Allgemein Flashcards

(59 cards)

1
Q

(Gängige) Interviewarten in der qualitativen Forschung

A
Experteninterview
Problemzentriertes Interview 
Fokussiertes Interview 
Biografisches Interview 
Narratives Interview
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Leitfadeninterview als methodisches Instrument der Datenerhebung Merkmale

A

Leitfaden zur Vorstrukturierung des Interviews
Ansprechen von vorab festgelegten Themenbereichen, Aspekten
Setzen von Gesprächsimpulsen für die zu interviewende Person durch gezielte – aber nicht standardisierte – Fragen
Mit den Fragen soll möglichst eine selbstläufige Präsentation der vom Interviewenden gewünschten Infos erfolgen zu bestimmten Sachverhalten. Zugleich mindert der Leitfaden das Risiko von unwichtigen „Ausschweifungen“.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Anwendungskontexte:

A

Einzelinterviews

Gruppendiskussion

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Phasen des Interviews

A
  1. Kontaktaufnahme
    Auswahl des Interviewpartners
    Herstellen des Kontaktes, Erläuterung der Hintergründe des geplanten Interviews
    (einschließlich Anonymisierung, Weiterverwendung der erhobenen Daten; Abklärung der Interviewbereitschaft &Terminvereinbarung)
  2. Ankommen &Smalltalk
    Beziehung zum Interviewpartner aufbauen
    Themenlenkung auf anstehendes Interview
  3. Intervieweröffnung
    Eingangsfrage stellen während das Aufnahmegerät läuft
  4. Nachfrageteil
    nach Eingangserzählung: erst immanentes Nachfragen, dann exmanentes Nachfragen bzw. gegebenenfalls initiierende (Nach-)Fragen auf der Grundlage des Leitfadens
  5. Beendigung des Interviews&Verabschiedung
    Ankündigung des Interviewendes
    Abklären von noch vorhandenen Fragen der interviewten Person
    Smalltalk
  6. Verabschiedung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q
  1. Kontaktaufnahme
A

Auswahl des Interviewpartners
Herstellen des Kontaktes, Erläuterung der Hintergründe des geplanten Interviews (einschließlich Anonymisierung, Weiterverwendung der erhobenen Daten; Abklärung der Interviewbereitschaft &Terminvereinbarung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q
  1. Ankommen und Smalltalk
A

Beziehung zum Interviewpartner aufbauen Themenlenkung auf anstehendes Interview

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q
  1. Intervieweröffnung
A

Eingangsfrage stellen während das Aufnahmegerät läuft

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

3a. Nachfrageteil

A

nach Eingangserzählung: erst immanentes Nachfragen, dann exmanentes Nachfragen
bzw. gegebenenfalls initiierende (Nach-)Fragen auf der Grundlage des Leitfadens

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

3b. Beendigung des Interviews und Verabschiedung

A

Ankündigung des Interviewendes
Abklären von noch vorhandenen Fragen der interviewten Person
Smalltalk

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Einsatz von Aufnahmetechnik (Checkliste)

A

Umgang mit dem Aufnahmegerät bzw. mit der Aufnahmefunktion des Smartphones vertraut?Aufnahmegerät funktionstüchtig (aufgeladene Akkus und Ersatzakkus, genügend Speicherkapazität etc., ggf. externe Mikrofon)?
beste Platz für das Aufnahmegerät (optimale Erfassung der Sprechenden durch das Mikro; fester Untergrund, aber Gerät nicht direkt auf dem Tisch wegen Schallübertragung)?
Bei Interviews in Innenräumen: Sind Fenster und Türen geschlossen sowie Störgeräusche (z.B. Radio, Telefonfunktion beim Smartphone) ausgeschaltet?
Bei Interviews draußen: Ist der Aufnahmeort günstig gewählt (wettergeschützt, zurückgezogen von anderen Personen und möglichst ohne Störgeräusche)?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Intervieweröffnung (währenddessen: Aufnahmegerät installieren!]

A

an das Vorgespräch anknüpfen; nochmals die formale Zielsetzung des Interviews/der Gruppendiskussion & den institutionellen Kontext (wissenschaftliches Forschungsprojekt, angesiedelt an ….) erläutern!
Prozess der Datenverarbeitung kurz darstellen (Transkription, Anonymisierung personenbezogener Informationen; Verwendungsweise in Publikationen) & strenge Vertraulichkeit (keine Weitergabe an Dritte) zusichern!
nochmals für Bereitschaft zum Interview danken! Und: zeitlichen Rahmen für das Interview / die Gruppendiskussion (Maximum) abklären!
kurz die beabsichtigte Form des Interviews /der Gruppendiskussion erläutern:
- „Gespräch“, in dem der/die Interviewer überwiegend als „interessierter Zuhörer“ fungiert;
- nur geringfügige Gesprächslenkung (hin auf die interessierenden Aspekte)durch Leitfragen
- dahinterstehende Methode :wenige Interviews, aber detaillierte Analyse,deshalb: Bitte an Interviewpartner, auch scheinbar „banale“ Details zu erzählen, da sie für die Auswertung von Interesse sein könnten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Eingangsfrage:

