Ausgewählte Persönlichkeitskonstrukte Flashcards

(54 cards)

1
Q

Wie sehen die Unterschiede in Angstbewältigungsstrategien aus?
(Repression vs Sensitization)

A

Umgang mit angstauslösenden Reizen / Situationen als Häufigkeit / Wahrscheinlichkeit zweier gegensätzlicher Strategien

Repression
-> Represser
(Abwehr, Verleugnung, Vermeidung)

Sensitization
-> Sensitizer
(Zuwendung, verstärkte Aufmerksamkeit, Empfänglichkeit, Sensibilisierung)

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2
Q

Wie zeichnen sich die interindividuellen Unterschiede im Repression vs Sensitization Konstrukt aus?
(Repression vs Sensitization)

A

allgemeine Wahrnehmungsphänomene

1940er: Wahrnehmung als adaptives Verhalten

Experimente zur Wahrnehmung emotional besetzter oder angstassoziierte Wörter
-> Höhere Erkennungszeit
=> Wahrnehmungsabwehr
-> Niedrigere Erkennungszeit
=> Wharnehmungsvigilanz

=> Individuelle Unterschiede (Abwehr/Vigilanz)
= Repression/Sensitization

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3
Q

Wie unterscheiden sich die Physiologische Reagibilität von Repressern und Sensitizern?
(Repression vs Sensitization)

A

Allgemein
-> Emotionale Reaktion auf bedrohliche Reize
=> physiologische Erregung

Represser
-> Berichten wenig Angst
-> Haben starke physiologische Aktivierung

Sensitizer
-> Berichten viel Angst
-> Haben geringe physiologische Aktivierung

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4
Q

Was ist die Zweidimensionale Erfassung von Ängstlichkeit und Repression vs Sensitization?
(Repression vs Sensitization)

A

Fragebogen zu Angstleugnung und Ängstlichkeit

Angstleugnung / Ängstlichkeit
-> hoch / niedrig: Represser
-> niedrig / hoch: Sensitizer

-> hoch / hoch: Hochängstliche
-> niedrig / niedrig: Niedrigängstliche

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5
Q

Wie werden die Bewältigungsweisen der Ängstlichkeit zu den Repression vs Sensitization erklärt?
(Repression vs Sensitization)

A

Kognitives Modell
= Analyse von Aufmerksamkeitsprozessen in bedrohlichen Situationen

erklärende Theorie
-> Bedrohung durch Mehrdeutigkeit oder
Gefahrenreize
-> Unterscheidung, ob sie körperliche Erregung
oder Unsicherheit schlechter tolerieren können
-> Unsicherheit: Besorgnis (Angst vor Gefahr)
-> Erregung: Emotionalität (Angst vor Angst)

deskriptive Konstrukte
-> Seperate Persönlichkeitsdimensionen
-> schließen einander nicht aus
-> Vigilanz
= Verstärkte Aufnahme und Verarbeitung
bedrohlicher Informationen
-> Kognitive Vermeidung
= Abkehr von bedrohlicher Information

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6
Q

Wie bestimmt die Persönlichkeit die Bewältigungsstrategie?
(Repression vs Sensitization)

A

Die Intoleranz gegenüber Unsicherheit / Erregung bestimmt Bewältigungsstrategie
-> Reduktion / Vermeidung was Angst macht

Persönlichkeit
-> Sensitization
(intolerant gegenüber Unsicherheit kein Problem mit körperlicher Erregung)

-> Ängstlichkeit
(Unsicherheits- und Erregungsintoleranz)

-> Nicht-Defensivität
(Unsicherheits- und Erregungstoleranz)

-> Repression
(intolerant gegenüber körperlicher Erregung kein Problem mit Unsicherheit)

Bewältigungsprozesse
-> Vigilanz
(verstärkte Aufnahme und Verarbeitung bedrohlicher Informationen)

-> Kognitive Vermeidung
(Abkehr von bedrohlicher Information)

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7
Q

Was sind wichtige Einflüsse auf die Differentielle Psychologie der Ängstlichkeit?
(Ängstlichkeit)

A

-> Psychonanalyse
-> Allgemeine Psychologie

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8
Q

Was versteht die Differentielle Psychologie unter Ängstlichkeit?
(Ängstlichkeit)

