Biodiversität Flashcards

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1
Q

nenne drei Ebenen der Biodiversität und erkläre diese.

A
  • Vielfalt der Lebensräume:
    Die Anzahl der unterschiedlichen Lebensräume oder Ökosysteme innerhalb eines bestimmten geographischen Raumes.
  • Artenvielfalt:
    Die Anzahl der einzelnen Arten von Lebewesen innerhalb eines bestimmten geographischen Raumes.
  • Genetische Vielfalt: Die Anzahl genetisch unterschiedlicher Individuen innerhalb einer Art.
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2
Q

was ist eine Art?

A

Als Art (Spezies) wird gemäss der biologischen Artdefinition eine Gruppe von Individuen bezeichnet, die sich untereinander fortpflanzen können und dabei fruchtbare Nachkommen erzeugen.

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3
Q

Warum ist die genetische Vielfalt so wichtig?

A

Eine hohe genetische Vielfalt ist die Vorrausetzung für das Überleben einer Art. Je mehr genetisch unterschiedliche Individuen innerhalb einer Art vorkommen, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein oder mehrere Individuen gibt, deren genetische Eigenschaften bei sich ändernden Umweltbedingungen – z.B. bei einer Veränderung des Klimas – ihr Überleben ermöglichen.

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4
Q

Wie ist die Biodiversität “entstanden”?

A

Die Biodiversität, genauer die Artenvielfalt ist das Ergebnis der Evolution.
Infolge der zufälligen Durchmischung des Erbgutes bei der sexuellen Fortpflanzung werden solche Mutationen in einer Population verteilt. Viele dieser Mutationen sind ungünstig für ihre Träger und verschwinden mit der Zeit wieder. Andere sind jedoch günstig, d.h. ihre Träger, die Mutanten, sind besser an die aktuell herrschenden Umweltbedingungen angepasst als die Individuen, die nicht mutiertes Erbgut haben.

Wenn die Unterschiede zwischen den Mutanten und den nicht mutierten Individuen so gross werden, dass sie sich untereinander nicht mehr kreuzen können, dann ist in Form der Mutanten eine neue Art entstanden. Im Verlaufe der Jahrmillionen sind auf diese Weise die Tausende von Arten entstanden.

Wie die Artbildung ist auch das Aussterben von Arten ein natürlicher Prozess. Im Verlaufe der Erdgeschichte fanden fünf sogenannte Massenaussterben statt.

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5
Q

Welche Werte hat die Biodiversität?

A

Materielle Werte durch:
Nahrungsmittel, Medikamente, genetische Vielfalt (Weltweite Verbreitung von Kartoffeln), technische Produkte (Holz, Baumwolle, Kautschuk, Leder und Wolle), Tourismus

Ökosystem-Dienstleistungen durch:
Bestäubung, Schädlingsbekämpfung, Bodenfruchtbarkeit, Wasserreinigung,
Wasserhaushalt und Klima, Luftreinigung,
Schutz vor Wind und Naturgefahren, dämpfen von Lärm und senken den CO2 Gehalt

Ideelle Werte durch:
Inspiration, Optionswert und Nachlasswert, Existenzwert und Eigenwert

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6
Q

Was ist der Komplementaritäts-Effekt der Biodiversität?

A

Der Komplementaritäts-Effekt besagt, dass die verschiedenen Pflanzenarten in einem Mischbestand unterschiedliche Ressourcen nutzen oder die vorhandenen Ressourcen unterschiedlich und damit vollständiger nutzen als eine einzelne Art in einer Monokultur; d.h. die verschiedenen Arten ergänzen sich, sie sind zu einander komplementär.

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7
Q

Was ist der Portfolio-Effekt der Biodiversität?

A

Im Weiteren bedeutet eine hohe Artenvielfalt, dass die Funktionen eines Ökosystems bei den sich von Jahr zu Jahr ändernden Umweltbedingungen immer etwa im gleichen Umfang aufrecht erhalten werden. Diese stabilisierende Wirkung der Artenvielfalt auf die Funktionen eines Ökosystems wird als Portfolio-Effekt der Biodiversität bezeichnet.

