Affiliation Flashcards

(30 cards)

1
Q

Die Vorteile einer (Liebes-)beziehung

A

Gesteigertes psychisches Wohlbefinden

Gesteigertes physisches Wohlbefinden
‒ 30% höhere Überlebenschance fünf Jahre nach einem Herzinfarkt, wenn Liebesbeziehung
vorhanden (Williams et al., 1992)
‒ Einsamkeit hat ähnlich starken Effekt auf Mortalität wie Rauchen (Holt-Lunstad, Smith, & Layton, 2010)

Mediierender Prozess: Soziale Unterstützung (social support) ‒ Instrumentelle Unterstützung (z. B. gemeinsames Lernen)
‒ Emotionale Unterstützung (z.B. Aufrichten)

Puffer gegen Stress & besseres Gesundheitsverhalten

Befriedigung unseres Bedürfnisses nach Zugehörigkeit/Beziehungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Bedürfnis nach Zugehörigkeit („need to belong“)

A

Need to Belong: Bedürfnis nach positiven und stabilen Beziehungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

need to belong: Psychologisches Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit

A

→ Schnellere Verarbeitung sozialer Stimuli (i.e., Gesicht vs. andere
Stimuli

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

need to belong: Aber auch Varianz im Ausmaß des Bedürfnis nach Zugehörigkeit

A

‒ Zwischen Personen
‒ Zwischen Situationen
‒ Schachter (1959): Teilnehmende an einem Experiment, die Elektro-Schocks
erwarten wollen eher mit anderen Teilnehmenden warten (vs. alleine) als solche Teilnehmenden, die keine Schocks erwarten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Sozialer Ausschluss & Einsamkeit

A

Alleinsein: objektiver Zustand, dass eine Person keine oder nur sehr wenige Sozialkontakte hat
Ostrazismus: von anderen ausgeschlossen sein
Einsamkeit: empfundenes Defizit in den eigenen sozialen Beziehungen
* situativ: Phasen von Einsamkeit; motiviert Kontakt zu anderen aufzunehmen
* chronisch: über Jahre andauernd

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Sozialer Ausschluss (Ostrazismus)

A

In allen Kulturen und auch bei Primaten beobachtbar
Kann für Gruppen adaptiv sein, wenn sie ohne unkooperative Mitglieder leistungsfähiger sind
Detektion von (eigenem) sozialem Ausschluss überlebenswichtig

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Sozialer Ausschluss… Auswirkungen

A

Erhöht Cortisolspiegel (Hormon, das ausgeschüttet wird, um effektiv mit Gefahren umzugehen)
Aktiviert Hirnregionen, die mit Schmerz assoziiert sind (dACC dorsal anterior cingulate cortex)
Löst Distress aus, auch wenn Ausschluss nicht intentional (Spiel gegen Computer) und das Objekt gefährlich (eine Bombe) ist.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Sociometer-Theorie

A
  • Bedürfnis nach Zugehörigkeit (Need to Belong) (Baumeister & Leary, 1995)
  • Das soziale Monitoring-System reguliert das optimale Level an Zugehörigkeit (Belongingness)
  • Wenn das Bedürfnis nach Zugehörigkeit bedroht ist, wird die Aufmerksamkeit für soziale Schlüsselreize erhöht.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Einsamkeit - Prävalenz

A
  • Ca. 10 % der Menschen in Deutschland sind (oft oder sehr oft) einsam - entspricht der Prävalenz (Häufigkeit) von Einsamkeit in anderen europäischen Ländern
  • Männer und Frauen sind ähnlich stark von Einsamkeit betroffen
  • Stabilität der Prävalenz:
  • Bei hochaltrigen Menschen sind die Einsamkeitswerte zum Teil niedriger als von früher
    geborenen im gleichen Alter
  • Bei jungen Erwachsenen gab es zwischen 1976 und 2019 einen leichten Einsamkeitsanstieg
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Quellen von Einsamkeit

A
  1. Persönlichkeit:
    * Negativer Zusammenhang mit Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit
    * Positiver Zusammenhang mit Neurotizismus
  2. Armut
    * 30% der Menschen in Deutschland, die weniger als 500 Euro im Monat zur Verfügung
    haben, sind einsam vs. 7% derjenigen, die über 2000 Euro pro Monat zur Verfügung haben 3. Migration
    * 22% der Menschen mit Migrationserfahrung (d.h. Personen, die selbst migriert sind) in Deutschland sind einsam vs. 12% der Menschen in Deutschland ohne Migrationshintergrund
  3. Kritische Lebensereignisse
    * Antritt einer Arbeitsstelle, der Verlust des Arbeitsplatzes, Übergang in die Rente, Jobverlust,
    Scheidung, Tod des:der Lebenspartner:in, Familiengründung 5. Kontaktbeschränkungen
    * Quarantäne
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Viktimisierung:

