2.) Abwehr und Widerstand Flashcards

1
Q

Abwehr

A

➡️ Wie ist Freud auf den Begriff gekommen?
➡️ Erkältungssymptome als Ausdruck d. (Immun-)Abwehr d. Körpers gg Erreger

➡️ Freud: psych Symptome als Ausdruck einer psych Abwehr

🎥🍿 Die Kinokasse…

▫️Verleugnung
▫️Wendung gg d. eigene Person
▫️Reaktionsbildung
▫️Identifizierung mit dem Aggressor
▫️Rationalisierung 

▪️Definitionen

🔺 Abwehr
▫️Gruppe sehr unterschiedlicher Methoden
▫️ subj gefährliche psych Inhalte aus dem Bewussten zu entfernen
▫️ + damit unschädlich zu machen

↪️ „Ausschluss eines Erlebnisses aus der symbolisch repräsentierten Welt“

🔺 Abwehr
▫️ dynamischer Vorgang
▫️ der das Bewusstsein vor den gefährdenden, konflikthaften, inneren Reizen (Triebe, Wünsche, Gefühle)
▫️ wie äußeren überfordernden Reizen (Trauma)

↪️ schützen soll

-> sollen keine „destabilisierte“ Wirkung haben

.

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2
Q

Modell 1: Abwehr aus Sicht des topischen Modells

A

▫️ Abwehr richtet sich gg d. Bewusstwerden von ängstigenden Triebansprüchen

▫️ Abwehr = Verdrängung
(früher war das für Freud das Gleiche)

❌ Problem: Der Vorgang der Abwehr ist ebenfalls unbewusst

… weitere Erklärung noch mal siehe VL !!

—> Abb.

Drei-Instanzen-Modell (Strukturmodell)

  • neu*: Ich u. Überich haben unbewusste Anteile
  • auch noch mal genauer in VL anhören !!

.

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3
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

A

„Die Triebregungen halten mit der ihnen eigenen Zähigkeit + Energie an ihren Triebzielen fest + unternehmen feindliche Einfälle ins Ich, in d. Hoffnung, es zu überrumpeln + zu überwältigen. Andererseits unternimmt das misstrauisch gewordene Ich Gegenaktionen, Vorstöße nach dem Gebiet des Es hin. Seine Absicht ist die dauernde Lahmlegung von Trieben durch geeignete Abwehrmaßnahmen, die der Sicherung seiner Grenzen dienen sollen.“

Praktische Implikationen

➡️ Was wir als Beobachtende sehen ist kein reiner Es-Impuls, sondern eine Es- Regung modifiziert durch die Abwehr des Ich
↪️ nachträgliche Zerlegung in Es, Ich + ggf. Über-Ich-Anteile

➡️ Abwehrmechanismen wirken nicht sichtbar (wenn erfolgreich), können nur erschlossen werden, und zwar v.a. bei „brüchiger“ Abwehr in d. Neurose

➡️ nach A. Freud: Die unbewussten Anteile des Ichs, die die Abwehr leisten, haben keine Bestrebung danach, bewusst zu werden

.

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4
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

Was bedingt Abwehrbewegungen?

(A. Freud, 1936)

A

Über-Ich: Gewissensangst

Umwelt: Realangst (als verändertes Abbild äußerer Strafandrohungen)

Triebstärke: Triebangst

Affekte: Selbstwertkränkung, Scham, heftige Affekte

Konflikte zw Strebungen

.

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5
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

(vorwiegend) intrapsychische Abwehrmechanismen

A
▫️Verdrängung
▫️Verkehrung ins Gegenteil
▫️Reaktionsbildung
▫️(Affekt-)Isolierung
▫️Ungeschehenmachen
▫️Verschiebung
▫️Sublimierung
▫️Intellektualisierung
▫️Rationalisierung

.