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8
Q

Was ist der Versicherungs-Effekt der Biodiversität?

A

Je grösser die Artenvielfalt in einem Ökosystem ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Arten enthält, die bei sich ändernden Umweltbedingungen an die neuen Gegebenheiten angepasst sind, und die damit die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Ökosystems und seiner Dienstleistungen gewährleisten.

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9
Q

Was hat die Biodiversität mit der Stabilität von Hängen im Gebirge zu tun?

A

Die verschiedenen Pflanzenarten zeigen unterschiedliche Anpassungen und Strategien für das Leben auf den oft unstabilen Gebirgsböden.
So wachsen manche Arten in kräftigen Horsten, die den Schutt stauen. Andere Arten bilden ein fein verzweigtes Wurzelwerk, das den Boden zusammenhält. Noch andere verankern sich im Boden mit tief reichenden Pfahlwurzeln oder stabilisieren den Schutt, indem sie ihn mit wurzelnden Decken überwachsen. Man kann sich vorstellen, dass ein Hang durch das Zusammenspiel solcher unterschiedlicher Durchwurzelungstypen effektiver stabilisiert wird, als wenn nur ein einziger Typ beteiligt wäre.

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10
Q

Was sind Schlüsselarten?

A

Wie viele Arten letztlich für die Funktionsfähigkeit eines Ökosystems erforderlich sind, lässt sich kaum sagen. Es gibt Arten, die eine tragende Rolle im Ökosystem spielen, sogenannte „Schlüsselarten“ (key species); ihr Verschwinden kann verheerende Folgen haben. Andere sind eher von untergeordneter Bedeutung, so dass ihr Verlust kaum Auswirkungen auf das Funktionieren des Ökosystems hat. Es ist aber sehr schwierig vorauszusagen, wie viele und welche Arten ein Ökosystem verlieren darf, ohne dass es Schaden nimmt.

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11
Q

Wo gibt es die grösste Artenvielfalt (global)?

A

in den Tropen und Subtropen

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12
Q

Benenne 5 Regeln zur globalen Verteilung der Biodiversität.

A
  • Wärmere Regionen enthalten mehr Arten als kältere.
  • Feuchtere Gebiete sind artenreicher als trockene.
  • Regionen ohne Jahreszeiten sind von mehr Arten besiedelt als solche mit Jahreszeiten.
  • In tiefer gelegenen Gebieten ist die Artenvielfalt grösser als in höher gelegenen.
  • Regionen mit variabler Topographie und unterschiedlichem Klima sind artenreicher als einheitliche Gebiete.
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13
Q

Wie sieht es mit der Artenvielfalt im der Schweiz aus?

A

Gebirgsregionen: Hier sind die abwechslungsreiche Topographie und Geologie sowie die Höhenunterschiede verantwortlich für eine Vielzahl von verschiedenartigen Lebensräumen mit unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen, die von einer grossen Vielfalt an Arten besiedelt werden. Im Hochgebirge allerdings sind die Bedingungen für die Lebewesen derart harsch, dass nur noch wenige, hoch spezialisierte Arten dort überleben können.
-> Generell können wir festhalten, dass die Alpen innerhalb Europas eine der Regionen mit der höchsten Artenvielfalt darstellt.

Aber auch im Mittelland ist das natürliche Potential für eine hohe Artenvielfalt grundsätzlich vorhanden. Die dichte Besiedlung und die intensive Nutzung durch den Menschen haben aber viele Arten aus dieser Region verdrängt.

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14
Q

Wie sieht die Entwicklung der Biodiversität in den letzten Jahren aus?

A

Die Biodiversität nimmt ab. Arten sterben aus oder sind vom aussterben bedroht.
-> Dies ist in den Roten Listen der International Union for Conservation of Nature (IUCN) festgehalten

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15
Q

Welche Gründe gibt es, dass die Artenvielfalt abnimmt?

A

Änderungen der Landnutzung:

  • starke Besiedlung
  • intensive landwirtschaftliche Nutzung
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16
Q

Erkläre den Rückgang von der Population der Feldhasen in der Schweizer Kulturlandschaft.