A

Ausschluss aus der Peer- Gruppe durch Bullying oder verbale Schikanierung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Interventionen und Prävention

A
  1. Kontaktmöglichkeiten schaffen (Social Facilitation)
    * Gemeinschaftsabende, Sport- oder Kunstgruppen
    * Kontakt mit Tieren
    * Nähe zu Grünflächen (Kontaktgelegenheiten, Naturverbundenheit) teilweise effektiv
  2. Helfer:innen unterstützen (Supported Socialization)
    * Sozialarbeiter:innen, Freund:innen, Familie helfen Kontaktangebote auch wahrzunehmen
  3. Soziale Fähigkeiten trainieren
    * Übungen zur Kommunikation, Kontaktaufnahme, Kooperation, Impulskontrolle und
    Perspektivübernahme
    bei Kindern und Jugendlichen effektiv
  4. Soziale Bewertungen verändern
    * Einsame Menschen tendieren zu negativen Bewertungen des Selbst und der Welt;
    Vertrauen anderen weniger (Selbsterfüllende Prophezeiung)
    * Beratung oder Psychotherapie
    besonders wirksam bei Erwachsenen
  5. Gesellschaft gestalten
    * Vermeidung von Armut
    * Förderung funktionierender Eltern-Kind-Beziehungen
    * Integration von Migrant:innen
    * Antidiskriminierungskampagnen
    * Partizipation: politisch (z. B. Wählen) und zivil (z. B. Ehrenamt)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Die Bedeutung körperlicher Attraktivität

A

Körperlich attraktive Menschen genießen einige Vorteile
‒ Höheres Einkommen (Frieze et al., 1991)
‒ Geringere Strafen vor Gericht (Downs & Lyon, 1991)
‒ Mehr Spielzeit mit Müttern im Babyalter (Langlois et al., 1995)
‒ Zuschreibung wünschenswerter Persönlichkeitsmerkmale (Dion et al., 1972)
→ „Was schön ist, ist gut“ – Stereotyp

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Merkmale körperlicher Attraktivität
Gesicht

A

‒ Symmetrie
‒ Durchschnittlichkeit (?) ‒ Hormonmarker
‒ Frauen: hohe Wangenknochen, glatte Haut → Östrogen/Testosteron-Verhältnis
‒ Männer: großer Kiefer, markante Augenbrauen, markante Wangenknochen → Testosteron

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Merkmale körperlicher Attraktivität: Körper

A

Frauen: Sanduhr

Männer: Oben breit unten schmal

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Räumliche Nähe

A

Freundschaften unter
41% der direkten Nachbarn 22% zwei Türen weiter
10% am anderen Ende des Flurs

Studie im Studierendenwohnheim (Festinger et al., 1950)
‒ 10-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit für Freundschaften, wenn Personen im
gleichen Gebäude wohnen
Studie zur Sitzposition in Einführungsveranstaltung (Back et al., 2008)
‒ Mitstudierende mit naher (zufällig zugewiesener) Sitzposition wurden 1 Jahr
später eher gemocht
‒ Direkte Sitznachbarschaft guter Prädiktor für Freundschaft
Räumliche Distanz in Beziehungen (z.B. Rindfuss & Stephen, 1990) ‒ Prädiktor für Trennung

17
Q

Vertrautheit

A

Mere-Exposure-Effekt
Moreland & Beach (1992)
‒ Konfidentinnen nehmen unterschiedlich häufig an Vorlesung teil
‒ Keine Interaktion mit anderen Studierenden
‒ Sympathie-Ratings der anderen Studierenden abhängig von Häufigkeit des Besuchs der Vorlesung
→ Mögliche Erklärung für den Durchschnittseffekt der physischen Attraktivität

18
Q

Ähnlichkeit
Ähnlichkeits-Anziehungs-Effekt (Byrne, 1971)

A

‒ „Gegensätze ziehen sich an“→ kaum bis gar keine empirische Evidenz ‒ Stattdessen: Wir mögen Menschen, die uns ähnlich sind
‒ Anziehung zwischen Fremden
‒ Spätere Zufriedenheit von Beziehungen
Erklärungen
‒ Ähnlichkeit belohnend, weil hohe Übereinstimmung von Meinungen und
Überzeugungen
‒ Ähnlichkeit macht andere Personen vorhersehbarer, erhöht Vertrautheit
‒ Reziprokes Mögen: Wir mögen Leute, die uns mögen

19
Q

Zufriedenheit in Beziehungen
Equity-Theorie (Adams, 1963)

A

Equity: Vergleich des eigenen Leistungs-Ertrags-Verhältnisses mit dem anderer Personen Unterkompensation –> Ärger
Überkompensation –> Schuldgefühle