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6
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

Verdrängung

A

„Operation, wodurch das Subjekt versucht, mit einem Trieb zusammenhängende Vorstellungen (Gedanken, Bilder, Erinnerungen) in das Unbewusste zurückzustoßen oder dort festzuhalten“ (Laplanche & Pontalis, 1973, S. 582)

Verdrängung verhindert nur die Wahrnehmung gefährlicher Triebregungen, ändern sie aber nicht

„Durch Angst motiviertes Vergessen“

.

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7
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

Verkehrung ins Gegenteil

A

Bedürfnis wird in sein Gegenteil verkehrt
– Vertauschung von Selbst und Objekt, aber Triebziel bleibt gleich
– ‚Turning passive into active‘

Beispiel:
– Bedürfnis, zu lieben, wird zum Bedürfnis, geliebt zu werden

.

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8
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

Reaktionsbildung

A

▫️ „Handlungen [werden] entw, die Ggteil d. eigentlichen, jedoch unbewusst gewordenen Handlungsimpulse darstellen“

– Hass ➡️ Fürsorge
– Dominanz ➡️ Submissivität

▫️ Vorstellung und assoziierter Affekt werden ins Gegenteil verwandelt
☝️ aber: gleiches Objekt, anderes Triebziel

.

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9
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

(Affekt-)Isolierung

A

„Bei der Isolierung wird die emotionale Verknüpfung von Ereignissen durch Handlungen aufgehoben“

Isolierung minimiert das Bewusstsein über den Affekt, aber die Vorstellung verbleibt im Bewusstsein (Perry, 1990)
– Unfähig, gleichzeitig kognitive und affektive Bestandteile eines Erlebnisses zu erleben

Beispiel: Traumatische Erfahrungen werden ohne emotionale Beteiligung geschildert

.

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10
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

Ungeschehenmachen

A

„Ein Handlungsimpuls 1, der verboten ist, wird ausgeführt, in der Phantasie oder real, und dann wird ein Handlungsimpuls 2, der realiter oder symbolisch- magisch das Gegenteil von 1 ist, angeschlossen“

Funktion: Wiedergutmachung befreit das Individuum von der Erfahrung des Konfliktes

Beispiel: Patientin mit Zwangsstörung hat Zwangsgedanken und ‚muss‘ danach beten

.

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11
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

Verschiebung

A

Ein Gefühl oder eine Reaktion gegenüber einem Objekt wird auf ein anderes, gewöhnlich weniger bedrohliches, Objekt umgelenkt

.

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12
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

Sublimierung

A

potentiell nichtpassende Gefühle oder Impulse werden eher in sozial akzeptables Verhalten umgeleitet als gehemmt

„Langsame und dauerhafte Umgestaltung d. psych Organisation“

Beispiele: Kreative und intellektuelle Tätigkeiten

.

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13
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

Intellektualisierung

A

„Die […] Intellektualisierung [hat] den Zweck, Triebvorgänge durch enge Verbindung mit Vorstellungsinhalten zugänglich + beherrschbar zu machen.“ (A. Freud)

In übertriebener Weise abstraktes Denken benutzen, um das Erleben störender Gefühle vermeiden zu können
– Distanz zu unmittelbarer Erfahrung

Beispiel: „Meine Traurigkeit ist ein unvermeidliches Ergebnis der extremen Erwartungen meiner Eltern und anderer elterlicher Erfahrungen während meines Erwachsenwerdens“

.

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14
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

Rationalisierung

A

Erklärungen für eigenes Verhalten oder das Verhalten anderer geben, die Sicherheit verleihen oder selbstdienlich, jedoch auch unrichtig sind

Rationalisierung macht das innerpsychische Geschehen oder die Handlung selbst nicht unkenntlich, sondern rückt sie in einen akzeptablen Kontext

.