A

Als ursprüngliches Steppentier bevorzugt er in Mitteleuropa offenes Kulturland mit zahlreichen Strukturen wie Hecken, Kleingehölzen, Magerwiesen und Krautsäumen, die ihm Nahrung, Deckung und Ruheplätze (Sassen) bieten.

  • Durch die rege Bautätigkeit in den letzten Jahrzehnten ist die landwirtschaftlich nutzbare Fläche massiv verkleinert worden
  • Ergebnis der Bautätigkeit ist die Zersiedelung der Landschaft: Grössere zusammenhängende Lebensräume werden selten.
  • Die verbleibenden Lebensräume werden von Verkehrsachsen zerschnitten und in kleinen Inseln unterteilt (Fragmentierung); Wanderungen von Tieren werden erschwert oder verunmöglicht
  • Der Produktionsdruck auf die verbleibende landwirtschaftliche Nutzfläche ist gross: Naturnahe Strukturen werden entfernt, Lebensräume und Nahrung für Tiere fehlen
17
Q

Erkläre den Rückgang von der Population der Äsche in den Schweizer Gewässer.

A

Die Äsche ist eine typische Fischart in Bächen und Flüssen der Voralpen und des Mittellandes, sie kommt z.B. in der Aare zwischen Thun und Bern vor. Die Äsche stellt an ihren Lebensraum spezifische Anforderungen.

  • Viele Fliessgewässer wurden begradigt oder gar eingedolt. Dadurch geht die vielfältige Gewässermorphologie mit einheitlichen Strömungsverhältnissen liegt vor.
  • Stauwehre verlangsamen die Fliessgeschwindigkeit, dies führt zur Versammlung der Gewässersohle. Zudem stellen sie oft unüberwindbare Hindernisse für wandernde Flusslebewesen dar.
  • Der Schwall/Sunk-Betrieb von Speicherkraftwerken führt zu einem raschen Wechsel zwischen Hoch- (bei hoher Stromnachfrage) und Niedrigwasser. Bei Hochwasser (Schwall) werden Fischlarven und Wirbellose mitgerissen. Vier Stunden später, verenden am gleichen Ort, aber bei niedrigem Wasserstand (Suk), die Tiere auf der trockengefallenen Gewässersohle. Auch ungenügende Restwassermengen verunmöglichen das Vorkommen vieler Arten.
18
Q

Erkläre den Rückgang von der Population der Kreuzkröten in den Schweizer Auenlandschaften.

A

Die Kreuzkröte (Bufo calamita) ist eine charakteristische Bewohnerin von Auenlandschaften.

  • Durch die Begradigung und Kanalisierung verliert ein Fliessgewässer seine Dynamik und seine landschaftsgestaltende Kraft. Die Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen und damit die Artenvielfalt geht verloren.
  • Die Flächen, die wegen der Kanalisierung nicht mehr überflutet werden, können nun landwirtschaftlich genutzt werden oder dienen z.B. als Verkehrskorridor.
  • Auen sind Grundwasserspeicher. Die kanalisierten Flüsse fressen sich tief in den Untergrund ein und entziehen so der Aue das Grundwasser. Trinkwasserentnahmen in den Auen tragen ebenfalls zu ihrer Austrocknung bei.
  • Die verbliebenen mehr oder weniger intakten Auen locken zahlreiche Erholungssuchende an. Ihre Präsenz und ihre Aktivitäten stören die empfindlichen Tierarten, insbesondere bei der Fortpflanzung
19
Q

Was ist eine Auenlandschaft?

A

Das Gebiet entlang eines Baches oder Flusses, das regelmässig oder sporadisch überflutet wird, wird als Aue bezeichnet. Hier liegt ein Mosaik von sehr unterschiedlichen Lebensräumen vor: unbewachsene Kieswüsten liegen unmittelbar neben dschungelähnlichen Auenwäldern. Die Häufigkeit und Dauer der Überschwemmungen ist für die unterschiedliche Ausbildung der Lebensräume verantwortlich.

20
Q

Erkläre den Rückgang von der Population der Lungenenzianen in den Schweizer Mooren.

