Analgetika I: Opioid Analgetika, Schmerz Flashcards

(107 cards)

0
Q

Schmerztypen - Ätiologie und Pathogenese

  1. Beschreibe den physiologische Nozizeptor-Schmerz!
A
  1. Pysiologischer Nozizeptor-Schmerz:
    Ist ein Warnsignal bei Einwirkung stärkerer Reize auf gesundes
    Gewebe, welche i.d.R. zu sofortiger motorischer Reaktion führt,
    um Gewebeschäden zu vermeiden

Der Schmerz ist Kurz

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1
Q

Schmerz - Definition und Entstehung

  1. Nenne die zwei Wege wie Schmerzimpulse kreiert und
    weitergeleitet werden!
A

1.
a) Gewebeschädigung mit nachfolgender Entzündung.
Die Gewebeschädigung führt zu Freisetzung verschiedener
Schmerzmediatoren, die auf die Nozizeptoren einwirken
So entsteht ein Schmerzimpuls, der ins ZNS weitergeleitet wird

b) Schmerz kann aber auch direkt durch Stimulation
schmerzvermittelnder Nerven ohne Gewebeschädigung
entstehen

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2
Q

Schmerztypen - Ätiologie und Pathogenese

  1. Beschreibe den pathologischen Nozizeptorschmerz!
A
  1. Pathologischer Nozizeptorschmerz
    Dieser entsteht in Folge von Gewebeschädigung und
    Entzündungen.
    Er äußert sich entweder als Ruheschmerz, Allodynie
    (Schmerzreize, die normalerweise nicht bemerkt werden,
    führen zu Schmerzen) oder Hyperalgesie

Der Schmerz ist persistierend

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3
Q

Schmerztypen - Ätiologie und Pathogenese

  1. Was ist neuropathischer Schmerz?
A
  1. Neuropathischer Schmerz:
    Dieser Schmerz entsteht durch direkte Schädigung eines Nervs
    Diese kann entweder mechanisch, entzündungsbedingt oder
    durch metabolische Störung (Diabetes Mellitus) verursacht
    werdenDer Schmerz ist abnormal
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4
Q

Schmerz-Afferenz

  1. Wenn Nozizeptoren Schmerz registrieren, wohin leiten sie die
    Schmerzinformation und wohin leiten sie diese?
    Beschreibe den Weg bis ins ZNS!
A

Der Schmerzimpuls wird von den Nozizeptoren via
schnelle markhaltige A-Delta-Fasern und langsame marklose C-Fasern zum Hinterhorn des Rückenmarks weitergeleitet.

Hier werden sie entweder direkt oder über Interneurone auf ein weiteres Neuron umgeschaltet, dessen Axon im Rückenmark aufwärts zieht (Tractus spinothalamicus)

Eine letzte Umschaltung findet im Thalamus statt, von wo Impulse
zu sensorischen Projektionsfeldern im Kortex gelangen.

Zwischendurch zweigen Kollaterale ab, die das ARAS (aufsteigende retikuläre Aktivierungs-System) stimulieren

Weiterhin weder Schmerzsignale zum Hypothalamus und zum limbischen System weitergeleitet

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5
Q

Schmerz - Afferenz

  1. Was ist der Qualitätsunterschied zwischen A-Delta-Fasern
    und C-Fasern?
A

A-Delta-Fasern: schnell-markhaltig
heller, stechender Schmerz

C-Fasern: langsam-marklos
dumpfer Schmerz

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6
Q

Schmerz- Verarbeitung und Wahrnehmung

  1. Was entsteht durch die Aktivierung des ARAS?
A
  1. Es erhöht den Grad der Wachheit (Alarmreaktion)
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7
Q

Schmerz- Verarbeitung und Wahrnehmung

  1. Wie reagiert der Hypothalamus auf den Schmerzimpuls?
A

1.
Der Hypothalamus steuert durch den Schmerzreiz, die ausgelösten vegetativen Reaktionen, wie z.B. die Steigerung
des Blutdrucks und der Herzfrequenz

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8
Q

Schmerzsysteme

  1. Welches System unterdrückt den Schmerz?
A
  1. Das antinozizeptive System, welches aus verschiedenen
    Ebenen des ZNS entspringt und beispielsweise bei Unfällen
    vorübergehend den Schmerz hemmt
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9
Q

Schmerz-Chronifizierung und Schmerz-Gedächtnis

  1. Was muss gegeben sein, damit ein Schmerz pathologisch
    werden kann?
  2. Wie wird dieser Vorgang noch bezeichnet und was muss im
    Gewebe passieren damit dieser Vorgang entsteht
A
  1. Der Schmerz muss über einen längeren Zeitraum andauern,
    damit er seinen Alarmcharakter verliert und chronifizieren kann.Die wiederholte Reizung von Nozizeptoren führt zu deren
    Sensibilisierung, sodass deren Reizschwelle sinkt
  2. Dieser Vorgang heißt “periphere Sensibilisierung”
    Hier kommt es zur verstärkten Bildung von
    Schmerzmediatoren in dem betroffenen Gewebe.
    Wichtig hier ist die induzierte Synthese von Prostaglandinen
    insbesondere von PGE2.
    PGE2 stimmuliert keine Nozizeptoren, sensibilisiert diese für
    leichtere Reize
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10
Q

Schmerz-Chronifizierung und Schmerz-Gedächtnis

  1. Was richtet länger wirkender Schmerz im ZNS an?
  2. Wie nennt man diesen Vorgang?
A

1.
Es kommt zu funktionellen und morphologischen neuroplastischen Veränderungen im ZNS.

2.
Dieser Vorgang nennt man zentrale Sensibilisierung oder Schmerzgedächtnis

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11
Q

Schmerz-Chronifizierung und Schmerz-Gedächtnis

  1. Was bewirkt ein entstandenes Schmerzgedächtnis am
    Rückenmark?
A
  1. Die Zentralnervösen Veränderungen nach der zentralen Sensibilisierung betreffen die Schmerzimpulse leitenden Nerven im Rückenmark:

Hier aktivieren sich nun Ionenkanäle, welche zur Erhöhung der intrazellulären Ca-Konzentration führt.

Zusätzlich werden bestimmte Gene induziert, die für Rezeptor-Proteine kodieren.
An den Sensibiliserungsprozessen im RM sind wahrscheinlich auch Prostaglandine und Stickstoffmonoxid (NO) beteiligt

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12
Q

Schmerz-Chronifizierung und Schmerz-Gedächtnis

  1. Was verändern persistierende Schmerzen im ZNS?
A
  1. Im ZNS führen persistierende Schmerzen im Bereich der
    sensorischen Projektionsfeldern des Cortex zu
    neuroplastischen Veränderungen, die ebenfalls zur Ausbildung
    eines Schmerzgedächtnis beitragen
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13
Q

Schmerz-Chronifizierung und Schmerz-Gedächtnis

  1. Sollte man Schmerz möglich früh behandeln?
A
  1. Ja, denn die Mechanismen, die zur zentralen Sensibiliserung
    führen, sind nur langsam reversibel oder gar irreversibel und so
    pharmakologisch schlecht zu behandeln.Deshalb sollte man Schmerzen mit Chronifikationsgefahr
    möglichst früh und ausreichend behandeln.
    Sonst bildet sie sich unabhängig von der eigentlichen Störung
    ein eigenständiges Krankheitsbild
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14
Q

Endogene Opioide

  1. Das schmerzhemmende System im Körper, das antinozizpetive
    System wird über endogene Opioid-Peptide vermittelt.
    Wie heißen diese auch?
A
  1. die Opioide-Peptide werden auch als endogene Morphine
    bezeichnet.
    Es sind körpereigene Agonisten an den Opioid-Rezeptoren
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15
Q

Endogene Opioide

  1. Was ist das besondere an der endständige Sequenz der
    Opioide?
A

1.
Es gibt mehrere verschiedene längerkettige opioide Poly- und Oligopeptide. Diese besitzen aber alle als endständige Sequenz die fünf AS des Leucin-Enkephalin oder des Methionin-Enkephalin

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16
Q

Endogene Opioide

Wo werden Opioide vom Körper produziert?