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15
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

Interpersonelle Abwehr

A

Abwehr, die nicht ein „Ein-Personen-Stück“, sondern das Gegenüber oder die Gruppe einbezieht

seit 1950er Jahren mehr im Fokus

„In jeder interpersonellen Abwehr steckt der Versuch, einen inneren, teilweise unbewussten Konflikt zu externalisieren
und dem Gegenüber hierzu eine bestimmte Rolle zuzuweisen.“

Problem: Interpersonelle Abwehr im Drei-Instanzen-Modell nicht gut abbildbar

.

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16
Q

Modell 2: Abwehr aus Sicht des Strukturmodells

Dyadische neben der monadischen Perspektive

A

Objektbeziehungstheorien

Zum Beispiel Clarkin, Yeomans und Kernberg (1999):
– Internalisierte Objektbeziehungen sind die Bausteine der psychischen Strukturen und dienen als Organisatoren der Motivation und des Verhaltens

Zwei-Personen-Psychologie, bei der beide Interagierenden (Th. und P.) weiterhin jeweils eine intrapsychische Realität haben

Interpersonelle Abwehr

.

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17
Q

Modell 3: Abwehr aus Sicht der Objektbeziehungstheorie

A

—> Abb.

  • wenn man von einem Menschen spricht, meint man immer einen in Interaktion mit einem anderen Menschen

📺 Videoquelle: https://www.youtube.com/watch?v=apzXGEbZht0

  • noch mal anhören, was er dazu sagt in VL
  • als Einheit/abwehrend erleben

.

.

18
Q

Vorwiegend interpersonelle Abwehrmechanismen

A
▫️Spaltung
▫️Dissoziation
▫️Projektion
▫️Introjektion
▫️Idealisierung und Entwertung
▫️Projektive Identifikation
▫️Verleugnung
▫️Identifikation mit dem Angreifer
▫️Wendung der Aggression gegen die eigene Person
▫️Altruistische Abtretung

.

19
Q

Spaltung

A

Individuum ist nicht in der Lage, positive und negative Aspekte des Selbst oder anderer in eine zusammenhängende Vorstellung zu integrieren (Perry, 1990)

Spaltungsabwehr: Überzeugung der Existenz eines ideales Objekt erhalten

Beispiel: „Wenn ich das Negative sehe, kann ich das Gute nicht mehr sehen.“

Oft in Zsmhang mit Entwertung + Idealisierung

.

20
Q

Dissoziation

A

zeitweise Veränderung der integrativen Funktionen des Bewusstseins, bei der ein spezifischer Affekt oder Impuls zur Wirkung kommt, der außerhalb des Bewusstseins operiert

– „Ausklinken“ der eigenen Person aus einem wahrgenommenen Handlungsvollzug

Dissoziation als unbewusste Weigerung zu Denken, also Bedeutung herzustellen (Stern)

– indirekt Vermeidung von Konflikt, da für Konflikt Symbolisierung notwendig wäre

Beispiel: Fugue

( wenn die Leute iwo hinfahren + nicht mehr wissen wie sie dort hingekommen sind )

.

21
Q

Projektion

A

„Attribuierung eigener Impulse, Gefühle und Gedanken an ein Objekt“ (Krause, 2012, S. 386)

Die nicht wahnhafte Projektion erlaubt es dem Individuum, mit Emotionen und Motiven umzugehen, die es zu verletzlich machen würden (besonders gegenüber Scham und Erniedrigung). Stattdessen beschäftigt es sich gerade mit diesen Emotionen und Motiven bei anderen.

Beispiel
-> Kinovordrängler, dass eigene egoistische Motive im Unbewussten halten wollen + sie deshalb in dem anderen sehen

.

22
Q

Introjektion („ungefähr-Zeichen“ Identifizierung)

A

unbewusstes Übernehmen eines externen Objekts oder Attributen des Objekts in den “psychischen Apparat”

vermindert Erleben von Trennung und Feindseligkeit ggü dem Objekt

.

