Baukonstruktionslehre KOMPLETT Flashcards
(114 cards)
Welche Ziele verfolgt man mit der Beschränkung der zulässigen Grundfläche ?
- Bauliche Ausnutzbarkeit von Grundflächen
- Erhaltung des charakteristischen Ortsbildes
- geregelte Gebäudeabstände
Wie werden Abstandsflächen ermittelt ?
- Gebäudehöhen werden in die Grundstücksebene heruntergeklappt. (um einen bestimmten Faktor abgemindert)
Alle sich ergebenden Figuren müssen auf dem Grundstück liegen.
(früher: nur Rechteckflächen, heute: Giebelflächen usw. werden jetzt berücksichtigt) - mind. 3m Abstand zum Nachbarn
+ SKIZZE Seite 1
Welche Unterlagen sind im Zuge der Bauantragstellung im Wesentlichen bei der zuständigen Behörde einzureichen?
- Baubewilligungsansuchen – Formular - 1fach (beinhaltet alle betroffenen Nachbarn)
- Einreichplanung - 3fach -Deckblatt
- Baubeschreibung
- Lageplan M1:100
- Grundrisse, Schnitte, Ansichten M 1:100
- Grundbuchsauszug = Eigentumsnachweis des Baugrundes - 1fach (nicht älter als 3 Monate)
- bei komplexen Bauvorhaben ist eine statische Vorbemessung erforderlich
Was verstehen Sie unter einem Leistungsverzeichnis?
Ein Leistungsverzeichnis ist eine Kostenberechnungsgrundlage, welche anhand von Plänen für Baumeister, Zimmermann, Dachdecker, etc. erstellt wird.
Auflistung und Beschreibung aller im Zuge der Bauwerkserstellung zu erbringenden Leistungen. Zweck: Einholung untereinander vergleichbarer Preise, anhand der eingeholten
Firmenangebote.
Vergabe der Aufträge an die verschiedenen Firmen.
Wie wird die Aussteifung von Wandbauten gegen Horizontalkräfte üblicherweise realisiert?
Durch Elemente wie: Wandscheiben, Deckenscheiben, Ringanker, Ringbalken
Aussteifung bei Wänden: schmale Wand mit Wandpfeilern, Einspannung von Wänden, 4-seitige Wände (Liftkerne)
Wie kann man die Aussteifung von Skelettbauten gewährleisten?
Durch Elemente wie: Deckenscheiben, Treppenhäuser, Liftkerne, biegesteife Ecken, eingespannte Stützen (Hülsenfundament/Köcherfundament)
Wie wird das Flucht- und Rettungswegekonzept in Wohngebäuden üblicherweise realisiert?
- Anzahl der Fluchtstiegenhäuser (F90) und Ausgänge richtet sich nach der Geschossfläche und der Personenbelegung.
- Fluchtweglänge zum Fluchtstiegenhaus max. 40m
- Türen müssen sich in Fluchtrichtung öffnen
- Ausreichende Beschilderung der Fluchtwege muss angeordnet sein -Einhaltung von Mindest-Gangbreiten (Treppenbreiten)
- Einbau von Feuerschutztüren
- größere Gebäude sind in Brandabschnitte einzuteilen (max. 30m Länge/900m2) -generell mindestens 2 von einander unabhängige Rettungswege:
- Hauptweg (Fluchtstiegenhaus) -mind. ein „anleitbares“ Fenster
Was bedeuten die bauordnungsrechtlichen Begriffe „feuerhemmend“ und „feuerbeständig“?
- feuerhemmend: ab 30min Brandwiderstand (ab F30)
- feuerbeständig: ab 90min Brandwiderstand (F90)
Wie sollte ein mehrschichtiges Bauteil hinsichtlich der Dampfdiffusionswiderstände der einzelnen Schichten zur Vermeidung von Tauwasser im Querschnitt aufgebaut sein?
-der Bauteil muss von innen her durchlässig sein
– Dampfdiffusionsoffen nach außen
-aber von außen her wasserdicht
Durch welche Maßnahmen kann man Tauwasserbildung an der Oberfläche von Bauteilen vermeiden?
- Aufbringung eines Wärmeschutzes - Dampfsperre anordnen
- hinterlüftete Fassade
Welche Arten von Wärmebrücken werden unterschieden?
-geometriebedingte Wärmebrücken:
-Bereiche in Wand- und Deckenkonstruktionen, wo eine kleine „Erwärmungsfläche“
Raumseitig einer größeren „Abkühlfläche“ außenseitig gegenübersteht.