A

Die Synthese erfolgt im Gehirn - vorwiegend in der Hypophyse

Sowie im Nebennierenmark aus nur drei verschiedenen Vorläufer-Proteinen

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18
Q

Endogene Opioide

Was passiert, wenn man endogene Opioide ins Plasma appliziert?

A

Sie werden schnell durch Proteasen hydrolysiert.

Nur eine intraventrikuläre Applikation ist hierbei analgetisch wirksam

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19
Q

Endogene Opioide

Nenne die drei Gruppen der endogenen Opioide?

A
  1. Enkephaline (LEU- und MET-Enkephaline)
  2. Endorphine
  3. Dynorphine
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20
Q

Endogene Opioide

Was ist der Vorläufer der Enkephaline?

Wie sind Enkephaline aufgebaut?

A

Proenkephalin-> Enkephalin

MET-Enkephalin: Thr-Gly-Gly-Phe-Met
LEU-Enkephalin: Thr-Gly-Gly-Phe-Leu

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21
Q

Endogene Opioide

Was ist der Vorläufer von den Endorphinen?

Wie sind Endorphine aufgebaut?

Was ist das wichtigste Endorphin?

A

POMC (Proopiomelanocortin) -> Endorphine

Endorphine haben 16-31 AS
Behalten die Frequenz des MET-Enkephalins
Das wichtigste Endorphin ist dass Beta-Endorphin

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22
Q

Endogene Opioide

Was ist der Vorgänger des Dynorphins?

Wie ist ein Dynorphin aufgebaut?

A

Prodynorphin -> Dynorphin

Polypeptide mit 8-17 As
Beinhalten die Frequenz des LEU-Enkephalins

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23
Q

Opioid-Rezeptoren - Funktion und Lokalisation

  1. Wo liegen die Opioid-Rezeptoren?
  2. Wo gibt es die meisten Opioid-Rezeptoren im ZNS und PNS?
A

1.
Opioid-Rezeptoren liegen präsynaptisch und postsynaptisch in der Membran

Sie befinden sich im ZNS und im PNS!

  1. Die größte Dichte an Opioide-Rezeptoren im ZNS findet man im limbischen System, Thalamus, Hyothalamus und Striatum, sowie der Formatio reticularis und der Substantia gelantinosa des RM

In der Peripherie befinden sich Opioidrezeptoren u.a. im GI-Trakt,
in den Schließmuskeln der Harnblase und den Ausführungsgängen der Gallenblase

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24
Q

Opioid-Rezeptoren - Wirkmechanismus

Was passiert (Biochemie) wenn Opioidrezeptoren aktiviert werden?

A

Opioidrezeptoren sind G-Protein-gekoppelte Rezeptoren

Wenn sie Stimuliert werden, hemmen sie über inhibitorische G-Proteine - Adenylatcylasen und verringern so die intrazelluläre cAMP-Konzentration

Durch die Verringerung der [cAMP] kommt es präsynaptisch zu einer Erniedrigung der Öffnungswahrscheinlichkeit von Calcium-Kanälen, was zu verringerter Transmitterfreisetzung der Präsynapse führt

Postsynaptisch kommt es durch die erniedrigte [cAMP] zu einer Hyperpolarisation der Neurone, sodass die Erregbarkeit verringert wird. Dies wird hauptsächlich durch eine Erhöhung der Öffnungswahrscheinlichkeit von Kalium-Kanälen verursacht

