Anästesie Flashcards
(107 cards)
Welche medizinischen Aufgaben sind Aufgaben der Anästesie? (Was ist Anästesie?)
- Anästesie
- Narkose
- Analgesie
- Perioperative Medizin
- Betreuung von Patienten vor, während und nach chirurgischen Eingriffen
Was bedeutet der Begriff Anästhesie?
“ohne Gefühl, gefühllos”, (schlafen?)
Was bedeutet der Begriff Narkose?
Lähmung, Erstarrung
Was bedeutet der Begriff Analgesie?
schmerzfreiheit
Verschiedene Arten der Anästhesie bzw. Betäubung
- Lokalanästhesie (“lokale Vereisung”)
- Regionalanästhesie
- > dazu zählen:
- Spinal- (und/oder) Epiduralanästhesie (“Kreuzstich”)
- Plexusanästhesie
- > dazu zählen:
- Allgemeinanästhesie (“Vollnarkose”)
Was gehört zur perioperativen Medizin?
- präoperativ: Vorbereitung (Allergie? schonmal op?
klären) - intraoperativ: Narkose, Überwachung der
Vitalfunktionen, Bluttransfusion - postoperativ: Nachbetreuung, Atmung-/
Kreislaufüberwachung, Schmerztherapie, ICU
Aufgaben präoperative Anästhesie
- Einschätzung d. körperlichen Zustandes
- Narkoserisiko
- Auswahl d. Narkoseverfahrens
- Aufklärung (was gemacht wird)
- Verminderung der Angst
- Prämedikation
Aufgaben intraoperative Anästhesie
- Allgemein-/ Regionalanästhesie
- Überwachung d. Vitalfunktionen (Atmung,
Herz-/Kreislauf, Gehirn (Narkosetiefe)) - Flüssigkeits-, Elektrolyttherapie
- Bluttransfusion
- Gerinnungstherapie
Aufgaben postoperative Anästhesie
- Überwachung d. Vitalfunktionen
- Rückbildung d. Anästhesie (ansprechbar, kann alles
bewegen (Spinalanästh.)) - Kontrolle der Drainagen, OP-Wunde
- Flüssigkeits-, Blutersatz
- Schmerztherapie
- Intensivmedizin
Dringlichkeit d. OP
- vital indizierte OP: binnen Minuten
- dringliche OP: binnen Stunden
- geplante OP: binnen Tagen
- elektive OP: binnen Wochen/Monaten
je höher Dringlichkeit, desto geringer Möglichkeiten zur Optimierung d. Zustandes d. Patienten (also höheres Risiko)
Prämedikationsvisite was gehört dazu?
- Anästhesierelevante Anamnese
- Einschätzen d. Allgemeinzustandes (…)
- Beurteilung von Befunden
- Abschätzen des Anästhesierisikos (ASA)
- Auswahl des Anästhesieerfahrens
- Aufklärung und Einwilligung
- Verminderung von Angst
- Prämedikation und eventuelle Zusatzuntersuchungen
ASA-Klassifikationsschema
ASA I-V; zur Klassifikation von Risiko; Gruppe sagt etwas über perioperative Mortalität an (bis zum 7. postop. Tag) I: 0,1% II: 0,5% III: 4,4% IV: 23,5% V: 50,8%
Ziele der Allgemeinanästhesie und Welche Medis verwendet werden für Erreichung
- Schlaf
- > durch Hypnotika (Sedativa, Hypnotika, Anästhetika) - Schmerzfreiheit
- > durch Analgetika (Opiate) - Gute Operationsbedingungen
- > durch Muskelrelaxantien
Unterschiedliche Arten von Anästhetika und Beispielmedikatmente
- Intravenöse Anästhetika:
- Benzodiazepine
- Barbiturate
