
Q

1.–3. Begründungsproblematik

A
  1. Gegenwartsbedeutung: Unter der Gegenwartsbedeutung versteht man, dass bei der Unterrichtsplanung die erfahrenen und praktizierten Sinnbeziehungen der Lernenden aus ihrer Alltagswelt berücksichtigt werden müssen. Die Lerninhalte sollen demnach im Idealfall direkt in Handlungsmöglichkeiten umgewandelt werden können.
  2. Zukunftsbedeutung: Da Unterricht als Interaktionsprozess verstanden wird, muss die Lehrkraft sich die Frage stellen, welche Bedeutung die Lehrinhalte für die Zukunft der Schüler haben. Durch verschiedene soziale Herkünfte sind die Interessen der Lernenden ohne Zweifel extensiv, weshalb es einer großräumigen Reflexion bzw. gemeinsamen Erörterung (Lehrender und Lernende) aller potentiellen Perspektiven bedarf. So können sinnvolle Ziel-Themen-Zusammenhänge gefunden werden.
  3. Exemplarische Bedeutung: Ein thematischer Zusammenhang ist nicht lediglich durch die Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung zu rechtfertigen, weshalb auch die exemplarische Bedeutung dargelegt werden sollte: Aus dem potentiellen Thema sollten sich allgemeinere Zusammenhänge aufzeigen lassen. Beziehungen, Gesetzmäßigkeiten, Strukturen, Widersprüche und Handlungsmöglichkeiten (z. B. Methoden) sollten ableitbar sein. Eine gedankliche Auseinandersetzung mit einer Lernziel-Hierarchie ist dabei notwendig, um didaktisch systematisch und zielbewusst zu handeln
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5
Q

4.–5. Thematische Strukturierung

A
  1. Thematische Struktur: Die Frage nach der thematischen Struktur erweitert Klafki um weitere (Teil-)Fragen, nämlich um die Frage der Perspektive der Aufbereitung einer Thematik, ihrer üblichen immanent-methodischen Struktur, ihrer eventuellen Tiefenstruktur, des Kontextes bzw. des Kontextzusammenhanges und der notwendigen Vorkenntnisse.
  2. Erweisbarkeit: Die Erweisbarkeit setzt sich mit der Überprüfung der Aneignungsprozesse der Lernenden auseinander. Hierbei wird analysiert, an welchen erworbenen Fähigkeiten, welchen Erkenntnissen, Handlungsformen, Leistungen „festgestellt werden kann, ob die angestrebten Lernprozesse bzw. Zwischenschritte als erfolgreich gelten können. Dabei ist die Frage nicht nur an den Lehrer, sondern zugleich an die Schüler gerichtet, da diese zunehmend in die Lage versetzt werden sollen, ihren eigenen Lernprozess unter dem Gesichtspunkt von eingesehener […] Zielsetzung zu beurteilen“.
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6
Q
  1. Zugänglichkeit und Darstellbarkeit
A

Es handelt sich hierbei also um gegebene Bedingungen des Lehrens und deren eventuelle Veränderung zum Zwecke der Durchführung eines geplanten Unterrichts.

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7
Q

Methodische Strukturierung / Strukturierung des Lehr-Lern-Prozesses

A

Die siebte Grundfrage versucht eine methodische Strukturierung durch die Ermittlungen der vorangegangenen Fragen zu erarbeiten. Das Ziel ist „eine sukzessive Abfolge eines Lehr-Lern-Prozesses“,[10] was hierbei fächerübergreifend zu verstehen ist: Methoden des Lehrens und Lernens müssen hier nicht nur als der jeweiligen Thematik dienende Lernformen und Lehrhilfen, sondern auch in ihrer Funktion als Anreger und Vermittler sozialer Lernprozesse durchdacht und für den gezielten Einsatz im Unterricht geplant werden.

Es geht hierbei also um eine allgemeine Methodisierung der bisher als erfolgreich angesehenen Unterrichtskonzepte, die somit die Grundtypen von Lernprozessen und deren angemessene Lernhilfen darstellen.

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