A

Ängstlichkeit / Angstneigung / Angstbereitschaft
= Disposition zu Angstreaktionen

Beschreibt Interindividuelle Unterschiede in
-> Häufigkeit mit starken Ängsten zu reagieren
-> Leichtigkeit der Angstauslösung
-> Intensität der Angstreaktion
-> Dauer der Angstreaktionen

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9
Q

Wie lässt sich Ängstlichkeit zwischen State und Trait?
(Ängstlichkeit)

A

Trait / Eigenschaft -> Ängstlichkeit
-> Stabile interindividuelle Unterschiede in der Tendenz, angesichts potentiell bedrohlicher Situationen mit der Emotion Angst zu reagieren
(Verhaltensdisposition)

State / Zustand -> Angst / Zustandsangst
-> Intraindividuell variierender affektiver Zustand
des Organismus
-> spezifische physiologische, behavioral-expressive
und subjektive Parameter
-> Aktuelles Geschehen von relativ kurzer Dauer

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10
Q

Was ist der Zusammenhang zwischen Ängstlichkeit und Neurotizismus?
(Ängstlichkeit)

A

= Persönlichkeitsskalen, die Ängstlichkeit situationsspezifisch erfassen, korrelieren hoch mit Neurotizismus

Eysenck (PEN) / Gray (BIS/BAS)
-> Ängstlickeit
= Kombination von Neurotizismus und
Introversion (N+/E-)

-> Costa & McCrae (FFM)
-> Ängstlichkeit
= Facette von Neurotizismus

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11
Q

In welche Kategorien differenziert man Ängstlichkeit situativ?
(Ängstlichkeit)

A

3 Arten von angstauslösenden Situationen
-> Soziale Situationen
-> Physische Bedrohungssituationen
-> Ungewisse, mehrdeutige Situationen

3 Reaktionsebenen der Angst
-> subjektiv-psychologisch (Denken/Fühlen)
-> neuro-physiologisch (Körper)
-> motorisch-behavioral (Verhalten)
(Je stärker die Angst, desto eher laufen die Prozesse simultan ab)

Angsthierarchie
-> Bereiche der Ängstlichkeit
-> Ängstlichkeit = Dispositionshierarchie
1. übergeordneter Faktor allgemeiner Ängstlichkeit
2. stark generalisierende Eigenschaft der Ängstlichkeit
3. situationsspezifische Ängstlichkeitsfaktoren

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12
Q

Wie verändert Ängstlichkeit die weise der Informationsverarbeitung?
(Ängstlichkeit)

A

Verzerrung der Informationsverarbeitung
= Negativity Bias zugunsten negativer / angsterregender Information
-> Aufmerksamkeit
-> Interpretation
-> Gedächtnis (Enkodierung und Abruf)

=> Kognitive Vulnerabilität für Emotionale Störungen

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13
Q

Wie wirkt sich Ängstlichkeit auf kognitive Leistung aus?
(Ängstlichkeit)

A

Forschung zeigt
-> Häufig keine Leistungsunterschiede zwischen
Hoch- und Niedrigängstlichen

Negativer Effekt von Ängstlichkeit
-> Hochängstliche haben eine schlechtere zielgerichtete (top-down) Aufmerksamkeitskontrolle
-> Sind sie anfälliger für den störenden Einfluss ablenkender Gedanken und Reize

Positiver Effekt von Ängstlichkeit
-> Die Ängstlichen legen sich mehr ins Zeug / zeigen
höhere Anstrengung
-> Angst vor negativen Konsequenzen schlechter
Leistung

(Ausgleich positiver und negativer Effekte)

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14
Q

Was ist Effizienz im Sinne der kognitiven Leistung?
(Ängstlichkeit)

A

Effektivität ÷ Anstrengung = Effizienz

-> Effektivität der Leistung
= Qualität (Maß = Korrektheit)
-> Anstrengung (Maß = Hirnaktivität)
= In die Bearbeitung einer Aufgabe investierte
Anstrengung
-> Effizienz der Verarbeitung

Bei gleicher Effektivität
-> Je höher die Anstrengung, desto geringer die
Effizienz

Ängstlichkeit
-> nicht geringe Effektivität kognitiver Leistungen
-> sondern geringe Effizienz kognitiver Verarbeitung