A

„einheitlich“ am Anfang jedes Interviews gestellt werden. Der Fokus nicht auf einen speziellen Fokus eingeengt werden. Thema wird lediglich genannt& in eine offene Fragestellung eingebunden.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

immanente Nachfrage:

A

weiterführende Frage, die an eine unmittelbare oder mittelbare Äußerung anschließt („Erzählzapfen“).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

exmanente Frage:

A

Neue Frage, um einen anderen Themenbereich bzw. einen so noch nicht zur Sprache gekommenen Aspekt anzusprechen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

initiierende (Nach-)Frage:

A

Zwischenform der beiden ersten Formen (z.B. „Sie hatten vorhin schon einmal von den Konflikten erzählt und jetzt gerade wieder…Hängt das denn irgendwie zusammen?“)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Aufforderung zur Detaillierung:

A

Bitte, etwas genauer zu erläutern

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Interviewführung - Verhalten der / des Interviewenden (Checkliste)

A

ProbandIn als Experte ansehen!
Interessiert, neugierig & zugewandt sein!&dies auch ProbandIn zeigen!
Eine natürliche Gesprächssituation anstreben!
Reden lassen &Zuhören!
Redebeiträge des Proband mit dem Leitfaden abgleichen!
Bei Unklarheiten, Brüchen in der Darstellung nachfragen!
„Leitfadenbürokratie“ vermeiden! Fragen passend stellen! Möglichst offen fragen!
Das Interview aufnehmen und die Audiodatei sichern!
(wenn möglich) Kontextinformationen und beobachtbare Auffälligkeiten im Nachhinein
protokollieren (kleines ethnografisches Protokoll); objektive Daten zur Charakterisierung der Person erfassen!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Implizite Ermunterung zum Weitererzählen

A

(Einsatz prosodischer Elemente oder Aufgreifen von Stichworten)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Aufforderung zur Detaillierung / Präzisierung

A

Bitte, etwas genauer zu erläutern

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Bewertungsfragen

A

(wenn aus der Schilderung noch nicht hervorgegangen ist, wie die interviewte Person zu x [Thema oder Person etc.] steht)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Fragetechniken bzw. -rhetoriken

A

Implizite Ermunterung zum Weitererzählen
Aufforderung zur Detaillieren/Präzisierung
Bewertungsfragen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Grounded Theory

A

ist „keine spezifische Methode /Technik.Als ein Stil zu verstehen, nach dem man Daten qualitativ analysiert & der auf eine Reihe von charakteristischen Merkmalen hinweist , um die Entwicklung & Verdichtung von Konzepten sicherzustellen“. Das Ziel ist eine gegenstandsangemessene – d.h. empirisch begründete – Theoriebildung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Hauptvertreter der Grounded Theory

A
Barney Glaser (1930
Anselm Strauss (1916-1997)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Zentrale Studie Grounded Theory

