alte Prüfungen - Grundlagen Flashcards
(159 cards)
Die Wirtschaftskrise Ende des 19. Jahrhunderts führte zu einem politischen und wirtschaftlichen Ge‐
sinnungswandel. Es setzte sich die Erkenntnis durch, dass die aktuelle vorherrschende grosse Not den
sozialen Frieden und die Staatsordnung gefährden könnte. Die Schweiz hat, um dieser Gefahr entge‐
genzuwirken, ein Gesetz geschaffen, welches in dieser Zeit einmalig in Europa war.
Nennen Sie dieses Gesetz.
Fabrikgesetz
Umschreiben Sie stichwortartig drei Arbeitssituationen, die zur Einführung des Fabrikgesetzes
führten.
- Miserable Arbeitsbedingungen
- Löhne unter dem Existenzminimum
- Kinder‐ und Frauenarbeit
- Keine soziale Sicherung bei Krankheit, Unfall oder Tod
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in einem Nachbarland bereits Sozialversicherungen einge‐
führt. Nennen Sie dieses Land und die dazugehörende Persönlichkeit, die auch Einfluss auf die
Entwicklung der Sozialen Sicherheit in der Schweiz hatte.
- Deutschland
- Reichskanzler Otto von Bismarck
Nennen Sie zwei Stichworte, die Sie mit Ludwig Forrer verbinden und die mit der Entwicklung der
Sozialen Sicherheit in der Schweiz zu tun haben.
- Lex Forrer / Gesetzesentwurf zu KUVG
- Referendumsabstimmung von 1900
Andere richtige Antworten:
- Obligatorium Unfall‐ und Krankenversicherung
- Nationalrat / Bundesrat
- 1912 Einführung KUVG
Während des ersten Weltkriegs verarmten grosse Teile der Bevölkerung. Dies schürte die allgemeine
Unzufriedenheit. Beschreiben Sie stichwortartig das Ereignis vom 12. November 1918, das auf die
Entwicklung der Sozialen Sicherheit in der Schweiz Einfluss hatte. Gehen Sie in Ihrer Beschreibung
auch auf mindestens drei mögliche Forderungen ein.
Ereignis:
Der Generalstreik wurde ausgerufen 1.0 Punkte
Forderungen:
- Neuwahl des Nationalrats im Proporzwahlverfahren
- Frauenstimm‐ und Wahlrecht
- Einführung einer Alters‐ und Invalidenversicherung
andere richtige Antworten:
- ‐ Sicherung der Lebensmittelversorgung
- ‐ Einführung einer 48‐Stundenwoche
- ‐ Einführung der Arbeitspflicht
Nach Ende des ersten Weltkriegs (1918) litt die Schweiz erneut unter einer schweren Wirtschafts‐
krise.
Nennen Sie das Soziale Risiko, das durch Bundesratsbeschlüsse in dieser Zeit dringend gelöst
werden musste.
Arbeitslosigkeit
1925 wurden zwei wichtige Sozialwerke in der Bundesverfassung verankert. Nennen Sie diese
beiden Sozialversicherungen.
- Alters‐ und Hinterlassenenversicherung (AHV)
- Invalidenversicherung (IV)
1972 wurde das Drei‐Säulen‐Prinzip in der Bundesverfassung verankert.
Zählen Sie die Risken auf, die das Drei‐Säulen‐Konzept berücksichtigt.
Alter, Tod und Invalidität
Kreuzen Sie in der richtigen Spalte an, welche Versicherung zu welcher Säule des Drei‐Säulen‐
Konzepts gehört. Orientieren Sie sich an den Risiken, die im Drei‐Säulen‐Konzept berücksichtigt
werden.
Erklären Sie stichwortartig die zwei Produkte in der 3. Säule.
3a Gebundene Vorsorge:
Steuerbegünstigt, als Konto – Sparen oder mit Police auch Versicherung möglich
3b Freie Vorsorge:
Verschiedene Produkte möglich – ohne Steuerbegünstigung
Beschreiben Sie die Bevölkerungsgruppe, bei der das Drei‐Säulen‐Konzept nicht funktioniert, und
begründen Sie Ihre Antwort.