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15
Q

Was sind die Zentralen Impostor-Merkmale?
(Impostor-Selbstkonzept)

A
  1. Überzeugung
    • Umwelt über eigenen Fähigkeiten getäuscht
    • Von Umwelt überschätzt
    • In Wirklichkeit weniger kompetent als
      angenommen
  2. Ursachenzuschreibung
    • Erfolg auf externale Faktoren zuzuführen
      (gutes Timing, Charme, Glück)
    • Lob und Anerkennung unverdient / abgewiesen
  3. Angst
    • Entlarvung als Hochstapler (Inkompetenz)
    • An Aufgabe scheitern
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16
Q

Was sind Eigenschaften über Imposter?
(Impostor-Selbstkonzept)

A

-> keine signifikanten Geschlechtsunterschiede
-> unter begabten aller Berufsgruppen verbreitet
-> höhere Bildungsniveaus und qualifizierte
Abschlüsse stärker betroffen
-> kulturübergreifendes Phänomen

=> etwa die Hälfte erfolgreicher Personen
(Individualität unspezifisch / unabhängig)

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17
Q

Wie entstehen Impostor-Selbstkonzepte?
(Impostor-Selbstkonzept)

A

Persönlichkeitsstruktur
-> geringer Selbstwert
-> hoher Perfektionismus
-> externale Kontrollüberzeugung

Familiendynamik und Erziehungsstile
-> hohe Leistungs- und Wettbewerbsorientierung
-> Eigenschafts- und Rollenzuschreibung
-> Emotionale Bedürfnisse der Eltern erfüllen

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18
Q

Was ist der Zyklus in welchem sich Impostors befinden?
(Impostor-Selbstkonzept)

A

-> Potential in Ausbildung und Beruf wir nicht ausgeschöpft

Leistungsbezogene Aufgabe
-> Angst / Selbstzweifel / Besorgnis
-> Exzessive Vorbereitung
Anfängliches Aufschieben
-> kurzfristige Erleichterung
-> Abwertung von Lob und Leistung
-> Subjektives Erleben und Bestätigung als
Betrug

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19
Q

Was sind die Psychischen Auswirkungen des Impostors?
(Impostor-Selbstkonzept)

A

-> deutliche Beeinträchtigungen des psychischen Wohlbefindens
-> Erhöhte Stressbelastung
-> Schwierigkeiten der Distanzierung von Arbeit in
der Freizeit
-> Emotionale Verausgabung
-> Emotionale Instabilität
-> Burn-Out
-> Depression

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20
Q

Welche Interventionen helfen gegen Impostor-Selbstkonzepte?
(Impostor-Selbstkonzept)

A

-> Selbsthilfemaßnahmen
-> Supervision, Coaching
-> Psychotherapie

=> Identifikation und Veränderung dysfunktionaler
Gedanken, die zu einer erheblichen Belastung
führen
=> Aufbau eines verinnerlichten Selbstwertgefühls

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21
Q

Wie versucht man Aggressivität Objektiv zu definieren?
(Aggression und Aggressivität)

A

Aggression
= eine Reaktion, bei der einem anderen Organismus Schaden zugefügt wird

-> Erlebnisse und Motive des Handelnden müssen in der Definition berücksichtigt werden

Aggression
= jene Verhaltensweisen, mit denen die direkte oder indirekte Schädigung eines Individuums, meist eines Artgenossen, gewollt wird

-> Berücksichtigt auch aggressive Handlungen, die ihr Ziel nicht erreicht haben

=> Intention und vom Kontext abhängige Beobachtung vom Wertesystem des Beobachters

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22
Q

Wie wird eine Handlung als aggressiv eingestuft?
(Aggression und Aggressivität)

A

Zuschreibung / Attribution durch Beurteiler
-> Einschränkung der Verhaltensalternativen oder Verhaltenskonsequenzen eines Gegenübers

-> Handlung gegen die eigenen Interessen oder
diejenigen der Zielperson gerichtet
-> Handlung als intendiert, bösartig oder selbstsüchtig gehalten

-> anti-normative oder ungesetzliche Handlungsauffassung

23
Q

Wie wird Aggressivität von einem Beobachter bewertet / eingeschätzt?
(Aggression und Aggressivität)

A

Experiment
Wer hat wem was getan?