A

Interaktion mit Sterbenden Beobachtungen für Ärzte,Schwestern &Seelsorger

25
Empirisch begründete Theoriebildung – zirkulärer Forschungsprozess
``` Datenerhebung Kodes bilden Memos schreiben Datenerhebung/Theorieorientierte Konzepte entwickeln ```
26
Kodieren als Arbeitsschritt der Datenanalyse | Kodieren =
Sortierung &Systematisierung des ursprünglichen Datenmaterials durch Zusammenfassung, Kategorisierung mit dem Ziel des analytischen „Aufbrechens“ &der theoretischen Konzeptualisierung
27
Forschende fokussieren bei der Datenerhebung& -auswertung auf sozialpsychologische Phänomene:
Bedingungen (Was führt zu den untersuchten Phänomenen?) Interaktionen zwischen den Akteuren (Wer ist involviert?) Strategien & Taktiken (Wie gehen die Akteure vor &was sind deren Intentionen & Ziele?) Konsequenzen (Was resultiert aus den Kontextbedingungen & dem Handeln der Akteure?)
28
W-Fragen (Checkliste für die Kodierung)
Was? (Thema, Phänomen) Wer? (beteiligte Personen, interagierende Akteure) Wie? (Ausprägung, Strukturmerkmale und einzelne Aspekte des Phänomens, Prozessablauf) Wann? Wie lange? Wo? (Zeit, Verlauf und Ort) Wie viel? Wie stark? (Intensität) Warum? (erschließbare Begründungen) Wozu? (Absichten, Zwecke der Akteure) Womit? (Mittel, Taktiken und Strategien zur Erreichung der Ziele).
29
offenes Kodieren:
Datengeleitetes Entwickeln von Codes
30
axiales Kodieren:
Herausarbeiten von Schlüsselkategorien anhand des Datenmaterials
31
selektives Kodieren:
gezielte Finden von Sequenzen des Datenmaterials, die zu den Schlüsselkategorien passen; deduktives Vorgehen)
32
Theoretical Sampling
Anders als bei der Zufallsstichprobe quantitativer Forschung erfolgt die Fallauswahl bei der Grounded Theory der ProbandInnen schrittweise nach theoretischen Gesichtspunkten, d.h. nicht nach Kriterien der statistischen Repräsentativität. Die neuen Fälle werden jeweils danach ausgewählt, ob sie geeignet sind, neue Erkenntnisse zu generieren (minimale &maximale Kontrastierung). Bringen neu erhobene Fälle keine substantiell neuen Erkenntnisse, kann die Datenerhebung beendet werden. Das heißt: Das Sample ist „theoretisch gesättigt“
33
Qualitative Forschung zeichnet sich dadurch aus, dass sie
empirisch vorgeht, systematisch vorgeht,(regelgeleitet) flexibel an den Forschungsgegenstand angepasst ist die Rekonstruktion von Bedeutung in den Mittelpunkt stellt.
34
In der qualitativen Forschung ist die
Flexibilität wichtiger, in der quantitativen Forschung die Systematik
35
Rekonstruktion von »Innensicht«
Innerewelt der Teilnehmer
36
Theorie als
Prozess
37
Entwicklung&Verdichtung von
Konzepten
38
Was bedeutet ein theoriegenerierendes Verfahren
keine gegenstandsbezogene theoretische Vorannahmen keine emp. zu prüfenden Hypothesen TROTDEM Fachwissen
39
Theoretische Sensibilität
Neugirde aufgrund von Kenntnis über gegnstand der Sozialforscher
40
Datengewinnung, analyse&Theoriebildung laufen
parallel, beeinflussen sich gegenseitig produktiv
41
Warum ist für analytische Arbeit kreativität nötig
Theorien immer nur durch zutun des Forshenden (subjektive eigenleistung)
42
ideosynkratische Abirrungen
argumentativer Bezug auf die daten verlieren
43
Kreative Leistung als
sozialer Prozess
44
Forschung als kollektiver Prozess
nicht arbeitsteilig sondern gemeinsame analytische Arbeit am Material offenes&axiales Kodieren; Forschende ergänzen einander
45
Methode des ständigen Vergeleichs
basale Alltagsheuristik
46
Grundlage jeder Konzeptentwicklung
fortgesetzte systematisch vergleichende Einbeziehung immer weiter Indikatoren aus dem emp. Material
47
Minimale Kontrastierung
Ähnlicher Fall zum ersten
48
Was bringt eine minimale Kontrastierung
Kern eines Falltypus/theoretischen KOnzepts erarbeitet wird was bleibt gleich stabile Ausprägungen
49
Abbruchkriterium Kriterium der theoretischen Sättigung
weitere homogene Fälle bringen keine zusälichen Erkenntnis/Eigenschaft- Theoretisch gesättigt
50
maximale Kontrastierung
was ändert sich&was bleibt stabil, wenn der Kontext der Fälle variiert wird
51
Warum werden theoretische Memos geschrieben?
Unterstützung von Prozessen der Datenanalyse im Verlauf des Kodierens Schreibprozess unterstützt einzelne vorläufige Texte Ergebnissicherung
52
Innensicht
erleben von Menschen im Mittelpunkt
53
Unterschiedliche Ebenen von Sinnstrukturen | 3 ebenen forschungsrelevante Sinnebenen
subjektiv intendierter Sinn universale gesellschaftliche Sinnmuster gruppen&milieuspezifische Deutungsmuster&Wissensbestände
54
subjektiv intendierter Sinn
Generalisierbare Aussagen als Fokus Wie kommtes zu Entscheidungen wie die Personen dem eigenen Handeln Sinn zuschreiben
55
universale gesellschaftliche Sinnmuster
Gesellschaft&Normen
56
gruppen&milieuspezifische Deutungsmuster&Wissensbestände
direkter sozialer Kontext
57
Deduktives Kodieren Kodierleitfaden mittels
Definition der Kategorie Ankerbeispiele Festlegung der Kodierregeln
58
Rekonstruktion von Innensicht
schwerpunkt innere Welt
59
Rekonstruktion von Strukturen
psychische Strukturen von Individuen,gesellschaftliche Strukturen implizite Strukturen &Regeln