- Propofol
- Etomidat
- Ketamin - Inhalationsanästhetika
- Isofluran
- Sevofluran
- Desfluran
- Lachgas
Wirkungen von Intravenösen und Inhalationsanästhetika
Dämpfen
- ZNS >> Schlaf, "Koma" - Herz/Kreislauf >> RR sinkt (Blutdruck), HF sinkt - Atmung >> Atemdepression (also AF sinkt)
Wirkungen von Benzodiazepinen
- sedierend
- hypnotisch
- anxiolytisch (nehmen Angst)
- amnestisch (Erinnerung schwindet)
- antikonvulsiv (krampflösend)
- muskelrelaxierend
Wirkungsmechanismus von Benzodiazepinen
Verstärken physiologische Hemmungsmechanismen über Interaktion mit GABA-Rezeptor
- > 20-30%ige Rezeptorbesetzung»_space; Anxiolyse (Angst)
- > 30-50%ige Rezeptorbesetzung»_space;Sedierung (schläft, aber ansprechbar)
- > 60%ige Rezeptorbesetzung»_space; Bewusstseinsverlust
Weitere Effekte von Benzodiazepinen 1
- Atemdepression aber nicht zentral, sondern peripher bedingt (Tonussenkung der Zungengrundmuskulatur)
- > also Zunge rutscht rein
Weitere Effekte von Benzodiazepinen 2
Vermindern Tonus der quergestreiften Muskulatur durch Hemmung polysynaptischer Rückenmarksreflexe (zentrale Myotonolyse)
Anwendungen von Benzodiazepinen
- Prämedikation
- Ideal für Vorbereitung
- Erwachsene ca 70 kg: 1h präop. 7,5 mg Dormicum
p.o. (in den Mund)
- Kinder: 0,5-1 mg/kg Dormicum rectal - Einleitung der Anästhesie
- Sedierung während Regionalanästhesie, diagnostischen
Eingriffen,.. - Midazolam (Dormicum ®)
- 0,05-0,1 mg/kg KG i.v. sedierend
- ab 0,15 mg/kg KG i.v.»_space; hypnotisch
Gefahren von Benzodazepinen
- Nebenwirkungen
- Atemdepression
- paradoxe Wirkung - Antagonist: Flumazenil (Anexate ®)
- Eliminationshalbwertszeit:
(- <5 h (kurz): Midazolam (Dormicum ®)
- 5-24 h (mittel): Flunitrazepam (Rohypnol ®)
- >24 h (lang): Diazepam (Gewacalm ®, Valium ®))
Flumazenil
- Benzodiazepin-antagonist:
- initial 0,2 mg i.., bei Bedarf alle 60 sec 0,1 mg
repetitiv; (max. 3 mg)
- Wirkungseintritt: 1-3 min
- Kurze Wirkdauer (Plasmahalbwertszeit: 1h)
- Cave: “rebound”-Effekt
- Antagonisiert auch paradoxe
Benzodiazepinwirkung
Propofol
- Wirkungseintritt: 15-45 sec
- Dauer der hypnotischen Wirkung: 5-10 min
- Im wesentlichen hepatisch (Leber), aber auch
extrahepatisch metabolisiert (abgebaut) > kurze
Eliminations-HWZ - Eliminations-HWZ: ca. 1h
- Kein Antagonist
- Diprivan ®: 2 mg/kg i.v.
Propofol Effekte auf Gehirn, Atmung und Herz-Kreislauf
Gehirn: Propfol supprimiert (hemmt) (neo)kortikale
Aktivität
- ohne wesentlichen Einfluss auf tiefere Hirnanteile,
überwiegend telenzephale Wirkung
- CMRO2 sinkt (zerebrale Sauerstpffumsatz, Abbau
von Sauerstoff), CBF sinkt (zerebraler Blutfluss)
Respiration
- Zentrale Atemdepression
- Ventilatorische Antwort auf CO2 und O2 vermindert
Herz-Kreislauf:
- Negativ inotrop
- Vasodilatation
- RR sinkt, HZV sinkt