Aufmerksamkeit Flashcards

(39 cards)

1
Q

Aufmerksamkeit

A

Ermöglicht Verarbeitung kleinerer Mengen von Informationen
-> begrenzte Kapazität
-> bezieht sich auf alle Denktätigkeiten
-> einzelne Funktionsmodule im neuronalen Netz in ihrer Aktivität moduliert

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2
Q

Hierarchie von Bewusstseinszustände

A
  • Koma
  • REM-Schlaf
  • Somnolenz
  • Relaxation
  • Scanning (Aufmerksamkeit breit auf Aussenwelt gelegt)
  • Vigilanz (Daueraufmerksamkeit)
  • Tenazität (anspruchvollste Aufmerksamkeitsform)
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3
Q

Aufmerksamkeitsmetaphern: Filter-Metapher

A

Herausfiltern bzw. Abschwächen von bestimmten Informationen, um andere Informationen bevorzugt zu verarbeiten
-> Anzahl und Lokalisierung der Filter je nach Theorie unterschiedlich

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4
Q

Aufmerksamkeitsmetaphern: Spotlight-Metapher

A

Aufmerksamkeit als Scheinwerfer (Spotlight), von dem ein bestimmter Bereich in der Aussenwelt angestrahlt wird, der somit im Fokus der Aufmerksamkeit steht

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5
Q

Aufmerksamkeitsmetaphern: Spotlight-in-the-brain Metapher

A

„Neuronalen Scheinwerfer“ ausgegangen, der auf bestimmte Hirngebiete „strahlt“ und damit die Aktivität in diesen Gebieten verstärkt
-> nimmt auf, dass Aufmerksamkeitsprozesse an gewisse Hirngebiete gebunden sind

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6
Q

Aufmerksamkeitsmetaphern: Attention-as-vision Metapher

A

Aufmerksamkeit entsteht spontan durch bestimmte Aspekte der Wahrnehmung und zwangsläufig ohne Rückgriff auf einen übergeordneten Kontrolleur
-> automatisch Aufmerksamkeit für das auf der Fovea abgebildete Objekt entsteht, wenn es fokussiert wird

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7
Q

Taxonomie der Aufmerksamkeit

A
  • Intensität: Unterfunktionen Alertness, Vigilanz und Daueraufmerksamkeit
  • Selektivität: selektive Aufmerksamkeit und geteilte Aufmerksamkeit
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8
Q

Intensität: Alertness

A

-> Aufmerksamkeitsaktivierung
- intrinsisch: Interne und kognitive Kontrolle des Erregungsniveaus
- tonisch: durch den physiologischen Zustand bestimmt
- phasisch: plötzliche Zunahme unmittelbar nach Reiz
Nimmt einfache visuelle und auditorische Reaktionszeitaufgaben war; mit und ohne Warnreiz

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9
Q

Intensität: Alertness - funktionelle Netzwerke

A
  • Hirnstamm
  • Formatio reticularis
  • noradrenerge Kerngebiete
  • DLPFC
  • IPL
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10
Q

Intensität: Daueraufmerksamkeit

A

Langandauernde Signalentdeckungsaufgaben; Signale häufig

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11
Q

Intensität: Daueraufmerksamkeit & Vigilanz - funktionelle Netzwerke

A
  • rechte Hemisphäre
  • intralaminare und retikuläre Thalamuskerne
  • anteriorer Teil des Cingulums
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12
Q

Intensität: Vigilanz

A

Langandauernde Signalentdeckungsaufhaben; Signale selten

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13
Q

Orientierung

A

Räumliche Verschiebung des Aufmerksamkeitsfokus; z.B. Posner-Paradigma, Wechsel der räumlichen Aufmerksamkeit

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14
Q

Orientierung - funktionelle Netzwerke

A
  • IPL
  • Colliculi superiores
  • Pulvinar
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15
Q

