Altklausurfragen Flashcards
(149 cards)
Nennen Sie die Isotope des Kohlenstoffs, das Verhältnis der beiden Stabilen zu einander, die Halbwertszeit des Radioaktiven und sein Ausgangselement, sowie die Valenzelektronen des Kohlenstoffs. (4P)
11C (instabil) 12C (stabil), Protonen 6; Neutronen 6; Elektronen 6 13C (stabil), Protonen 6; Neutronen 7; Elektronen 6 14C (instabil), Protonen 6; Neutronen 8; Elektronen 6 99:1 (12C:C13) Halbwertszeit: 5700 Jahre Zerfällt zu 14N Valenzelektronen: 4
Was ist der kritische Punkt bei der Erdölbildung? (2P)
180°C
Wann gab es (ungefähr) die ersten: a) Bäume
b) Photosynthese
c) Einzeller,
d) Hartschalentiere (2P)
a) 350 Ma
b) 2500 Ma
c) 3500 Ma
d) 600 Ma
Welche Temperaturen, Drücke und Vitrinitreflexionen kennzeichnen Anfang und Ende des Erdölfensters? (3P)
Anfang:
T = 80°C
P = 2 km Überlagerungsdruck
V = 0,5
Ende:
T = 180°C
P = 5 km Überlagerungsdruck
V = 1,3
Welcher Naturstoff kommt nur in Pflanzen vor? (2P)
Lignin
Wann im Jahr wird das meiste OM abgelagert und wo gibt es diese jahreszeitliche Unterscheidung nicht? (2P)
Im Sommer Innerhalb der Wendekreise
Nennen Sie Arten der Kerogenanalyse/ -klassifizierung und ihre Vor- und Nachteile. Welche Verfahren eignen sich besonders zur Reifebestimmung? (5P)
Elementanalyse
Vorteile: Kerogen wird isoliert angeschaut
Nachteile: S-Gehalt kann nicht bestimmt werden, viel Aufwand,
Voraussetzung: Kerogentrennung und Herauslösen der Minerale
Rock-Eval-Pyrolyse
Vorteile: Bestimmung O-Gehalt, Thermische Reife Nachteile: Wassergehalt ist unbestimmt, Gesamte Probe wird angeschaut, anstatt nur Kerogen
Organische Petrologie
Vorteile: ob Probe Gas- oder Erdölbildner ist (Vitrinit=Gas, Liptinit=Öl), Herkunft durch vorhandene Mazerale eingrenzbar, Rückschlüsse auf O/C und H/C Verhältnisse
Nachteile:
Erklären Sie detailliert die Vorgehensweise der Rock-Eval-Pyrolyse. Wie werden die Peaks bestimmt, welcher Parameter bestimmt den O-Gehalt und welche die thermische Reife? (7P)
Gesteinspulver wird ohne Sauerstoff erhitzt Bei 300°C wird eine Probe drei Minuten lang erhitzt, um die meisten KW zu verdampfen -> Menge an ausgetretenen freie KW ist S1-Wert
Anschließend wird die Temperatur mit einer Heizrate von 25K/min auf 550°C erhöht wodurch Crack-Reaktionen stattfinden, die dann verdampfen -> Menge an ausgetretenen freie KW ist S2-Wert -> Temperatur, bei der die Menge der verdampften Stoffe am höchsten ist, ist Tmax
Der Ofen wird wieder abgekühlt -> Beim Durchfahren des Bereichs von 390-300°C wird CO2 frei -> Menge ist S3-Wert
O-Gehalt bestimmt durch OI-Parameter (S3/TOC) Thermische Reife: PI-Parameter (S1/(S1+S2))
Nennen Sie Orte hoher Bioproduktion an Land und zu Wasser. Wo entsteht mehr OM pro Quadratmeter? (4P)
An Land: Wälder Zu Wasser: Auftriebsgebiete Auf dem Land herrscht eine 3-4 Mal höhere Bioproduktion als im Wasser
Nennen Sie 7 Gase im tieferen Untergrund (Sedimentbecken), davon min. 4 KW und jeweils einen Entstehungsprozess. (6P)
Methan (CH4) -> Mikrobielle Bildung aus OM, v. a. bei T = 20-60°C möglich, bedingt auch durch Mantelentgasung und vulkanische Prozesse
Ethan (C2H6)
Propan (C3H8)
Butan (C4H10)
Alle entstehen durch thermische Degradation von OM, bei T = 130-280°C
Molekularer Stickstoff (N2) -> OM (Kerogen), ca. 1-2%N Buddingtonit und NH4-Illite Entsteht bei T > 200°C
Kohlenstoffdioxid (CO2) -> Lösung von Carbonaten (z.B. saures Milieu/ große Tiefen) Durch Methanogenese (C6H12O6 -> 3CH4 + 3CO2) Thermische Bildung aus OM meist bei T = 60-120°C Wichtiges vulkanisches Gas
Schwefelwasserstoff (H2S) -> Bakterielle Sulfatreaktion (SO4 + CH4 -> H2S + CO2), erfolgt bei T <= 100°C Thermische Sulfatreaktion (s.o.), erfolgt bei T >= 120°C und hat als Quelle Anhydrit (CaSO4) Kommt als Süß- und Sauergas vor (Sauergas hat höheren H2S-Gehalt)
Erläutern Sie 2 Arten von stratigraphische Fallen. (4P)
Vertonung: Sand geht lateral in Ton über Entstehung z.B. an Flüssen: Sand lagert sich eher in Flussnähe ab, weiter entfernt lagern sich zeitgleich Ton/ Silt ab Tonschicht grenzt an Sandschicht und somit entsteht eine Falle
Burried hills: Hartes Gestein (z.B. Granit) wird von Sedimentschichten überlagert und zerklüftet mit der Zeit, wenn Erdölmuttergestein darunter liegt, kann in diesem Burried Hill eine Lagerstätte entstehen, da die Sedimente (Ton) als Abdichtungsschicht fungieren
Definieren Sie Reserven und Ressourcen. Erklären Sie die statische Reichweite und zwei Gründe, warum sie nicht der Realität entspricht. Wie hoch ist die tägliche Erdölförderung und welches Land verbraucht 25% des weltweiten Öls? (4P)
Reserven sind Vorkommen, welche in der Gegenwart mit verfügbaren Techniken wirtschaftlich gefördert werden können und juristisch freigegeben sind.