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25
Opioid-Rezeptoren- Klassifizierung 1. Nenne die Opioidrezeptor-Typen!
1. DOR 2. KOR 3. MOR (4. ORL)
26
Opioid-Rezeptoren - funktionale Wirkung Beschreibe die Eigenschaften für den u-Rezeptor (MOR)
U-Rezeptoren vermitteln die klassische Opioidwirkung. Dies gilt besonders für die starke (supra-)spinale Analgesie. Die u-Rezeptoren sind daher für die medikamentöse Schmerztherapie von besonderer Bedeutung. Es wirkt: Supraspinal, Spinal, Peripher ``` Es bewirkt folgendes: Atemdepression Miosis Obstipation Euphorie Sedation ``` Es hemmt: Dysphorie
27
Opioid-Rezeptoren - funktionale Wirkung Beschreibe den Delta-Rezeptor (DOR)!
Es Wirkt nur auf spinaler Ebene Es verursacht: Atemdepression Obstipation
28
Opioide-Rezeptoren - funktionale Wirkung Beschreibe KOR (K-Rezeptor)
Es wirkt spinal und besonders peripher ``` Es verursacht: Miosis Obstipation Dysphorie!!! Sedation! ```
29
Analgetika - Allgemein 1. Was machen Analgetika? 2. Was machen Analgetika nicht?
1. Analgetika sind schmerzlindernd/ schmerzstillend | 2. Sie besitzen keine allgemeine Narkotische Wirkung
30
Analgetika - Allgemein 1. Wo im ZNS wirken die primär zentral wirkenden Analgetika?
1. Sie wirken im ZNS aber auch in der Peripherie - Umgekehrt wirken auch viele primär peripher wirkenden Analgetika auch zentral
31
Analgetika - Allgemein 1. Wie unterscheidet man Analgetika?
1. Es gibt zwei Klassen: - Opioide Analgetika: welche vorwiegend zentral wirken, aber auch peripher Wirkung zeigen, welche über Opioid-R vermittelt werden - Nicht-Opioid-Analgetika: Wirkt peripher und zentral, sowie Zusätzlich antipyretisch und oft auch antiphlogistisch/ antirheumatisch
32
Schmerztherapie - Allgemein 1. Nach welchen drei Attributen richtet sich die Schmerztherapie?
Die medikamentöse Therapie des Schmerzes erfolgt nach dessen Ursache, Symptomatik und Dauer.
34
Medikamentöse Schmerztherapie - Allgemeines Für welche Schmerztherapien(Erkrankungen) benützt man Opioid-Analgetika?
Opioid-Analgetika werden bevorzugt zur Behandlung von - Starken traumatischen Schmerzen - postoperativen Schmerzen - tumorbedingten Schmerzen benutzt
35
Medikamentöse Schmerztherapie - Allgemeines 1. Wann benutzt man eher Nicht-Opioide-Analgetika?
1. Nicht-Opioide-Analgetika mit antiphlogistischer Wirkung werden zur Behandlung von Pathophysiologischen Schmerz, welcher auf einer Entzündung beruht, eingesetzt.
36
Medikamentöse Schmerztherapie - Allgemeines 1. Wie behandelt man neuropathische Schmerzen?
1. - Opioid-Analgetika - Antikonvulsiva - Antidepressiva
37
Medikamentöse Schmerztherapie - Allgemeines Vervollständige den Text Der zentrale Ansatzpunkt jeder Schmerz-Therapie sollte nach Möglichkeit die Behandlung und/oder Beseitigung der XXX sein. Weiterhin ist eine XXX besser als eine reaktive Schmerz-Therapie: bei Operationen sollte man also bereits vor dem Auftreten von Schmerzen ausreichend Schmerzmittel verabreichen.
Der zentrale Ansatzpunkt jeder Schmerz-Therapie sollte nach Möglichkeit die Behandlung und/oder Beseitigung der Schmerz-Ursache sein. Weiterhin ist eine Schmerz-Prophylaxe besser als eine reaktive Schmerz-Therapie: bei Operationen sollte man also bereits vor dem Auftreten von Schmerzen ausreichend Schmerzmittel verabreichen.
38
Medikamentöse Schmerztherapie - Allgemeines Akuter Schmerz: 1. Therapiedauer des akuten Schmerzes? 2. Applikationsform des Analgetikums? 3. Dosis-Intervalls des Analgetikums? 4. Wirkungsdauer des Analgetikums? 5. Dosis-Besonderheiten? 6. Gibt es einen WHO-Stufenplan? 7. Ist Komedikation erforderlich?
1. kurz 2. i.v/ i.m 3. nach Bedarf 4. kurz 5. Standard - Titration 6. Nein 7. selten
39
Medikamentöse Schmerztherapie - Allgemeines Chronischer Schmerz: 1. Therapiedauer des akuten Schmerzes? 2. Applikationsform des Analgetikums? 3. Dosis-Intervalls des Analgetikums? 4. Wirkungsdauer des Analgetikums? 5. Dosis-Besonderheiten? 6. Gibt es einen WHO-Stufenplan? 7. Ist Komedikation erforderlich?
1. lang 2. oral 3. nach Zeitplan 4. lang 5. Individuelle Anpassung 6. ja 7. häufig
40
Medikamentöse Schmerztherapie Chronischer Schmerz Es gibt vier Grundsätze bei der Behandlung des chronischen Schmerzes! Nenne sie!
1. Therapie nach der Uhr: Zur Aufrechterhaltung eines gleichmäßigen Blutspiegels 2. Applikation nach Möglichkeiten oral 3. Zur initialen Dosisfindung sind Nichtretardierte Analgetika besser geeignet. Ist die benötigte Dosis bekannt, so kann man auf retardierte Analgetika zurückgreifen 4. Die Art und Reihenfolge der gegebenen Analgetika sollte sich am Stufenschema der WHO orientieren
41
Medikamentöse Schmerztherapie - WHO Stufenschema 1. Wieviele Stufen gibt es im WHO-Stufenschema? 2. Von welchen Faktoren sind die Stufen abhängig? 3. Wie verwendet man diese Stufen? 4. Kann man zusätzlich Medikamente verabreichen?
1. Es gibt drei Stufen 2. Die Stufen sind abhängig von Intensität, Qualität und Lokalisation des Schmerzes 3. Immer wenn die Medikation einer Stufe nicht ausreicht, wird die nächsthöhere Stufe verwendet 4. Ja kann man: Adjuvantien (Hilfsstoff das Wirkung verstärkt) und Komedikation
42
Medikamentöse Schmerztherapie - WHO-Stufenschema 1. Darf man auch vom WHO-Schema abweichen? 2. Was ist die Grundlage der Schmerztherapie? 3. Warum benötigt man bei einer Komedikation von NSAIDs der Stufe I eine genaue Indikation zur Verabreichung?
1. Ja 2. Eine Exakte und Individuelle Schmerzanalyse muss immer Grundlage der Schmerztherapie sein - So ist es bei Starken Schmerz oft sinnvoll sofort mit Opioiden zu therapieren 3. Da NSAIDs nur bei Schmerzen mit einer entzündlichen Genese sinnvoll sind
43
Adjuvantien und Koanalgetika 1. Nenne die drei grundlegenden Merkmale von Adjuvantien und Koanalgetika!
1. Adjuvantien und Koanalgetika - verbessern den Analgetischen Effekt der klassischen Analgetika - verringern die durch Analgetika hervorgerufenen NW - lindern sonstige Symptome bei Schmerzpatienten
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Adjuvantien und Koanalgetika 1. Werden Adjuvantien auch bei Opioiden eingesetzt?
1. Ja, sogar hauptsächlich bei Opioiden
45
Adjuvantien 1. Wie kann man die durch Opioide induzierte Obstipation behandeln?
1. Mittels Laxanzien - hier verwendet man osmotische Mittel wie z.B. Lactulose Polyethylenglykol - oder Gleitmittel: Paraffin und Glycerin - oder Peristaltik stimulierende Substanzen wie z.B. Natrium- Picosulfat Diese Mittel nimmt man oft auch in Kombination
46
Adjuvantien 1. Wie bekämpft man dad durch Opioide induzierte typische auftreten von Übelkeit und Erbrechen?
Mittels Antiemetika wie beispielsweise - Domperidon - Haloperidol - Metoclopramid
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Adjuvantien 1. GI-Ulcera behandelt man ja mit Protonenpumpenhemmern, welche Schmerzmittel lösen oft Ulcerationen aus?
1. | - NSAIDs
48
Koanalgetika Koanalgetika gehören selber nicht zu den Analgetika, führen jedoch in Kombination mit diesen zu einer Schmerzreduktion! 1. Gegen was wirken Antidepressiva? 2. Wie wirken Antidepressiva Schmerzlindernd (Art und weise wie es wirkt) 3. Welche Antidepressiva gibt man? Wie ist ungefähr die Dosierung? 4. Wann tritt die Wirkung bei Antidepressiva ein?
1. Antidepressiva haben sich bei chronischen Schmerzen bewährt - Sie werden bei neuropathischen Schmerzen verabreicht 2. Bei neuropathischen schmerzen sind sie !!!direkt!!! schmerzlindernd - Dies gelingt durch die Wiederaufnahmehemmung von Noradrenalin und Serotonin aus dem synaptischen Spalt - Merke: Noradrenalin und Serotonin sind wichtige Transmittel des Antinozizeptiven Systems Zudem wirken Antidepressiva !!!indirekt!!! schmerzlindernd indem sie die affektive Schmerzempfindung beeinflussen 3. Man verwendet fast ausschließlich trizyklische Antidepressiva: - Amitriptylin - Desipramin - Doxepin Die Dosierung ist deutlich geringer als in der psychiatrischen Anwendung 4. Die Wirkung tritt erst nach einigen Tagen ein!!!