Selektivität: selektive/fokussierte Aufmerksamkeit

A

Wahlreaktionsaufgaben; Reagieren auf Signale vor dem Hintergrund von Störreizen

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16
Q

Selektivität: selektive/fokussierte Aufmerksamkeit - funktionelle Netzwerke

A
  • frontothalamische Verbindungen
  • anteriores Cingulum
  • inferiorer Frontalcortex
17
Q

Selektivität: geteilte Aufmerksamkeit

A

Dual-task-Aufgaben und Multi-task-Aufgaben

18
Q

Selektivität: geteilte Aufmerksamkeit - funktionelle Netzwerke

A
  • präfrontaler Kortex (bilateral)
  • vorderes Cingulum
19
Q

Posner-Paradigma

A

-> Ausrichtung der räumlichen Aufmerksamkeit auf valide vs. invalide Positionen, siehe Spotlight-Metapher
Reize werden schneller und genauer verarbeitet, wenn sie sich an der beachteten Position befinden
- Exogene Cues: schnelle und unwillkürliche Zuwendung der Aufmerksamkeit
- Endogene Cues: langsamere und kontrollierte Ausrichtung

20
Q

Biased Competition Modell

A
  • Aktivität am höchsten, wenn Reiz gezeigt wird, der als wichtig verstanden wird
  • Aktivität ist tiefer bei unwichtigem Reiz

-> Kommen beide Reize gleichzeitig vor, wird die Aktivität unterdrückt und es zeigt sich ein Aktivitätssniveau zwischen den zwei Reizen einzeln

21
Q

Wichtige Hirngebiete der Aufmerksamkeit

A
  • ARAS (für allgemeines Aktivitäts- und Alternessniveau
  • Colliculi superiores (bei Aufmerksamkeit sind sie für die Bewegung der Augen zuständig)
  • Thalamus; spez. Pulvinar (Engagement und Reengagement)
  • Parietallappen
  • Anteriores Cingulum
  • Lateraler Teil des Frontalcortex (Kontrollinstanz)
  • Gyrus cinguli anterior
22
Q

Attention Enhancement Effekt

A

Aufmerksam beachtete Reize führen zu stärkeren neuronalen Reaktionen in den sensorischen Hirngebieten als nicht auf- merksam beachtete
-> Hirnaktivität kann durch willentliche Fokussierung beeinflusst werden

23
Q

Dichotisches Hören

A

Gleichzeitig unterschiedliche Sprachlaute präsentiert und Aufmerksamkeit nur auf linkes oder rechtes Ohr richten
-> je nach Shift hat man untersciedliche Aktivierungen
-> nachweisbarer top-down Effekt
Tieferer Effekt beim rechten Ohr, weil in linker Hemisphäre Sprache öfters verarbeitet wird, ist Effekt geringer

24
Q

Verstärkungseffekt bei ERPs

A

Stärkere Aktivierung/Synchronisierung von Neuronen in aufmerksamkeitskongruenten Bedingungen