A

Der Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe) kommt ausschliesslich in sogenannten Pfeifengras-Streuewiesen vor. Diese Flachmoor-Wiesen weisen einen hohen Grundwasserstand auf und werden gelegentlich vom Fluss- oder Seewasser überflutet.

  • Um landwirtschaftlich nutzbare Flächen zu gewinnen und um die maschinelle Nutzung zu vereinfachen, wurden die meisten Feuchtgebiete trockengelegt. Heute erinnern nur noch Flurnamen und allenfalls Entwässerungsgräben an die ehemaligen Moore.
  • Die wenigen übriggebliebenen Feuchtgebiete liegen isoliert voneinander und stellen eigentliche Inseln im intensiv genutzten Umland dar.
  • Durch indirekten (über die Atmosphäre) oder gar direkten Düngereintrag werden schnell wüchsige, unspezialiserte Pflanzenarten und die Verbuschung gefördert; die typischen Arten der Moore werden verdrängt.
  • In beweideten Mooren schädigt der Viehtritt die empfindliche Vegetation
21
Q

Was sind Kulturlandschaften?

A

Die traditionelle Kulturlandschaft stellt ein vielfältiges, eng verzahntes Mosaik von naturnahen Lebensräumen (Gehölze, Hecken, Gewässer) einerseits und von extensiv genutztem Kulturland (magere Wiesen und Weiden, Äcker, Hochstamm-Obstgärten) andererseits dar.

22
Q

Erkläre den Rückgang von der Population der Spitzorchis im Schweizer Grünland (Wiesen und Weiden).

A

Magerrasen sind typische Lebensräume von Orchideen, so zum Beispiel von der Spitzorchis. Diese Art kommt ausschliesslich in nährstoffarmen, kalkreichen und eher trockenen Wiesen vor, die extensiv bewirtschaftet werden, d. h. die nicht gedüngt und lediglich einmal jährlich gemäht werden.

  • Gut besonnte Hänge sind gesuchte Wohnlagen und werden daher oft überbaut.
  • Standorte von Magerrasen sind oft auch für den Weinbau geeignet. Deshalb werden in manchen Gebieten Magerrase in Rebberge umgewandelt.
  • Bei erhöhter Düngung und damit einhergehender intensiverer Nutzung beginnen konkurrenzstarke Arten zu dominieren und verdrängen so die Konkurrenzschwächeren: Die Artenvielfalt nimmt ab.
  • Auch die Aufgabe der Nutzung führt zu einer Abnahme der Pflanzenvielfalt, indem die aufkommenden Sträucher und Bäume die Grünlandpflanzen verdrängen.
23
Q

Erkläre den Rückgang von der Population der Spitzorchis im Schweizer Grünland (Wiesen und Weiden).

A

Magerrasen sind typische Lebensräume von Orchideen, so zum Beispiel von der Spitzorchis. Diese Art kommt ausschliesslich in nährstoffarmen, kalkreichen und eher trockenen Wiesen vor, die extensiv bewirtschaftet werden, d. h. die nicht gedüngt und lediglich einmal jährlich gemäht werden.

  • Gut besonnte Hänge sind gesuchte Wohnlagen und werden daher oft überbaut.
  • Standorte von Magerrasen sind oft auch für den Weinbau geeignet. Deshalb werden in manchen Gebieten Magerrase in Rebberge umgewandelt.
  • Bei erhöhter Düngung und damit einhergehender intensiverer Nutzung beginnen konkurrenzstarke Arten zu dominieren und verdrängen so die Konkurrenzschwächeren: Die Artenvielfalt nimmt ab.
  • Auch die Aufgabe der Nutzung führt zu einer Abnahme der Pflanzenvielfalt, indem die aufkommenden Sträucher und Bäume die Grünlandpflanzen verdrängen.
24
Q

Was ist Ackerland?

A

Hier steht die Produktion von Nahrungsmitteln für Mensch und Tier im Vordergrund. Dennoch beherbergten Äcker in der traditionellen Kulturlandschaft eine Reihe von spezialisierten Pflanzenarten, die als Ackerunkräuter oder etwas weniger despektierlich als Ackerbegleitflora bezeichnet werden.