49
Koanalgetika 1. Wann setzt man Antikonvulsiva ein? 2. Was ist die typischste Indikation für den Einsatz von Antikonvulsiva als Komedikation? 3. Welche Antikonvulsiva verwendet man hauptsächlich? 4. Wann treten i.d.R. die NW der Antikonvulsiva bei der Therapie auf? 5. Wie sollte man bei der Dosierung vorgehen?
1. Speziell bei der Therapie neuropathischer Schmerzen ein, insbesondere jene mit anfallsartigem Charakter 2. Idiopathische Trigeminus-Neuralgie 3. - Carbamazepin - Phenytoin In Einzelfällen auch: Clonazepam und Gabapentin 4. Die NW von Antikonvulsiva treten meist am Anfang der Therapie auf 5. Weil am Anfang die meisten NW auftreten, sollte man erst niedrig dosieren und langsam erhöhen
50
Koanalgetika 1. Wirken Kortikoide direkt oder indirekt? Warum? 2. Für welche Schmerzen werden Kortikoide eingesetzt? 3. Welche Kortikoide benutzt man?
1. Kortikoide wirken indirekt analgetisch aufgrund ihrer antiphlogistischen und antiödematösen Eigenschaften 2. Kortikoide werden zur Unterdrückung bestimmter tumorbedingten Schmerzen eingesetzt - aufgrund der antiödematösen Wirkung - Hirntumor > erhöhter Hirndruck > Kompression von Nerv und ausgedehntes Lymphödem -> Kortikoide bringen eine akute Druckentlastung und so eine Schmerzlinderung 3. Dexamethason oder Prednisolon
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Opioid-Analgetika - Allgemeines 1. Beschreibe die Merkmale der partiell agnostisch/antagonistischen wirkenden Opioide!
1. Sie werden wie volle Agonisten verwendet Sie haben meist einen ceiling-Effekt: die maximale Wirksamkeit eines vollen Agonisten wird nicht erreicht, und bei weiterer Dosis-Erhöhung nimmt die analgetische Wirkung nicht mehr zu, oft aber verstärken sich die Nebenwirkungen
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Opium 1. Opium ist der getrocknete Milchsaft der Kapseln des Schlafmohns. Dieser enthält insgesamt 37 verschiedene Alkaloide, die in zwei Gruppen eingeteilt werden. Wie nennen sich diese Gruppen und nenne jeweils 3 Beispiele! 2. Was ist der Hauptwirkstoff des Opiums?
1. Phenanthrene: Morphin, Codein, Thebain Benzylisochinoline: Papaverin, Noscapin, Narcein 2. Morphium Opium verwendet man therapeutisch heutzutage nur noch selten, so beispielsweise in Form von Pulver (10 % Morphin), Extrakt (20 % Morphin) und Tinktur (1 % Morphin). Opium-Tinkturen (Tinctura Opii, Laudanum) wurden früher zur Behandlung starker Diarrhöen eingesetzt.
53
Morphium - Allgemeines 1. Welche Bedeutung hat Morphium als Referenzwert? 2. Welches Gesetzt unterliegt Morphium und Opium?
1. Morphium ist Referenzsubstanz der Opioide und der WHO-Stufe-III Analgetika. Alle anderen Vertreter dieser Gruppe werden daher mit Morphin verglichen. 2. Morphium und Opium unterliegen der Betäubungmittelverordnung BtMVV
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Morphium - Pharmakodynamik 1. An welchen Rezeptor dockt Morphium an? 2. Wo im Körper, hat Morphium eine analgetische Wirkung? 3. Morphium beeinflusst das qualitative und quantitative Schmerzempfinden, ohne was zu beeinflussen?
1. Morphium ist ein voller-Agonist, der mit hoher Affinität am m-Rezeptor andockt und mit geringer Affinität am K- Rezeptor 2. supraspinale und spinale analgetische Wirkung 3. Ohne sensorische Qualitäten zu beeinflussen
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Morphium - Pharmakodynamik 1. Was ist die zwei zusätzlichen Wirkungen von Morphium, die sich positiv auf die Schmerztherapie auswirken?
1. Morphium ist zu seiner analgetischen Wirkung auch anxiolytisch und sedierend Weiteres zur Sedierung: In therapeutischen Dosen sind die sedierenden Effekte aber nur gering ausgeprägt, nehmen aber mit steigender Dosierung zu und führen schließlich zum Koma.
56
Morphium - Pharmakodynamik Vor allem bei wiederholter Gabe haben Morphin und andere Opioide eine euphorisierende Wirkung, was ein Abhängigkeits-Potenzial darstellt ! 1. Ab welcher Dosis kann der Atemapperat pathologisch werden? Zu was führt das? 2. Welche NW kann Morphium direkt nach Applikation machen?
1. bei kleinen Dosen von schon 10 mg s.c. bewirkt eine leichte Hemmung des Atemzentrums, die bei hoher Dosierung zu Atemlähmung führen kann 2. Erbrechen, durch Stimulation von Chemorezeptoren der Area postrema. Später wird das Brechzentrum selbst gehemmt und Morphium wird antiemetisch . Gibt man Morphium öfters, so nimmt die initiale emetische NW ab!
57
Morphium 1. Was macht Morphium mit dem Auge?
1. | Morphium aktiviert den Oculomotoriuskern und führt zu Miosis
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Morphium Weitere periphere Wirkungen von Morphin und anderen Opioid-Analgetika beruhen auf der Einwirkung auf die glatte Muskulatur, hauptsächlich der von Hohlorganen. 1. Was macht Morphium mit dem GI? 2. Was macht Morphium mit der Gallen- und Harnwege?
1. Im GI kommt es zu einer Tonuserhöhung, im Bereich der Sphinkter und der Ringmuskulatur, sowie zur Hemmung der propulsiven Peristaltik. Sodass die Passagedauer von Speisen verlängert wird und eine Eindickung des Darminhalts bei spastischer Obstipation erfolgt. 2. Zusätzlich bewirkt Morphin eine Tonuserhöhung der Muskulatur der ableitenden Gallen- und Harnwege
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Morphium - Pharmakokinetik 1. Wie schnell erfolgt die Resorption von Morphium im GI? 2. Wie hoch ist die Bioverfügbarkeit von Morphium nach einer oralen Applikation einer Lösung? Warum? 3. In was wird Morphium umgewandelt?
1. relativ langsam 2. Eine orale Bioverfügbarkeit von nur 30% - wegen des ausgeprägten first-pass-Mechanismus 3. Morphium wird in das m-Rezeptor-agonistisch wirksame Morphin-6-Glucuronid (M6G) umgewandelt!!! Aber größtenteils auch in das unwirksame Morphin-3- Glucuronid (M3G)
60
Morphium - Pharmakokinetik 1. Welches Problem besteht bei Morphiumgabe bei Schwangeren?
1. -Morphium passiert die Plazentaschranke und führt bei Neugeborenen zu Abhängigkeit - Morphium kann während der Geburt zu einer Atemdepression des Neugeborenen führen
61
Morphium - Pharmakokinetik 1. Wie heiß der wirksame Metabolit des Morphiums und wie ist sein Weg ins ZNS charakterisiert?
1. - M6G ist analgetisch wirksam - Aufgrund seiner Polarität und seiner Molekülgröße gelangt M6G nur sehr langsam ins ZNS - Seine Transfer-Halbwertszeit beträgt 10h oder mehr
62
Morphium - Pharmakokinetik 1. Wie erfolgt die Elimination des Morphiums hauptsächlich? Und wo? 2. Wieviel Prozent des Morphiums wird unverändert ausgeschieden? 3. Wie wird Morphium und seine Derivate ausgeschieden? 4. Wie hoch ist die HWZ von Morphium? 5. Wie hoch ist die Wirkungsdauer?
1. Die Elimination erfolgt hauptsächlich durch Metabolisierung -> Glucuronidierung Diese erfolgt größtenteils in der Leber 2. Ein geringer Anteil des Morphiums von 10% wird unverändert ausgeschieden 3. Glucuronide werden vorwiegend renal ausgeschieden und nur zu 10% biliär Dieser unterliegt einem enterohepatischen Kreislauf 4. 2-4h HWZ 5. Parenteral: 2-4 h Oral: nicht retardiert - 4-5h retardiert - 8-12h
63
Morphium - Pharmakokinetik 1. Wie groß ist die Zeit bis zum Wirkungseintritt bei normalen Präparaten, retardierten Präparaten und bei parenteraler Gabe von Morphium? 2. Wie groß ist die Einzeldosis oral und parenteral?
Normal: 30-60min Retardiert: 2-3h Parenteral: weniger als 10 min 2. Oral: 30-60mg Parenteral: 10-15mg
64
Morphium - Indikation 1. Bei welchen Schmerzen gibt man Morphium? 2. Wie hoch ist die Abhängigkeitswahrscheinlichkeit bei sachgerechter Anwendung? 3. Wie und warum gibt man Morphium in der modernen Therapie gegen chronische Schmerzen? Was ist der Vorteil?