Die Beurteilung der Schwere einer Aggression hängt ab von
-> Merkmalen des Täters
(besonders negativ beurteilt:
Aggression von Männern)
-> Merkmalen des Opfers
(besonders negativ beurteilt:
Aggression gegen Frauen)
-> Beziehungen zwischen Täter und Opfer
-> Merkmalen des Beurteilers

24
Q

Wie wird Aggression noch einmal psychoanalytisch erklärt?
(Aggression und Aggressivität)

A

Katharsis-Hypothese
-> Spannungsaufbau: Anstauung aggressiver
Triebenergie
-> Spannungsreduktion: Affektabfuhr

Dampfkessel Analogie
-> Im Anschluss an aggressive Akte sollte die Wahrscheinlichkeit für weitere aggressive Akte vorübergehend vermindert sein
(inkonsistente Studienlage)

25
Wie wird Aggression behavioristisch erklärt? (Aggression und Aggressivität)
Klassische Konditionierung -> UCS: Schmerz -> UCR: Fight / Flight / Freeze Operante Konditionierung -> Aggression zur Zielerreichung -> Verstärkung durch Zielerreichung (Ziel: Willen durchsetzen, Aufmerksamkeit erhalten) Beobachtungslernen -> Experimente zu Aggression von Bandura (Nachahmung / Lernen am Modell)
26
Welchen Effekt haben Darstellungen, Vorstellungen, Ausagieren von Aggressionen? (Aggression und Aggressivität)
Die psychologische Forschung hat darauf keine einfache klare Antwort Katharsis-Hypothese (psychoanalyse) -> Aggressionsverhalten - Beobachtung (Behaviorismus) -> Aggressionsverhalten + => Viele Faktoren spielen eine Rolle + interindividuelle Unterschiede in den Faktoren
27
Wie bewirken Interindividuelle Unterschiede Aggressivität? (Aggression und Aggressivität)
Aggressives Verhalten wird durch ein Persönlichkeitsmerkmal mit bedingt -> Aggressivität / Aggressionsbereitschaft = breit generalisierte Disposition, aggressiv und feindselig Aggressivität messen durch -> Fragebögen - Körperliche Aggression, - Verbale Aggression, - Ärger/Zorn, - Feindseligkeit -> Objektive Tests - Verhaltenstests im Labor - Aggressionsmaschine
28
Wie stabil sind Interindividuelle Unterschiede in Aggressivität? (Aggression und Aggressivität)
Längsschnittliche Studien -> Retest-Stabilität über 10 Jahre -> Prädikatoren für Aggressivität im Jugendalter => Aggressivität im Kindesalter sagt aggressives Verhalten und Delinquenz im Jugend- / Erwachsenenalter vorher
29
Wie unterscheiden sich Geschlechter in der Aggressivität? (Aggression und Aggressivität)
Verbale Aggressivität -> kleiner Unterschied körperliche Aggressivität -> großer Unterschied (Mädchen zeigen mehr Beziehungsaggressivität als Jungen) -> Mit dem Alter gehen die Aggressivität bei beiden Geschlechtern zurück
30
Was sind biologische Faktoren die Aggressivität beeinflussen? (Aggression und Aggressivität)
Männliche Sexualhormone Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin -> physiologische Aktivierung Gehirnregionen => Biologische Faktoren wirken in Interaktion mit sozialen Faktoren, Erfahrung und Lernen
31
Welche drei Eigenschaften sind teil der dunklen Triade? (Dunkle Triade)
Narzissmus Machiavellismus Soziopathie
32
Was ist Narzissmus? (Dunkle Triade)
= überhöhtes Selbstbild, Gefühl von Großartigkeit ausgeprägte Anspruchsdenken unterschiedliche Faktoren des Narzissmus -> soziale Bewunderung durch Selbstdarstellung erlangen (Erhöhung des Selbst) -> soziales Versagen durch Verteidigung des Selbst und die Herabsetzung anderer verhindern (antagonistischer Selbstschutz durch Rivalität)
33
Was ist Machiavellismus? (Dunkle Triade)
= Manipulativ, unmoralisch, zynisch, ausbeuterisch, unehrlich, kalt -> Machiavellismus negativ korreliert mit Verträglichkeit / Gewissenhaftigkeit -> Machiavellismus positiv korreliert mit einem starken Gefühl von Kontrolle -> wirken einnehmend und überzeugend -> keine Probleme ethische Standards zu brechen und Mitmenschen zu belügen / täuschen