25
Q

Erkläre den Rückgang von der Population der Kornblume im Schweizer Ackerland.

A

Die Kornblume ist eine typische Vertreterin der Ackerbegleitflora.

  • Saatgutreinigung, d.h. dem Aussortieren der Samen der Ackerbegleitflora aus dem Saatgut.
  • Die flächige Anwendung von Herbiziden hat die Vernichtung der Konkurrenten der Kulturpflanzen zum Ziel: der Ackerbegleitflora
  • Schnelle Fruchtfolgen verunmöglichen den Arten der Ackerbegleitflora ihre Entwicklung.
  • Maschinell wird dichter gesät als von Hand; es fehlt der Platz für das Aufkommen von Ackerbegleitflora.
  • Auf Kosten von Wintergetreide werden vermehrt Sommergetreide und Kunstfutter angebaut; in diesen Kulturen gedeihen die Ackerbegleitflora weniger gut.
26
Q

Erkläre den Rückgang von der Population der Grauspechte im Schweizer Wald.

A

Der Grauspecht besiedelt bevorzugt ausgedehnte Buchen- und Auenwälder oder auch halboffene Landschaften mit kleinen Laubwäldern und Einzelbäumen. Er zählt zu den Erdspechten, weil er sich auf der Suche seiner Nahrung – Ameisen, andere bodenlebende Insekten und Spinnen – häufig am Boden aufhält.

  • An Orten, wo natürlicherweise Laubwälder vorkamen, wurden eintönige Monokulturen von schnellwüchsigen Fichten gepflanzt.
  • Die geringe Holznutzung führt zu dichten, dunklen Wäldern, in denen Licht- und Wärme liebende Arten nicht gedeihen können.
  • Weil die Bäume in besten Alter genutzt werden, fehlen alte und abgestorbene Bäume, die z.B. den Spechten als Höhlenbäume dienen.
  • Ebenso fehlt gröberes, liegendes Totholz, das die Lebensgrundlage einer Vielzahl von Mikroorganismen sowie spezialisierten Moos-, Pilz-, Algen-, Flechten- und Insektenarte darstellt.
27
Q

Erkläre den Rückgang von der Population der Grauspechte im Schweizer Wald.

A

Der Grauspecht besiedelt bevorzugt ausgedehnte Buchen- und Auenwälder oder auch halboffene Landschaften mit kleinen Laubwäldern und Einzelbäumen. Er zählt zu den Erdspechten, weil er sich auf der Suche seiner Nahrung – Ameisen, andere bodenlebende Insekten und Spinnen – häufig am Boden aufhält.

  • An Orten, wo natürlicherweise Laubwälder vorkamen, wurden eintönige Monokulturen von schnellwüchsigen Fichten gepflanzt.
  • Die geringe Holznutzung führt zu dichten, dunklen Wäldern, in denen Licht- und Wärme liebende Arten nicht gedeihen können.
  • Weil die Bäume in besten Alter genutzt werden, fehlen alte und abgestorbene Bäume, die z.B. den Spechten als Höhlenbäume dienen.
  • Ebenso fehlt gröberes, liegendes Totholz, das die Lebensgrundlage einer Vielzahl von Mikroorganismen sowie spezialisierten Moos-, Pilz-, Algen-, Flechten- und Insektenarte darstellt.
28
Q

Nenne drei weitere Ursachen für den Rückgang der Biodiversität

A
  1. Invasive Arten:
    Unter invasiven Arten versteht man gebietsfremde Arten, die sich ohne Dazutun des Menschen vermehren und in natürlichen Lebensräumen einheimische Arten verdrängen.
  2. Lichtverschmutzung:
    Der Begriff Lichtverschmutzung bezeichnet das Phänomen, dass insbesondere durch Strassenbeleuchtung und Lichtreklamen in vielen Gebieten der Erde nachts keine natürliche Dunkelheit mehr herrscht. Dies ist vor allem für nachtaktive Tiere dramatisch.
  3. Direkte Nachstellung:
    Die direkte Nachstellung (Jagd, Fischerei, Sammeln) ist wohl die offensichtlichste Weise wie die Menschheit eine Art zum Aussterben bringen kann. Insbesondere für Meerestiere, Säugetiere und Vögel stellt sie weltweit eine der Hauptbedrohungen dar.
29
Q

Welche Massnahmen müssen ergriffen werden um den Rückgang der Biodiversität zu stoppen?