23
Q

Idealisierung und Entwertung

A

Idealisierung: Zuschreibung von übertrieben positiven Qualitäten an Andere oder situative Umstände

Entwertung: Zuschreibung von übertrieben negativen Qualitäten an Andere oder situative Umstände
– Beziehung zum Objekt muss nicht aufrechterhalten werden

Beispiel
– Idealisierung von TherapeutInnen
– Bei Urlaub „Besetzungsentzug“
-> „Dass Sie in Urlaub fahren, ist mir völlig egal.“

.

24
Q

Verleugnung

A

bewusste Ähnlichkeit einer aktuellen Situation wird einer vergangenen traumatischen Situation wird reduziert
– Abwehr äußerer Aspekte der Realität (A. Freud)

Beispiel:
– Patientin mit Borderline-Persönlichkeitsstörung sieht während eines Gesprächs kein Gesicht mehr, sondern eine Leere stelle

.

25
Q

Identifikation mit dem Aggressor

A

Mit der Identifikation mit den Attributen des Aggressors verwandelt sich die Person vom Bedrohten in den Bedrohenden

Laut A. Freud Zwischenstufe bei der Entwicklung des Überichs
– Verinnerlichung des „Gewissens“, aber noch nicht nach
innen gewendet

Beispiel: Junge, der zu spät kommt und direkt schimpft

.

26
Q

Wendung gegen das Selbst

A

Rückwendung eines aus dem Es stammenden und ursprünglich gg ein äußeres Objekt gerichteten aggressiven Triebimpulses gg die eigene Person

– sich anklagen, herabsetzen, beschuldigen, etc.

Ziel: Bestrafung des Ich durch das Über-Ich

.

27
Q

Altruistische Abtretung

A

„Das Über-Ich, das sich der eigenen Triebregung gegenüber unerbittlich zeigt, ist mit dem Triebwunsch einverstanden, wenn er von dem eigenen Ich entfernt wird. Das sonst gehemmte aggressive Verhalten ist plötzlich ichgerecht.“
(A. Freud, 1936, S. 99)

Beispiel:
– Selbst sehr sparsam sein und andere freigiebig beschenken

.

.

28
Q

Projektive Identifikation

A
  • eigene Vorlesung in KW 46

.

29
Q

Übung Video-Beispiel: Sophie

Welche Abwehrmechanismen können Sie erkennen?

A

-> Idealisierung d. Vaters

.

30
Q

Objektbeziehungsdyaden als Abwehr

A
  • Clarkin, Yeomans und Kernberg (1999)

—> Abb.

  • nochmal angucken in VL + aufschr

.

31
Q

Modell 4: Abwehr im relationalen Feld

A
  • ist die Grundidee

Relationale Wende
– Relationalisten gehen über die Objektbeziehungstheorien hinaus und nehmen an, dass es keine monadische Psyche gibt
– einen Teil der Psyche, der nicht „in Beziehung“ ist, gibt es nicht
– alles wird im Hier und Jetzt gemeinsam ko-konstruiert

Implikation für Abwehr:
– Beispiel: Donnel B. Stern, „unformulated experience“

  • > bedeutet, dass best … umformuliert bleiben
  • > im relationalen Feld gibts auch sowas wie Abwehr (Abb.)

.

32
Q

Gruppierungsversuch

A
  • reife Abwehr: Altruismus, Sublimierung, …
  • neurotische Abwehr: Verdrängung, Verschiebung, Reaktionsbildung, Intellektualisierung, Rationalisierung, …
  • unreife Abwehr: (neurotische) Projektion, Dissoziation, Verleugnung
  • psychotische Abwehr: illusionäre Projektion

.

33
Q

moderne Sichtweise

A

Abwehr nicht als Gegner sehen, sondern als „Schutzbedürfnis“

„In letzter Linie dient jede einzelne Abwehrhandlung immer wieder der
Sicherung des Ichs und der Ersparung vom Unlust. “ (A. Freud)

„Zwar verengt [das Subjekt] in der Abwehr seine Selbsterkenntnis und schränkt seine Handlungsfreiheit im ärgsten Falle bis
Symptombildung ein, aber es entwickelt über Abwehrprozesse seinen Charakter und bereichert seine Erlebens- u. Genussmöglichkeiten um ein Vielfaches.“ (Körner)

.