-materialbedingte Wärmebrücken:
-Bereiche in Konstruktionen, wo der Unterschied der Wärmeleitfähigkeit benachbarter
Baustoffe sehr groß sind (z.B. Betonsäulen im Mauerwerk)
Vergleichen Sie Außendämmung und Innendämmung von Außenwänden hinsichtlich Ihrer Vor – und Nachteile!
- Außendämmung: -Vorteile:
- Wasser kondensiert erst außerhalb des Gebäudes
- das gesamte Bauwerk ist einfacher zu dämmen (kostengünstiger als Innendämmung)
- Innendämmung: -Vorteile:
- keine Wärmebrücken zu Räumen die angrenzen und nicht gedämmt sind
- Raum ist leichter aufzuwärmen -Nachteile:
- Wasser kondensiert im Mauerwerk
- Hohe Kosten bei gesamter Hausdämmung
- keine durchgehende Dämmung möglich (Innenwände/Decken) -kann jedoch gefordert werden (Denkmalschutz!)
Durch welche Maßnahmen kann der erforderliche Luftschallschutz von Bauteilen erreicht werden?
- große Masse = gute Schalldämmung
- durch zusätzliches Einlegen von Dämmmaterial bei Wänden/Decken
- Hohlräume mit Dämmmaterial füllen
- bei Doppelwänden aus GK sollen die Profile zu einander ebenso getrennt werden -Doppelte Beplankung von GK –Wänden
- Verputzen von Mauerwerk
- bei Abgehängten Decken: Untersichten verwenden die Schall schlucken (Akustikplatten) -Verwendung von zweischaligen Wandkonstruktionen
Nennen Sie Möglichkeiten für die Realisierung des Trittschallschutzes von Decken- und Fußbodenkonstruktionen!
- Stiegenläufe auf Elastomerlager setzen
- Liftschächte mit Doppelwänden ummanteln (=vom Gebäude trennen) -schwimmenden Estrich verlegen (jeder Raum für sich!) -Trittschalldämmung einlegen!
- abgehängte Decke mit „Trittschalldämmung“ – geringe Wirkung!
In welchem Zusammenhang stehen Dichte, Porosität, Festigkeit und Wärmeleitfähigkeit bei mineralischen Baustoffen?
- je größer die Dichte, desto geringer die Porosität, desto höher die Festigkeit und desto besser die Wärmeleitfähigkeit (z.B. Beton)
- je geringer die Dichte, desto größer die Porosität, desto geringer die Festigkeit und desto geringer die Wärmeleitfähigkeit (z.B. Dämmstoffe)
Wie kann man den Feuchtegehalt eines Baustoffs bestimmen?
Man unterscheidet zwischen zerstörenden und zerstörungsfreien Untersuchungsmethoden: Ein paar Beispiele:
Darr-Methode:
Ist die exakteste Art den Feuchtegehalt eines Probekörpers zu bestimmen.
Dabei wird eine Probe entnommen und diese in einem Trockenschrank bei über 100°C getrocknet.
Aus dem Messunterschied vor und nach dem Trocknen ergibt sich der Feuchtegehalt (%).
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CM – Messung (Calciumcarbid Verfahren):
Ist eine schnelle und meist ausreichend genaue Feldmethode.
Die feuchte Probe wird gewogen und in einem Druckbehälter eingeführt.
Durch eine Reaktion des vorhandenen Wassers mit Calciumcarbid ergibt sich Acetylen. Die Menge des Acetylens wird durch Messung des Druckanstieges über ein Manometer bestimmt und ist das Maß für die Menge an zuvor vorhandenem Wasser.
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Messung nach elektrischen Verfahren:
Die Leitfähigkeit eines trockenen (nicht metallischen) Stoffes ist sehr niedrig.
Aufgrund des aufgenommen Wassers steigt diese jedoch an, somit kann die Materialfeuchte im Bauteil bestimmt werden.
Die zahlreichen Fehlermöglichkeiten (Temperatur-, Dichteabhängigkeit usw. von Baustoff zu Baustoff) schränken die Anwendbarkeit dieses Verfahrens erheblich ein.
Vergleichen Sie Gips, Kalk und Zement hinsichtlich ihrer Eigenschaften als Bindemittel?
Gips:
-Erhärtet durch Zugabe von Wasser
-Gips dehnt sich um 1-2 Volumprozent aus
-Gips schwindet nicht
-Gips ist feuerbeständig
-Gips ist haftfähig
-In Nassbereichen nicht ohne Imprägnierung verwenden
Kalk:
-Erhärtet durch CO2 Aufnahme aus der Luft
-die Vollständige Erhärtung dauert einige Monate
-Kalk muss vollständig gelöscht sein, sonst kommt es zu Ausblühungen im Putz -beim Löschen vergrößert sich das Volumen um das 2,5 fache
Zement:
-Erhärtet durch Zugabe von Wasser -nach dem Erhärten wasserbeständig -beim Abbinden entsteht Wärme -Zement schwindet bei der Erhärtung
Unter welchen Gesichtspunkten sollte der Wasser/Zement – Wert eines Betons gewählt werden?