34
Was ist Soziopathie? (Dunkle Triade)
= Kaltherzigkeit, Impulsivität, fehlender Altruismus, Gewaltneigung -> Mischung von Verhalten und Emotionalität einschließlich - oberflächlicher Affektivität, - schwachem Gewissen, - geringer Angst und Empathie, - Egozentrismus, - Impulsivität, - sowie Aggressivität - Kriminalität -> korreliert negativ mit Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus -> positive Korrelation mit Extraversion und Offenheit
35
Was sind relevante Begriffe und Konzepte von Emotionen? (Emotionsregulation)
Idee des Prozessmodels -> Emotionen entstehen aus einer Sequenz von Situationen, Aufmerksamkeit, Bewertung und Emotionsantwort -> Aufmerksamkeit wird auf ein potenziell emotionsauslösendes Ereignis gerichtet -> Emotion wird durch die Bewertung des Ereignisses bestimmt -> Emotion wird auf verschiedenen Ebenen erlebt - physiologisch, subjektiv, behavioral => Emotionen umfassen negative & positive Zustände, die affektiv & kurzfristig sind
36
Was sind die 4 Funktionen von Emotionen? (Emotionsregulation)
Allgemein: Emotionen haben verschiedene Funktionen 1. Aufmerksamkeitslenkung auf ganz bestimmte Dinge in der Umwelt 2. Besondere Empfänglichkeit für bestimmte Ereignisse 3. Vorbereitung auf wichtige Verhaltensweisen 4. Gestaltung sozialer Interaktionen => Notwendigkeit: Emotionen zu regulieren
37
Was ist die Emotionsregulation und das Prozessmodell der Emotionsregulation? (Emotionsregulation)
= beschreibt -> wie Individuen beeinflussen -> welche Emotionen sie verspüren -> wann sie diese verspüren -> wie sie diese erleben und ausdrücken Ziel -> vermindern / verstärken von negativen / positiven Emotionen Prozessmodell der Emotionsregulation -> Situation (Situationsmodifikation) -> Aufmerksamkeit (Aufmerksamkeitslenkung) -> Bewertung (Kognitive Änderung) -> Reaktion (Reaktionsveränderung)
38
Was sind die 5 Stufen des Prozessmodell der Emotionsregulation? (Emotionsregulation)
1. Situationsauswahl -> Handlungen, welche darauf abzielen, einer bestimmten Situation ausgesetzt zu sein, die eine erhoffte Emotion hervorruft 2. Situationsmodifikation -> direkte Veränderung einer Situation, um die emotionale Auswirkung anzupassen 3. Aufmerksamkeitslenkung -> Ausrichten der Aufmerksamkeit auf ganz bestimmte Objekte, um damit die eigenen Emotionen zu beeinflussen 4. Kognitive Änderung -> Bewertung der Situation wird verändert, um die emotionalen Auswirkungen abzuschwächen/steigern 5. Reaktionsveränderung -> Strategien, welche direkt die Erlebens, Verhaltens- oder physiologischen Komponenten der Emotionsantwort beeinflussen
39
Was sind individuelle Differenzen bei der Emotionsregulation? (Emotionsregulation)
Emotionsregulation lässt sich situativ einsetzen, -> Emotionen oder ihren Ausdruck zu steigern / abschwächen -> auf habitueller Ebene wirkend und zeitlich stabil Interindividuelle Unterschiede der verwendeten Regulationsstrategien -> Auswirkung auf das subjektive Emotionserleben --> Emotionsausdruck anpassen => Individuen unterscheiden sich darin, - in welchem Ausmaß sie Emotionen regulieren - welche Regulationsstrategien hierbei verwendet werden
40
Was sind relevante Begriffe und Konzepte von Stress und Stressbewältigung (Stress und Stressbewältigung)