34
Q

Abwehranalyse

A
  • Fehlwahrnehmung benennen macht das Abgewehrte dadurch nicht annehmbar
  • Grundregel: Abwehranalyse der Analyse des abgewehrten Inhalts voranstellen
  • Gumz + Hörz-Sagstetter (2018, S. 132):
    1. taktvoll klären, dass eine Abwehr, also ein Schutzbedürfnis besteht
    2. wohlwollend spiegeln, wie die Abwehr funktioniert
  1. mit Verständnis herausarbeiten, wovor sich der Patient auf diese Weise zu
    schützen versucht
  2. mit größter Einfühlung bearbeiten, warum das Abgewehrte so bedrohlich ist

.

35
Q

Beispiele für Widerstand

A

Angst vor Veränderung „[…] braucht sich aber oftmals gar nicht als Angst zu äußern, sondern in

– einem Misstrauen ggü dem Verfahren,
– […] Zweifeln ü deren Wirksamkeit,
– dem wiederholten Reklamieren, dass es sich bei den berichteten Symptomen wohl überwiegend nur um körperl Zustände handele, man doch wirksamer mit Medikamenten behandeln sollte

  • und anderes mehr.“ (Mertens, 2015, S. 148)

.

36
Q

Widerstand: Definitionen

A
  • Freud: Alles, was die Fortsetzung der Arbeit stört
  • Widerstand bezeichnet „in der Psychoanalyse die unbewussten Kräfte, die sich gg Fortschritt d. Behandlung richten“ (Ermann)
  • Abwehr in der analytischen Situation wurde als Widerstand bezeichnet (Körner)

Verhaltenstherapeutische Perspektive:
– „Der P. verhält (und/oder erlebt) sich in einer Art und Weise, die nach dem Eindruck des Therapeuten die Therapie oder den Therapiefortschritt stört.“

.

37
Q

Videobeispiel Widerstand

A

Herr Strunz (Gumz + Hörz-Sagstetter, 2018)

.

38
Q

Formen und Funktionen von Widerstand

A

-> Assoziationswiderstand

-> Ich-bedingt
– Verdrängungswiderstand
– Übertragungswiderstand
– Widerstand aufgrund von Krankheitsgewinn

-> Es-bedingt
– Wiederholungszwang

-> Überich-bedingt
– Überich-Widerstand

  • > Aufrechterhaltung der Selbstkohärenz
  • > Vermeidung erneuter Enttäuschung beim Aufkeimen von Vertrauen
  • > Vermeidung von Bedürfnisverletzung (Kontrolle, Bindung, Selbstwert)
  • > Aggression, um den Therapeuten zu frustrieren

➡️ Formen und Funktionen von Widerstand

> > FORMEN «

▫️ Assoziationswiderstand

-> wenn man etw eig nicht wissen will
-> die Person aber trzd in analytischer Behandlung ganz viel assoziieren + sagen, was ihr in d. Kopf kommt
=> ABER best Dinge würden dort NIE AUFTAUCHEN
=> + das, was da nie auftaucht, wäre bspw vom Assoziationswiderstand aufgehalten worden, aufzutauchen + ins Bewusstsein zu treten

( iwie gibt‘s dort doch roten Faden, aber dieser Prozess (= Assoziationswiderstand) vermeintlich freies Assoziieren, weil eben best Assoziationen doch nicht vorkommen)

▫️ Ich-bedingt

↪️ Verdrängungswiderstand

  • dass man eine Aufhebung d. Verdrängung nicht möchte
  • ⚪️P, der best Vorstellung verdrängt hat + in Behandlung erstmal nicht näher drankommen möchte