1. Bei Tumorschmerzen oder Postoperativen Schmerzen oder auch bei chronischen Schmerzen 2. gering 3. Man verabreicht Morphium durch geeignete Dosierung und Applikations-Intervalle so, dass ein Auftreten von Schmerzen durch rechtzeitige Gabe vor deren Rückkehr verhindert wird. Dies bezeichnet man als "Therapie nach der Uhr". Durch diese Anwendungs-Strategie wird - im Gegensatz zur bedarfsorientierten Therapie - ein relativ konstanter Wirkspiegel erreicht und die erforderliche Morphinmenge deutlich reduziert, so dass die Gefahr der Ausbildung einer physischen Abhängigkeit sehr gering ist.
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Morphium - Indikation 1. Wie gibt man Morphium bei akuten Schmerzen? 2. Man kann Morphium für eine Operation, gegebenenfalls in Kombination mit Lokalanästhetika, auf eine spezielle Art verabreichen. Welche?
1. Hier wird die bedarfsorientierte Therapie angewandt 2. Morphium kann als spezielle Mittels der Rückenmarksnahen Applikation verabreicht werden. Diese kann ggf. mit Lokalanästhetika durchgeführt werden Die Analgesie ist hier auf bestimmte Rückenmarkssegmente beschränkt --> weniger systemische NW
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Morphium - UAW 1. Was unterliegen die meisten UAW zum Glück? 2. Was tritt besonders zu Beginn einer Opioidtherapie auf? 3. Welche UAW ist besonders wichtig und tritt bei wem vermehrt auf?
1. Die meisten UAW unterliegen einer Toleranzentwicklung Und sind später kaum von Bedeutung 2. - Übelkeit - Erbrechen - starke Müdigkeit 3. Die Atemdepression ist sehr gefährlich, welche von Opioiden verursacht wird. Sie tritt bei Patienten mit geringen Schmerzen öfter auf als bei Patienten mit Schmerzen -> denn Schmerz stimuliert das Atemzentrum
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Morphium - UAW 1. Welche UAW von Morphium ist im Zusammenhang von Herz-Kreislauf sehr wichtig? 2. Was macht Morphium mit der Blase? 3. Bei länger andauernden Gabe von Opioiden kommt es fast immer zu welcher UAW? Was muss man fast immer tun?
1. Der Hypotensive Effekt von Opioiden - Dieser Effekt kann, vor allem bei Hypovolämie und bei Gabe von Blutdrucksenkenden Mitteln Problematisch werden 2. Opioide verursachen Harnverhalt -> deshalb muss man den Füllungszustand der Blase kontrollieren, da der Patient eine Blasenüberfüllung aufgrund der Analgesie nicht bemerkt 3. Gibt man Opioide über einen längeren Zeitraum, kommt es fast immer zu einer spastischen Obstipation. So muss man fast immer Laxanzien geben
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Morphium - UAW 1. Was ist die typische Trias bei einer Morphiumintoxikation? 2. Was sind weitere Merkmale einer Morphiumintoxikation? 3. Wieso kann man bei einer Morphiumintoxikation sterben? 4. Was ist die letale Dosis von Morphium bei einem Opioid- nativen Erwachsenen?
1. - Koma - Atemdepression - Miosis Also bei einer akuten Opioid-Vergiftung sind Bewusstlosigkeit mit oberflächlicher bis fast fehlender Atmung und starke Pupillen-Verengung charakteristisch 2. Hyperthermie, Zyanose, Kalte Haut 3. Der Tod erfolgt durch Atemdepression 4. Bei Opioid nativer Erwachsener Parenteral: 0,1 g Morphium Peroral: 0,3-1,5 g Morphium Ist der Erwachsene Opioid-tolerant, so ist die letale Wirkung wesentlich höher
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Morphium - UAW 1. Woraus besteht die primäre Therapie einer Opioid-Vergiftung? 2. Was muss man bei der Gabe von Opioidanatgonsten beachten? Was für ein Medikament gibt man? Wie dosiert man es?
1. Sie besteht aus der Wiederherstellung der Vitalfunktionen - Beatmung - Applikation von Opioidantagonisten 2. - Man gibt Naloxon, wegen des schnellen Wirkungseintritts - Beachten muss man das Vorliegen einer physischen Opioidabhängigkeit, da hier bei hohen Dosen es zu einem Entzugssyndrom führen kann. - Man muss also so dosieren, dass die Atemdepression gerade beseitigt wird
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Morphium - UAW 1. Erfolgt die Gewöhnung an Morphium Pharmakodynamisch oder Pharmakokinetisch?
1. Pharmakodynamisch
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Morphium - UAW 1. Nenne zwei Symptome, die noch nach längerer Opiumgabe keine Toleranzentwicklung zeigen und zwei Beispiele, welche Toleranzentwicklung zeigen! 2. Werden Opioide nach wiederholter Gabe entzogen oder ein Opioid-Antagonist appliziert, kommt es zu Entzugssyndromen. Was für eine Art Entzugssyndrom? 3. Nenne die Entzugssymptome!
1. - Sedation und Atemdepression zeigen eine Gewöhnung - Obstipation und Miosis zeigen kaum Gewöhnung 2. - Physische Entzugssymptomatik 3. - Hyperalgesie und Schmerzen - Motorische Unruhe - Diarrhö - kalter Schweiß und Gänsehaut - Blutdruckerhöhung - Tachypnoe - Niesen - Tränenfluss - Gähnen Diese Symptome klingen im Verlauf weniger Wochen weitgehend ab, und auch die Gewöhnung und physische Abhängigkeit verschwinden in diesem Zeitraum.
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Morphium - Anwendungsbeschränkungen und Interkationen 1. Wann ist Morphium Kontrainduziert? - 7 Stück
1. - Kinder unter 1 Jahr - Bewusstseinsstörung - Hirndrucksyndrom - Illeus und Darmentzündung - Eingeschränkte Atemfunktion (z.B. Asthma bronchiale) - Pankreatitis - Myxödem
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Morphium - Anwendungsbeschränkungen und Interaktionen 1. Darf man Morphium bei Gallen- und Nierenkoliken geben?
1. Aufgrund der durch Morphin bewirkten Tonuserhöhung der Muskulatur der ableitenden Gallen- und Harnwege darf man es bei Gallen- und Nierenkoliken nur bei strenger Indikation und nur in Kombination mit Spasmolytika applizieren.
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Morphium - Anwendungsbeschränkungen und Interaktionen 1. Darf man Morphium bei der Stillzeit und Schwangerschaft geben?
1. Während der Schwangerschaft könnte es zu einer Abhängigkeit des Fetus kommen Bei der Geburt kann das Neugeborene eine Atemdepression erleiden Die Auswirkungen beim Stillen sind ungewiss und unterliegen strenger Indikation
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Morphium - Anwendungsbeschränkungen und Interaktionen 1. Mit was kann Morphium interagieren?
1. - Morphium kann mit sedierenden Medikamenten interagieren wie beispielsweise Benzodiazepine und führen zu gegenseitigen Wirkungsverstärkung - Mit einigen MAO-Inhibitoren kann es zu gefährlichen Interaktionen kommen
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Weitere Opioid- Agonisten 1. Opioid-Agonisten haben alle fast genau die gleichen Eigenschaften wie Morphium. Worin Unterscheiden sie sich von Morphium?
1. Unterschiede liegen in der - Wirkstärke (Potenz) - Pharmakokinetik
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Morphin-Derivate: Codein und Dihydrocodein 1. Für was werden Codein und Dihydrocodein oft eingesetzt?
1. Als Antitussiva -> Weil sie wie alle Opioid-Analgetika das das Hustenzentrum hemmen und den Hustenreiz unterdrücken Man benutzt die beiden, weil sie im Vergleich zu den anderen Opioiden eine bessere Antitussiva-Wirkung haben und eine vergleichsweise gering Abhängigkeit machen
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Morphin-Derivate: Codein und Dihydrocodein 1. Kann man Codein auch als Analgetika benutzten?
1. Ja, dann kombiniert man es aber mit Nicht-Opioiden Analgetikern ``` -> der Analgetische Effekt beruht auf der Demethylierung von zu Morphin (etwa 10%) ```
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Morphin-Derivate: Codein und Dihydrocodein 1. Wird Codein oder Dihydrocodein als Antitussiva häufiger verschrieben? 2. Wie unterscheiden sich Dihydrocodein und Codein von der Wirksamkeit? 3. Was ist der Metabolit von Dihydrocodein?