Ressourcen sind bekannte Vorkommen welche zu Reserven zählen, aber auch solche, die in der Gegenwart nicht wirtschaftlich oder technisch gefördert werden können (oder juristisch nicht rechtlich freigegeben sind).
Die statische Reichweite wird aus dem heutigen Verbrauch/ Förderung und den heutigen Reserven berechnet. Allerdings werden fast täglich Ressourcen zu Reserven und vise versa, da sich die Marktpreise ändern, neue Techniken auf den Markt kommen und, wenn die Reserven/ Ressourcen knapp werden, kommt es zu neuen Explorationen, bei denen häufig neue Lagerstätten entdeckt werden.
80 Mio. Barrel/d
USA
Nennen Sie 3 Länder mit hoher Erdölförderung in Afrika. (3P)
Nigeria Angola Algerien
Nenne Sie zwei bedeutende spätpaleogene Sedimentbecken. (2P)
Südlicher Oberrheingraben
Alpines Molassebecken
Klassifizieren Sie Öle und nennen Sie die 2 Häufigsten. (7P)
Chemische Zusammensetzung
Viskosität
Dichte: schwer, leicht (API-Grad)
Schwefelgehalt: Süß (< 1%), Sauer (> 1%)
2 Häufigste:
- parafinisch-Naphtenische Öle (Nordsee) Muttergestein:Marin, tonig
- Aromatisch-intermediäre Öle (Arabische Plattform) Muttergestein: Karbonatisch
Wo wird terrestrisches organisches Material abgelagert und welche Kerogentypen erwarten Sie?
Moore
Typ III = Kohlen (alles terrestrische), O-reich, Gasbildner, aus höheren Landpflanzen
Zu welcher Gruppe der Naturstoffe gehören Cellulose und Fette? Charakterisieren Sie beide Stoffe hinsichtlich Chemismus, Herkunft, strukturellem Aufbau (mit Skizze!) und Stabilität
Cellulose: Kohlenhydrate Chemismus: O2 reich alle Pflanzen, mittlere Stabilität Struktur: EEG 1 s.26 Fette: Lipide Chemismus: H2 reich Algen, Schutzorgane, stabil KW Kette mit Carboxylgruppe am Ende
Wie unterscheidet sich der Arktische Ozean von den anderen Meeren hinsichtlich Bioproduktion und Erhalt von organischem Material?
Sehr hohe Bioproduktion in kurzer Zeit (Sommermonate)
äquatornähe=gleiche Verteilung der Biomasse über das Jahr
Nordatlantik= Maxima Frühling, Herbst
Nordpazifik= Maxima Sommer, Winter Erhaltung von organischem Material schlechter in kaltem Wasser
Wie hängen Sedimentationsrate und der Gehalt an Corg zusammen?
- Hohe Sedimentationsrate bewirkt, dass abgelagertes Corg schnell überdeckt und somit geschützt wird. Höherer Gehalt möglich
Welche Mazeralgruppen gibt es und wie können diese chemisch und petrographisch unterschieden werden?
- Vitrinite
- >H/C=mittel
- >O/C=Hoch
- >Hauptbestandteile: Cellulose, Lignin
- Liptinite
- >H/C=Hoch
- >O/C=niedrig
- >HBS: Algen, Sporen, Wachse
- Inertinite
- >H/C=niedrig
- >O/C=niedrig
- >Holzkohle, Pilze
Was ist „Nassgas“ und was bedeutet „Sauergas“?
Nassgas: erhöhter Anteil (>15%) an schweren Kohlenwasserstoffen (C3H8+x) Sauergas: hoher Schwefelwasserstoffgehalt ( >1%)
Nennen Sie 2 Sedimentbecken in denen Erdgaslagerstätten zu finden sind und Salzgesteine eine wichtige Rolle spielen.
- European Permian Basin (Groningen) - CEBS/ Norddeutsches Becken - South Pars (Katar/ Iran)
Wie lange werden (große) Erdöllagerstätten gefördert und warum?
Werden 50 bis 100 Jahre gefördert
Wenn das Öl zu schnell gefördert wird, dringt Wasser ein und es kann somit nicht das volle Potential ausgeschöpft werden
Wie ist der Zusammenhang zwischen Porosität und Permeabilität? Welche Gesteine besitzen eine besonders hohe/ niedrige Permeabilität, warum? In welcher Einheit wird die Permeabilität gemessen?
Die Permeabilität ist in der Regel linear abhängig von der Porosität (z.B. in Sandstein), Ausnahmen sind Kalkstein (hohe Porosität, niedrige Permeabilität) und Karst (hohe Permeabilität, geringe Porosität) Hohe: Karst, da Klüfte relativ groß und i.d.R. gut verbunden Geringe: Tonsteine, Porenräume sehr klein; die max. Permeabilität von Tonstein ist beispielsweise die min. Permeabilität von einem Sandstein (Permeabilität ist erst gegeben, sobald die Porosität 20-Vol.% beträgt) Wird in (Milli)Darcy gemessen



