↪️ Übertragungswiderstand
- moderner Weise kann man dort untersch zw „ühaupt in einen Widerstand ins Übertragungsgeschehens involviert zu werden“ + „Widerstand dagg = gg Bewusstwerdung d. Übertragung“ + „aus Übertragung wieder rauszukommen, also sie aufzulösen“

↪️ Widerstand aufgr von Krankheitsgewinn

▫️ Es-bedingt
👉 Wiederholungszwang

  • man stellt sich die Triebe so vor, dass sie sich ungern verändern
  • > also NICHT zugängl sind für Modifikation
  • da würde dann auch so ein Es-bedingter Widerstand bei rauskommen

▫️ Überich-bedingt
👉 Überich-Widerstand

  • wenn jmd aus Über-ich-verbotenen Perspektive kommt (aggressive/sexuelle Impulse)
  • > Über-Ich wirkt daraufhin, dass diese Impule verdrängt/anders abgewehrt bleiben

> > FUNKTIONEN «

▫️ Aufrechterhaltung der Selbstkohärenz
= das Fktnieren d. Person als Ganzes wird aufrechterhalten durch d. Widerstand

▫️ Vermeidung erneuter Enttäuschung beim Aufkeimen von Vertrauen
- wenn man bereits oft enttäuscht wurde + dann in Behandlung merkt, dass man lieber den Ball flach hält

▫️ Vermeidung von Bedürfnisverletzung (Kontrolle, Bindung, Selbstwert)

▫️ Aggression, um den Therapeuten zu frustrieren
- dadurch wird Therapieprozess unterminiert (zerstört)

▫️ Funktion: Bewältigung von Angst

▫️ passives, verletzliches Ego
↪️ wird durch diesen Abwehrmechanismus aktiver

  • da muss man sich noch mal klarmachen
  • > das ist ja ein Abwehrmechanismus, den z.B. Anna Freud in einer best Art+Weise beschr hat

-> Abwehrmechanismus dient immer als Bewältigung von Angst

-> der wichtigste Pkt aus der Anna Freudschen Sicht von Interaktion mit dem Angreifer, Agressor wäre
=> dass so ein passiv, verletzliches Ego/Ich durch diesen Abwehrmechanismus in eine aktivere Rolle kommt

  • damit sind nicht Kontrollgewinn/Selbstwertgewinn gemeint von Anna Freud
  • > aus HEUTIGER SICHT könnte man das vllt so beschr
  • > SONDERN von ihr: dass das passive, verletzl Ich durch diesen Abwehrmechanismus aktiver wird + mehr selbst tun kann
  • sowas Ähnliches sieht man bei Kindern
  • bspw: 1 Kind hat Angst vor Geistern, sagt das andere: „Spiel einfach, dass du ein Geist wärst, dann musst du keine Angst mehr davor haben“
  • > das wäre eine Analogie zu dem, was hier mit ‘Identifikation mit dem Aggressor‘ gemeint ist

.

39
Q

Dynamik von Widerstand und Abwehr

A

Die Gleichung „Abwehr in der analytischen Situation = Widerstand“ ist zu vereinfachend

Abwehr kann zeitweilig ansteigen, während Widerstand sinkt (Körner, 2013)

Therapeut/in „verkostet“ das Abgewehrte
– ‚Problemaktualisierung‘
– Wenn der/die Therapeut/in das Abgewehrte selbst abwehrt, kann es zu „Gegenübertragungswiderstand“ kommen

.

40
Q

Take-Home-Message

A

Abwehr wird als psychischer Regulationsvorgang verstanden, der wichtige Funktionen hat und nicht als „Gegner“ konzeptualisiert werden sollte

Viele Abwehrprozesse können nicht nur intrapsychisch, sondern auch interpersonell verstanden werden

Eine Haltung von Neugier, Interesse und Verständnis gegenüber Phänomenen von Widerstand und Abwehr ist in der Regel hilfreich

.