→ Beziehungen sind dann attraktiv, wenn das Verhältnis zwischen Einsatz und Ergebnis zwischen Partner:innen ausgewogen ist
→ Empirie: Equity ist ein Prädiktor für Zufriedenheit, aber nicht immer für Stabilität

eigener outcome / eigener Input = outcome anderer / Input anderer

20
Q

Austauschtheorie (Kelley & Thibaut, 1978)

A

Personen versuchen ihr Ergebnis aus einer Interaktion zu maximieren.
Ergebnis (E): Vergleichs von Belohnungen (positive Konsequenzen der Interaktion) und Kosten (negative Konsequenzen der Interaktion).
Comparison Level (CL): Erwartungen an das Ergebnis aus sozialen Interaktionen;
Alternative Comparison Level (CLalt): antizipiertes Ergebnis naheliegender Alternativen
Attraktivität einer Beziehung = E – CL Abhängigkeit von Interaktionspartner:in = E – CLalt

21
Q

Investmentmodell

A

Investitionen: Ausmaß der Ressourcen (Zeit, Kinder, Geld), die in eine Beziehung gesteckt wurden erhöhen die Kosten eine Trennung

Festlegung: Absicht, eine Beziehung und die psychische Bindung an sie aufrecht zu erhalten

Zufriedenheit, Qualität der Alternativen, Investitionen —> Festlegung —> Stabilität der Beziehung

22
Q

Grundannahmen der Sexual Economics Theory (SET; Baumeister & Vohs, 2004)

A

Männer wollen mehr Sex als Frauen
Idee eines Marktplatz des sexuellen Austauschs: Sex gegen andere
Ressourcen
Sex ist eine Ware der Frau
‒ Sexuelle Gefälligkeiten von Frauen sind mehr wert als die von Männern
Frauen sind sich des Werts von Sex bewusst und kontrollieren das Angebot an Sex

23
Q

Kritik an der SET (z.B. Rudman & Fetterolf, 2014; Rudman, 2017)

A

Studien zeigen,…
‒ dass es weniger Unterschiede zwischen Männern und Frauen in Bezug auf
Einstellungen zu Sex gibt als SET annimmt
‒ dass Männer Sex eher mit Geld assoziieren als Frauen
‒ dass Männer andere Männer mehr als Frauen bestärken, Gelegenheitssex zu haben (bei Frauen kein Unterschied)
Glaube an Ideen der SET steigt, wenn Personen mit SET konfrontiert werden ‒ Gefahr der Dehumanisierung/Objektifizierung von Frauen
keinerlei Berücksichtigung von Sexismus/Statusunterschieden

24
Q

Bindung
Bindungstheorie (Bowlby, 1982):

A

‒ Frühkindliche Bindungserfahrungen entscheiden, ob wir fähig sind, stabile und intime Beziehungen im Erwachsenenalter zu führen

Sicher:
* Keine Probleme mit Nähe
* Vertrauen
* Keine Angst, verlassen zu
werden

Unsicher- vermeidend
* Nähe löst Unwohlsein aus
* Wenig Vertrauen in andere
* Nervosität in engen Beziehungen

Unsicher-ängstlich/ ambivalent
* Gefühl, dass andere kein Interesse an Nähe mit Person haben
* Angst vorm Verlassenwerden

25
Formen der Liebe (z.B. Berscheid, 1994)
* Passionate Love * Intensive Gefühle, unkontrollierbare Gedanken, Sehnsucht nach anderer Person * Geht einher mit physiologischem Arousal * „Liebe ist wie eine Droge“ * Companionate Love – Tiefe und sichere Gefühle für andere Person – Stellt sich nach einiger Zeit der passionate love ein – „Liebe = Umsorgtheit, Wärme und Glück“
26
Kulturelle Unterschiede in der Liebe
Liebe an sich ist ein universelles Phänomen Aber interkulturelle Unterschiede in Bezug auf Details ‒ Z.B. Liebe als Voraussetzung für Partnerschaft vs. Liebe als Resultat von Partnerschaft
27
Weshalb sind Beziehungen wichtig?
Need to Belong, Gesundheit, Soziale Untersützung, Sociometer-Theorie
28
Was sind Risikofaktoren von Einsamkeit?
Neurotizismus, Armut, Migration, Kritische Lebensereignisse, Kontaktbeschränkungen
29
Mit wem gehen wir Beziehungen ein?
Bedeutsame Faktoren sind physische Attraktivität, räumliche Nähe, Vertrautheit, Ähnlichkeit
30
Wann halten Beziehungen?
Prädiktoren für Stabilität und Zufriedenheit von Liebensbeziehungen sind ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Einsatz und Ergebnis zwischen Partner:innen, das (Nicht-)Vorhandensein von Alternativen, vergangene Investitionen, Erwartungen (Formen der Liebe).