Stress -> subjektiv intensiver, unangenehmer Spannungszustand -> eine stark aversive, zeitlich nahe und lang ausdauernde Situation sehr wahrscheinlich vollständig kontrollierbar -> Bewältigung erscheint subjektiv wichtig 1. Spannungszustand -> Ungleichgewicht zwischen Mensch und Situation 2. Aversivität -> Stressauslösende Situation geht mit Unlust, oder ausgelöstem Vermeidungsverhalten einher 3. Subjektivität -> individuelle Stressreaktionen, durch Unterschiede in Einschätzung bestimmter Aspekte => Wichtigkeit erhöht Ausprägung der Stressreaktion => wenig Kontrollierbarkeit erhöhtes Stresserleben
41
Was ist das transaktionale Stressmodell der Stressentstehung? (Stress und Stressbewältigung)
Annahme -> Stress entsteht, wenn Anforderungen einer Situation die Bewältigungsmöglichkeiten übersteigen Prüfung über -> Primäre Bewertung - Ereignis ist irrelevant / günstig / stressend -> Sekundäre Bewertung - Frage nach Bewältigbarkeit
42
Auf welche Art erfolgt die Stressbewältigung? (Stress und Stressbewältigung)
Coping -> Bewältigungsbemühungen durch - aktive Handlungen - intraspezifische Prozesse Copingstrategien 1. Problembezogenes Coping -> Veränderung / Vermeidung der stressauslösenden Situationen & Ursachen 2. Emotionsbezogenes Coping -> Regulation der durch Stresssituationen ausgelösten Emotionen -> Im Umgang mit Stressoren werden gleichzeitig & nacheinander mehrere Copingstrategien verwendet -> Wirksamkeit ist kontextspezifisch -> Breites Repertoire an Copingstrategien
43
Sind Bewältigungsstrategien ein stabiles Persönlichkeitsmerkmal oder eine momentane? (Stress und Stressbewältigung)
Trait vs State Debatte State-Ansatz -> Auswahl und Anwendung bestimmter Copingbemühungen hängt stark von kognitiver Situationsbewertung ab -> unterliegt intraindividueller Schwankungen Trait-Ansatz -> habituelle Copingstile werden postuliert -> zeitlich relativ stabil über unterschiedliche Situationen und (eher das typische Verhalten der Stresssituation beschrieben) => Stressbewältigung über - relativ stabile Personenmerkmale - habituelle Copingstile - Situationsmerkmale (Variable Copingstrategien, Effektivität von Bewältigungsverfahren trainierbar)
44
Was sind relevante Begriffe und Konzepte positiven Denkens? (Positives Denken)
positives Denken -> wenn Menschen in Erwartung eines begünstigten Ausgangs an ein Problem herangehen positiv interpretieren -> wird häufig mit positiver Affektivität in Zusammenhang gebracht -> positive Stimmung als Motivationsquelle Optimismus -> Neigung zu positivem Denken Dispositionaler Optimismus -> Tendenz, Dinge zuversichtlich zu sehen und generell positive Ereignisse zu erwarten Erlernter Optimismus -> Ereignisse werden auf externalisierte und instabile Ursachen zurückgeführt
45
Was sind die Effekte positiven Denkens zur Gesundheit? (Positives Denken)
Gesundheit -> Zusammenhänge mit erhöhter Lebenserwartungen -> verbesserte körperliche Gesundheit -> verstärktes psychisches Wohlbefinden Psychische Gesundheit -> Einfluss auf Psychotherapie -> Reframing (Kontext Neubetrachtung) -> Therapieerfolg beeinflusst
46
Wie lassen sich optimistische Denkmuster entwickeln? (Positives Denken)
soziale Beziehungen -> positives denken verbessert Qualität sozialer Beziehungen -> Optimistische Personen als attraktiver betrachtet -> Beziehungszufriedenheit bei ähnlicher Optimismus Leistung und Informationsverarbeitung -> Bei guter Stimmung werden schwerere Aufgaben gewählt und ist größerer Erfolg garantiert -> Schlechte Stimmung behindert Erfolg bei schweren Aufgaben -> In guter Stimmung werden Informationen weniger detailliert betrachtet (davon ausgegangen dass alles in Ordnung ist) = Informationsverlust -> schlecht gestimmte Personen analysieren Botschaften genauer und vorsichtiger
47
Wie lassen sich Pessimistische Denkmuster verändern? (Positives Denken)
