Altersvorsorge in der Schweiz Flashcards
(146 cards)
Wann wurde die AHV lanciert?
1948
Drei Zielsetzungen der Sozialpolitik
soziale Sicherheit = Freiheit von Existenzängsten und Notlagen
Was bestimmt in der arbeitsteiligen Marktwirtschaft
den Anspruch auf Güter, d.h. die
Lebenslage einer Person.
Das Einkommen des Individuums
Übergeordnetes Ziel umfassender Sozialpolitik
Primär Erwerbsmöglichkeiten schaffen, damit die Menschen
ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können.
Weil:
Sozialpolitik in der sozialen Marktwirtschaft setzt daher beim
Einkommen der Individuen an (Verdienstmöglichkeiten schaffen,
Einkommenstransfers, Preisverbilligungen für notwendige Güter,
usw.)
Einkommensverteilung wird durch die Entstehung der
Einkommen auf dem Arbeitsmarkt bestimmt. Sozialpolitik
umfasst daher Massnahmen auf dem Arbeitsmarkt, bei der
Beschäftigung, bei der Lohnpolitik, bei der Bildung, usw.
Zentrale Frage der Sozialpolitik: soll / muss / darf der Staat in das Marktergebnis (die
entstehenden Einkommen und Vermögen) eingreifen, obwohl er die Rahmenbedingungen für
Erwerbsmöglichkeiten schafft?
D.h. soll der Staat weitergehende Umverteilungsmassnahmen umsetzen?
Zwei sich widersprechende Argumentationslinien:
Ja,Markteingriff und Umverteilung ist nötig!Ungleiche Verteilungen von Einkommen und Vermögen sind «ungerecht».
Nein, Markteingriff und Umverteilung ist nicht nötig!Der Staat sorgt ja schon für Erwerbsmöglichkeiten. Ungleiche Verteilungen spiegeln höhere Leistungsbereitschaft des einzelnen und sind daher gerecht.
Zu hohes Mass an Umverteilung (zu tiefe Ungleichheit) führt zu:
Effizienzverlusten (keine
Leistungsanreize, Schwarzarbeit, Missbrauch in der Sozialhilfe, Steuerhinterziehung, Auswanderung
von Leistungswilligen, usw.)
Zu tiefes Mass an Umverteilung (zu hohe Ungleichheit) führt zu:
instabilen politischen
Rahmenbedingungen (Kriminalität, Verwahrlosung, Slumbildung und Ghettoisierung, Segregation der
Bevölkerung, Umstürze, Bürgerkrieg, usw.)
Umverteilung durch öffentliche Güter:
Kultureinrichtungen, öffentlicher Nahverkehr, Kinderkrippen
usw. werden primär durch öffentliche Steuermittel finanziert und
nicht bloss durch Benutzungsgebühren. Diese Güter stehen
aber i.d.R. nur Einwohnern in den Ballungsgebieten (z.B.
öffentlicher Verkehr) oder einer spezifischen
Bevölkerungsgruppe (z.B. Kinderkrippe) zur Verfügung.
Umverteilung durch progressive Einkommenssteuern und
Sozialversicherungsbeiträge:
Finanzierung der Staatausgaben, vor allem auch soziale
Aufgaben, durch Steuermittel und Pflichtbeiträge an
Sozialversicherungen. Durch die progressive Ausgestaltung der
Steuern ist der Beitrag eines Individuums nicht äquivalent mit
dem erhaltenen Nutzen (kann höher oder tiefer ausfallen).
Wesensmerkmale der SozialversicherungenSozialversicherungenund Privatversicherungen unterscheiden sich
Die Industrialisierung bedeutete für breite Schichten der Bevölkerung das Ende der Familienwirtschaft. Die Familien zogen aus den Heimarbeitergebieten in die Industrieorte (Verstädterung). Statt gemeinsam arbeitete man nun einzeln, ausser Haus.
Folge:
Soziale Funktionen, die früher von der Grossfamilie wahrgenommen wurden, werden auf zentrale Bürokratien übertragen. Bsp. Gesundheitswesen, Steuersystem, Rentensystem. Damit wird der Einzelne abgesichert, aber auch entmündigt.
Wann begann die Sozialversicherung?
Von der Sozialversicherung im engeren Sinn spricht man seit dem
Beginn des 20. Jahrhunderts.
Was versteht man unter Sozialversicherung?
Unter Sozialversicherung versteht man das staatliche Bemühen,
Bedürftigen in bestimmten Lebenslagen Unterstützung und Hilfe zu
gewähren. Die Unterstützung besteht in Geld- und Sachleistungen.
Risiken sind hauptsächlich Alter, Tod, Invalidität, Unfall, Krankheit
und Arbeitslosigkeit.
Wo ist die Sozialversicherung im Gesetz geregelt?
Artikel 2 der Bundesverfassung von 1848/1874 legte die Förderung
der gemeinsamen Wohlfahrt als staatliche Aufgabe fest.
Die neue Bundesverfassung trat am 1. Januar 2000 in Kraft. Artikel
41 der neuen Verfassung enthält Sozialziele. Danach soll sich
Bund und Kantone in Ergänzung zur persönlichen Verantwortung
und der privaten Initiative für soziale Aspekte einsetzen.
Wann wurde die Verfassungsgrundlage für die Drei
Säulen Konzeption geschaffen und in der
Bundesverfassung verankert.
1972
Versicherungs-Solidarität
Grundprinzip der Versicherung, Ausgleichvon Beiträgen und Leistungen im Kollektiv
Vertikale Solidarität
Ausgleich zwischen hohen und tiefenEinkommen (arm / reich)
Horizontale Solidarität
Ausgleich zwischen sozialen Gruppen, z.B. Ledige/Verheiratete, Männer/Frauen, Gesunde/Kranken, Personen mit/ohne Familienlasten usw.
Generationensolidarität
Ausgleich zwischen Jung und Alt, Basis des Umlageverfahrens
Regionale Solidarität
Ausgleich zwischen Landesregionen
Gegenseitige Deckung
einer für alle, alle für einen
Zufälligkeit
Gesetz der grossen Zahl, Ereignis tritt zufällig ein (nicht willentlich)
Schätzbarer Bedarf
zukünftiger Schadenverlauf statistisch ermittelbar, Erfahrungswerte
Zahlreiche gleichartig Bedrohte
viele bleiben schadlos, einige triff es (Gefahrengemeinschaft)