1. Dihydrocodein wird häufiger verschrieben 2. Dihydrocodein ist 3mal so analgetisch wirksam wie Codein 3. Dihydrocodein wird hepatisch zu Dihydromorphin metabolisiert - > Dieses hat ein großes Abhängigkeitspotential
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Morphin-Derivate: Hydromorphon und Oxycodon 1. Vergleiche den Wirkungseintritt und Wirkungsdauer von Hydromorphon und Morphin! 2. Was ist stärker Hydromorphon oder Morphin? 3. Wie hoch ist die orale Bioverfügbarkeit von Hydromorphin?
1. Hydromorphon hat im Vergleich zu Morphin eine etwas kürzere Wirkungsdauer und einen schnelleren Wirkungseintritt 2. Hydromorphon ist 7,5X stärker als Morphin 3. Hydromorphin hat einen sehr ausgeprägten First-Pass-Effekt So beträgt die orale Bioverfügbarkeit als Retardpräparat nur 35%
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Morphin-Derivate: Hydromorphin und Oxycodon Oxycodon wird aus dem unwirksamen Opioid-Alkaloid Thebain gewonnen 1. Wie ist die orale Bioverfügbarkeit verglichen mit Morphin? 2. Wie ist die Analgetische Potenz von Oxycodon? 3. Wann ist Oxycodon im Gegensatz zu Morphin Kontrainduziert?
1. Diese beträgt > 60% 2. Eine doppelt so hohe analgetische Potenz wie Morphin 3. Oxycodon ist bei Kindern unter 12 Jahren Kontrainduziert
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Morphin-Derivate: Heroin 1. Wie nennt man Heroin Biochemisch? 2. Durch seine Acetylierten OH-Gruppen ist es sehr Lipophil und gelangt schneller ins ZNS. Was passiert mit Heroin im ZNS? 3. Wie ist das Abhängigkeitspotential von Heroin in Verhältnis zu Morphin?
1. Heroin ist Diamorphin 2. Im ZNS wird Heroin zu Morphin deacetyliert. -> Heroin ist also nur ein Prodrug, da es kaum an Rezeptoren bindet 3. Heroin ist durch seine Pharmakokinetik 4X so stark wie Morphin und das Abhängigkeitspotential ist auch viel höher
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Morphin-Derivate: Methadon 1. Wie nennt man Methadon noch? 2. We ist die Analgetische Wirkung von Methadon zu Morphin? 3. Wie hoch ist die Bioverfügbarkeit von Methadon? 4. Wie hoch ist die HWZ von Methadon?
1. Levomethadon oder L-Methadon 2. Die analgetische Wirkung von Methadon ist 3X so stark wie Morphin, aber bewirkt keine so große Euphorie 3. Die Bioverfügbarkeit ist fast 100% und so oral gut anwendbar 4. Die Angaben über die Halbwertszeit des Methadons sind sehr unterschiedlich, sie soll im Schnitt ca. 25 h betragen, aber man findet Werte von 8 h bis 75 h, und offenbar verlängert sie sich bei wiederholter Gabe.
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Morphin-Derivate: Methadon 1. Wie groß ist die therapeutische Breite von Methadon? 2. Welche Komplikation kann bei der Gabe entstehen? 3. Muss die Methadontherapie streng und sorgfältig überwacht werden? 4. Für was benutzt man Methadon?
1. Therapeutische Breite ist sehr gering 2. Es kann zur Kumulation kommen (Ansammlung des Stoffes im Körper) 3. ja 4. Als Substitutionstherapie, Opioid-Abhängiger Bei permanenter Methadongabe treten Entzugssymptome wegen der langsamen Eliminations-Geschwindigkeit langsamer auf als bei den anderen Opioid-Analgetika, halten aber länger an.
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Morphin-Derivate: Piritramid (Methadongruppe) 1. Wie ist die Wirkstärke von Piritramid im Vergleich zu Morphin? 2. Wo groß ist die Wirkungsdauer von Piritamid? 3. Wie gibt man Piritramid? 4. Was sind die Vorteile von Piritamid zu Morphin?
1. Die Wirkstärken von Piritramid ist annähernd mit Morphin identisch 2. 4-6 h 3. Piritramid wird parenteral verabreicht 4. Außer seiner im Vergleich zu Morphin etwas längeren Wirkdauer hat es keine weiteren erkennbaren Vorteile.
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Methadongruppe: LAAM 1. Was heißt LAAM? 2. Wie ist seine Wirkung im vergleich zu Methadon und seine Wirkungsdauer? 3. Wird LAAM auch als Substitutionstherapeutikum verwendet?
1. Levacetylmethadol 2. Levacetylmethadol hat ungefähr die gleiche Wirkung wie Methadon, aber seine Wirkungsdauer ist länger -> 72h 3. Es wurde, da man es nur alle 2-3 h nehmen muss. Aber jetzt nicht mehr weil es: - schwere Herzrhythmusstörungen macht!!!!!! und so vom Markt genommen wurde Merke: Levacetylmethadol wird nicht mehr verwendet
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Fentanyl-Gruppe: Fentanyl 1. Um wieviel ist Fentanyl stärker als Morphin? 2. Wie groß ist die Wirkungsdauer von Fentanyl? 3. Warum ist die Wirkungsdauer von Fentanyl so wie sie ist? 4. Welchen Stellenwert hat Fentanyl in der Anästhesie?
1. Fentanyl ist 100x Stärker als Morphin 2. Die Wirkungsdauer beträgt 20-30 min - ist also kurz 3. Aufgrund von Umverteilungsprozessen dieser verhältnismäßig lipophilen Substanz in peripheren Kompartimente, wodurch ein Wirkstoffdepot errichtet wird -> Daher ist nach längeren bzw. wiederholter Applikation durch Rückverteilungsprozesse die Eliminations-HWZ verlängert, sodass man den Patienten überwachen muss 4. Aufgrund der kurzen Wirkungsdauer setzt man mittlerweile Fentanyl und die anderen Wirkstoffe aus dieser Gruppe in der modernen Anästhesie bei nahezu jeder Narkose ein.
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Fentanyl-Gruppe: Fentanyl 1. Wie wendet man Fentanyl bei chronischen Schmerzn an? 2. Was ist bei dieser Applikation der Vorteil?
1. Mithilfe eines Pflasters als transdermales therapeutisches System - Nach der ersten Pflasterapplikation wird nach 12-24h ein ausreichend hoher Plasmaspiegel und gute Analgesie erreich. - Dies kann bei dreitägigem Pflasterwechsel auf einem kostanten Niveau gehalten werden 2. Vorteil ist, dass die NW Obstipation und Sedierung seltener auftreten als bei oraler-Morphin-Applikation
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Fentanyl-Gruppe: Alfentanil 1. Vergleiche die Wirkstärke und Wirkungsdauer von Alfentanil und Fentanil!
1. Alfentanil wirkt nur 10 min - also noch kürzer | Alfentnails Wirkstärke ist nur 1/4 von Fentanyl
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Fentanyl-Gruppe: Sulfentanil 1. Vergleiche die Wirkungszeit und Wirkstärke von Sulfentanil mit Fentanyl!
1. Sulfentanil wirkt kürzer als Fentanyl | Sulfentanil hat eine 10x so starke Wirkung wie Fentanyl
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Fentanyl-Gruppe: Remifentanil 1. Welche chemische Struktur macht Remifentanil besonders? 2. Welche Auswirkung hat dieser Strukturunterschied? 3. Wie hoch ist die Wirkungsdauer? 4. Wie lange dauert der Wirkungseintritt? 5. Für was ist Remifentanil sehr gut geeignet?
1. Remifentanil unterscheidet sich im Gegensatz zu allen anderen Opioiden durch eine Ester-Struktur. 2. Durch diese Ester-Struktur erfolgt die Metabolisierung durch das ubiquitäre Esterase-System -> sodass die Eliminierung praktisch unabhängig vom Alter und Organfunktion ist 3. Es besitzt eine ultrakurze Wirkungsdauer, die auf der schnellen Elimination und nicht auf Verteilungs-Vorgängen beruht. 4. Der Wirkungseintritt ist ebenfalls schnell und mit dem von Alfentanil vergleichbar. 5. Es eignet sich hervorragend für die TIVA (total intravenöse Anästhesie), weil es ultrakurz wirkt und so gut steuerbar ist; es besteht auch eine Kumulationsgefahr und die Elimination ist unabhängig von Alter und Organfunktion
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Pethidin 1. Was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Wirkprofil von Pethidin zu Morphin? 2. Welche Kontrainduktion von Opioiden gilt nicht für Pethidin? 3. Wie hoch ist die Bioverfügbarkeit und wie wird es appliziert? 4. Wie ist Pethidins Wirkstärke und Wirkdauer im Verhältnis zu Morphin?
