Ausgleichung Flashcards
(10 cards)
Ausgleichung
- Rechenverfahren zur Beseitigung von Messungenauigkeiten.
- Mehr Messungen verwendet als es zur Festlegung von Koordinaten nötig sind.
Kriterium Koordinatenbestimmung: Verbesserungen, um die die Beobachtungen korrigiert werden müssen
-> Damit verbesserte Beobachtungen und ausgeglichenen Koordinaten „passen“.
Quadratsumme aller gewichteten Verbesserungen möglichst minimal (L2-Ausgleichung)
Gewichtung
Ergibt sich aus der Genauigkeit von Beobachtungen.
Beobachtungen mit hoher Genauigkeit (geringe Standardabweichung) haben ein hohes Gewicht.
Beobachtungen mit geringer Genauigkeit (große Standardabweichung) haben ein geringes Gewicht.
Beobachtungsfehler (NV)
Beobachtungsfehler werden anhand der Verbesserungen gesucht.
Wichtig ist die RELATIVE Verbesserung bzw. Normierte Verbesserung (NV):
Quotient aus Verbesserung und Standardabweichung der Verbesserung.
Kontrollierbarkeit (EV)
Wert EV gibt den Anteil eines Beobachtungsfehlers in der Verbesserung an.
Wert liegt immer zwischen 0 und 1.
Wert 0 = unkontrollierte Messung (keine Überbestimmung)
Wert 1 = vollständig kontrollierte Messung durch andere Beobachtungen
Beispiel: hoch genaue Tachymeterstrecken kontrollieren ungenaue Messbandstrecken.
Je genauer, desto kleiner ist der Wert.
Tatsächliche Beobachtungsfehler sollten sich in den Verbesserungen widerspiegeln.
Strategie zur Überprüfung der Genauigkeiten
Jede Beobachtungsgruppe erhält eine Standardabweichung
Durchführung eines Globaltests für die “theoretische Varianz”.
Bei Nichterfüllung müssen Gruppengenauigkeiten angepasst werden. –> NV-Werte kontrollieren
Wert >3 –> Abgewichten der betroffenen Beobachtungen
Wert >2 –>Anpassen der Gruppengenauigkeiten
=> iterativer Prozess
Lage des Netzes
Netz besteht aus Richtungs- und Streckenmessungen.
Aus Beobachtungen können Ort (2 Translationen) und Orientierung (Rotation) nicht abgeleitet werden.
Maßstab berechnet sich aus Streckenmessungen.
Zur Lösung des Problems gibt es mehrere Varianten:
- Zwangsausgleichung
- Freie Ausgleichung
- Dynamische Ausgleichung
Zwangsausgleichung
- Punkte werden als Festpunkte betrachtet
- Punkte können koordinatenmäßig nicht verändert werden
Den Beobachtungen wird ein Zwang ausgeübt, sodass die zu den Festpunkten “passen”.
Freie Ausgleichung
- Zwangsfrei
- Anschließende Transformation (Helmert-Transformation) auf die gegebenen Datumspunkte
- Quadratsumme der Koordinatenänderungen ergeben ein Minimum
- Genauigkeiten für Datumspunkte ergeben ein Optimum
Vorteil:
gut geeignet für die Grobfehlersuche und Varianzkomponentenschätzung
Nachteil:
Anschlusspunkte erhalten auch neue Koordinaten. Diese können durch eine nachbarschaftstreue Anpassung der veränderten Anschlusspunkte beibehalten werden.
- Durch die Helmert-Transformation auf Datumspunkte kann die Güte der Anschlusspunkte getroffen werden
Dynamische Ausgleichung
- Anschlusspunkte sind keine Festpunkte also auch nicht fehlerfrei, sondern gelten als normale Beobachtung mit einer entsprechenden Genauigkeit
- Genauigkeit ergibt sich aus der Genauigkeit der GNSS-Anschlusspunkte
- kein Rangdefekt, da alle Informationen gegeben sind
Datumsbestimmender Anteil
- Bestimmung des Maßstabs, falls Streckenmessungen vorliegen
- Einführen einer Maßstabsunbekannten in die Ausgleichung
- Datumsbestimmender Anteil der Strecken kann durch die Maßstabsunbekannte aufgehoben werden
Maßstab wird dann durch Näherungskoordinaten der Fest- bzw. Datumspunkte bestimmt
Datum im 2D-Netz:
- > 2 Translationen (Ort)
- > 1 Orientierung (Rotation)
- > 1 Maßstab
=> Um den datumsbestimmenden Anteil von GNSS-Messungen aufzuheben, werden alle Parameter als Zusatzparameter eingeführt.