Die Soziale Sicherheit wird nach verschiedenen Prinzipien ausgestaltet. Nennen und erklären Sie
stichwortartig drei Prinzipien innerhalb der Sozialen Sicherheit. Gehen Sie in Ihren Erklärungen auf
Soziale Sicherheit als Ganzes und nicht auf die einzelnen Sozialversicherungen ein.
Die AHV ist nach dem Solidaritätsprinzip ausgestaltet. Zeigen Sie zwei Solidaritäten innerhalb der
AHV auf.
- Die Erwerbstätigen zahlen mit ihren Lohnbeiträgen die aktuellen Rente (Solidarität jung – alt)
- Die Besserverdienden zahlen mehr als weniger Verdiende (Solidarität reich – arm)
Kreuzen Sie in nachstehender Tabelle das zutreffende Prinzip an, nach welchem die Versicherungs‐
zweige ausgestaltet sind. Teilweise sind zwei Kreuze möglich.
Erklären Sie stichwortartig den Begriff „Rechtsgleichheit“.
Dieser Artikel besagt, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind, niemand wegen seiner Rasse,
Religion, Geschlecht, Sprache und politischer Überzeugung diskriminiert werden darf.
Im Parlament wurde 2004 beschlossen, eine Mutterschaftsentschädigung einzuführen und diese
Entschädigung beim EOG als neue Leistung einzubauen.
Nach diesem Parlamentsentscheid haben die
stimmberechtigten Personen über eine Mutterschaftsentschädigung in der Schweiz abgestimmt; diese wurde angenommen.
Erklären Sie stichwortartig, warum der Parlamentsentscheid nicht automatisch in Kraft trat und eine Volksabstimmung notwendig wurde.
Gegen den Entscheid des Parlaments wurde das Referendum ergriffen (Die Unterschriften (50 000)
für ein Referendum müssen innert 100 Tagen nach der Publikation des Erlasses vorliegen).
Die AHV verfügte einem Rentner eine Altersrente. Dieser Rentner konnte auf der Verfügung Folgen‐
des erkennen:
- Entscheid, wie hoch die AHV‐Rente sein wird
- Die Begründung für diesen Entscheid
- Aussteller der Verfügung (Ausgleichskasse des Wohnkantons)
- Unterschrift der zuständigen Person
- Datum der Ausstellung
- Kennzeichnung als Verfügung
Ist diese Verfügung gültig?
Begründen Sie Ihren Entscheid.
Entscheid:
Nein, diese Verfügung ist nicht gültig.
Begründung:
Es fehlt die Rechtsmittelbelehrung.
Annahme: Eine Verfügung ist gültig. An welche Stelle (genau bezeichnen) muss die Einsprache
erfolgen?
An die verfügende Stelle (in diesem Fall die Ausgleichskasse)
Nennen Sie den Sozialversicherungszweig, bei dem eine Beschwerde kostenpflichtig ist.
Die Invalidenversicherung
Bei wem ist eine Beschwerde gegen einen Einspracheentscheid einer Sozialversicherung einzu‐
reichen?
Verwaltungs‐ oder Versicherungsgericht
Zählen Sie vier Rechtsgrundsätze auf, die in der Sozialen Sicherheit eine Rolle spielen.
- Rechtsgleichheit
- Treu und Glauben
- Legalitätsprinzip
- Verhältnismässigkeitsprinzip
Erklären Sie stichwortartig den Begriff „Umlageverfahren“.
Die Einnahmen bilden in der gleichen Periode die Ausgaben.
Erklären Sie anhand dieser Grafik die Situation der ALV im Jahr 2004, und begründen Sie, welcher
Faktor zu dieser Situation führen konnte.
Durch die erhöhte Arbeitslosenquote wurden mehr Ausgaben als Einnahmen generiert.
Aktuell (2010) hat die Arbeitslosenversicherung keinen Einnahmeüberschuss zu verzeichnen.
Zählen Sie drei Massnahmen auf, die ergriffen wurden, um diesem Problem entgegenzuwirken.
- Erhöhung der ALV‐Lohnbeiträge
- Wiedereinführung des Solidaritätsprozentes
- Verkürzung der Leistungsdauer von beitragsbefreiten Personen