1. - Pethidin hat die gleichen Wirkungen wie Morphin - Aber Pethidin macht keine Miosis und die periphere Wirkung auf die glatte Muskulatur ist nicht so stark ausgeprägt 2. Da es die geringste Spasmogenität aller Opioide hat, kann man es auch bei einer Pankreatitis applizieren 3. Die Bioverfügbarkeit beträgt 50%, sodass man es auch oral verabreichen kann 4. Die Wirkstärke ist etwa 5 mal schwächer als die von Morphin und die Wirkungsdauer ist etwas kürzer
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Pethidin 1. Wie heißt der Metabolit von Pethidin? Welche Wirkung hat es? Was die der darauf folgende Anwendungsrichtlinie
1. Norpethidin zeigt konvulsive Wirkungen -> Norpethidin hat eine längere HWZ, wodurch Kumulation entstehen kann -> So sollte man Pethidin nicht zu lange anwenden
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Partielle Opioid-Agonisten/Antagonisten - Allgemeines 1. Wie unterscheiden sie sich von Morphium, bei der Rezeptorbindung? Welche Konsequenz hat das auf ihre Bindung! 2. Welche Abweichungen hinsichtlich der NW haben diese im Vergleich zu den vollen-Opioiden? 3. Es gibt hier Substanzen, die die Analgesie nur über einen Rezeptor auslösen Welcher Rezeptor ist gemeint?
1. Partielle Opioid-Agonisten/Antagonisten, binden den dem m-Rezeptor partiell-agonistisch oder antagonistisch und an dem k-Rezeptor voll-/partiell-agonistisch oder antagonistisch -> Dadurch ist ihre maximale analgetische Wirkung geringer. -> Aufgrund dieser Eigenschaften können sie die Wirkungen der oben genannten vollen m-Rezeptor-Agonisten mehr oder weniger antagonisieren und daher bei Opioid-Abhängigen Entzugssymptome auslösen. 2. Allgemein besitzen die partiellen Opioid-Agonisten/Antagonisten geringere euphorisierende Wirkungen, und ihr Abhängigkeits-Potenzial und auch die Atemdepression sind geringer ausgeprägt 3. Einige Substanzen wirken nur über den k-Rezeptor analgetisch
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Partielle Opioid-Agonisten/Antagonisten - Allgemeines 1. Nenne die Partielle Opioid-Agonisten/Antagonisten! 5-Stück
1. - Buprenorphin - Nalbuphin - Pentazocin - Tilidin - Tramadol
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Partielle Opioid-Agonisten/Antagonisten - Buprenorphin Buprenorphin wirkt als partieller Agonist an m-Opioid-Rezeptoren und als Antagonist an k-Rezeptoren. 1. Wie ist die Wirkung in Vergleich zu Morphin 2. Welchen Effekt weißt Buprenorphin natürlich auf? 3. Welche NW ist geringer als die von Morphin? 4. Vergleiche die Wirkungsdauer von Buprenorphin und Morphin! Wieso ist diese so? 5. Was ist das Problem bei einer Buprenorphin-Intoxikation? 6. Wie ist die orale Bioverfügbarkeit? 7. Für was wird Buprenorphin mittlerweile noch eingesetzt? 8. Unter welches Gesetzt fällt Buprenorphin?
1. Buprenorphin ist ein Hochwirksames Analgetikum, das 40x so stark ist wie Morphin (bei parenteraler Applikation) 2. Ceiling-Effekt 3. Buprenorphin hat eine geringere Atemdepression 4. Die Wirkungsdauer ist länger: 6-8h -> Sie wird wahrscheinlich durch eine sehr hohe Affinität zu den m-Rezeptoren und dadurch bedingte langsame Dissoziation von diesen verursacht. 5. Durch die sehr starke Rezeptorbindung ist es schwierig, die Wirkung des Buprenorphins durch Opioid-Antagonisten wie Naloxon zu neutralisieren; hierzu sind sehr hohe Dosen notwendig. 6. Bei oraler Applikation wird Buprenorphin aufgrund seiner Lipophilie gut resorbiert, es unterliegt aber einem starken First pass-Effekt und ist daher bei dieser Applikationsweise nur in geringem Maße bioverfügbar. Bei sublingualer Applikation erzielt man aber eine Bioverfügbarkeit von etwa 50 %. 7. -Als transdermales Pflastern für die Therapie gegen chronische Schmerzen - In einigen Ländern setzt man es anstelle von Methadon zur Substitution ein, da durch seine starke Bindung an die m- Rezeptoren ein anderes Opioid wie beispielsweise Heroin keine Euphorie mehr bewirkt. 8. Unter das Betäubungsmittelgesetzt
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Partielle Opioid-Agonisten/Antagonisten - Nalbuphin 1. Welche Struktur ähnelt Nalbuphin? 2. Wie wirkt Nalbuphin am Rezeptor? 3. Welche Wirkung ist ähnlich wie die des Morphins? Was sind die großen Wirkunterschiede? 4. Wie kann man Nalbuphin einsetzten? 5. Was kann Nalbuphin auslösen? 6. Was ist die Plasma-HWZ? Wie ist die Wirkungsdauer? 7. Wie wird es appliziert?
1. Naloxon und Naltrexon 2. Wie diese wirkt es als Antagonist an m-Rezeptoren, aber als voller Agonist an k-Rezeptoren. 3. Die analgetische Wirksamkeit von Nalbuphin ist mit der des Morphins vergleichbar, sein Abhängigkeits-Potenzial ist aber viel geringer. Außerdem zeigt es keine Herz-Kreislauf- Wirkungen. 4. Aufgrund seiner antagonistischen Wirkung an den m-Rezeptoren kann man es nach Narkosen zur Aufhebung einer Opioid-induzierten Atemdepression einsetzen, also beispielsweise nach einer Fentanyl-Kombinations-Narkose. 5. Bei Opioid-Abhängigen kann es allerdings eine Entzugssymptomatik hervorrufen. 6. Die Plasmahalbwertszeit beträgt: 2-3h Die Wirkungsdauer beträgt: 3-4 h 7. Auf Grund der geringen Bioverfügbarkeit wird es ausschließlich parenteral appliziert
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Partielle Opioid-Agonisten/Antagonisten - Pentazocin 1. Wie wirkt Pentazocin auf den Rezeptoren? 2. Wie ist seine maximale Wirkung und welchen Effekt untersteht Pentazocin? 3. Wie ist die orale Bioverfügbarkeit von Pentazocin und seine Wirkungsdauer im Verhältnis zu Morphium? 4. Was ist der Unterschied zwischen den NW von Morphin und Pentazocin?
1. Pentazocin wirkt an den m-Rezeptoren antagonistisch, an den k-Rezeptoren aber als Agonist. 2. Seine maximale analgetische Wirkung ist daher deutlich geringer als die von Morphin (etwa ein Drittel), und es zeigt einen Ceiling-Effekt. 3. Bei oraler Applikation hat Pentazocin eine Bioverfügbarkeit von etwa 20 %, und seine Wirkungsdauer ist etwas kürzer als die von Morphin. 4. In therapeutischer Dosierung ist bei Pentazocin die Atemdepression und spasmogene Wirkung auf die glatte Muskulatur des Gastrointestinaltrakts geringer als bei Morphin. Aufgrund der k-agonistischen Wirkung kann es jedoch psychotogene Nebenwirkungen auslösen (z.B. Wahrnehmungs- Störungen). Durch die m-antagonistische Wirkung können bei Opioid-Abhängigen Entzugs-Symptome auftreten. Im Gegensatz zu Morphin bewirkt es eine Steigerung der Herzfrequenz und des Blutdrucks.
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Partielle Opioid-Agonisten/Antagonisten - Pentazocin 1. Wie ist die Gefahr der Abhängigkeit von Pentazocin? 2. Bei wem ist Pentazocin Kontrainduziert? 3. Benutzt man Pentazocin oft?
1. Auch die Gefahr der Abhängigkeit ist im Vergleich zu Morphin geringer. 2. Im Gegensatz zu Morphin bewirkt es eine Steigerung der Herzfrequenz und des Blutdrucks. Daher ist Pentazocin beim Herzinfarkt kontraindiziert ! 3. Aufgrund seines im Vergleich zu den anderen Opioiden ungünstigen Nebenwirkungs-Profils verwendet man Pentazocin heutzutage nur noch selten.
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Partielle Opioid-Agonisten/Antagonisten - Tilidin Tilidin weist eine große strukturelle Verwandschaft zu Pethidin auf 1. Wann benutzt man Tilidin? 2. Wie ist die Wirksamkeit und die Wirkdauer im Verhältnis zu Morphin? 3. Tilidin ist ein Prodrug und besitzt selbst eine nur schwache Wirkung. Wie heißt die aktivierte Form?
1. Man verwendet Tilidin als Analgetikum bei anhaltenden mittelstarken bis starken Schmerzen. 2. Seine Wirksamkeit beträgt nur etwa ein Zehntel der von Morphin, die Wirkdauer ist in etwa gleich. 3. Die aktivierte Form heißt Nortilidin und wird erst im Organismus durch Demethylierung in de Leber gebildet
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Partielle Opioid-Agonisten/Antagonisten - Tilidin 1. Mit welchem anderen Stoff ist Tilidin in Deutschland im Handel? 2. Welches Gesetzt besteht für Tilidin? 3. Wobei wird Tilidin angewandt? 4. Wie wird Tilidin Metabolisiert? 5. Macht es abhängig?