A
  • Erhaltung, Aufwertung, Neuerschaffung und Vernetzung von Lebensräumen
  • Bekämpfung und Verhinderung der Ausbreitung von invasiven Arten
  • Minimierung der Emission und Umweltverschmutzung
  • Lichtemissionen reduzieren
  • Verminderung von Störungen empfindlicher Tierarten
  • Schutz gefährdeter Arten vor Fischerei und Jagd
30
Q

Welche Massnahmen können ergriffen werden um Bestehendes aufzuwerten?

A

Man spricht in diesem Zusammenhang von ökologischer Aufwertung, Renaturierung oder Revitalisierung von Lebensräumen.

  • Ausdolen und Aufweiten von Fliessgewässern; Erhöhung der Restwassermengen
  • Wiedervernässen und Entbuschen von Mooren
  • Überführen von Wäldern in altersmässig abgestufte, lichte Bestände mit einheimischen, standortgerechten Baumarten und mit Altholz sowie stehendem und liegendem Totholz
  • Extensive Bewirtschaftung von Wiesen und Weiden (später Zeitpunkt des Schnittes bzw. der Bestossung, geringe Schnitthäufigkeit bzw. Tierdichte, tierschonende Mähtechnik, minimale Düngung)
31
Q

Wo und wie kann neuer Lebensraum geschaffen werden?

A
  • Buntbrachen: Buntbrachen (vgl. Abb.) sind mit einheimischen Wildkräutern angesäte Ackerflächen, die nicht gedüngt, nach einigen Jahren wieder umgebrochen und in die Fruchtfolge integriert werden.
  • Feldsäume: Feldsäume sind schmale Wiesenstreifen in Ackerbaugebieten.
  • Ackerschonstreifen: Ackerschonstreifen sind mit Ackerkulturen angesäte oder angepflanzte Randstreifen an der Längsseite von Äckern, die nicht mit Stickstoff gedüngt und nicht mit Pestiziden behandelt werden.
  • Hochstamm-Obstgärten: Hochstamm-Obstgärten sind Lebensräume von Insekten, Kleinsäugern (Igel, Schläfer, Wiesel) und stark gefährdeten Vogelarten
  • Einzelbäume, Baumgruppen und -reihen oder Allen
  • die Abbautätigkeit in Kiesgruben zu vegetationsarmen Kiesflächen und Tümpel, die als Ersatzlebensräume für die verschwundenen Kiesbänke und die temporären Wasserstellen in den ehemaligen Flussauen dienen.
  • Durch eine ökologische Gestaltung können Begleitflächen von Strassen und Eisenbahnlinien Ersatzlebensräume für die stark zurückgegangenen Mager- und Trockenwiesen darstellen.
  • ökologische Aufwertung durch Bepflanzung von Pärken, Friedhöfen, Firmen- und Schularealen.
  • Begrünung von Dächern
32
Q

Wie können bestehende Lebensräume vernetzt werden?

A
  • Grünbrücken
  • Hecken in Kulturlandschaften
  • in Gewässer Wanderhindernisse entfernen (Abstürze, Schwellen und Wehre), Fischtreppen oder Umgehungsgewässer bauen
33
Q

Was bedeutet Ex-situ-Erhaltung?

A

Für Arten die aus verschiedenen Gründen (vorübergehend) nicht in ihren natürlichen Lebensräumen (in situ) erhalten werden können, besteht die Möglichkeit einer ex-situ-Erhaltung. So stellen botanische und zoologische Gärten mit ihren Arterhaltungszuchten und Wiederansiedlungsprogrammen oftmals eine Arche Noah für die vom Aussterben bedrohten Arten dar.
=> Notmassnahme