- Nach der erforderlichen Beanspruchung des Bauteiles (erforderliche Druckfestigkeit) -Nach den Umwelteinwirkungen (wechselnd nass, trocken)
- chemische Angriffe auf den Beton
- Je höher die Beanspruchung desto geringer der w-z Wert
Vergleichen Sie einen Kalksandstein und einen Ziegel hinsichtlich Schwindverhalten und Wasseraufnahme!
Kalksandstein:
-produktionsbedingte Anfangsfeuchte und nehmen auch danach Wasser auf wenn ein Ziegel
keinen mehr aufnimmt
-im Vergleich zu Ziegel eine langsame Wasseraufnahme
-Schwindverhalten ist bei annähernd konstantem Klima nach 3 Jahren weitgehend beendet -bei Trocknung der Wand nach der Fertigstellung verliert diese an Volumen.
Während Höhenänderung von Wänden meist schadfrei aufgenommen werden, können Längenänderungen zu Rissen führen.
(bei kleinformatigen Steinen sind die Risse meist nicht wahrnehmbar!)
Eine Begrenzung der Wandlängen kann dem entgegen wirken.
-Hohe Drucktragfähigkeit -Hoher Schallschutz -nicht frostbeständig

Ziegel:
-Hohe Druckfestigkeit
-brandbeständig
-frostbeständig
-nach 15 bis 60 Minuten saugsatt
-gute Wasseraufnahme, schneller Feuchtetransport zur trockenen Seite, dadurch kommt es
selten zu einer Kernfeuchte (Feuchtigkeitsstau) -geringer Wasserdampf-Diffusionswiderstand -niedrige Feuchtedehnung, niedrigste Endkriechzahl -formbeständiger Baustoff
-bei gleicher Belastung deutlich weniger Verformung als anderes Mauerwerk
Wodurch wird das so genannte „Aufschüsseln“ von Zementestrichen hervorgerufen?
Ursache: Folgen des Austrocknungsprozesses (Schwinden)
Durch ungleichmäßiges Schwinden entstehenden, hochstehenden Ränder (Eck- und Randbereich) und der Abriss der Randfugen bei späterer Nutzung und durch Beendigung des Schwindvorgangs. (unterschiedliche Spannungsverhältnisse)
Welche zwei Kenngrößen werden für die Charakterisierung der wärmeschutztechnischen Qualität einer Fensterverglasung angegeben?
-Wärmedurchgangskoeffizient
– U-Wert W/m2K (je kleiner desto besser) -Luftdurchgangskoeffizient
– (je kleiner desto besser)
Warum sind ungeschützte Stahlbauteile nicht für alle brandschutztechnischen Anforderungen geeignet, obwohl Stahl ein nichtbrennbarer Baustoff ist?
Stahl ist zwar nicht brennbar, aber er verliert bei einer gewissen Temperatur (500°C – je nach Stahl) die Festigkeit und somit seine tragende Funktion bei Bauwerken (Einsturzgefahr).
Beurteilen Sie den Baustoff Holz hinsichtlich hygrisch bedingter Formänderungen?
Durch Wasseraufnahme oder Abnahme kommt es zum Quellen oder Schwinden, daher auf die
Bei geringer Luftfeuchte verringert sich der Wassergehalt des Holzes (es trocknet) so führt das zum Schwinden des Holzes.
Bei ansteigender Luftfeuchte nimmt das Holz wieder Wasser auf, führt dies zum Quellen des Holzes. Auf die Holzfeuchtigkeit beim Einbau achten (max. 18%).
Vergleichen Sie bindige und nichtbindige Böden hinsichtlich ihrer Eignung als Baugrund!
Gewachsener Boden:
-nicht bindige Böden:
Bestehend aus Sand, Kies und Steinen bzw. deren Mischungen = loses Haufwerk. Sie werden nur durch ihre Reibungskräfte verfestigt.
-guter Baugrund: Kies, Kiessand -mittelguter Baugrund: Sand, Geröll
-bindige Böden:
Dazu zählen Böden mit mehr als 20% Bestandteile wie Tone, tonige Stoffe, schluffige Sande.
-guter Baugrund: trockener Ton/Lehm/Mergel -mittelguter Baugrund: feuchter Ton/Lehm/Mergel

-organische Böden: Dazu zählen:
-bindige Böden mit >3% organischen Beimengungen -nicht bindige Böden >5% organischen Beimengungen
Schlechter Baugrund!