25
Neurochemie der Aufmerksamkeit: cholinerges System
Mittelhirnkerne -> basales Hirngebiet -> Frontalkortex - Regulation der Aufmerksamkeit - Wachheit -> Abnahme beim Schlaf
26
Neurochemie der Aufmerksamkeit: noradrenerges System
Locus caeruleus -> Thalamus - Wachheit - Verbesserung der Kognition
27
Neurochemie der Aufmerksamkeit: serotonerges System
Raphekerne - Vigilanz - Angst, Liebe - Depression - schlafanstossend
28
Interstimulusintervall (ISI)
Der Reiz, der ein Potential auslöst kann durch einen Hinweisreiz angekündigt werden - der Abstand zwischen diesen Reizen nennt man Interstimulusintervall (ISI) - kurzer ISI: automatische und frühe neurophysiologische Prozesse (frühe P1 stärker aktiviert) - langer ISI: späte und top-down neurophysiologische Prozesse (spätere N1 stärker aktiviert, Aufmerksamkeit kann gelenkt werden)
29
Aufmerksamkeitsmodell nach Posner: Orientierungsnetzwerk - Funktion
- Orientierung zum Reiz - Loslassen vom Reiz (disengage) - Hinwendung zum Reiz (move) - Anbinden an neuen Reiz (engage) -> basale Aufmerksamkeitsprozesse, wo Verbindung zu anderen Hirnarealen nicht notwendig ist
30
Aufmerksamkeitsmodell nach Posner: Orientierungsnetzwerk - Neuroanatomie
- Lobulus parietalis superior - Übergangsbereich zwischen hinterem Temporallappen und unterem Parietallappen - Colliculi superiores
31
Aufmerksamkeitsmodell nach Posner: Vigilanz-/Alertness-Netzwerk - Funktion
Aufrechterhalten eines aktivierten und alerten Zustands -> Aufmerksamkeit kann die Rolle verschiedener Prozesse verstärken, wenn sie relevant sind, aber nicht selbst diese aktivieren
32
Aufmerksamkeitsmodell nach Posner: Vigilanz-/Alertness-Netzwerk - Neuroanatomie
- rechtes frontoparietales Netzwerk
33
Aufmerksamkeitsmodell nach Posner: Exekutives Netzwerk - Funktion
Bereitstellung und Kontrolle von Willenshandlungen
34
Aufmerksamkeitsmodell nach Posner: Exekutives Netzwerk - Neuroanatomie
- vorderes Cingulum - lateraler Präfrontalkortex - Orbitofrontalkortex - Basalganglien - Thalamus
35
Aufmerksamkeitsmodell nach Mesulam
- Parietallappen für sensorische Repräsentation - Frontallappen für motorische Repräsentation - Gyrus cinguli für motivationale Repräsentation - ARAS für Erregung/Arousal
36
Aufmerksamkeitsmodell nach Mirsky
-> als überholt zu betrachten, aber historisch wichtig 4 Dimensionen der Aufmerksamkeit: 1. Focus-execute (Unablenkbarkeit) 2. Shifting attention 3. Sustained attention (Daueraufmerksamkeit, Vigilanz) 4. Encode attention (heute eher Arbeitsgedächtnis)
37
Neuroanatomisches Aufmerksamkeitsmodell von Corbetta und Shulman
**Dorsales Aufmerksamkeitssystem:** Lobulus parietalis superior, den Sulcus intraparietalis, frontales Augenfeld - top down (zielgerichtete Reiz-Reaktions-Auswahl) - verbindet sensorische Repräsentationen der Umwelt mit motorischen Repräsentationen, die für Handlungsausführung wichtig sind **ventrales Aufmerksamkeitssystem** (rechtslateralisiert): Parietallappen, ventralen Präfrontalkortex - bottom up (stopt das top-down System) = Circuit Beaker - Evaluation neuer Reize und in Verhaltenssimulationen eingebunden
38
Aufmerksamkeitsstörungen: Neglekt-Läsion
Nach Läsionen der rechten Hemisphäre im Parietal-/Temporallappen -> Ausfall der hemmenden Wirkung auf die linke Hemisphäre; die linke hemmt die rechte Hemisphäre umso stärker, weshalb es zu einer fehlenden Wahrnehmung des linken Sichtfeldes kommt -> Handeln als ob es die linke Seite gar nicht gäbe; z.B. rasieren sie sich nur rechts, essen nur die rechte Hälfte des Tellers oder zeichnen aus dem Gedächtnis zur die rechte Seite von Dingen
39
Aufmerksamkeitsstörungen: Balint-Holmes-Syndrom
Visuelle Aufmerksamkeitsstörungen, schwere räumliche Aufmerksamkeits- und Orientierungsstörungen, optische Ataxie und Blickbewegungsstörungen Betroffene nehmen die visuelle Welt fälschlicherweise als unzusammenhängende Mende an Einzelobjekten wahr -> Simultanagnosie -> Läsionen sind bilateral im Übergangsbereich lokalisiert → Dorsaler Strang erheblich betroffen