Methoden -> Erleben positiver Erfahrungen -> Modelllernen -> Diskussionen von Denkmustern -> Das Vorstellen von positiven Erlebnissen Disputation -> Interventionstechnik, die durch verbales Überzeugen pessimistische Denkweisen verändern soll Allgemein -> Identifikation der zugrundeliegenden negativen Überzeugungen, Hinterfragen und Ersetzen durch positive funktionale Gedanken
48
Was sind relevante Begriffe und Konzepte des Selbst und der Persönlichkeit? (Das Selbst & Persönlichkeit)
Das Selbst = Dynamisches System, das hoch strukturierte, personenbezogene Überzeugungs- / Erinnerungshalte umfasst Komponenten des Selbst 1. Kognitive Aspekte -> Selbstkonzept (selbstbezogenes Wissen) 2. Affektive Aspekte -> Selbstwertschätzung (positive und negative Selbstbewertung) 3. Handlungsbezogene Aspekte -> Selbstwirksamkeitserwartungen -> Selbstregulationskompetenzen -> Selbstdarstellung Selbstkonzept = deskriptive Informationen in Bezug auf die eigene Person -> dynamisch -> gekennzeichnet durch Wechselwirkung mit der Umwelt -> Unterscheidung zwischen - emotionalen Bereichen - leistungsbezogenen Bereichen - sozialen Bereichen - körperlichen Bereichen
49
Was ist die Selbstwertschätzung? (Das Selbst & Persönlichkeit)
= Bewertung der eigenen Person -> Unterscheidung zwischen implizitem und explizitem Selbstwert Implizite Selbstwertschätzung -> automatisch-unbewusste Haltung gegenüber der eigenen Person -> gemessen über Reaktionszeiten und Fehlerhäufigkeiten -> korreliert mit Nervosität (spontane wenig kontrollierbare Verhalten in Gestik und Mimik) Explizite Selbstwertschätzung -> subjektives Erleben des eigenen Werts => entweder Selbstkongruenz oder Selbstdiskrepanz
50
Wie ist die Selbstwertschätzung als Eigenschaft definiert? (Das Selbst & Persönlichkeit)
Selbstwertschätzung -> stabiles Persönlichkeitsmerkmal -> situativ-bedingte Schwankungen (Miss/Erfolge) stabil hoher Selbstwert -> positive Gedanken/Gefühle -> Akzeptanz der eigene Schwäche -> kaum suche nach Bestätigung instabiler Selbstwert -> sensible Reaktionen auf bewertende Rückmeldung -> Ärger ->Rechtfertigungsverhalten -> depressive Symptomatiken => Hat Auswirkungen auf das eigene Wohlbefinden und soziale Beziehungen
51
Was ist die Selbstüberschätzung? (Das Selbst & Persönlichkeit)
= übermäßig positive Selbstbewertung -> kurzfristig positive Effekte (Attraktivität, Wohlbefinden) -> langfristig negative Konsequenzen (soziale Ablehnung) -> Narzissmus kann mit Selbstüberschätzungstendenzen einher gehen (Ausbeutung anderer und Mangel an Empathie als unterscheidende Aspekte zu Narzissmus)
52
Was ist die Selbstdarstellung? (Das Selbst & Persönlichkeit)
= Steuerung des Eindrucks von der eigenen Person Differenzierung zwischen -> Verhaltensselbst - Wie man sich alleine verhält -> privates Selbst / Selbstkonzept - Wie man sich selbst sieht -> Idealselbst - wie man gerne wäre -> öffentliche Selbst - wie man sich anderen präsentiert Allgemein -> unterscheiden zwischen inneren (privaten) und äußeren (öffentlichen) Selbst Authentizität -> wenn inneres und äußeres Deckungsgleich sind
53
Was sind die vier Stufen der Selbstdarstellung? (Das Selbst & Persönlichkeit)
1. Selbstvergessenheit 2. Vorbewusstes Scanning 3. Bewusstheit des Eindrucks 4. Selbstdarstellungsfokus (Von 1 zu 4 zunehmende Selbstdarstellung)
54
Was sind die Funktionen der selbstbezogenen Eindruckslenkung? (Das Selbst & Persönlichkeit)
Funktionen der selbstbezogenen Eindruckslenkung -> Selbstdarstellung - ist Mittel interpersonaler Einflussnahme - wirkt auf Selbstwert und Identitätsausbildung - begünstigt die Entstehung positiver Emotionen