1. In Deutschland ist Tilidin nur als fixe Kombination mit dem Opioid-Antagonisten Naloxon im Handel 2. Keins. Hier besteht nicht die Betäubungsmittelverordnung 3. Die Tilidin/Naloxon-Kombination verhindert den Missbrauch durch Opioid-Abhängige. 4. Bei normaler oraler Anwendung wird Tilidin bei der ersten Leberpassage durch Umwandlung in Nortilidin aktiviert, während Naloxon durch einen ausgeprägten First pass-Effekt weitgehend inaktiviert wird 5. Bei missbräuchlicher parenteraler Applikation wird das Tilidin nicht oder nur in geringem Maße aktiviert, während dass nun aktive Naloxon die Wirkung des (Nor-)Tilidins antagonisiert. Aufgrund dieses Sachverhalts sind für die Tilidin/Naloxon-Kombination bisher kaum Abhängigkeits-Fälle bekannt geworden.
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Partielle Opioid-Agonisten/Antagonisten - Tramadol 1. Tramadol ist einer am häufigsten Opioide im Handel. In welcher Form ist es im Handel? 2. Wie wirkt Tramadol am Rezeptor? 3. Wie ist der biochemische Prozess der analgetischen Wirkung? 4. Wie hoch ist die analgetische Wirkung von Tramadol im Verhältnis zu Morphin? 5. Wie sind die NW von Tramadol im Vergleich zu Morphin? 6. Wie hoch ist die Bioverfügbarkeit? Übrigens: Tramadol ist auch als Retard-Präparat mit besonders langer Wirkungsdauer von 8-12 h verfügbar
1. Als Razemat 2. Tramadol ist ein nur schwacher Agonist am m-Opioid-Rezeptor (ca. 1/6000 im Vergleich zu Morphin) 3. Ein Teil seiner analgetischen Wirkung beruht wohl auf einer Hemmung der Wiederaufnahme von Noradrenalin und Serotonin. Beide stellen wichtige Transmitter des antinozizeptiven Systems dar. 4. Die maximal erreichbare Wirkstärke von Tramadol ist deutlich niedriger als bei den klassischen Opioiden, seine analgetische Wirkstärke beträgt nur etwa 10-20 % der von Morphin. 5. Die Nebenwirkungen wie Atemdepression und Obstipation und sein Abhängigkeits-Potenzial erheblich geringer. Die Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sind ebenfalls eher gering. Tramadol führt aber - besonders bei höherer Dosierung - im Vergleich zu anderen Opioiden verhältnismäßig häufig (> 5 %) zu Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, vermutlich durch Hemmung der Serotonin-Wiederaufnahme. 6. Nach oraler Applikation wird Tramadol fast vollständig resorbiert. Die Bioverfügbarkeit beträgt etwa 70 % und kann bei wiederholter Anwendung auf bis zu 90 % ansteigen.
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Opioid-Antagonisten - Allgemein 1. Was für Antagonisten sind Opioid-Antagonisten? 2. Was können diese Antagonisten auslösen? Was macht man dann? 3. Welche Antagonisten hat man früher eingesetzt? 4. Welche Antagonisten verwendet man bei Opioiden heute? Wie verhalten diese sich zum Rezeptor
1. Opioid-Antagonisten sind kompetitive Antagonisten Sie aktivieren bevorzugt den m-Rezeptor 2. Entzugssymptome! In diesem Fall muss man wegen der Gefahr einer gefährlichen Komplikation die Dosierung reduzieren und gleichzeitig die Dosierungs-Intervalle verkürzen 3. Die früher verwendeten Wirkstoffe Nalorphin und Levallorphan besitzen eine partiell-agonistische Opioid-Wirkung. 4. Die mittlerweile therapeutisch eingesetzten Substanzen Naloxon und Naltrexon sind dagegen reine Opioid-Rezeptor- Antagonisten ohne intrinsische Aktivität.
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Opioid-Antagonisten - Naloxon 1. Kann Naloxon die Wirkung von partiellen oder vollen Opioid- Agonisten hemmen? 2. Wann erfolgt der Wirkungseintritt? Was ist die Konsequenz daraus? 3. Worauf muss man bei der Dosierung von Naloxon achten?
1. Naloxon kann sämtliche durch volle oder partielle Opioid- Agonisten ausgelöste Wirkungen hemmen. ``` 2. Da der Wirkungseintritt nach intravenöser Applikation sehr schnell erfolgt (ca. 30 sec), stellt Naloxon das bestgeeignete Gegenmittel bei einer Opioid-Intoxikation dar. ``` 3. Dabei muss man es so dosieren, dass die Atemdepression in ausreichendem Maße antagonisiert wird, ohne dass stärkere Entzugs-Symptome eintreten.
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Opioid-Antagonisten - Naloxon 1. Benutzt man Naloxon nur bei Intoxikationen? 2. Wie muss man Naloxon applizieren? 3. Wo wird Naloxon metabolisiert und wie lange ist die Plasmahalbwertszeit? 4. Wie wird Naloxon dosiert? 5. Wie oft muss man spritzen?
1. Naloxon verwendet man weiterhin in der Anästhesie, um nach erfolgter Operation die Wirkung von Opioiden wie beispielsweise Fentanyl zu beenden 2. Wegen des First-Pass-Effektes, welcher hier hoch ist, muss man: Naloxon entweder intramuskulär, i.v. oder subcutan injizieren 3. Naloxon wird überwiegend in der Leber metabolisiert und renal ausgeschieden, die Plasmahalbwertszeit beträgt 1-2 h. 4. Die Dosierung erfolgt individuell. Die übliche Dosis beträgt 0,4-2 mg und kann bei unzureichender Wirkung erneut injiziert werden Wenn sich nach Gabe von 10 mg Naloxon keinerlei Wirkung einstellt, sollte die Diagnose einer Opioid-bedingten Vergiftung in Frage gestellt werden. ->Ausnahmen sind Buprenorphin (aufgrund seiner starken Rezeptorbindung) und sehr hohe Opioid-Dosen. 5. Da die meisten Opioide eine längere Wirkungsdauer wie Naloxon haben, ist bei einer Opioid-Intoxikation meistens eine Naloxon-Nachinjektion nach 1-2 h notwendig.
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Opioid-Antagonisten - Naltrexon 1. Wie hoch ist die orale Bioverfügbarkeit von Naltrexon? 2. Wie lange wirkt es? 3. Für was verwendet man Naltrexon? 4. Wenn der Patient nicht Opioidfrei ist, was löst es dann aus? Was muss man deshalb tun? 5. Was muss man immer vor einer Behandlung zusätlich machen?
1. 10-40%ige orale Bioverfügbarkeit -> Also wesentlich höher als die des Naloxon, sodass man Naltrexon oral geben kann 2. Es wirkt viel länger: 1-3 Tage 3. Man verwendet es daher im Rahmen einer Opioid- Entzugstherapie, für die es derzeit einzig!!! zugelassen ist 4. Naltrexon löst ein Entzugs-Syndrom aus, falls der Patient nicht opioidfrei ist. Vor Beginn der Behandlung muss man also durch eine Urinkontrolle sicherstellen, dass der Patient mindestens 7-10 Tage keine Opioide zu sich genommen hat ! 5. Zusätzlich sollte man immer vor Behandlungsbeginn einen i.v.- Test mit Naloxon durchführen, um das Auftreten von Entzugs- Symptomen zu überprüfen.
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Opioid-Antagonisten - Naltrexon 1. Welche schweren NW kann Naltrexon hervorrufen? 2. Was muss man bei längerer Behandlung überwachen?
1. - Naltrexon wirkt dosisabhängig direkt oder irreversibel hepatotoxisch 2. Da die therapeutische Breite zwischen der empfohlenen Tagesdosis (50 mg/d bzw. 100 mg/2 d) und der hepatotoxischen Dosis (> 300 mg/d) relativ klein ist, muss man Patienten mit Zeichen von Leberinsuffizienz oder mit einer schweren Lebererkrankung in der Anamnese sorgfältig überwachen. Bei einer länger dauernden Behandlung sollte man die Leber-Transaminasen regelmäßig kontrollieren.
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Koanalgetika 1. Wie wirken Bisphosphonate? 2. Wann werden Bisphosphonate eingesetzt? 3. Welche Bisphosphonate benutzt man?
1. Bisphosphonate greifen direkt in den Knochenstoffwechsel ein - sie hemmen abbauende Osteoklasten Der Knochen wird dadurch stabilisiert und die Frakturrate gesenkt, was eine indirekte Schmerzlinderung zur Folge hat und den Analgetika-Bedarf verringert. 2. Bei der Therapie ossärer Schmerzen sind Bisphosphonate als Komedikation bei Erkrankungen mit gesteigerten Knochenabbau indiziert - Z.B. Knochenmetastasen oder Plasmocytom 3. Man verwendet - Clodronsäure - Pamidronsäure